Wie laden? (Starkstrom/ 20 Meter Kabel), Model 3

Hallo Allerseits,

ich bin noch neu hier und habe mir Anfang März vor der großen Preiserhöhung ein Model 3 SR bestellt. Laut App sollte das Auto Mitte bis Ende November ankommen.

Eine bisher noch ungeklärte Frage ist die Art und Weise, wie ich das Auto regelmäßig lade.
Da ich in einem Mehrfamilienhaus wohne, ist die Anbringung einer Wallbox an meinem Carport zwar möglich, aber ich würde das Laden in meiner angemieteten Lagerhalle (ich bin selbstständig) vorziehen. Scheint mir die deutlich einfachere Lösung zu sein.

Obwohl ich mir regelmäßig Videos zum Thema E-Mobilität, Tesla und Laden auf Youtube anschaue, merke ich doch immer wieder, dass mir zu der Thematik der (praktische) Zugang fehlt.

Ich habe in der Lagerhalle hinten im Eck 2 Starkstromanschlüsse (siehe Foto).
Leider beträgt der Weg zum Standplatz des Model 3 ca. 16 Meter - das heißt, es wäre wohl ein 20 Meter Kabel notwendig.

Meine Fragen:

  1. Ist ein derart langes Kabel zu empfehlen oder sind hier die Ladeverluste zu hoch?
  2. Wenn empfehlenswert - was genau benötige ich?
    Ein Adapter vom roten CEE-Anschluss zum Typ 2 Stecker?
    Dann einen 20 Meter Typ2-Typ2 Kabel?
    Oder benötigt es noch eine mobile Wallbox wie Juice Booster oder Go-e dazwischen?

Die Geschwindigkeit des Ladens spielt für mich eine untergeordnete Rolle, ich würde selbst mit einem Schuko-Stecker klarkommen. Das wäre natürlich die einfachste Lösung, das hier eine normale Steckdose direkt ums Eck ist. Aber hier bin ich unsicher: Die Einen sagen, sie laden jahrelang über Schuko. Andere sagen, man soll es bloß nicht machen, weil man sich damit die Steckdosen beschädigt und einen Brand riskiert. Mal abgesehen von den relativ hohen Ladeverlusten.

Bin in der Hinsicht leider ein Noob. Falls ihr noch Informationen benötigt, lasst es mich wissen.
Vielen Dank schonmal! :slight_smile:

Eine 20-m-Verlängerung ist möglich, z. B. beim JuiceBooster 2x 10 Meter aneinander koppeln. Du erzeugst damit aber Transportverluste und über längere Zeiträume summiert sich der Verlust, der nicht im Akku ankommt sondern das Kabel wärmt.

Aus meiner Sicht besser wäre, du lässt eine neue CEE16-Dose nahe an das Auto legen und das Kabel dorthin mit ordentlich überdimensionierten Leitungsquerschnitt, denn wenn lange Kabelstrecken mit größerem Durchmesser sind, dann sind auch die Verluste nicht so hoch.

Du solltest aber überhaupt mal vom Elektriker prüfen lassen, wie deine bestehende „Starkstromsteckdose“ angebunden ist - vielleicht war das nur mal für eine Kreissäge von 3 kW dimensioniert? Nicht jede Dose ist immer gleich auch fachgerecht dimensioniert. Wenn da nur ein 1,5 mm²-Kabel hinführt, kann das zwar funktionieren, wird aber ganz schön warm. Wenn du da dann noch 20 Meter Kabel dran hängst, wird das Problem tendenziell nicht kleiner. :slight_smile:

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Mein ladekabel hat 1.5 mm² bei 6m Länge. Da wird nix „ganzschön“ warm. Nur handwarm.
1.5mm² hat auf 10m Länge ca 180W Verlust
2,5mm² hat auf 10m Länge ca 105W Verlust
4 mm² hat auf 10m Länge ca 66 W Verlust

Ich Würde mir ein anständiges 4mm² Verlängerungskabel holen und einen Go-E dranhängen und irgendwo an der Wand fest machen. Mit welchem Grund sollte der Elektriker den die Dose schwächer anschließen. Weil es 3 Cent spart. Also wenn man sich nicht auf die VDE verlassen kann, braucht man sie auch nicht.

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Ich bin kein Elektriker! Aber die günstigste Lösung könnte evtl. folgendes sein:

15m Starkstrom-Verlängerungskabel: https://www.amazon.de/Starkstromkabel-H07RN-F-MENNEKES-Stecker-Kupplung/dp/B075BK67RZ
Von der Dimensionierung der Kabel müsste das doch so sein als würde man eine Dose verbauen lassen?

