Warum lassen moderne Autos Unfälle zu?

Fortsetzung der Diskussion von Taycan Fahrer gibt Vollgas in Einfahrt:

Man müsste den Autos eine Art Selbsterhaltungstrieb einbauen.

Bei den aktuellen Bestrebungen bis hin zum „Robotaxi“ gibt es mittlerweile genug Hardware im Auto, um festzustellen, dass da etwas im Weg ist. Darf ein Auto den Gehorsam verweigern, obwohl der Fahrer ganz klar das Fahrpedal voll durchdrückt?

Wird es für die Robotaxis Zeit, dass sie sich an die von Asimov vorgeschlagenen Grundgesetze für Roboter halten?

(von Wikipedia)

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Ich persönlich stehe dem ganzen FSD & Co. sehr kritisch gegenüber.
Hier geht es in meinen Augen doch nur um das Ego der Wissenschaft und um Dividenden der Industrie. Ich brauche das für mich nicht und will es auch nicht.
Der blinde Verlass auf die Technik macht uns, in unseren Fähigkeiten nicht besser.

Hausautomation für Licht, Heizung, Garagentore, u.s.w. finde ich gut, habe ich auch. Wenn da mal was nicht passt, dann steht man auf und läuft zum Schalter, ärgert sich über die sch…ß Technik und sucht nach Lösungen. Bei Fehlern im Auto sucht man, wenn alles halbwegs harmlos gelaufen ist einem Karosseriebauer… oder schlimmer.

Moin,

puhh, ganz harter Tobak! Sind manche Leute wirklich so naiv?
Mal abgesehen von den ganzen Möglichkeiten die es gibt das es einfach nicht sauber funktioniert weil die Technik noch lange nicht soweit ist wirklich zu ‚wissen was los ist‘,
gibt es das Problem das man das ggf. auch mal in Kauf nehmen möchte um schlimmeres zu verhindern (Bahnschranke zu, man steht auf dem Bahnübergang und der Zug kommt, toll wenn das Auto sich dann weigern nen Kratzer von der Schranke ab zu bekommen…)

Dazu noch die Möglichkeiten die ‚böse Leute‘ nutzen könnten um damit allen möglichen Unfug zu machen und Dir mehr oder weniger zu schaden…

Sorry, das wird auf lange Zeit ein Traum sein. Mal ne cooles Beispiel gefällig, schau Dir mal I-Robot an, finde den Film sehr gut und sehr anschaulich wenn man mal ein wenig drüber nachdenkt!

Zum Schluss noch ein Praxisbeispiel:
Mein M3 meckert mich ab und zu an, ich würde die Strasse verlasen, dabei fahre ich nur eine saubere Linie (Kurven aussen anfahren bis man sehen kann wo es weiter geht).
Der AP macht es gerade falsch und zeit teilweise viel zu früh in die Kurven rein, was dann mit Gegenverkehr schon echt knapp werden kann.

Meine Meinung: In dem Moment wo ich nicht mehr der Chef bin, fahre ich das Auto nicht mehr. Und das wird noch ne ganze Zeit so bleiben. Das hat auch nichts mit ‚sperren gegen den Fortschritt‘ zu tun, ich bin Softwareentwickler, ich weis was geht und was nicht.
Auch wenn es spannend und toll ist was schon alles möglich ist, vollständige und korrekte ‚Situation Awareness‘ ist noch weit, weit entfernt!

Viele Grüsse
Andre

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Das ganze ist eher eine philosophische Frage.
Denn die Asimov’schen Gesetze wurden von einem Wissenschaftler und SiFi-Autor aus den 40er Jahren geschrieben, der sich nur peripher mit Computerprogrammierung beschäftigte.
Die Programmierung solcher erweiterten „Expertensysteme“ erfolgt nach ganz anderen Entscheidungsbäumen. Somit sind diese Gesetze in keinem Computerprogramm direkt involviert.

