Vorkonditionierung der Batterie: Sinnvoll oder Energieverschwendung?

Ich fahre jetzt 20 Monate ein Model 3, und stelle fest, dass die Supercharger immer teurer werden, von anfangs 0.32€ auf inzwischen 0.57€. Da habe ich gestern auf einer Wegstrecke von knapp 1000km die Probe gemacht: Was passiert, wenn man das Vorkonditionieren der Batterie einfach verweigert (manuell über Entfernen der Supercharger und Zwischenzieleingabe der Superchargeradressen).
Beobachtung mit Scanmytesla: Bei mir etwa 20% besserer Verbrauch während der Konditionierungsphasen, und das wäre 1/3 der gefahrenen Strecke. Bei Erreichen des Superchargers 35Grad Akkutemperatur statt 56Grad. Dadurch Ladeleistung anfangs nur 180kW statt 250kW, aber nach wenigen Minuten Schnellladung war die Batterie auf 56 Grad, und dann gab es gar keinen Unterschied mehr (kurz noch 250kW, später abfallend mit zunehmendem Ladestand). Also 30s Ladezeit mehr gebraucht. Bei einem anderen Supercharger gab es gar keinen Unterschied, da er nur 120kW konnte. Die habe ich auch ohne Konditionierung bekommen. Während der Konditionierung beobachte ich regelmäßig, dass Front und Heckmotor gegeneinander arbeiten, der eine läuft motorisch, der andere generatorisch, und die Kühlung der Motoren heizt die Batterie.
Meine Frage: Weiß jemand, was genau hier die Strategie ist, schadet es z. B. der Batterie, wenn man es weglässt oder ist es egal, da das BMS schon dafür sorgt, dass nichts passiert, und ich spare Energie gegen vernachlässigbaren Zeitverlust? Und was macht Tesla mit der Wärme der Motoren im Normalbetrieb, wenn nicht konditioniert wird (z. B. trotzdem in die Batterie stecken)
Bitte möglichst sachlich antworten, da ich die Technik dahinter verstehen möchte, um meinen Verbrauch und Reichweite zu erhöhen

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Hast du dich schon hier:

eingelesen?

VG

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Guter Tipp, danke. Ich werde das mal anschauen, sieht gut aus. Mit einer vorherigen Suche habe ich das nicht gefunden.

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dein Experiment findet zur falschen Jahreszeit statt :slight_smile:

Fahr mal in der Früh bei -8°C mit kaltem Akku los und fahre dann ohne Vorkonditionierung zu einem 150km entfernten Supercharger über die Autobahn mit 130-150 km/h. Durch wenig bis keine Rekuperation kommt keine Temperatur in das Pack. Und durch den konstanten relativ niedrigen Energieabruf bei Autobahn 130-150 km/h kommt auch hier keine Wärme in’s Pack.

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Kurz den Thread oben zusammengefasst, du verschwendest rein garkeine Energie damit.
Wenn das Auto heizt, dann ist es egal ob es das während der Fahrt tut oder dann am Lader. Du merkst nur am Lader das nicht über die Logger, weil du halt da den Fahrverbrauch nicht erhöhst. Die Gesamtenergiemenge bleibt natürlich gleich.
Im Sommer ist es während der Fahrt effizienter, weil die Abwärme des Innenraums durch die Klimaanlage in den Akku gepackt wird.

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Wie Felixkruemel schreibt, macht vorkonditionieren Sinn und ist im Endeffekt marginal günstiger als nicht vorkonditionieren.
Tesla Björn hat das gerade letzte Woche gezeigt (ab ca. Minute 12:30 Fazit).

Cold / Hot Laden Tesla Model 3 und Y 2022

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Genau so ist es, wenn es unbedingt schnell gehen soll dann Vorkonditionieren, wenn nicht dann nicht.

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Meine Ergebnisse zeigen leider ein anderes Bild. Bei meiner ersten Fahrt habe ich vorkonditioniert. Da hatte der Akku bereits zu Ladebeginn 56 Grad, und entstehende Wärme wurde sofort durch die angesprungene Kühlung abgeführt. Auch während der Fahrt geht schon mehr Wärme durch die höhere Temperatur des Akkus verloren. Bei meiner zweiten Fahrt sprang der Kühler erst nach 10min. Laden an. Ergo habe ich insgesamt weniger elektrische Energie in Wärme umgesetzt.
Ich werde mein Experiment im Winter noch einmal machen. Im Mai hat die Konditionierung aus meiner Sicht keine Vorteile gehabt. Tesla Björn schaue ich jetzt an…

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Das hatte ich angeschaut:

Fand ich auch interessant.

VG

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Es hängt von der Außentemperatur ab.
Mir kommt das im Moment etwas irre vor, aber mit der aktuellen Software heizt der Wagen am Charger munter weiter bis 62° (LR, pre-refresh, Panasonic-Akku), selbst wenn der Lüfter anspringt heizen die Motoren noch.
Daher denke ich mal, der Gewinn wird im Sommer gering sein.