Adapter von rot auf blau:https://www.amazon.de/Adapter-Kupplung-230V-Stecker-Gummischlauchleitung/dp/B07C8LM6PV

16A-Anschluss für den UMC2: Blauer Adapter – 16/32A

Und dann mit dem UMC2 ans Auto.

Oder ist das eine schlechte Idee?

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Gute Idee, das passt. Damit kann man mit 3.7kW (ca. 20-25km/h) laden.

Alternativ die beiden Adapter weglassen und einen mobilen 3-phasigen Lader holen (z.B. Volvo Pure Electric, ca. 400 Euro) und dann mit 11kW (ca. 60-75km/h) laden. Ist manchmal praktischer (die hohe Ladeleistung), aber vielen reichen die 3.7kW.

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Der bei Tesla mitgelieferte UMC2 kann deinen Tesla an Schuko laden und hat einen Temperaturfühler, der Schmoren verhindern müsste. Als zusätzliche Sicherheit kannst du noch einen niedrigeren Ladestrom einstellen.
Das wäre die Lösung zum Kostenpunkt 0. Bei diesen Installationskosten würde ich mir über ein paar Ladeverluste keine Gedanken machen.

Wenn du komfortabler und deutlich schneller laden willst, lass dir einfach an deine vorhandene dreiphasige Versorgung eine Tesla Gen3 Wallbox anschließen. Die kommt mit 7,5m Kabel, dem Tesla Charge Port Opener und mehr Komfort, als man bei dem günstigen Preis ahnen würde. Damit kannst du auch gastfreundlich anderen Elektroautofahrern das Laden anbieten oder sie so einstellen, dass nur dein Auto laden kann.

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Das Video zeigt es ganz gut, was so möglich ist, auch wenn man das natürlich nicht empfehlen sollte^^
Das LÄNGSTE Ladekabel der WELT - Wir stellen den Juice Booster 2 auf die PROBE | Tips, Tricks & More

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Ich bin der gleichen Meinung.

Bei einer Verlängerung habe ich immer ein Kabel welches am Boden herum liegt im Kopf.
Egal ob der Elektriker dir eine eigene Dose macht oder du ein „normales“ Verlängerungskabel hernimmst. Schau, dass es schön an der Wand entlang und fix montiert ist. Du willst nicht immer mit einer Stolperfalle leben müssen.

Die Option mit 11KW zu laden solltest du dir auf jeden Fall offen halten. Ich lade Großteils über die PV zw. 2KW - 5KW. Im Normalfall reicht das auch aus. Hin und wieder kommt man, aber doch in Situationen, wo einem die 11KW durchaus retten können.

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Jup, so würde ich das auch machen. ‚rote‘ Drehstromverlängerung, Adapter von CEE rot auf blau und mit dem passenden blauen CEE Stecker und dem UMC2 aus dem Auto laden. Ist vermutlich die kosteneffizienteste Lösung.
Zudem könntest Du an die Verlängerung irgendwann später auch mal eine go-E, den Volvo Ladeziegel oder ähnliches anstöpseln wenn sich herausstellt dass die Ladeleistung tatsächlich doch nicht reichen sollte. Wovon aber eher nicht auszugehen ist.

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Eins wurde hier noch nicht gesagt: Klar kannst du auch mit niedrigst möglicher Laderate laden, alles cool. Den Akku freut’s! Aber seid euch im Klaren, unabhängig ob ihr am Supercharger steht oder mit 2 kW aus der Schuko-Steckdose ladet, die Bordelektronik zieht konstant ein paar hundert Watt. Und von 2.000 Watt sind das eben ein höherer Anteil als von 250.000 Watt. Und das dann obendrein über viele, viele Stunden - das läppert sich!

Auch wenn einem das Langsamladen reicht, rechnet euch doch mal aus wie viel länger das Auto pro Jahr am Lader hängt und wie viel kWh allein während des Langsamladens für die Bordelektronik verbraucht wurden.

Insofern schließe ich mich @green an, erhalte/ermögliche dir unbedingt eine 11 kW Lademöglichkeit - allein aus diesen genannten wirtschaftlichen Gründen.

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Erstmal vielen Dank an euch alle.
Wahnsinn, wie schnell so viele Leute geantwortet haben :slight_smile:

Das heißt, für den Anfang wäre ein 15 Meter Starkstromkabel
=> https://www.amazon.de/Starkstromkabel-H07RN-F-MENNEKES-Stecker-Kupplung/dp/B075BK67RZ

sowie z.B. diesen Volvo Charger CEE 16A auf Typ 2
=> Volvo Pure Electric Ladekabel 6 m CEE-Stecker rot für 16A Industriesteckdose (Mode 2)

erstmal völlig ausreichend, damit auch die Ladeverluste prozentual nicht zu hoch ausfallen?

