Klingt schon interessant.
Aber bis zur echten Einsatzfähigkeit gibts da wohl noch einige Probleme zu lösen (von wegen „keine Materialermüdung“
) .
So schnell wie angekündigt wird das sicher nicht zuverlässig funktionieren.
Außerdem: wenn da die genannten Leistungen rauskommen sollen, dann müssen die Stäbe auch ganz schön kräftig hin und her schwanken (sicher viele Meter bei großen Masten, die 1 MW und mehr bringen sollen), allein schon, um eine entsprechende Wirkungsquerschnittsfläche zu bieten, an der der Wind angreifen kann. Siehe Betz’sches Gesetz.
Das ist vielleicht auch nicht schöner auzusehen als gleichmäßig langsam drehende Rotoren der heutigen großen WKAs.
Wenn die nur so ganz leicht wackeln wie in den Videos, hat man keine große Wirkfläche und kann somit auch fast nichts ernten. Das Perpetuum Mobile gibts auch in der Windkraft leider nicht.
Hier übrigens ein Interview mit genaueren Angaben:
renewableenergymagazine.com/ … x-20150407
Aber einige Dinge, die da in den Artikeln (und auch von den Machern von Vortex?) versprochen werden, sind offensichtlich unstimmig.
Zum Beispiel ist es Quatsch, zu behaupten, man könnte die Dinger viel dichter nebeneinander stellen und somit mehr Strom aus Wind auf der gleichen Landschaftsfläche ernten, weil sich die Dinger nicht so sehr gegenseitig abschatten. Das ist ganz leicht durchschaubarer physikalischer Unsinn, wie jeder sofort erkennt, der schon mal mit Windkraft zu tun hatte, das o.g. Betz’sche Gesetz kennt und nicht an Perpetuum Mobile glaubt.
Und: Es ist wohl kein Vorteil, wenn man statt 10 größerer Fundamenten in einem Windpark 50 kleinere Fundamente braucht.
Noch ein Beispiel: Vortex behauptet, dass ihre Türme etwa 30% weniger ernten als herkömmliche Turbinen mit der gleichen Wirkungsfläche („swept area“).
Das bedeutet, dass sie einen Leistungsbeiwert von 70% der heutigen Anlagen schaffen, also rund 0,45 * 0,7 = 0,31 ?
Das wäre schon mal nicht schlecht und läge auf dem Niveau von Darrieus-Rotoren. Aber umgesetzt auf einen nur wenige Meter schwankenden Turm kommt bei der somit geringen Wirkungsfläche auch nicht viel Leistung heraus. Sie sagen auch, dass ihre Türme deshalb viel höher sein müssen als herkömmliche Windräder. Also können z.B. die Fundamente schon mal bei gleicher Leistung kaum kleiner sein als bei herkömmlichen Anlagen.
Die Behauptung, dass im Windkanal ein direkt hinter dem ersten Stab angeordneter zweiter Stab sogar durch die Windschattenverwirbelungen profiterte, also mehr Energie ernten konnte als der erste Stab, deutet auch darauf hin, dass ein einzelner Stab einen sehr niedrigen Leistungsbeiwert (= Erntefaktor) haben muss - wohl deutlich unter 31%, denn sonst passt das nicht mehr mit dem Betz’schen Gesetz zusammen: Der im Windschatten stehende zweite Stab bekommt ein Windenergieangebot von im Idealfall nur noch 69%. Wenn der zweite Stab dann mehr als 31% der Anfangswindleistung umsetzen soll, so muss er von seinem Energieangebot von 69% also mehr als 0,31/0,69 = 45% umsetzen. Das wäre ein um 50% erhöhter Leistungsbeiwert im Vergleich zum ungestört angeströmten Stab. Das wäre in der Tat phänomenal!
Das erscheint alles erst mal nicht so sehr stimmig - und somit wenig glaubwürdig.
Was wird auch nicht alles geflunkert, um Investorengelder einzuwerben … 
Aber insgesamt ist das aufgrund der offenbar einfacheren, verschleißärmeren und kostengünstigeren Gesamtkonstruktion womöglich schon interessant.
Mein Bauchgefühl sagt mir aber: Das wird sich mangels Leistungsfähigkeit nicht durchsetzen.
Mal sehen, wie sich das entwickelt.