Hallo,
ich muss mich gerade für eine WEG schlau machen. Es gibt 8 Stellplätze und momentan einen PHEV und demnächst ein M3 - der Rest sind noch Verbrenner.
Da natürlich Lastmanagement nötig ist muss man direkt alle anderen Parteien mit abholen und eine Gesamtlösung finden die die anderen entweder gleich mitinstallieren oder zumindest genehmigen und dann später Nachrüsten können.
Die Zähler sind nicht zu weit weg von den Parkplätzen (Aussenwand + 1 Innenwand). Man kann also an den entsprechenden Sicherungskästen mit den Wohnungszählern noch FI+Sicherungsblock setzen (Es wäre aber auch möglich sich am Gemeinschaftszähler anzuschließen und dann müsste aber die Abrechnung über die Wallbox erfolgen.)
Punkte die ich hier für wichtig erachte:
Lastmanagement integriert (Bevorzugt via Kabel notfalls Funk)
Authentifizierung (die Leute schließen sogar die Steckdosen der Waschmaschinen ab) Plug and Charge wäre schön
KFW Förderfähig
schön wäre eigentlich eine Steckdose, damit an den Stellplätzen die noch kein EV haben, die Kabel nicht rumhängen.
Die folgenden Boxen hab ich mir so ausgeguckt:
e-go homefix 11kw: Die Box könnte viel - unschön das es eben nur mit WLAN geht. Wenn WPA2 mal gebrochen ist, wer weiß ob es ein Update auf WPA3 gibt - Optisch ist die Box leider auch kein Leckerbissen
Tesla Wallbox: ich bin mir nicht sicher wie das mit dem Lastmanagement geht. Ich habe gelesen dass dort hinter der Masterbox nur 3 Clients hängen können. Ausserdem bin ich mir nicht sicher ob man den Hausanschluss damit z.b. auf 22kW einstellen kann, aber die einzelnen Boxen trotzdem nur maximal 11kW liefern um Förderfähig zu sein.
Juice Charger ME: Lastmanagement scheint via Kabel integriert, aber Dokumentation noch nicht vorhanden. Plug and Charge.
Heidelberg Energy Control, 11 kW: Lastmanagment integriert via Kabel. Optisch nicht ganz mein Ding, aber das ist kein starkes Kriterium - Die Box hat aber 30 Wochen Lieferzeit!
Hat jemand da schon Erfahrungswerte? Empfehlungen in der aktuellen Situation oder Generell?
Ist das eine TG mit nur 8 Stellplätzen? Wieviel Häuser bzw. Hausanschlüsse gibt es? Sind die Leistungen bekannt? Wo ist die Wohnanlage grob (Stadt genügt)?
Auf den ersten Blick mit den wenigen Infos könnte man evtl. auf ein Lastmanagement verzichten und die Wallboxen direkt auf die Wohnungszähler legen.
Wenn dann mal die Schallgrenze ohne Lastmanagement erreicht werden würde, könnte man die bestehenden Wallboxen datentechnisch miteinander verbinden und ein Smartmeter eine festeingestellte freie Last statisch verteilen lassen. Die Abrechnung des Stromes würde wie gehabt über die Wohnungszähler laufen, was vieles einfach macht.
Oder gleich mit einem Master-Slave-Konzept starten, z.B. easee.
Falls du oder die Hausverwaltung Unterstützung braucht bei der Aufbereitung der Sache bis hin zur Beschlussfassung bei der Versammlung, dann bitte PN.
Ist nicht mal TG, sind Aussenparkplätze direkt am Haus - PLZ 67259 - alles Kleinstädtisch/Dörflich. Soweit ich weiß gibt es nur einen Hausanschluss (ich müsste aber nochmal gucken) - der andere Eigentümer mit dem PHEV hat wohl mal mit den Stadtwerken Frankenthal telefoniert und die haben ihm gesagt, 8 Wallboxen können am Hausanschluss nicht betrieben werden, da muss eine Lastmanagement her. Ich persönlich denke eine statische Last mit 20-30 kW sollte im Allgemeinen reichen, auch falls mal in der Zukunft alle Fahrzeuge EVs sein sollten. Es sind nur Rentner und Arbeitnehmer mit Jobs im näheren Umfeld im Haus, also leere Batterien sind nur sporadisch zu erwarten wenn mal jemand aus dem Urlaub kommt.
