Konnte am letzten Wochenende mein Model 3 im Zürich Delivery Center, in Höri, abholen.
Ein Tag zuvor hatte mir ein bisschen frustrierter Callcenter Mitarbeiter mitgeteilt, dass die dilettantisch zusammengeschusterte Rechnung eines Kollegen, die ich eine Woche zuvor, per E-Mail, bekommen und beglichen hatte, um weniger als 100 CHF, nicht stimmte. Ich müsse unbedingt noch nachzahlen, damit ich das Auto abholen könne. An diesem Punkt war ich ehrlich gesagt ein bisschen „angepisst“, war ich doch bereits ein Tag zuvor nach Zürich gereist, damit ich keinen Stress bei der Abholung habe. Zwei Telefonate und eine E-Mail mit dem Kundenberater der Bank später, war die Zahlung, mit zusätzlichen Gebühren für die manuelle Erfassung, im System und wurde prompt noch am Freitag ausgelöst. Ich habe nur gehofft, dass die Auslieferung an sich dann besser laufen würde…
Am Samstag, den 9.3.2019, bin ich gemütlich mit Bahn und Bus zum Delivery Center gefahren und wurde freundlich mit einem Kaffee empfangen. Ich habe freundlich nach den Abrechnungen gefragt, da ich am Freitag noch den Anruf von dem Kollegen bekommen hatte. Nach kurzem Aufenthalt im Büro wurde mir mitgeteilt, dass alles OK gewesen sei. Der vermeintlich offene Betrag sei nun zu viel bezahlt worden! An dem Punkt wusste ich nicht, ob ich lachen oder weinen sollte
- Hab mich dann für Cool bleiben entschieden.
Ich frag mich nun nur, ob ich den Betrag jemals wiedersehen werden… Die Zusatzgebühren habe ich jetzt mal bereits abgeschrieben.
Eine vorherige Anfrage betreffend Nummernschilder, an [email protected], wurden leider nie beantwortet. Telefonieren mit der Hotline mochte ich nicht. Daher habe ich dem Tesla Mitarbeiter, die selber beschafften Nummernschildhalter für die Wechselschilder und die Nummernschilder in die Hand gedrückt. Bitte montieren. Da auch die Winterreifen noch nicht montiert waren, hatte die Werkstatt nun etwas zu tun
Nach ca. 30 min und mehreren interessanten Gesprächen, wurde meiner endlich vorgefahren. Die Inspektion verlief problemlos. Hatte mir die wichtigsten Punkte auf einer kleinen Checkliste aufgeschrieben. Der Wagen war relativ gut vorbereitet. An weniger zugänglichen Stellen konnte ich noch Salzreste entdecken. Das einzige, dass man beanstanden könnte wären die Sitze gewesen, die ein paar Wellen an einer Naht an der Seite aufweisen. Dies stört mich aber nicht wirklich. Sicherheitsfunktionen wie Gurte, Lichter, Rückfahrkamera etc. funktionierten tadellos. Auch die Firmware 2019.5.irgendwas, war bereits installiert. Somit Auto, mit 68% Ladung, akzeptiert.
Bessere Fotos folgen vielleicht irgendwann, bin aber sicher, dass es bereits genug und bessere Werbefotos gibt Wer nicht genug vom Model 3 kriegen kann, den verweise ich gerne auf flickr.com/search/?text=tesla%20model%203
Im Anschluss noch schnell zu den freundlichen Mitglieder des STOC vorbeigefahren. Einige Mitglieder waren Anwesend, um, im Frondienst, Tesla-Neulingen ihr Auto zu erklären. Nach kurzem Tratsch habe ich mich einfach für die Route SuC-Oftringen, SuC-Martigny, SuC-Steg für die Heimreise entschieden. Erstens wollte ich ein bisschen km sammeln und das Auto Kennenlernen, anderseits probieren, ob auch an allen SuCs einwandfrei geladen werden kann. Bis Oftringen ging alles reibungslos. Habe gleich auch noch einen anderen M3 Fahrer am SuC getroffen und mich gleich noch, bei einer Tasse Kaffee, über Ferien im Wallis unterhalten. Super Sache! - Kann mich nicht Erinnern, beim Tanken, je ein Wort mit anderen „Leidensgenossen“ gewechselt zu haben - Sicher ein Thema für den nächsten Kaffee. Psychologie und Philosophie. Das kann ja heiter werden…
Die Weiterfahrt nach Bern hätte ich nicht riskieren sollen. Konnte mir nicht vorstellen, dass die Autobahn am Samstag dermassen dicht war! Musste mich daher in Bern für die Alternativroute über Kandersteg entscheiden, da ich meinen Termin, um 1710, sonst wohl nicht mehr geschafft hätte.