Welchen Mehrwert hätte denn z.B. der Go-E Gemini Flex im Vergleich zu dem Volvo-Stecker?
Ich schätze mal, dass dieser für unterwegs deutlich flexibler ist, kostet aber halt auch 750 statt 400 Euro.

Also im einfachsten, günstigsten (bzw. effizientesten Fall) Verlängerungskabel + Volvostecker.
Vorher lass ich nochmal einen Elektriker kommen, der sicherstellt, dass der CEE-Anschluss diese Lasten auch tragen kann. :slight_smile:

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Das ist wohl die beste und preiswerteste Lösung.
Meine Empfehlung hast du.
Das Verlängerungskabel kannst du ja etwas hoch hängen, damit keiner stolpert oder es dreckig wird.

Den Elektriker benötigst du eigentlich nicht. Die Steckdose wird mit 16A abgesichert sein.
Die Sicherungsautomaten sind mit dem Nennstrom beschriftet, und lesen kannst du ja.

Ein weiterer Vorteil dieser Lösung ist, das du Volvo Lader und Verlängerungskabel mitnehmen kannst.

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Ja, Formfaktor ist beim go-e möglicherweise besser (kein langes Kabel dran), zudem hat der go-e eine App zur Steuerung, zudem können die auch Dinge wie 1p/3p Umschaltung was für eine PV-geführte Ladung relevant werden kann.

Bei Dir gings ja aber im Grunde nur um ‚anstecken und laden‘ da reicht die günstige Volvo-Lösung wunderbar aus.

Leitungsverluste sind hier sicherlich auch eher zu vernachlässigen, sind ja nur 15m.
2.5mm², 3p Verbraucher, 11kW, 15m macht 81W Leitungsverlust. Oder 0,74%.

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Ich lade auch mit dem einfachen Lader allerdings an blauer Campingsteckdose mit 22 km/h und zusätzlich mit 16 A Drehstrom über Juice Booster bei 71 km/h.
Wenn eine längere Fahrt ansteht, die in ein paar Stunden losgeht ist der Drehstromanschluss von Vorteil. Falls deine Leitung die vollen 16 A nicht verträgt, kannst den Ladestrom im Auto stufenlos bis 5 A zurückregeln.

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Wie lang ist denn bitte dein Kabel wenn du bei 71 km/h noch laden kannst :rofl:

Oder wenn man awatarr als Stromversorger hat und in den günstigen Zeiten laden will.

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:upside_down_face:
10 Zeichen

Da du selbstständig bist kannst du noch immer die Förderung beantragen. Ohne auskunft was für ein Kabel deine roten CEE-Dose besitzt, kann man dir nur von Verlängerungskabeln abraten.
Ein JuiceBosster würde gehen ist aber als mobile Lösung nicht föderfähig.
Falls dort in der Nähe eine Unterverteilung ist, wäre es wohl am besten von dort eine neue Leistung entweder 5x6mm2 oder 5x4mm2 je nach Entfernung zu verlegen und eine Wallbox deiner Wahl montieren zu lassen. Sprich mal mit dem Elektriker deines Vertrauens.

Ohne Förderung und sicher wäre sicherlich der Juice-Booster, den man auch unterwegs benutzen kann. Hab selbst einen, da ich ihn auf Baustellen einsetze und er qualitativ den anderen mobilen lösungen überlegen ist. Vorall3m unter den unmöglichen Bedingungen unter denen ich ihn einsetze.

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Vielen Dank nochmal an euch alle, hat mir sehr geholfen!! :slight_smile:
Unser Vermieter hat uns in den letzten Jahren desöfteren mal einen Elektriker vorbeigeschickt, wenn was war. Der kann da sicher vorher nochmal drüberschauen.

Ich bin aber zuversichtlich, dass wir das hinbekommen.

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Noch günstiger (245 EUR) ginge es mit einem Ziegel von AliExpress. Ich habe dieses Modell im Einsatz, Versendet aus Tschechien war es nach zwei Tagen bei mir. (Tipp: in USD bestellen, da der Wechselkurs von AliExpress nicht gut ist)

Die Verwendung einer 10-15m CEE-Verlängerung war eigentlich auch angedacht, der Vermieter hat sich letzten Endes doch für eine Umlegung der CEE-Dose entschieden.