Grundsätzlich bin ich da für alle Varianten offen - ich habe selbst nur keine Ahnung was ich da Vorschlagen soll. Wenn die Gesamtkosten pro Ladepunkt nicht zu hoch sind kann man denke ich die anderen Eigentümer auch abholen die jetzt noch Verbrenner fahren (so dass die Zuzahlung nach Förderung nicht zu viel ist) - Das wäre der Optimalfall wenn man sich hier von Anfang an auf eine Variante einigen könnte.
Ein Master Slave Konzept macht denke ich schon Sinn.
Ich habe mir gerade die easee einmal angeschaut - ich dachte erst man kann sie nur mit kostenpflichtigen Cloudaccount betreiben (oder habe ich da eine Falschinformation) - sie scheint aber auch nur mit WLAN „offline“ betreibbar zu sein.
Optisch schöner als der e-go homefix ist sie ja, aber wenn ich eh einen lokalen WLAN AP betreiben muss, kann ich eigentlich auch die e-go homefix verwenden die sind ja ungefähr 200 eur günstiger.
Bei max. möglichen 8 Fahrzeugen würde in Summe eine freie Last von überschlägig 15 kW bei einem dynamischen Lastmanagement völlig ausreichen für die Ausbaustufe von 100%, die eh illusorisch ist, zumindest für die nächsten 25 Jahre.
Auch bei einem statischen Lastmanagement würden m.E. nach deinen Schilderungen bzgl. Fahrprofil der Bewohner ein freie Last von unter 30 kW gut ausreichen für die nächsten 25 Jahre.
Etwas aufwändiger erscheint mir die Leitungsverlegung und die Befestigung der Wallboxen an den Außenparkplätzen. Da macht es dann schon einen großen Unterschied bei den Kosten, ob man 1x ein dickes Kabel nach draußen legt und ab dort unterverteilt per Master-Slave oder ob man jede Wallbox einzeln nach und nach an den Wohnungszähler hängt und irgendwann die Boxen untereinander mit einem Smartmeter steuert.
Dass die Stadtwerke nicht 8x 11 kW durchwinken ist völlig ok und verständlich.
Jetzt hab ich verstanden was du mit Master Slave meinst.
Google Maps hat eine brauchbare 3d Ansicht:
Man würde Kabeltechnisch ungefähr beim roten Kreuz rauskommen.
Also man kann die Leitungen innerhalb vom Haus Aufputz z.B. mit Installationsrohr unter der Decke legen - da nur Waschküche ist da kein wirkliches optisches Problem gegeben - selbst wenn 8 Stück nebeneinander liegen.
Dort kann man bis zu 16 wallboxen per buskabel verbinden, eine ist der Master der die Maximalleistung vorgibt, die andere die Slaves.
Jede hat seine eigene Zuleitung und alle Boxen sind über einen Jumper abschließbar wenn man noch ein Schloss mit Kontakt installiert.
Die Boxen sind förderfähig und daher wird die Installation auch nicht zu teuer.
das gleiche hab ich diesen Sommer durch
11 Parteien Haus, 11 Stellplätze, die meisten Wohnungen sind selbst genutzt.
Jetzt steht eine Wallbox vor der Stellfläche der Wohnung meiner Mutter.
Hat alles prima geklappt.
Ich habe mit www.parkstrom.de zusammen gearbeitet und die Wallbox auch von denen bezogen.