Außerdem kann man derartige „Gesetze“ nur der Menschenlogik zuordnen. Eine Maschine tickt da völlig anders. Im Gegenteil, sollten diese Robotgesetze irgendwie in ein System hineinprogrammiert werden, würde diese Logik sich selbst widersprechen und wäre daher ineffektiv, bzw. würde sie möglicherweise sogar in einer Endlosschleife oder einem Time-Out enden.

Mein Benz wollte beim Einparken kein Gas mehr annehmen, wenn ich Dem Vorder-, oder Hintermann seiner Ansicht nach zu nah gekommen war. Das war derart nervig, insbesondere in engen Parklücken, wenn man noch dazu einen Bordstein zu überwinden hatte.

Hm, fahren die Personen, die so gegen Robotaxis sind, denn durchgehend im Dynomode? Oder ist die ganze Software, die ein heutiges Auto überhaupt fahrbar macht, aus deren Sicht etwas anderes?

Ich für meinen Teil bin sehr dafür, das im normalen Straßenverkehr möglichst viel automatisiert wird. Ich finde das man auf den Autobahnen jetzt schon sehr gut sieht, welche Autos mit Spurhalteassistenten und Abstandstempomaten unterwegs sind und welche nicht.

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In meinen Augen schon.
Es gibt für mich einen großen Unterschied mich unterstützen zu lassen und die Sache ganz aus der Hand zugeben.

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Und wo ist für Dich die Grenze? :wink:

wo Unterstützung aufhört und ‚Bevormundung‘ an fängt.
Sollte das Auto vielleicht piepen, oder nicht schlagartig die volle Leistung entfalten wenn es ‚denkt‘ das ich vor einer Wand stehe, ja gerne. Wenn ich dann aber, warum auch immer, voll durchtrete weil ‚durch die Wand‘ das kleinere Übel ist, was ich in dem Moment weis, das Auto aber nicht, dann will ich das tun können. Ganz einfach :wink:

Viele Grüsse
Andre

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Stimmt, wenn plötzlich die Bremslichter angehen und das Auto verzögert wars ein Tesla mit Autopilot. :rofl: :wink:

Meine persönliche Grenze?

Ich hatte mal einen beinahe Unfall mit einem LKW auf der Landstraße…
Ford Mondeo (Volle Hütte), Dienstwagen. Am Motor wurde gespart, hatte unerwartet wenig Leistung. Ich auf der Landstraße mit vielen Kurven und kurzen Geraden auf dem Weg zum Kunden.
Mit der Leistung war ein normales Überholmanöver nicht machbar…
also vor einer Kurve etwas zurückfallen lassen und dann aufs Gas, in der Hoffnung, dass die folgende Gerade keinen Gegenverkehr hat. War frei. In dem Moment als ich die Spur wechsle kommt die Karre auf die glorreiche Idee, durch eine automatische Vollbremsung ein Auffahren auf den LKW zu verhindern.
Ich war aber schon auf der anderen Spur…
Gas hat er nicht angenommen, meine zwei Hintermänner sind rechts an mir vorbei und von vorne ein Holzlaster auf meiner Spur.
Bis zum vollständigen Stillstand war ich nur noch Passagier ohne Kontrolle. Hättet der Fahrer des Holzlaster nicht seinerseits eine Vollbremsung eingeleitet würde ich heute nicht mehr hier schreiben können.

Mir reicht ABS und ESP schon aus. Mehr braucht es nicht.
Ein Tempomat macht das Fahren angenehm, mit automatischer Anpassung vom Abstand noch besser.

Die Technik wiegt uns nur in Sicherheit. Kaum einer kann heute noch die wirklichen physikalischen Gesetze und das eigene Können unter eine Hut bringen.

Bei mir steht das Auto vorm Haus (Golf IV mit ABS und ein Porsche 944) und die PlayStation im Wohnzimmer.
Nur Dienstlich fahre ich moderne Autos. Ich zahle auch nicht das 1% für private Nutzung für den Dienstwagen und führe daher freiwillig ein Fahrtenbuch.

Da wird sich erst etwas ändern, wenn der Cybertruck nach Deutschland kommen sollte.
Für die eingesparte Kohle für das FSD fahre ich lieber in Urlaub.

