Vom sportlichen Verbrenner zum Elektroflitzer ... der Umstieg

Guten Abend liebe Forengemeinde,

mangels Tesla in der Garage, lautet der Threadtitel nicht „Bitte ein T nach Frankfurt“. Das soll euch aber nicht davon abhalten, bereits jetzt ein wenig mehr über mich zu erfahren.

Der Thread-Titel ist die Essenz der Ereignisse der letzten zwei Wochen. Ich fahre derzeit einen Porsche 911 Carrera und bin von dem Auto sehr angetan. Neben dem ikonischen Design, das dazu führt, dass ich in der Garage regelmäßig einfach nur innehalte, um es zu bewundern, ist es vor allem der Sound, der aus der Sportabgasanlage kommt, der Emotionen pur liefert. Deshalb war es für mich bis vor Kurzem undenkbar, auf ein E-Auto umzusteigen. Schnell, ja, das mögen auch manche E-Autos sein. Aber Beschleunigung ohne Sound? Nichts für mich. Da kommt doch gar nichts bei rüber.

Dann besuchte mich also vor zwei Wochen ein Bekannter, welcher u.a. einen Porsche 911 GT3 fährt - also mindestens so ein Autoverrückter wie ich. Es stellte sich heraus, dass er mit seinem M3P da war. Ich war angesichts seiner anderen Autos erstaunt und sagte ihm: „Uff, so ein Auto wär ja nichts für mich. Weißt schon, kein Sound und so“. Daraufhin bestand er darauf, dass ich mal ne Runde drehe. Ich sagte, ich würde es aufs Beifahrerdasein beschränken. So chauffierte er mich eine halbe Stunde durch Frankfurt, zeigte mir viele Funktionen und räumte meine Bedenken wegen der Reichweite und Co. aus.

Ich war nach der Fahrt zwar noch nicht völlig hin und weg, aber mein Interesse war geweckt. Und da ich ohnehin gerade auf der Suche nach einem Auto mit mehr Platz bin, welches den 911 ablösen soll, und die Autos von Tesla neu gar nicht so teuer sind, wie ich dachte (kaufe sonst als Privatmann aufgrund des Wertverlusts nur gebraucht), dachte ich mir: „Hey, wieso nicht. Mache ich einfach mal einen Termin für eine Probefahrt aus“.

Aufgrund des Platzangebots kamen für mich nur Model X und Y in Frage. Das Model X ist mir als Plaid mit über 140.000 Euro aber zu teuer (Glückwunsch an dieser Stelle an jeden, der eins fährt! Ich muss vorher leider noch den Eurojackpot knacken). Somit fiel die Wahl aufs Model Y. Aufgrund meiner Vorliebe für Geschwindigkeit war klar, dass es die Performance-Version sein musste. Also direkt nach der gemeinsamen Ausfahrt mit dem M3P bei Tesla angerufen und einen Termin fürs anstehende Wochenende ausgemacht.

Da noch einige Tage Zeit waren, habe ich die Wartezeit natürlich - wie sicher Viele von uns - mit Google und Youtube verbracht, um im Vorfeld schon möglichst viel über das Auto zu lernen. So erfuhr ich u.a. auch, dass Einige bei der Probefahrt keinerlei Einweisung erhalten. So war es dann auch bei uns. Aber ich war aufgrund des angelesenen und -geschauten Wissens ja vorbereitet. Also im Auto Platz genommen, alles ein bisschen eingestellt und los ging’s. Nach der dritten oder vierten Kurve im Industrieviertel gab ich dann mal ein wenig Gas (oder Strom) und merkte: „Huii, das könnte gut werden“. Wir schauten dann, wo die nächsten Landstraßen in der Nähe sind, um das Auto mal ein wenig auszufahren.

Kurze Zeit später angekommen, rechtes Pedal voll durchgedrückt und ab die Post! Kein Sound! Na und? Diese Beschleunigung! Wahnsinn! Natürlich bin ich vom 911 schon gut was gewohnt, aber ein SUV mit der Beschleunigung (und auch noch etwas schneller als der 911) ist einfach noch einmal ein anderes Gefühl. Und das zu dem Preis. Dazu das minimalistische Interieur, von dem ich bis dahin gar nicht wusste, dass ich soetwas im Auto mögen würde. Das Lenkrad sieht aus wie aus einem billigen Kleinwagen, und trotzdem liegt es so dermaßen gut in der Hand, dass ich es jetzt in diesem Moment, wo ich diese Zeilen schreibe, wieder gerne ebenda halten würde. Oh ja, ich merke, ich idealisiere dieses Auto gerade…

Meiner Frau war die Beschleunigung aber zu viel. Sie mag weder Achterbahnen noch Flugzeugstarts und nichts kommt den beiden wohl näher als die Beschleunigung des MYP. Der Rest des Autos hat aber auch sie überzeugt und somit haben wir vereinbart, dass ich das rechte Pedal einfach mit Bedacht behandle, wenn sie mit im Auto sitzt. Happy Wife, happy Life und so - in diesem Fall Happy Tesla-Drivers.