Ungekehrt kostet die Aktion Dich aber auch Energie. Denn ein erheblicher Teil der „Vorkonditionierung“ besteht darin, den Akku nicht zu kühlen, sondern einfach durch die entstehende Abwärme aufzuheizen. Klar, wenn das nicht reicht, heizt der Wagen zu aber wenn er die Wärme stattdessen raus transportiert hast Du auch nichts gewonnen.

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Ich denke, eine Vorkonditionierung >20 Minuten bringt allgemein nichts: wird die Batterie in der Zeit nicht warm genug, verheizt man die Energie nur unnötig, wenn man es noch länger versucht.

Ich hatte im Winter bei Temperaturen > +8 Grad (nicht -8 Grad!) auch auf Strecken >200km einen Mehrverbrauch von >30% durch das Vorkonditionieren; also z.B. 29 kWh/100km anstelle der sonst üblichen 21 kWh/100km über die gesamte Strecke von 200km, was einem Mehrverbrauch von 16 kWh entspricht!

  • Die Vorkonditionierung hat bei mir eine drastische Reduzierung der effektiven Reichweite zur Folge: MY LR 2020 (mit Wärmepumpe), 100% → 14%, +8 Grad => 215km => 29,5 kWh/100km

    TeslaMate recording einer Fahrt: 4680 battery is ready! - #544 von KAB

  • Für mich stellt es sich zur zeit so dar, als ob man versucht, ein Wohnzimmer bei geöffnetem Fenster zu heizen. Die meiste Energie/Wärme verpufft wieder, wenn man länger als 20 Minuten vorkonditioniert.

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Ich sehe das auch als Energieverschwendung und navigiere nicht mehr zum Supercharger. Hier einmal eine Ladekurve ohne Konditionierung bei 8°C. Auf >200 kWh in Sekunden.

Mit Navigation hätte der Wagen (2019 Model 3 LR) schon über 20 Minuten vorher „konditioniert“.

Hat sich ja jetzt sowieso erledigt wenn bei Tesla nicht mehr geladen wird.

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Das würde ja bedeuten dass Tesla die Vorkonditionierung nur zum Spaß implementiert hat,
was ich nicht glaube.

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Hier wäre die Temperatur des Akkus noch interessant.

Das war nach 4h Autobahn oder so. Aber zumindest war die Temperatur so, dass Tesla konditionieren wollte. Will mein Model 3 fast immer, daher die Probleme.

Hier einmal bei 10°C in Ellwangen. Anders kenne ich’s nicht.

Ich hatte die Vorkonditionierung zuletzt auch bei 13 Grad Außentemperatur und bereits mit 130-160 km/h (wie üblich natürlich mit einigen limitgerecht gefahrenen Baustellen und 100-Zonen) gefahrenen etwa 250km im LR. Ich werde es auch zukünftig mal ohne probieren.

Bei mir ähnlich: Strecke zum SuC ca. 210km, ca. +8 Grad, mein MY fängt direkt beim Start an vorzukonditionieren. Ergebnis war: 100%->14% für die 210km oder >290Wh/km.

Auf dem Rückweg ähnliche Strecke, wurde auch wieder direkt beim Start vorkonditioniert, ca. 30 km vor dem SuC stand ich dann für eine Stunde im Stau. Das Auto hat schön weiter vorkonditioniert, nach einer halben Stunde im Stau war der Ankunfts-SoC auf 4% gefallen und ich habe die SuC-Navigation abgebrochen, da ich ja nicht wusste, wie lange der Stau noch dauert. Im Endeffekt war die gesamte Vorkonditionierung für die Katz und hat nur zu einer drastisch verminderten Reichweite geführt.

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Danke für den Link, ist echt interessant. Überhaupt habe ich in diesem Forum eine Menge nützliche Tipps mitgenommen. Frage an Dich, tesmike: Andere haben auch schon nach der Akkutemperatur gefragt. Beim nächsten Mal? Das ist die Größe neben dem SOC, nach der das BMS die Ladekurve berechnet.
Was ich bisher jetzt mitnehme, ist doch ein deutlicher Mehrverbrauch beim Vorkonditionieren sowie manchmal mangelhafte Intelligenz des Systems beim Erkennen der Ladeleistung des Chargers oder der Fahrzeit (Stau). Eine Frage bleibt für mich noch offen. Kann es sein, dass der Akku mehr Zyklen schafft, d. h. weniger stark altert, wenn er vorkonditioniert wird oder hat das Vorkonditionieren auch da keine Vorteile? Was ich weiß, ist schnelleres Altern bei höheren Temperaturen und bei schnellerer Ladung, wobei letzteres gerade bei niedrigen Temperaturen mehr schadet als bei höheren. Welcher Effekt überwiegt weiß ich nicht.

Wenn ich mit dem Tesla Navi eine längere Route navigieren möchte, kann ich da überhaupt verhindern dass er vorheizt? Also wie macht ihr das, den trip planner ausschalten und dann zwischendurch die Ladestation manuell eingeben?

ABRP und sonstige externe Navis sind für mich keine Alternative.

Also ich drücke immer auf die Nachricht im Navi, dass jetzt vorkonditioniert wird. Die verschwindet daraufhin und der Verbrauch geht deutlich nach unten.

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