Ich weiß zwar nicht wo ich jetzt wieder gegen Tesla gestänkert haben soll? Tja, wenn man einmal stigmatisiert ist, ist das vmtl. noch schlechter aus der Welt zu schaffen als Bullshit, aber seis drum kann ich mit leben.
Ich finden den M-Byte (bzw. Byton allgemein) schon eine sehr spannende Bereicherung in der EV-Szene, aus überwiegend 2 Gründen:
Die konsequente Ausrichtung auf Ride-Sharing Systeme. Der Byton-Chef hat in einem Interview mal gesagt, das er nur noch für sehr begrenzten Zeitraum Autokäufe -im Sinne von man kauft ein Auto und besitzt / fährt genau dieses eine Auto- als Geschäftsmodell sieht. Er sieht Byton mehr als digitalen Mobilitätsdienstleiter, der die Fahrzeuge für diese Dienstleistungen gleich selbst herstellt. Das Konzept finde ich superspannend. Mit einem Byton zum Flughafen Toronto, den stellt man dort ab, fliegt nach Peking übernimmt dort einen anderen Byton und der scannt das Gesicht, stellt alle Komfortfunktionen so ein, wie man es vorher auch hatte und beginnt das Hörbuch exakt an der letzten Position abzuspielen. Plötzlich Monsterstau und er muß den Kunden informieren, nix erst mit komplizierten Smartphone-Kopplungen, sondern einfach den Kontakt sagen und er wird über die Cloud angererufen. Zurück in Toronto unterbricht er kurz das Hörbuch um per Alexa die Heizung zu Hause hochzudrehen …
… Klar kann man auch negativ sehen, wenn die ganzen Daten auf einmal nicht nur bei Amazon und Co, sondern auch noch in einer chinesischen Cloud liegen. Spannend ist das Konzept aber trotzdem. Um meinem Ruf gerecht zu werden: Ja ich weiß das auch Tesla in diese Richtung will, derzeit scheint mir Byton das aber noch etwas konsequenter / weiter entwickelt zu haben.
Der zweite Grund sind die dahinter stehenden Köpfe. Hier wird doch immer gefordert, das deutsche Autobosse / Ingenieure sich der E-Mobilität zuwenden sollen. So weit ich das mitbekommen habe sind alle Kernpositionen bei Byton mit eben diesen deutschen Köpfen besetzt. Eine Mehrzahl davon wohl ehemalige BMW’ler aus dem i-Programm, denen es bei BMW nicht schnell genug mit der E-Mobilität voran ging. Das Design-Center sitzt wohl auch deshalb in München.
Den M-Byte selber sehe ich derzeit nicht in direkter Konkurrenz zu Tesla, von den Antriebs- und Akkudaten sowie den Abmessungen scheint er ziemlich exakt dem E-Tron zu entsprechen, allerdings erheblich günstiger. 43k$ für den 70kWh Base RWD wäre tatsächlich eine Ansage.
Inwieweit sich der doch sehr ambitionierten Ziele (Vorstellung Juni, Verkaufsstart in CN Spätherbst, Verkaufsstart in EU; US 2020, Jahresproduktion 2020: 300k) halten lassen wird sich noch zeigen müssen.
Für mich -der immer noch auf der Suche nach seinem ersten BEV ist- wird 2019 jedenfalls superspannend, außer dem M-Byte werden ja auch noch das Model Y, der E-Tron Sportback und der Polestar 2 vorgestellt.