Wallbox mit Lastenmanagementsystem in Mehrfamilienhaus

Hey Zusammen,

in der letzen Eigentümerversammlung des Mehrfamilienhauses, in dem ich zur Miete lebe, wurde dem Einbau von Wallboxen stattgegeben. Allerdings unter der Bedingung, dass ein Lastenmanagementsystem zum Einsatz kommt.

Jetzt wollte ich die Fachleute unter euch Mal fragen, welche aktuelle Wallbox-Lösung ihr da empfehlen würdet und was es eigentlich mit diesem Lastenmanagementsystem auf sich hat. Ist dieses integriert oder separat?

Danke und viele Grüße
Rekuperant

Lastenmanagement bedeutet, dass sich mehrere Wallboxen eine gesamtstrommenge teilen

z.B: 3 Wallboxen und insg. 11 KW

Wenn nur 1 Auto lädt, dann kann dieses die vollen 11 KW nutzen.
Wenn alle 3 Wallboxen belegt sind, dann müssen die Wallboxen den Strom durch 3 teilen.
Werden 2 Autos geladen und eines davon kann nur 3.7KW, dann bleiben die restlichen 7.3KW für das andere Auto übrig.

Lastmanagement unterstützen die Wallboxen allerdings nur Markenintern soweit ich weiß.
Wenn eine Person mit einer Tesla Wallbox anfängt, dann müssen die anderen ebenfalls Tesla benutzen.
Go-E detto

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Die erste Frage die ich mir stellen würde ist wie viele Ladeplätze insgesamt gebaut werden sollen und wie groß die Anbindung für alle gesamt ist. Es muss mindestens 6A pro Wallbox zur Verfügung stehen. Das würde für 10 Wallboxen aber schon 60A bedeuten, der Vermieter muss dementsprechend auf einen entsprechenden Hausanschluss achten.
Danach muss man dann die Wallboxen auswählen, wenn es nur 4Wallboxen sind kann man u.U. günstigere nehmen, bei 10 oder mehr muss dann halt das Lastmanagement auch die Anzahl unterstützen.

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Das ist ein spannendes Thema, weil:

  1. die Leistung des Hausanschlusses i.d.R. nicht ausreicht und somit die gewünschte Anzahl Wallboxen gar nicht in Betrieb genommen werden kann und
  2. der Wunsch nach unterschiedlichen Wallboxen je Eigentümer kaum erfüllbar ist und

Von wie vielen Wallboxen reden wir?

P.S. Bei Interesse nach möglichen Lösungen gerne PN schicken - ist mein Tagesgeschäft

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Beim Go-eCharger ist das schon sehr gut und komfortabel integriert.

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Anfänglich sollen nur 4 Wallboxen installiert werden, später insgesamt max. 8. Die Wallboxen werden alle separat an den jeweiligen Anschluss im Verteilerkasten angeschlossen zwecks Abrechnung.

Gibt es da Wallboxen die miteinander kommunizieren und dadurch das Lastmanagement erzielen? Wäre vermutlich die günstigere Lösung als ein separates Kasten.

Habt ihr konkrete Vorschläge für diese Bedingungen?

Danke!

Ja gibt es, die meisten WBs müssen nur gegenseitig in WLAN Reichweite sein.
Ist dies möglich? Oder sind die Garagenplätze weit auseinander bzw. mit dicker Stahlbeton Wand dazwischen?
Man stellt in den Wallboxen dann eine maximale Stromstärke ein die der Verteilerkasten maximal liefert. Diese wird dann dynamisch auf die Wallboxen aufgeteilt.
Wenn ihr also am Ende 8 Stück wollt braucht ihr mindestens einen 63A Anschluss am Verteilerkasten. Das ist mehr als ein normaler kompletter Hausanschluss.

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Wenn die alle einzelne Anschlüsse bekommen, oder an die Zähler der einzelnen Wohnungen angeschlossen werden, könnte man eventuell auf ein Lastenmanagement verzichten, wenn der Hausanschluss stark genug ist.

Um das heraus zu finden einfach den Netzbetreiber fragen.

Bei uns was das bisher überall möglich.

Also ich bin mir nicht sicher wie ein normaler Anschluss 8x11kW aushalten soll? :smiley:
Das wären 128A nur für die Ladestationen. ^^
Aber ja, möglich kann es sein, empfinde ich nur als extrem unwahrscheinlich.

Die Parkplätze befinden sich allesamt in einer offenen TG, nah beieinander. Deshalb wäre es technisch kein Problem, dafür ein WLAN zu nutzen - unseres aus der DG Wohnung wird es dann aber wohl nicht sein.:smiley:

Angenommen der Hausanschluss wäre niedriger, dann wäre das ja mittels eines Lastenmanagementsystem auch kein Problem, richtig? Klar können dann nicht alle 8 Wallboxen gleichzeitig mit voller Leistung verwendet werden.