@Andre77: Was ist in Deinem Beispiel denn das größere Übel?

@Rechtschreibfehler: Danke für Deinen konstruktiven Beitrag.

@GO72: Und Du meinst nicht, dass der Fehler in Deinem Beispiel das riskante Überholmanöver war?

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Definitiv bin ich kein Risiko eingegangen!
Ich kenne den Streckenverlauf sehr gut. Wäre auf der besagten Geraden etwas entgegen gekommen hätte ich meine Geschwindigkeit wieder an den vor mir fahrenden LKW angepasst und hätte auf die nächste sichere Möglichkeit gewartet.

Hi,
ein Beispiel hab ich oben schon gebracht mit dem Bahnübergang.
Es gibt tausend weitere die ich nicht alle herbeikonstruieren will. Der Punkt ist, das Auto weis nicht ob/was eine Wand ist, geschweige denn woraus sie besteht usw…
Ich will nicht das mir eine Maschine etwas verbietet / vorschreibt die im ‚Situationsverständis‘ weit unterlegen ist!
Wie gesagt, ich hab nichts gegen die Assistenzsysteme, nutze viel und finde es gut, aber das ist was ganz anderes als, das Auto entscheidet in letzter Instanz was richtig ist…
Das hat Airbus mal probiert, ging auch sehr übel aus !!

Das mit dem Überholen, mag sein das es nicht perfekt war, aber ohne ein ‚vorlautes‘ Auto hätte es vermutlich problemlos geklappt, so wären fast Menschen zu schaden gekommen. Das sollte man vermeiden.

Ich denke man muss einfach schauen das die Fähigkeiten und der ‚Entscheidungsspielraum‘ zusammen passen. Das ist bei Tesla im Moment meiner Meinung nach ganz gut gelöst, mit Abweichungen in beide Richtungen, aber kleinen.

Dem Auto die letzte Entscheidungsgewalt zu überlassen, halte ich zum jetzigen Zeitpunkt für völlig illusorisch.

Aber gut, es gibt ja auch in Amerika zB Leute die denken ein Schild aufzustellen ‚Gun Free Zone‘ hilft gegen Schießereien…
Oder das man, ganz konkret hier am Feldberg, alle Motorräder aussperren muss, weil einige wenige zu laut sind und sich nicht an Regeln halten…

Ich glaube das ist eine der größten Gefahren denen wir im Moment gegenüber stehen, zu glauben das man durch platte Verbote und abgeben der Eigenverantwortung Sicherheit gewinnen kann. Meiner Meinung nach ist genau das Gegenteil der Fall und selbst wenn ist das Leben irgendwann nicht mehr lebenswert!

Viele Grüsse

Andre

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Ich komme ja von der Software-Entwicklung, bin von Technik fasziniert.

Klingt vielleicht in diesem Zusammenhang hier blöd, mittlerweile habe ich die NATUR (wieder)entdeckt. Da können wir viel lernen. :deciduous_tree:
zB ein Baum, der wurzelt tief in der Erde, wächst der Sonne entgegen und trotzt Sturm, Gewitter und Regen.
Der sichert sich nicht ab, der spannt bei Regen keinen Regenschirm auf, wenn der Blitz einschlägt und einen Ast abbricht wächst wieder was nach.

Worauf ich hinaus will um wieder zum Threadtitel zurückzukommen - wollen und müssen wir in unserem LEBEN wirklich alles absichern? - was letztendlich nie zu 100% funktioniert.
Nicht falsch verstehen, ich will natürlich nicht dass Menschen zu Schaden kommen oder was beschädigt wird, aber wo ziehen wir die Grenzen?

-Wir zäunen Almen ein weil Menschen verlernt - oder nie gelernt - haben wie man sich Kühen gegenüber verhält.
-Wir bauen schon fast Treppen auf den Mt Everest damit jeder da rauf kommen kann.
-Wir warnen Menschen die auf Smartphones starren, dass sie bei Überquerung einer Strasse schauen.

