Reisebus C9 von BYD

Kein PKW aber trotzdem sehr interessant, was BYD in Sachen Elektromobilität auf die Beine stellt!

Die Chinesen stellen ihren ersten elektrischen Reisebus C9 vor

BYD C9.JPG

Hier ein paar Daten:

47 Passagiere
300km Reichweite
2x 180kW Motoren
2x 1.500Nm Drehmoment
Li-Ion-Eisenphosphat-Akku mit einer Kapazität von 365 kWh!
Laden mit 200kW!
„BYD projects the battery capacity will remain above 80% after 12 years of use“!

Ausserdem soll noch der C10 mit 394kWh Akku und 300kW Ladung kommen, und der C6 mit 152kWh Akku und 100kW Ladung.

Bis wir soo weit sind Seuftz :frowning:

Wer ist denn „wir“?
Tesla? Die deutsche Automobilindustrie? Oder arbeitest Du persönlich an einem elektrischen Reisebus? :wink:

wir = wir Model S Fahrer.

Ich glaube, trimaransegler wünscht sich 394kWh und Laden mit 300kW im Model S. :sunglasses:

Stimmts?

Aber bestimmt nicht, wenn er dafür den Preis des Reisebusses zahlen müsste :laughing:

Es gibt auch noch ein nordamerikanisches Unternehmen, das eBusse herstellt, komme aber gerade nicht auf dessen Namen.

Elektrischer Busverkehr, städtischer, regionaler und auch überregionaler, müsste doch relativ leicht umzusetzen sein. Die Touren sind sehr gut planbar. Das Laden könnte nachts, in den Pausen oder sogar an den einzelnen Haltestellen stattfinden.

Gibt es noch zu wenig eBusangebot oder wäre es einfach noch nicht wirtschaftlich für einen Busunternehmer?

Öffentliche Schulen müssen solche Aufträge ja sicher ausschreiben (öffentl. Vergaberecht). Da müsste in die Ausschreibung rein, dass soundsoviele Ebusse betrieben werden müssen, am besten 100 %. ^^

Am liebsten würde ich so manchem Bus 'ne Ladung Bauschaum in den Endtopf jagen. Unfassbar, dass da nicht mehr reguliert wird. Die Schulkinder bekommen morgens und mittags die volle Dröhnung Lärm und Rußpartikel ab. Wenn sie nicht gerade im SUV zur Schule chauffiert werden…

Es sind mehrere elektrische Busse im Einsatz in Deutschland, meist aber noch im Probebetrieb. Es werden verschiedene Techniken zur Energiespeicherung und zur Schnellladung erprobt.
heise.de/autos/artikel/ABB-u … 63585.html
heise.de/autos/artikel/Braun … 55776.html
heise.de/autos/artikel/Der-l … 74422.html

Die meisten Busunternehmen sind strikt konservativ, vor allem auf der Kostenseite. Wegen reduzierter Ruß/Partikelemissionen wird keiner einen teuren e-Bus kaufen, es sei denn
( ) es gibt nen Zuschuss oder
( ) sie dürfen sonst nicht mehr fahren

Dafür schauen sie gründlicher auf die TCO als es z.B. private PKW-Käufer tun.

Es braucht also Fortschritte was den Preis angeht, sowie eventuell verbilligte Kredite, um den hohen Kaufpreis abzufangen. Dann kommt der e-Bus ins Rollen.

Dazu gibt es einen ganz interessanten Kommentar auf der verlinkten Seite:

„Typical bus gets 5-6 mpg. 200k gallons. At $3.50 gallon (probably too low over 10 years) that’s $700,000 in fuel costs. Electricity would be ~ $175k, $525k savings.
Oil changes on a commercial bus are about $200 each every 6,00 miles. $33,000 savings over 1m miles.
Engine overhaul savings likely to be substantial. TBO on a typical industrial electric motor is ~100,000 hours, 6m miles. Electric motor overhaul can be as simple as changing roller bearings.
On a heavily trafficked 100 mile people mover route, e.g. from Tijuana to LA, this could change the game entirely, even with charge infrastructure install at the terminals.“

proterra.com/

Die Treibstoffersparnis ist grandios.
Leider wird der Anschaffungspreis auch grandios sein.
Hebt bestimmt die TCO wieder auf.

Ich bin nicht so sehr für direkte Kaufsubventionen.
Aber Kreditunterstützung wäre wichtig.

Warum bist du dir da so sicher?

Man liest verschiedentlich, dass vom aktuellen Preis des Model S ganz grob die Hälfte Akkukosten sind. Also 50’000.- Euro pro Fahrzeug mit 85kWh Speicherkapiazität. Der Bus hat nicht mal die fünffache Kapazität, wäre also mit fünf Tesla-Akkus zu insgesamt weniger als einer Viertelmillion zu bestücken. Klar, des sind verschiedene Akkutechnologien, die Kosten werden nicht identisch sein - aber allein mit der Treibstoffersparnis (nach Abzug der Kosten für Strom) ist der Akku längst bezahlt!

Miles per Gallone, US$, etc. hört sich nicht nach hiesigen Verhältnissen an,
ich halte Linienbusbetreibe weder für konservativ, noch für experimentierunfreudig, aber am Ende muß es sich gerade für Unternehmen in öffentlicher Hand und bei der derzeitigen komunalen Finanzlage eben rechnen.