Das Problem dabei ist, dass Typ2 Ladevorgänge technisch so spezifiziert sind, dass der minimalste Strom den die Ladesäule anbieten muss 6A beträgt. Das heißt mit 8Ladestationen die gleichzeitig in Betrieb sind benötigst du mindestens 6Ax8 = 48A plus etwas Puffer. Die Aussage ist jetzt aus meinem Laienkenntnis: IEC 62196 Typ 2 – Wikipedia
8 Wallboxen mit voller Leistung wären dann sogar 16Ax8, also 128A plus Puffer, da kannste also froh sein um Lastmanagement.
Was noch gehen würde ist das man Wallboxen dann einfach komplett abschaltet, aber da müsste man erstmal welche finden die das machen und zweitens ist das dann auch eher Mist wenn man laden will. Oder man sagt das man dann den Strom einphasig aufteilt und insgesamt 3phasig abführt, die Umschaltung muss dann aber nicht nur die Wallbox, sondern auch das Auto verkraften und die Ladeleistung ist dann natürlich echt nicht mehr toll. Bin mir nicht mal sicher ob es sowas gibt.

Ich hoffe das auch andere Forenmitglieder sich hier nochmal melden, aber ich denke das 6A das Minimum pro Ladepunkt ist, an der Tesla WB kann man auch nix tieferes einstellen.

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Jede Wallbox sepoarat an die Verteilung scheint mir der falsche Weg zu sein.
Schau mal als Beispiel auf diese Lösung, die nach Erstmontage ohne weiteren elektrischen Installationsaufwand successive modular erweitert werden kann:

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Das ist tatsächlich ein interessantes System, denn das kann auch 3 Fahrzeuge einphasig laden und damit entfällt die 6A Hürde erstmal.
Leider findet man auf der Website auch keine Infos wie viel Netzanschluss für 8 Boxen notwendig wäre.

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Schau dir die Boxen von Keba an. Du brauchst eine p30x, die anderen können die billigeren Boxen sein.

Da kannst du ohne Probleme z.B. 11 kw auf 8 Boxen verteilen. Und jeden mindestens 6 kw geben. Die Boxen teilen sich einfach die Zeit, d.h. es laden immer so viele wie Strom da ist, und die Boxen wechseln sich ab, dass am Ende alle geladen haben.

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Ohne aktives Lastmanagement wird das nichts. Der Netzbetreiber bekommt bei 8 x 11 kW höchstwahrscheinlich Würfelhusten wenn es um die Inbetriebnahme geht…

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Wir müssen bei diesem Thema vor allem davon wegkommen, dass jeder für sich das Maximum will.

Wenn nachts 6 x mit 3,7 kW geladen wird, hält das praktisch jeder Hausanschluss aus.
Über Nacht mehr als 20 kWh nachzuladen, reicht für sehr, sehr viele Anwender völlig aus.

Um Vermieter/Eigentümergemeinschaft nicht zu belasten, wäre es denkbar, einen (nicht gemeinnützigen!) Verein „Ladegemeinschaft Teslaweg 42 e.V.“ zu gründen. Damit hätte der Vermieter/EG eine juristische Person als Ansprechpartner um den entnommenen Gesamtstrom zu berechnen. Die Ladelösung gehört dann dem Verein, der intern für die Kostenverteilung sorgt und demokratisch kontrolliert ist. Für die Anfangsinvestition und bei wechselnden Mietern/Eigentümern kann man alles sauber in der Satzung regeln. Damit wird das alles unabhängig von einzelnen Personen.

Nur mal so als Gedankenspiel. Wird ja in Zukunft noch viel häufiger angefragt werden.

Schau Dir mal https://chargex.de/ an.
Ich hab mir das System auf der Messe angeschaut und mit dem CEO gesprochen. Klang alles sehr einfach und praktisch. In unserem MFH ist das Thema Wallboxen eingeschalfen (alle haben sich einen neuen Diesel gekauft :speak_no_evil: ), daher hab ich es nicht weiter verfolgt.

Vorteil bei dem System fand ich:

  • günstiger Einstieg mit Lastmgmt möglich
  • modular und skalierbar
  • ohne Elektriker erweiterbar! (Major Point, da man sehr viel Geld und Zeit spart)

Ist es möglich die Wallboxen direkt an den bestehenden Stromzähler der Wohnung anzubinden (ja natürlich mit einer separaten Sicherung und ggf. mit separatem Zähler)? Wir haben das bei uns in der Tiefgarage so gemacht, dass wir unsere Wallbox mit unserem eigenen Stromzähler verbinden liessen. Klar, jetzt kann ich nicht mehr Tesla laden, Waschen, Tumblern, Kochen und die Mikrowelle benutzen, aber das macht nichts, denn der Wagen lädt eh des Nachts. Damit würde dir das Lastenmanagement erspart bleiben.

Es ist recht wahrscheinlich, dass das funktioniert.
Sehr viele Wohnungen haben einen oder mehrere Durchlauferhitzer mit 18 bis 24 kW.
Da kommen ganz andere Zahlen zusammen und die 11 kW der Wallbox, die auch noch zeitlich recht gut steuerbar wäre, fallen nicht mehr auf.

Wir haben gerade für ein 3-Familienhaus 3 Wallboxen (11kW), 3 Durchlauferhitzer (21kW) und eine Wärmepumpe beantragt und problemlos genehmigt bekommen.

So lange die Installation in der Straße nicht gerade 40 Jahre oder älter ist, klappt das meistens.

Ist das so? Die Frage hatte ich auch gestellt und der Bauherr meinte, ich könne nur ihre angebotenen WB’s nehmen - welche überrissen teuer sind. Ich würde gerne meine mitnehmem wollen und am PP in der TG montieren lassen