Manchmal habe ich den Eindruck, dass wir als Gesellschaft langsam verblöden.
Wir verlernen durch diese Übertechnisierung unseren Hausverstand zu nutzen, keine Eigenverantwortung mehr und wir machen durch Digitalisierung und Automatisierung alles noch schneller, zerstören Privatsphäre uvm.
Wie oft habe ich schon gehört:“ Da kann ich nix machen, das macht/entscheidet der Computer“
Die meisten Menschen sind nur mehr mit sich selbst beschäftigt. Das hat einen grossen Nachteil - es erfüllt wohl die wenigsten Menschen, macht nicht wirklich zufrieden …

Vielleicht habe ich mittlerweile auch eine etwas einseitige Sicht entwickelt da ich durch Technik, Automatisierung geprägt bin. :wink: :innocent:

PS: Covid 19 hält uns in punkto Eigenverantwortung, Hausverstand den Spiegel vor … :shushing_face:
Homeoffice, homeschooling, social distancing - da gehen die schönen Gemeinschaftserlebnisse, das Zwischenmenschliche und eben der soziale Kontakt verloren…

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Oder ein anderes Auto mit AEB (Notbremsassitent):

Oder ein anderes Auto mit ACC (Abstandstempomat), hier mal ein Beispiel aus einem Ford-Forum: https://www.fordescape.org/threads/tsb-for-adaptive-cruise-control-panic-stops-phantom-stops-braking-disabled.116064/

Oder man wird gerade Opfer eines versuchten Versicherungsbetrugs in Verbindung mit einem gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr:

Oder es gibt einen guten Grund für die Bremsung, den Du nur nicht wahrnimmst.

Wenn man sich in einem Markenforum herumtreibt, verliert man leicht den Bezug zur weiten Welt da draußen. Auch wenn es verbreitet Phantombremsungen bei Teslas gibt, sind Teslas (zumindest derzeit noch) nur ein verschwindend kleiner Teil der Fahrzeuge da draußen.

Deshalb wird bei den allermeisten Fällen, wenn vor Dir plötzlich und anscheinend grundlos Bremsleuchten angehen, kein Tesla vor Dir fahren.

Gruß Mathie

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M.A. nach ist das jedoch völlig irrelevant, relevant ist immer wer für den möglichen Unfall verantwortlich ist. Sprich, nicht wer moralisch dafür verantwortlich ist, sondern rechtlich.

Und da haben unsere Juristen ein ganz klares Regelwerk. Nie der andere (oder eben der Assistent), sondern immer man selbst (der Jurist hat wochenlang Zeit in aufwändigen seitenlangen Schriftstücken zu erörtern, weshalb man selbst schuld für ein Ereignis hatte, für das man selbst nur Bruchteile einer Sekunde Zeit hatte):sleepy:. :sweat_smile:

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@Tesla3forMe. Danke für Den Beitrag. Er spricht mir absolut aus der Seele. Und das meine ich absolut ernst. Die Menschheit verblödet tatsächlich immer mehr und wen ich mir so einige meiner Artgenossen ansehe dann frage ich mich mit welchem Recht wir uns als „Intelligente Spezies“ bezeichnen.

Dabei hast Du noch vergessen: Wir bauen Lautsprecher in eigentlich geräuschlose Autos ein, um diese Smartphonezombies mit ihren Noise Canceling Kopfhörern davor zu bewahren überfahren zu werden.

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Rechtlich ist, im Fall der Phantombremsung, in der Regel, der Schuld, der drauf fährt.

Wenn der nur Bruchteile einer Sekunde Zeit hatte zu ragieren, ist er viel zu dicht aufgefahen und hat den Unfall dadurch verursacht.

Mit korrektem Abstand und offenen Augen, kann man da immer bremsen, zumal die Phantombremsungen, die ich bisher bei BMW, Mercedes und Tesla erlebt habe, bei weitem keine Vollbremsungen waren.

Stimmt nicht ganz. In der Regel wird so etwas zumeist auf eine Teilschuld hinauslaufen. Denn für die Vollbremsung des Vordermannes ist eine gerechtfertigte Begründung notwendig.

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