Wieso wählte Tesla diese Modell-Strategie?

Hallo zusammen,

seitdem ich Tesla und andere E-Autos verfolge, wundere ich mich wieso aktuell eine solche Modell-Strategie gefahren wird, wie wir sie jetzt erleben.

(Model S → Model X → Model 3 → Model Y → in naher Zukunft: „Mini-Tesla“)*

*Cybertruck mal ausgenommen

Ich bin zwar kein Marktanalyst oder kenne mich gut mit Teslas Unternehmenswirtschaft aus (seid bitte gnädig mit mir :smiley:) aber warum setzt man den Fokus nicht schon früher auf Klein- bzw. Kompaktwagen?
Danach scheint der Markt doch geradezu zu schreien. Um den günstigen und knuffigen VW e-Up! schlägt sich das Volk und in diesem Jahr erscheinen kaum günstigere Elektro-Kleinwagen für den Durchschnittsbürger.
Fehlen Tesla (und anderen Herstellern (VW ID. Life - 2025)) für ein solches Modell die Ressourcen? Angekündigt für die nächsten Jahre (evtl. 2023) ist es ja schon.
Warum aber startet man nicht früher mit solch einem Kleinmodell? Würde sich so etwas nicht noch viel besser verkaufen?
Scheitert es aktuell wirklich nur an der Machbarkeit für Tesla? Ressourcenknappheit etc.?

Wäre euch sehr dankbar für ein paar Gedankenanstöße, kurze Fakten und Erklärungen. :slight_smile:

Naja die Kleinwagen egal welcher Antrieb werfen am wenigsten Gewinn ab. Warum sollte man dann diese bevorzugen. Tesla verkauft jetzt erstmal die „größeren“ und dann die die bisher nicht zugeschlagen haben, hauptsächlich aus Preisgründen oder weil eben dasM3 zu groß für die Stadt ist.
Verstehe ich absolut.

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Kannst du hier nachlesen…

So, in short, the master plan is:

  1. Build sports car
  2. Use that money to build an affordable car
  3. Use that money to build an even more affordable car
  4. While doing above, also provide zero emission electric power generation options

An dem kleinen Knuffelchen verdient VW keinen Euro. Der wurde für 99,-/Monat ins Leasing gegeben. Das machen die nur um keine Strafzahlungen bzgl. Flottenverbrauch zahlen zu müssen. Nur so rechnet sich das. Das Geld wird mit den Verbrennern verdient.

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Tesla hatte vor vorne herein die Strategie das sie erst mal teurere Luxusautos bauen udn verkaufen und dem Gewinn dann die Entwicklung des nächsten Models bezahlen:

Roadster machte Model S möglich
Model S machte Model X möglich
Model S & X machten dann zusammen die Entwicklung des Model 3 möglich

Seitdem kann sich Tesla mehr oder weniger aussuchen was sie machen. Model Y als quasi Crossover, nen Raodster 2, nen Cybertruck für den Pick-Up Markt oder eben den Semi im LKW-Markt.

Machen aber die anderen doch auch nicht anders oder kriegst Du bei Mercedes und Audi nen Klein-/Mittelklasse BEV? Audi haut auch lieber nen e-Tron oder nun e-Tron GT (RS) raus (ausgestattet > 100.000 € Kutschen) statt einem A1 oder A3 e-Tron oder sowas und er Klasse. Und der Mercedes EQS hat das S ja schon im Namen :wink:

Auch außerhalb Europas?

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Aus dem gleichen Grund, aus dem
Mercedes mit dem EQS anfängt.

VW fängt nicht im Luxussegment an, da sie davon keine Ahnung haben.

Kleinmodelle rechnen sich nur bei großen Stückzahlen. Das wiederum setzt mächtige Lieferketten, eine Topp- Organisation und auch einen funktionierenden Service voraus.

D.h., man muss sehr viel Geld in die Hand nehmen und viel Erfahrung haben, um das zu schaffen. Tesla hatte schon enorme Schwierigkeiten mit dem ersten Massenmodell. - Hätte beinahe zur Pleite geführt in 2019!

Tesla macht es richtig: Ein Schritt nach dem anderen.

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Ich denke ein Kleinmodell von Tesla wäre (noch) etwas teuer, ich denke 25.000 werden die wenigsten für einen Kleinwagen à la e-Up ausgeben.
Und genau das sollte Tesla aus Imagegründen nicht machen, da sie das Image der teueren Sportkarossen ja schon haben.

Im Frühjahr 1990 bin ich das erste Elektroauto probegefahren. Das war - mit Verlaub - eine Tupperware-Dose mit Scheibenwischermotor, Höchstgeschwindigkeit 45km/h, 40km Reichweite, keine Heizung.
Dann kamen viele Fortschritte in der Batterietechnik, und damit einige Modelle mit Elektroantrieb, nur für Stadtverkehr und Kurzstrecken. Davon bekamen Elektroautos den Nimbus als Einkaufswagerl (kurze Reichweite, niedrige Leistung und billige (leichte) Bauweise). Ich wurde noch 2013 gefragt, ob ich mit meinem Volt wohl halbwegs im Verkehr „mitschwimmen“ kann. Der hatte zwar nur 150PS, fuhr aber um einen 2.0TDI noch Kreise, der ebenfalls 150PS (auf dem Papier) hatte.

Und dann kam Tesla, baute ein „richtiges“ Elektroauto, aber nicht etwa ein Stadtauto. Nein, einen Sportwagen mit besserer Beschleunigung als die meisten anderen. Damit haben sie die Althersteller wie Porsche, BMW usw. so richtig an den Eiern gepackt und gezeigt, dass Elektroantrieb in einer unerwarteten Kategorie besser ist als der Verbrennungsmotor und nicht nur eine zweitklassige Alternative für Umweltfanatiker.

Beste aller möglichen Strategien.

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Mit Luxusgütern (Sportster/MS/MX) verdient man nunmal die meiste Kohle. Und um in den Massenmarkt mit geringeren Margen vordringen zu können benötigt es neben dem finanziellen Puffer auch ein paar funktionierende Fabriken. Und eh die funktionieren muss man eine Lernkurve mindestens mal so halb durchritten haben. Eigentlich ganz simpel und clever.