Die Probefahrt war gefühlt viel zu schnell vorbei und wir haben direkt im Anschluss noch vor Ort unser MYP bestellt. Außenfarbe Weiß war uns ziemlich schnell klar, über die Sitze haben wir uns lange Gedanken gemacht und uns letztendlich für die schwarzen entschieden.

Und so warten wir nun auf unseren Stormtrooper (Stromtrooper). Und die Wartezeit fällt mir natürlich schwer. Aber diese kann man ja zur Vorbereitung nutzen. Mit Google, mit Youtube und mit dem TFF-Forum. Ich freue mich, hier zu sein!

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Schöne Story und willkommen in der Community!

Hier treiben sich noch mehr Auto-Enthusiasten herum. Elektroauto fahren heißt zum Glück nicht mehr Verzicht auf Spaß und Beschleunigung.

Allzeit genug Strom im Akku wünscht

mreal

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Gratuliere zum Auto! Deine Einstellung bezüglich des Preises nimmt mich aber wunder. 60k ist okei aber 120k dann zuviel und Eurojackpot? Verstehe die Relation nicht.

10 Zeichen, Teslito

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Glückwunsch und Danke für die schöne Beschreibung.

Bei mir lief das durchaus ähnlich.

Als der erste Tesla kam, waren hier noch eine böse Corvette und ein 12-ender Jaguar.

Die standen aber nur noch rum und sind inzwischen verkauft, weil unnötig.

Der Tesla mach einfach mehr Spaß und ist viel alltagstauglicher.

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Alles andere als langweilig geschrieben.
Ist schon irre, was eine einzige Probefahrt so alles bewirken kann, nicht wahr.
Aber Porsche (911) war, ist und wird immer (meine persönliche Meinung / Vorliebe) Kult bleiben.
Habe selbst nie einen Porsche besessen, aber Form und Linien sind einfach perfekt und unverwechselbar.
Dann mach`s mal gut und wenn es so weit ist, viel Spaß mit wenig Sound und trotzdem gutem Feeling.

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Willkommen!
Mir ging es genau gleich: von 911er 4S zum MYP.
Trotzdem fehlt mir der Porsche… aber schöne Erinnerungen an ihn sind auch was :grin:

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Ich fahre zwar „nur“ den M3LR, aber meine Vereinbarung mit meiner Frau ähnelt sehr der Deinen. Daher geht auch ein Gruß an Deine verständige Frau, der ich zu Ihrem rücksichtsvollen Mann gratuliere.
Nachtrag: Allmählich, nach mittlerweile einen Jahr Tesla, gewöhnt sich meine Frau auch an die Beschleunigung und sie gebraucht mittlerweile manchmal beim Einbiegen in eine Vorfahrtsstraße sogar den Begriff „Telsafrei“, wenn von rechts zwar ein Fahrzeug kommt, aber mit dem Spaß-Pedal genügend Schub vorhanden ist um gefahrlos einzubiegen :rofl:

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→ das „minimalistische Interieur“ wird Dir in Zukunft wesentlich mehr Funktionen bieten als Du es Dir vorstellen kannst. Teslas Softwaredessin ist aber so konzipiert, dass ein jeder mit dem Wagen fahren kann, der Rest ergibt sich dann durch Neugier und Faszination.

Deiner Frau einfach das Fahrprofil auf „lässig“ stellen, meine Liebste fährt sowohl mit dem M3SR+ als auch mit unserem M3P in diesem Modus - man gewöhnt sich ganz gut an die Leistung :wink:

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Geniesse das fahren ganz ohne ‚Sound‘. Ist doch viel cooler. Du willst ja garnicht (mehr) dass jeder dich vorbeifahren hört.

Nachts auf fast leeren Strassen kannst auch mal voll drauftreten ohne das schlechte Gefühl, mit dem brüllenden sound Leute zu stören/wecken!