Der SuC in Steg, bei der Tesla Partnerfirma WinSun, wurde erst am letzten Donnerstag umgerüstet. Der Test am Samstag verlief ohne Probleme. Von 40% auf 65% geladen und weiter. Sonntags bzw. Montag Morgen war ich fleissig am Fahren und Laden. War dann auch ein bisschen überrascht, wie schlecht die Preise für die „öffentlichen“ Ladesäulen sind. Auf der Karte von Plugsurfing habe ich mir einen Stall ausgesucht, der mit 0.25 CHF pro kWh angepriesen war. Habe aber selber navigiert und prompt einen anderen Stall erwischt Der hatte mit einem Preis von 0.196 CHF pro Minute leider wesentlich höhere Preise. Da hilft es natürlich nicht, dass der M3 nur ein 11kW AC-Lader dabei hat. Nach einem Restaurantbesuch, horrenden 35 CHF Ladegebühren und lediglich geringem + in der Batterie, ging es dann wieder nach Hause.
- Da hilft wohl nur besser auf die Angebote zu achten!
Einige 100 Kilometer später: In den letzten 4 Tagen, habe ich eine Strecke, die ich ca. 20 bis 50 mal pro Jahr bestreite, (Haus > Furkaverlad > Andermatt > Schwyz > Zürich), mit ca. 175 km Länge, zweimal abgefahren. Die Strecke folgt Teils sehr hügeligem Gelände und für mich typische Höhendifferenzen von 500 m und mehr hoch und runter. Dabei habe ich folgendes festgestellt :
Messstrecke: 175 km
Wetter und Strassenzustand: Teilweise schneebedeckt, stürmisch, nass.
Temperatur: Um die 2 °C
Worst Case Durchschnitt 235 Wh/km (über ganze Strecke)
Worst Case Verbrauch 41.125 kWh (über ganze Strecke)
Bestes Ergebnis:
Start bei 62% (ca. 48 kWh)
Ziel bei 20% (ca. 15.6 kWh)
Verbrauch 42% (ca. 32.4 kWh)
Worst Case kWh Preis 0.3 CHF/kWh (Supercharger)
Kosten bei 32.4 kWh => 9.72 CHF
Kosten bei 41.125 kWh => 12.34 CHF
Kosten Round Trip:
Kosten bei 2 x 32.4 kWh => 19.44 CHF => 11.11 CHF / 100 km
Kosten bei 2 x 41.125 kWh => 24.68 CHF => 14.10 CHF / 100 km
Benzinosten Round Trip Durchschnitt 65 CHF
Benzinkosten pro Jahr (45 x 65 CHF) => 2925 CHF
Stromkosten pro Jahr Wost Case (45 x 24.68 CHF) => 1110.60 CHF
Stromkosten pro Jahr (45 x 19.44 CHF) => 874.8
Strompreis Heimladen: (Wi/NT) 14.11 Rp./kWh (Inklusive Gebühren SwissGrid etc.)
Strompreis Supercharger: 30 Rp./kWh
Strompreis Arbeit: 30 Rp./kWh
Sparen tut man natürlich. Aber wahrscheinlich ist das Gesparte nicht so gigantisch, wie von Tesla angepriesen. Die Rückfahrt wird evtl. noch ein bisschen schlechter. (Bin zweimal über Bern zurück). Bei mir kommt noch der Effekt dazu, dass der Akku bei Fahrbeginn relativ kalt war. Von meinem Parkplatz, geht es erstmals 550 Höhenmeter runter ins Tal. Die Rekuperation war in diesem ersten Abschnitt leider schlechter als angenommen, resp. kaum spürbar. Ich musste in jeder Kurve die mechanische Bremse betätigen, die sichtlich mühe hatte, die 1.8t zu bremsen. Im warmen Zustand reicht es locker im richtigen Moment vom Gas zu gehen. In diesem Beispiel verliert man natürlich doppelt. Erstens muss beim Hochfahren am Abend die mechanische Arbeit geleistet werden, zweitens kriegt man die Energie am Morgen, durch schlechte Rekuperation nicht mehr in den Akku.
Zumindest bei den Dualmotor Modellen, könnte der vom rückwärtigen Permanentmagnetmotor erzeugte Strom, auch einfach, im vorderen Asynchronmotor, zum Bremsen eingesetzt werden. Die Energie wär zwar flöten, aber immerhin hätte man ein homogeneres Rekuperationsgefühl und weniger Abnützung bei den mechanischen Bremsen.
Jetzt muss ich nur noch auf den Frühling warten, damit ich die Zuleitung zum Parkplatz legen kann. Im Moment ist der Boden leider noch Beinhart gefrohren. Bis dahin heist es gut planen und fleissig superchargen.
Fun fact: Die Rekuperation, in kurvigen Bergstrassen, funktioniert auch tadellos beim Hochfahren
Not so fun fact: Fahrzeug top, Organisation flop.