Soweit ich weiß wurde an einer Lösung gearbeitet die Phasenverschiebung anzugleichen, bevor ich aber jetzt von den E-gineers im Forum Platt gemacht werde, kennt jemand den genauen Sachstand?
Bei den HPCs in Zürich und in Genf vermute ich, das die beiden Hotels eine so große eigene Anschlussleistung haben das das Thema eher „untergegangen“ ist. Das TM Shopli liegt halt in einem normalen Einkaufssträssli, so das man sich mit dem EVU auseinander setzen muss um mehr als 32A rein zu bekommen. (Kennt jemand den Standard fuer Hausanschlusse in der Schweiz? In NL 25A)
hier 3 Möglichkeiten die hohe einphasige Leistung auf 3 aufzuteilen:
A) 3-Phasen-Gleichrichter → Zwischenkreiskondensator → 1-Phasen-Wechselrichter
B) Leonardsatz = Ein Drehstrom-Motor treibt einen Einphasengenerator an der eine 1-Phasen Wechselspannung liefert.
C) Trafo mit Zig-Zag Wicklung = Die drei Drehstromwicklungen des Trafos werden halbiert und jeweils auf 2 Phasen verteilt.
Das grundlegende Problem bei einer Phase ist: Die Leistung (= U * I ) pulsiert mit 100 Hz
Warum? Darum:
Der Sinus von Wechselspannung und Wechselstrom haben einen Nulldurchgang und in dem Moment ist die Leistung Null Watt.
An der unteren und oberen Spitze des Sinus ist die Leistung Maximal (Tip: MinusStrom mal MinusSpannung gibt PlusLeistung)
Der Vorteil eines Drehstromsystem ist: Die Gesamtleistung nicht pulsierend sondern konstant. (Das ist der Teil was die Amis nicht kapieren)
Ein weiteres Problem ist nun, die 3-Phasen und die 1-Phase laufen synchron.
D.h. die pulsierende 1-Phasen-Leistungsspitze belastet immer im selben Moment die gleiche Phase des 3-Phasen-Systems. Deshalb braucht man einen Energiespeicher, der die pulsende Leistung entsprechend glätten kann.
Speicherarten:
A) Kondensator speichert Ladung
B) Schwungmasse vom Motor speichert Drehimpuls
C) Induktivität speichert Magnetfeld
Nachteile:
A) Teuer
B) Schwer und laut
C) Schwer und Teuer (braucht mehr Kupfer)
Nicht alle Systeme können die Leistung optimal auf die 3 Phasen verteilen, also ein Teil der Phasenschieflast bleibt übrig.
Ganz genau, natürlich kenne ich mich nicht mit der Gesetzgebung in der Schweiz aus, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass HPCs illegal sind. Im TMC Shop gibt es einen Trafo analog zu dem von Ringhofer, im Dolder würde ich eine Anschlussleistung von mindesten 500 kW mit einem eigenen Mittelsspannungstrafo vermuten. Mit hoher Wahrscheinlichkeit dürfen die auf der Sekundärseite machen was sie wollen, solange sie am Trafofanschluss in Summe keine zu hohen Schieflasten erzeugen…
die 3 Phasen sind effizienter : bei 3 x 1 phasige Last fließt der Strom 3 x durch Hin- und Rückleiter, bei 3 phasiger Last nur durch 3 x durch den Hinleiter.
Nee, das stimmt auch nicht.
Du meinst bestimmt den Nullleiter als Rückleiter.
Wenn die 3 einphasigen Verbraucher gleich groß sind, dann fließt im Nullleiter überhaupt kein Strom. youtube.com/watch?v=BmycuAw6-24#t=2m24s
Die Summe der Ströme L1 + L2 + L3 = 0A
Deshalb schließt E-Werk zur Versorgung eines Straßenzuges gar keinen Nullleiter an.
Wenn die Summe der Verbraucher dann doch nicht optimal symmetrisch ist, dann werden ohne Nullleiter die anderen Phasen „verzerrt“ - d.h. der Drehstrom läuft nicht mehr „rund“.
230V Spannung und 120° Phasenwinkel stimmen nicht mehr optimal
Bei einer entsprechend hohen Anzahl der einzelnen Verbraucher mittelt sich das aber sehr gut und der Nullleiter kann entfallen.
=> Kupfer und Zuleitungsverluste werden eingespart.
klar stimmt meine Aussage, einphasige Last = ich habe Neutrallleiter, sonst 2 phasige Last oder 3 phasige Last. (per Definition)
Und selbstverständlich habe ich einen Neutralleiter in der Straße liegen, nur am Versorgungstrafo (Primärseite) kommt keiner an, geht aber einer ab.(= Sekundärseite)
Zumindestens hier bei uns, in Bayern ist das vielleicht anders, wobei ich eher im Schwabenland keinen Neutralleiter in der Straße erwarten würde
Also wenn Du mal bei mir lädst, zeige ich Dir den Neutralleiter in meiner Einspeisung.
Was ich mit der Effizienz meine : schließe ich 3 x 1 kW an L1 an erzeugt das mehr Verluste (vom Versorgungstrafo sekundär bis zum Verbraucher ala USA) als das gleiche auf alle dreiphasen verteilt.
Aber es kommt noch besser, nehmen wir jetzt die Primärseite des Trafos ohne Neutralleiter, nehmen wir weiter an die Spannung sei näherungsweise konstant, Leistungswiderstand 1 Ohm
Pv = R * I²
a) I1=I2=I3 = 3 A, symmetrische Belastung
Pv = 3 x 3² W = 27 W
b) I1 = 5 A, I2=I3=2 A (übertragt bei konstanter Spannung die gleiche (Schein-)leistung
Pv = 5² + 2x 2² = 33 W
Edit : Nullleiter durch das Wort Neutralleiter ersetzt, da dieses die korrekte Bezeichnung ist
Edit 1 : Schont außerdem die L-Taste
Jetzt passt wieder alles! Klar hast du einen Nulleiter.
Ich hatte ja geschrieben: Deshalb schließt E-Werk zur Versorgung eines Straßenzuges gar keinen Nullleiter an.
Ich hatte nicht geschrieben: Deshalb schließt E-Werk zur Versorgung eines Hauses gar keinen Nullleiter an.
Google wird dieses Forum bald als 3-Phasen Kompendium in sein Suchregister aufnehmen,
und ich brauch demnächst eine neue L-Taste - weil die sich bei dem Wort Nulllleiter so schnelll abnützt
unsere netztransformatoren werden auf der primärseite in delta-schaltung und sekundärseitig in sternschaltung belegt.
damit ist schon eine gewisse schieflastfähigkeit gegeben.