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Schöner Bericht und Klassisch: „…Nee, ist nichts für mich…“ Erlebnis:

Probefahrt…

→ Bestellung…

war bei mir beim Probefahren genauso - hatte Ende 2020 (!) ein M3P für eine Stunde.
Nach 10 Minuten meinte mein Tochter schon: „Papa hör bitte auf mit das ständige Gasgeben“. Antwort vom Papa (mit Breites Grinsend im Gesicht) „nööööhöö, das macht spaaaas“.
Ich wüsste in dem Moment bereits, dass das nächste auto ein Tesla wurde - und 1,5 Jahre nach einer 1-stündiger Probefahrt ohne Einweisung war der M3LR dann da.

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Nun, die Relation liegt bei genau 42,9% (EUR 60.490 für das MYP inkl. Umweltbonus zu EUR 140.990 für das MXP). Oder in absoluten Zahlen ausgedrückt: Über EUR 80.000 Preisunterschied. Das ist in meinen Augen durchaus erheblich. :smile:

Dürfte in der Tat der Normalfall sein. Habe in meinem Freundeskreis auch viele E-Auto-Ablehner. Von denen ist noch nie jemand einen gefahren, aber die ablehnende Grundhaltung oder jedenfalls große Skepsis ist halt erst einmal da (bei mir war’s ja auch so). Viele von ihnen werden sich sicher, wenn das erste E-Auto ansteht (in 1, 5 oder 10 Jahren), fragen, wieso sie nicht schon viel früher umgestiegen sind.

Danke für alle Antworten und allzeit gute Fahrt! :blush:

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Herzlich willkommen. Bei mir war es ein Wechsel von 5,0l V8 zum M3P und ich habe noch keine Minute bereut.

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Dein Bedürfnis nach einem grösseren Wagen hat sowieso den Abschied vom 911er bedeutet. Dass du aber nun bei einem MY P gelandet bist, verdient Anerkennung und Applaus!

Ich habe noch ein Cabrio von BMW, Bj 2008, mit feinem Reihensechser, ohne Turbo und wunderbar klingend, als Zweitwagen. Familienintern ist vereinbart, dass wir zumindest in die Sommerferien in unseren Nachbarländern das Cabrio nehmen. :slightly_smiling_face:

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Schöne Vorstellung hier im Forum, Willkommen und Glückwunsch zum Tesla!

Ich bin vom Mustang GT auf das Model 3 LR umgestiegen. Das war Soundtechnisch natürlich schon eine echte Hausnummer, aber könnte aktuell nicht glücklicher damit sein, meine Nachbarn wohl auch :smiley: Ich besitze zwar, als Sonntagsfahrzeug noch einen 1965er Mustang, aber das Gesamtpaket des Teslas lässt mich so gut wie nichts mehr vermissen, einfach ein gutes Fahrzeug.

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Gratuliere! Kombi von 4,4 Liter V8 und MYP funktioniert für mich wunderbar. Wenn man täglich mit MYP unterwegs ist, schätzt man am Wochenenden (Frühling bis Herbst) den V8 Sound um so mehr. :fire::star_struck:

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So ähnlich war das bei uns auch geplant.

Vor 3 Jahren kam der erste Tesla.
Seit über 1 Jahr gibt es, außer einem Sprinter, bei uns keine Verbrenner mehr.

Selbst die umgebaute Corvette Cabrio ist längst Geschichte.
Trotz viel Leistung immer noch langsamer, viel unpraktischer und ungemütlicher.

Von den Kosten mal ganz abgesehen.
18 Liter Super Plus sind doch etwas teurer als 18 kWh Strom.
(beides bei „lässiger“ Fahrweise)

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sehr schöne Geschichte, und willkommen hier.

Achja, Du hast das Kleingedruckte vor der Probefahrt nicht gelesen, stimmts? Kostenlos*

*also theoretisch, realistisch kostet so eine Probefahrt eher ~60k€+

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Vor allem liefert die unnötigen Lärm, welcher Mitmenschen unnötig belästigt. So eine Einstellung ist maximal egoistisch und dekadent.

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Herzlich Willkommen im Tesla-Land.
Ich habe ein ähnliches „Problem“ wie du … und umgehe das indem ich ein zweites Fahrerprofil für mich angelegt habe. Dort steht die Beschleunigung auf Chill :slight_smile:

Wie du schon sagt. hawihali. (happy wife happy life)

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Schön ist es, wenn man beides hat :grin:

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