Verständnisfrage Batterie

Wie ist das denn nun mit dem Laden auf 100%…? :laughing:

Nein, ernsthaft:
Ich weiss, der Akku fühlt sich am wohlsten bei 20-80%. Deshalb lade ich ihn auch selten über 80%. Aber dennoch ist der Akku doch auf eine Leistung von 100% ausgelegt. Deshalb meine (Verständnis-)Fragen:

Ich gehe davon aus, dass ich den Akku auf 100% laden darf. Hier im Forum (aber nicht in der Bedienungsanleitung) lese ich dann allerdings,
dass man danach bald losfahren sollte. Warum? Andere Akkus lade ich doch auch zu 100%? Was passiert mit dem Akku, wenn er zu lange auf 100% steht? Droht eine zu starke Ausdehnung? Wie lange darf ich ihn mit 100% stehen lassen? Wie „gefährlich“ oder schädlich ist es, wenn ich ihn öfters auf 100% lade? Wie oft darf man ihn auf 100% laden? Wie lange darf ich ihn mit 100% stehen lassen? Gibt es einen Unterschied, ob ich ich das bei kalten oder warmen Aussentemperaturen mache?

Oder wird das alles nur übertrieben dargestellt? Ist es nur eine Empfehlung auf Grund von Vermutungen?

Ja, ich weiss, das wurde in unterschiedlichen Threads bestimmt schon alles diskutiert - vielleicht fallen mir nicht die richtige Suchbegriffe ein, um die Info zu finden, ohne 100 Posts lesen zu müssen…

Ohne viel technische Ahnung frag ich mal: Würdest du dich wohl fühlen, wenn du dich öfters „vollgefressen“ schlafen legst und glaubst du, daß es dir auf Dauer gut tun würde :question:

Gruß

Klar darfst du das machen.

Li-Ion-Akkus altern halt schneller, wenn sie gestresst werden. Die „Degradation“ wird also stärker, wenn du das (regelmässig) ausnutzt.

Sofortiger, spürparer Negativ-Effekt ist natürlich die Fehlende Rekuperation.

Ich würde empfehlen, das Laden so zu gestalten, daß du 100% nur dann lädst, wenn du die volle Reichweite auch akut brauchst. Und nutze den Lade-Timer, so daß die Voll-Aufladung tatsächlich erst kurz vor der Abfahrt erfolgt und der Akku mit der Voll-Belastung nicht unnötig lange rumsteht.

Wenn du aufgrund der Umstände das nicht beeinflussen kannst, dann mach’s halt. Mit ein bissel Glück degradiert der Akku noch in der Garantie so stark, daß du ihn ersetzt bekommst.

Über 30% Kapaverlust ist schwierig, wenn nicht einzelne Zellen die Grätsche machen.
Wir stehen aktuell bei knapp 3% Verlust nach 24K km, 525km --> 511 km, aber das wird wieder besser, wenn die Temperaturen ansteigen.
AC 40%, DC 60 %, wobei ich mir wünschen würde, daß DC-Laden nach unter bzw. über 50 kWh unterschieden werden sollte.
Dann wäre das Verhältnis 40/50/10. Als ich das letzte Mal am Ionity von 10 auf 80% geladen hatte, stieg die Batt-Temp von 20 auf 57 Grad.
Das tut dem Akku sicherlich auch nicht so gut. Beim Laden mit 40-50 kWh stieg die Batt-Temp auf max. 43 Grad bisher.

Gruß

Die Alterung ist bei hohen Spannungen größer. Wenn man voll lädt und dann gleich los fährt, ist der Akku nur kurze Zeit auf dieser Spannung, wenn man ihn lange so stehen lässt, altert der deutlich stärker als bei 80%.

Es gibt dabei keine Grenze, je länger desto älter.

Und bei hohen Temperaturen (> 20°C) ist der Effekt noch stärker .

Es gibt hier im Forum mehrere Erfahrungsberichte dazu. Ich persönlich kann nur vom Model X 100D berichten. Ich lade sicher 2x im Monat auf 100% und der Wagen steht dann auch mal 5-6h damit herum (über Nacht). Nach nun 89.000 km liegt die Degradation bei etwas mehr als 5%. DC-Anteil bei über 60%.

Die 80% halten sich hier im Forum hartnäckig. Wenn du aber in dein Fahrzeug schaust, wirst du feststellen, das Tesla selbst 50-90% als tägliches Ladelimit beziffert.

Mehrere Beiträge hier im Forum zeigen sogar das die 80% eher negativ für das BMS sind. Ebenfalls hat Elon ein Tweet zu den 90% abgesetzt und empfohlen das als tägliches Limit zu nutzen.