So, auch wenn der Großteil der Eigentümer keine Lust auf auf eigene EMobilität haben, gab es tatsächlich einstimmigen Beschluss für alle. Es wird statisches Lastmanagement mit Alfen S-Line Wallboxen verwendet. Wir haben uns hier einfach auf einen beliebigen Hersteller festgelegt damit wir uns mit der Kompatibilität keinen Kopf machen müssen. Jeder Eigentümer kann sich jetzt oder später eine Alfen Wallbox kaufen und dann mit an das statische Lastmanagement (SCN) dranhängen.
Übrigens - Ich bin heut fast vom Glauben abgefallen - nur (!) einstimmige Beschlüsse.
Herzlichen Glückwunsch! Auch daran sieht man, dass die E-Mobilität ankommt.
Ich berate/unterstütze ja auch Hausverwaltungen in Sachen Ladeinfrastruktur und die ersten Versammlungen endeten danach auch mit klaren Beschlüssen für zukunftssichere Lösungen. Da war ich auch positiv überrascht.
Krass, aber hier hätte ja ein Mehrheitsbeschluss ausgereicht, oder?
Bei mir ist es ein ähnliche Projekt, 8 Parteien, allerdings mit nur 4 Wallboxen dafür zusätzlich mit PV. Das macht es abrechnungstechnisch schwierig. Bin gerade dabei Angebote rein zu holen. Da die Regierungssituation aktuell unklar ist, hat mir ein Solateur/Elektriker gar kein Angebot geben wollen.
Du hast dir sicher bereits welche eingeholt, darf ich fragen, welche Leistungen du zu welchem Preis bekommst und welche Förderungen du anzapfst?
Ja, ein Mehrheitsbeschluss hätte gereicht. (Wie gesagt war etwas unwirklich, ‚alle‘ Beschlüsse an diesem Abend waren einstimmig - auch die die nichts mit Elektro zu tun hatten - Und es hat nur eine Partei von 8 gefehlt. - ich bin halb vom Glauben abgefallen. Kein unnötiges Gelaber - maximal 5% OffTopic - Jedes Thema hatte eine kurze sachliche Diskussion mit relativ zügiger Konsensfindung)
Wir machen keine PV das macht es einfacher und alle Wallboxen kommen jeweils an die Wohnungszähler.
Im wesentlichen war der Konsens, jeder zahlt seine Installation selber - ich hatte noch versucht anzuregen wenigstens schon mal große Kabelkanäle zu verlegen, so dass gleich alle 8 Parkplätze zumindest einmal Zuleitungen bis zu den Verteilerkästen bekommen - das war aber auch nicht gewünscht. Eigentlich unverständlich bei Kosten von unter 100Eur pro Parkplatz für so eine Vorbereitung.
Zwei Eigentümer starten nun mit jeweils einer Wallbox. Sobald einer der anderen Eigentümer auch eine Wallbox haben will, kann er dann auch eine Alfen S-Line mit SCN Lastmanagement kaufen und einfach mit den anderen Boxen verbinden. Dadurch das aber die Boxen ja vom gleichen Hersteller kommen, sieht es am Ende ja trotzdem sogar recht einheitlich aus. Kosten trägt jeder für sich selber, es gibt halt jedes mal neue Löcher und neue Kabelkanäle. Das war halt der Preis dafür, dass die Anderen die (jetzt noch) nicht wollen zum Rest einfach Ja gesagt haben.
Insgesamt ist es so aber relativ unkompliziert. Dadurch das wir nicht mit einem dynamischen Lastmanagement starten, das in sich ja noch einmal Kosten verursacht hätte (die am Anfang ja von nur zwei Parteien hätten getragern werden müssten) sondern mit einem statischen Lastmanagement, entstehen erst einmal keine unnötigen Kosten. Wenn später einmal alle Parteien für die Emobilität entscheiden würden und sich das Nutzungsprofil von Wenigfahrer auf Vielfahrer mit hohen täglichem Energiebedarf ändern würde, könnte man falls es wirklich nötig wäre immer noch ein dynamisches Lastmanagement nachrüsten.