ok, ich versuche es mal mit ein paar Fakten:
Wer nichts selbst unternimmt, bekommt irgendwann vom STROM-Verteilnetzbetreiber entweder eine „moderne Messeinrichtung“ (mME, Zähler mit Digitaldisplay OHNE Fernkommunikation) oder ein „intelligentes Messsystem“ (mME + Gateway. Das Gateway übernimmt die Fernkommunikation) eingebaut. Der Verteilnetzbetreiber ist dazu gesetzlich gezwungen in seiner Rolle als „grundzuständiger Messstellenbetreiber“.
In dieser Funktion (energiewirtschaftlich „Marktrolle“) muss der Verteilnetzbetreiber auch die Fernkommunikation des Gateway herstellen. Er wird dazu definitiv NICHT Euren Internetzugang nutzen. Die derzeitigen Möglichkeiten sind: Mobilfunk 4G, perspektivisch 5G, LoRaWAN (machen viele städtische Netzbetreiber), PLC (ist nicht mit Home-PLC zu verwechseln. Die PLC-Verbindung wird vom Gateway nach außen bis zur nächsten Schaltstation aufgebaut, da sitzt ein Konzentrator für bis zu ca. 100 Haushalte als PLC-Gegenstelle. Diese geht dann wieder über Mobilfunk oder das eigene Kabel-Datennetz des Netzbetreibers, wenn die Schaltstation angeschlossen ist.)
Der grundzuständige Messstellenbetreiber MUSS das iMSys (mit Gateway, s.o.) einbauen u.a. bei Verbrauchern über 6000 kWh. Da sind er und ihr dazu gezwungen. Er kann zusätzlich wählen, iMSys auch bei kleineren Verbräuchen einzubauen. Das müsst Ihr dulden.
Die jährlichen Gebühren für die Messung (Messentgelt) steigen gegenüber klassischen Ferrariszählern (die schwarzen Kästen mit dem lustigen Drehrad mit rotem Strich, direkt über dem Reichsadler…). Das könnt ihr bei Euren Netzbetreiber bereits jetzt im veröffentlichten Preisblatt auf der Webseite nachlesen. Die PREISOBERGRENZEN für mME und iMSys sind gesetzlich vorgegeben, da müssen die VNB drunter bleiben. Die POG sind von der Bundesnetzagentur veröffentlicht: bundesnetzagentur.de/DE/Sac … _node.html
Am wichtigsten ist der Verbrauchsbereich von 6.000 - 10.000 kWh, da steigt das Messentgelt p.a. von ca. 12-24 Euro (Ferraris-Zähler) auf bis zu 100 Euro. Die meisten VNB nutzen die POG aus. Nicht weil sie gierig sind, sondern weil die meisten sogar noch höhere Kosten haben. Ich habe die Business Cases für mehrere VNB mit > 10 Mio. Zählern in D gerechnet. Es stimmt.
Wenn der VNB einen „Voll-Rollout“ anstrebt, dann bekommen alle ein iMSys. Die Preise sind dann:
bundesnetzagentur.de/Shared … normal&v=2
Quelle: BNetzA
Zum Datensammeln: Hier wurde ganz deutsch auf maximale Datensicherheit und Datenschutz wertgelegt. Ihr müsst jede Datensammlung BEAUFTRAGEN, die über die jährliche Zählerstandsermittlung hinausgeht.
Und nun das Beste, es ist wie beim Strom- und Gasvertrag: Wer sich nicht kümmert, ist dort beim Grundversorger. Und wer sich nicht ums Messwesen kümmert, ist eben beim grundzuständigen Messstellenbetreiber (= Verteilnetzbetreiber). Wer sich kümmert, kann einen „wettbewerblichen Messstellenbetreiber“ beauftragen (nennt sich Wahlrecht des Anschlussnutzers). Das kann der eigenen Stromlieferant sein, ein Verein (wie wohl oben Community Metering), ein unabhängiges Startup wie Clevergy etc. Allerdings müsst Ihr beim wettbewerblichen genau schauen, was er messen, wie er es auswerten und wem er die Ergebnisse übermitteln will. Denn davon lebt er ja (und damit generiert er den Mehrwert für Euch).
Und nun noch die AUSNAHME vom Wahlrecht des Anschlussnutzers (in einer Mietwohnung der Mieter). Der Anschlussnehmer (bei einer Mietwohnung der Vermieter) kann das Wahlrecht des Anschlussnutzers aushebeln, wenn er einen Messstellenbetreiber beauftragt, der:
- gleichzeitig alle STROMzähler im Haus auf iMSys (mit Gateway/Fernkommunikation) umbaut
- dabei mindestens eine weitere „Sparte“ (Gas, Wasser, Wasserunterzähler/Heizkostenverteiler) an das Gateway anschließt
- und dem Mieter nicht mehr berechnet als er für eine vergleichbare moderne Messeinrichtung zahlen würde.
Das soll die Marktdurchdringung mit intelligenten Messeinrichtungen weiter vorantreiben.