Ich meine ganz platt und einfach die deutschen Autohersteller…

Dann rechne ich mal grob…

Ein herkömmlicher Reisebus verbraucht ca. 40 Liter/100km.
Das macht z.Zt. ca. 44 Euro/100km

Der BYD C9 wird ca. 150 kWh/100km verbrauchen (großzügig gerechnet).
Das macht bei einem Großkundenpreis von 4 Cent/kWh: 6 Euro/100km

Nehmen wir an, dass der C9 200.000,- Euro mehr kostet als ein herkömmlicher Bus, dann liegt der Break-even bei ca. 520.000 km.

Treibstoffkosten für 500.000km im herkömmlichen Reisebus: 220.000,- Euro
Treibstoffkosten für 500.000km im elektrischen Reisebus: 30.000,- Euro

Das Problem ist aber leider noch die Reichweite. 300 km ist nichts für Fernreisen :frowning:

Was mir bei der Recherche mit Schrecken aufgefallen ist: kann es wirklich sein, dass Großkunden in Deutschland nur 4 Cent/kWh zahlen? Hammer!

Kosten für Treibstoff/Energie sind nur ein Aspekt in der TCO, wenn auch ein prominenter.
Die Stadt London hat auch e-Busse im Testbetrieb, weil man muss ja mal was Grünes tun, auch wenn es teurer kommt. So wurde das Projekt gestartet. Nach 2 Jahren kamen die Erbsenzähler aus der Buchhaltung und berichteten, dass die e-Busse günstiger kommen als die konventionellen Fahrzeuge.

Die 300km Reichweite sehe ich nicht so skeptisch. Viele andere Entscheider in anderen Ländern als D werden sagen, prima, damit kann ich Fahrprofil X, Y und Z abdecken. Hier sagt jemand: also das reicht nicht. Entschuldigung, aber für mich ist das typisch deutsch: 100% oder wir bleiben beim Alten. Und das im Tesla Forum lesen?
[/rant] :imp: :imp:

Na Na Na! Ich habe geschrieben

Natürlich gibt es Anwendungsfälle, bei denen die Reichweite ausreichend ist!

…und immerhin habe ich diesen Thread mit den Worten "sehr interessant, was BYD in Sachen Elektromobilität auf die Beine stellt" erstellt! :smiley:

Die KfW finanziert solche Anschaffungen bereits. Zumindest interpretiere ich es so, denn ein Bus dürfte ja ein „Nutzfahrzeug“ sein.

Das ist richtig und sehr wichtig - es muss letztlich nicht immer die Fernreise sein. In meiner Heimatstadt Winterthur fahren die Busse - wie in vielen anderen Schweizer Städten - seit langem elektrisch. Jedoch nur auf den „alten“, wichtigen Hauptlinien. Gespiesen aus einer Oberleitung. Diese ist teuer im Unterhalt, und in der Erstellung - deshalb haben die städtischen Verkehrsbetriebe natürlich auch Dieselbusse, welche die neueren Linien befahren, oder solche mit weniger dichtem Takt, auf denen sich die Elektrifizierung nicht gelohnt hat (nicht gelohnt haben sollen tut… :wink: ).

Hauptlinie 1, fährt pro Weg 7km, in einer Stunde hin und zurück (vereinfacht 15km), und das jeden Tag von 5 bis 24 Uhr - also gut 19, 20 mal die 15km, ergibt 300km.

  • machbar mit so einem Akku
  • Kosten Elektrifizierung einer solchen Linie: CHF 0.-
  • zu vergleichen: Anschaffungskosten des Busses (Elektro-Trolleys für den Oberleitungsbetrieb sind/waren auch teuerer als Dieselschleudern)
  • kann der Bus in den verbleibenden 5h im Depot geladen werden?
  • ist überhaupt den ganzen Tag über das gleiche Fahrzeug im Einsatz? Der Takt wird in den Stosszeiten verdichtet - wenn also am Abend bereits die Busse aus dem Dienst genommen werden, die morgens zuerst anfangen mussten, kann die Ladedauer erhöht werden.
  • und, und, und.

Klar, es gibt noch viel mehr zu bedenken. Chancen, nicht bloss Probleme.

Ich wollte es bestimmt nicht negativ reden. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass man in der EV Euphorie für die Treibstoffersparnis das Ganze Bild betrachten muss. Ansonsten stimme ich dir gerne zu!

Ich sehe gerade im ÖPNV ein großes Potential für EV - sowohl große Busse als auch Kleinbusse/Taxis. Den Städten und Menschen würde es gut tun.

Wenn die ersten Produkte auf dem Markt sind und sich behauptet haben, wird die Pilotwirkung schon kommen. Ich denke, die Zeit ist jetzt gekommen.

Ich bin immer wieder erstaunt, wie viele Busse in D angeschafft werden. Ich dachte immer, dass ein Verkehrsbetrieb einmal eine Flotte anschafft und dann ist gut für lange Zeit. So ist es nicht. Es werden ständig Modelle dazugekauft oder als Ersatz. Wenn ein Betrieb den Schalter für Neuanschaffung auf EV stellt, dann wird es ein fließender „Umbruch“.

Vielleicht hätte ich das Ergebnis meiner groben Überschlagsrechnung und dessen Einschätzung klarer herüberbringen sollen:

Ich meinte das positiv! 500.000km ist durchaus eine Kilometerleistung. mit der die Unternehmen kalkulieren und da kann ein Elektrobus sogar schon günstiger sein!

Bei 1.000.000km, die so ein Bus in 12 Jahren fahren kann, sieht es dann noch viel besser aus!