Als Faustregel würde ich von daher sagen:

Täglich 90% und min. 15-20%
Langstrecke 100% und min. 5%

Vereinfacht ausgedrückt: In Lithium-Ionen Zellen wird aktiv Material zwischen Anode und Kathode hin- und hergeschaufelt. Nämlich besagte Lithium-Ionen. Dabei wird die jeweils aufnehmende Elektrode immer stärker mit Ionen aufgefüllt, bis die normalen Freiräume aufgefüllt sind. Das ist gern schon bei 85 bis 90% SOC der Fall. Darüber dehnt sich dann die aufnehmede Elektrode mechanisch, um die weiteren Ionen aufnehmen zu können. Das stresst also die Elektrode mechanisch und kann Mikrorisse auslösen, die nicht mehr „ausheilen“.
So wird auch klar, warum man bei 100% geladen oder 0% entladen nie auf längere Zeit Stehen lassen soll. Egal ob im Auto oder im Smartphone. Denn dann entstehen noch großere Beschädigungen.

Ok, das Technische verstehe ich.
Was heißt nun „länger“?
Darf ich ihn mit 100% nur wenige Minuten, Stunden oder Tage stehen lassen?
Macht das überhaupt etwas aus, wenn ich das ab und an mache?
Wie drastisch ist der Unterschied, wenn ich das bei 10° oder 30° C Außentemperatur mache?
Ist es so drastisch, dass das Nachdenken darüber überhaupt lohnt?

Meine Meinung: manchmal ein paar Stunden keine Problem, aber es gilt immer, weniger ist mehr! Man kann auch 90%- oder 95% laden, immer noch besser wie 100%. 3x im Jahr, kein Problem, jede Woche? Würde ich nie machen.

*** So oft als nötig, so wenig wie möglich! ***

So ein Käse. Elon hat geschrieben, je niedriger man das Ziellimit stellen kann, umso besser.
Akku auf 70% macht weniger Degration als Akku auf 80%, macht weniger als Akku auf 90%.
Der Sprung auf den Akkustand mit 100% verursacht dann nochmal mehr Degration, also sollte man wie schon geschrieben die Zeit mit hohen Ladestand möglichst gering halten.

Es gibt hier keine Grenzwerte. Wenn es dir möglich ist lade halt einfach nur auf 90% oder 80%. Und wenn du die 100% wirklich benötigst
stelle das Ladeziel halt kurz vor Abfahrt ein. Wenn die Planung dann doch mal schief läuft und der Akku länger auf 100% rumsteht geht er davon nicht kaputt, er verschleißt halt nur etwas mehr.

Bei den Reifen kannst du auch verschleißärmer fahren indem du die Geschwindigkeit bei Kurvendurchfahreten reduzierst und scharfes Bremsen und Anfahren vermeidest. Beim Akku kann man den Verschleiß genauso reduzieren.

Wenn ich zu Ionity fahre oder andere Schnelllader, gebe ich manchmal einen entfernteren Supercharger ins Navi ein, damit er vorkonditioniert…

Funktioniert tadellos, wollte aber fragen, ob das wirklich was bringt. Schneller Strom ist schneller Strom oder?

Wenn der Akku kalt ist lädt das Model 3 sehr langsam.
Beim vorkonditionieren wird die Batterie aufgeheizt um höhere Leistungen aufnehmen zu können.

Als es dieses Feature noch nicht gab hat manches Model 3 am SuC weit unter 100 kw geladen…

Heißt für mich es macht bei allen Schnellladern Sinn.

Na, man muss aber dazu sagen, dass das Vorwärmen beim Schnelladen nur ein paar wenige Minuten Vorteile bringt.
Wenn Du nicht unmittelbar neben einem Schnelllader wohnst, dann ist der Akku zumindest schon geringfügig vorgewärmt, allein durch die Beanspruchung während der Anfahrt.
Dann ist es so (nach eigener Erfahrung!), dass der Akku ca. 3-5 Minuten braucht, wenn er an den Schnelllader angeschlossen wird, bis er angemessen vorgewärmt ist. In der Zeit wurde bei mir die Leistung langsam von 27 kw auf 70 erhöht. Danach ging es zügig auf 119 kw. Darüber bin ich mit kaltem Akku allerdings nicht gekommen.
Effektiv habe ich grob 5 Minuten länger geladen, als wenn ich mit den selben Bedingungen mit vorgewärmtem Akku ankam.
Klar, wenn man es weiß, kann man Vorwärmen und somit optimieren. Und wenn nicht dauert es mal 5 Minuten länger

Das stimmt, lange Fahrten reichen aus. Wir sind neulich von Prag nach Leipzig gefahren und die Lading war nach kurzer Zeit bei mehr als 180 kW.

Hab heute mal getestet, wie weit der Akku aufheizt, wenn er genug Zeit hat bis zum Supercharger.
Laut SMT wurde die Heizung bei 36° abgeschaltet. Bei einem anderen Versuch wurde die Heizung bei 30 ° abgeschaltet. Als ich im Januar mit 1% Ladung beim SC in Nossen ankam, hatte die Heizung vorher nicht gearbeitet.

Eine Frage zu den Prozenten…wie erkenne ich die 80 bzw 90 Prozent? Der Limitbalken hat ja keine Werte zur Ansicht. :wink:

In der App werden % Werte angezeigt :slight_smile:.

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