VDIK: Vorschlag der Nationalen Plattform Elektromobilität (NPE) diskriminiert Elektrofahrzeuge der Internationalen Hersteller auf Dauer
VDIK-Präsident Volker Lange: „Der Fortschrittsbericht 2014 der Nationalen Plattform Elektromobilität geht an der Realität des deutschen Kraftfahrzeugmarktes vorbei. Ein Leitmarkt für die Elektromobilität wird in Deutschland ohne internationale Marken nicht zu etablieren, eine Million Elektrofahrzeuge bis 2020 nicht zu erreichen sein. Auch der von der Elektromobilität erwartete Beitrag zum Klimaschutz ist nur unter Einschluss der Elektrofahrzeuge der VDIK-Mitglieder zu realisieren. Daher verwundert es, dass der Fortschrittsbericht in seiner Bestandsaufnahme bewusst das seit 2010 bestehende Angebot an Elektrofahrzeugen der internationalen Marken verschweigt. Dies kann nicht zu sachgerechten Vorschlägen führen, denn die Nationale Plattform Elektromobilität rät davon ab, in andere Lösungen außerhalb der Combined Charging Roadmap zu investieren. Damit ruft sie zur Diskriminierung aller Autofahrer auf, die sich bereits frühzeitig für ein Elektrofahrzeug entschieden haben, das über den CHAdeMO-Standard schnell geladen wird. Diese Vorgehensweise ist aus Sicht des VDIK skandalös und schadet dem Thema Elektromobilität insgesamt erheblich.“
In Europa gibt es für Fahrzeuge keine technische Vorschrift, die einen bestimmten Steckertyp vorschreibt. Es können also Elektrofahrzeuge sowohl mit Combined Charging System (CCS) als auch mit CHAdeMO-Stecker betrieben werden. Europaweit verfügen ca. 66 Prozent der schnellladefähigen Elektrofahrzeuge über den CHAdeMO-Standard. Auch die im Fortschrittsbericht leider nicht korrekt zitierte europäische Richtlinie über den Aufbau der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe trägt dieser Tatsache Rechnung, indem sie CCS für öffentlich zugängliche Ladepunkte lediglich als Mindeststandard vorgibt, eine bedarfsgerechte Erweiterung um andere Ladestecker jedoch ausdrücklich zulässt.
VDIK-Präsident Volker Lange: „Ich fordere daher Bundeskanzlerin Angela Merkel auf, diesem Ratschlag der Nationalen Plattform Elektromobilität, der letztendlich eine Behinderung des freien Warenverkehrs im europäischen Binnenmarkt darstellt, nicht zu folgen. Sie sollte im Gegenteil gemeinsam mit den zuständigen Ministern dafür eintreten, dass schnellstmöglich viele Schnellladestationen als Multicharger, an denen alle im Markt befindlichen Elektrofahrzeuge schnell geladen werden können, ausgeführt werden. Deutschland ist keine Insel in Europa, sondern Transitland mit regem kleinen Grenzverkehr der angrenzenden Nachbarstaaten, von denen viele Multicharger sogar mit staatlichen Mitteln fördern.
vdik.de/presse/pressemeldung … pie-1.html
Er hätte noch herausarbeiten können, wie viele Autos in Deutschland anteilig CCS-fähig sind.
So hat man fast den Eindruck, die restlichen 44 Prozent wären CCS-Autos, was natürlich nicht stimmt.
Abzuziehen sind die Teslas und Zoé und die vielen anderen E-Autos, die gar keine Schnelllade-Option haben oder nicht damit ausgestattet sind.
hs
MichaRZ
5. Dezember 2014 um 16:43
4
e-motion:
Er hätte noch herausarbeiten können, wie viele Autos in Deutschland anteilig CCS-fähig sind.
So hat man fast den Eindruck, die restlichen 44 Prozent wären CCS-Autos, was natürlich nicht stimmt.
Was alleine deswegen nicht stimmen kann, weil wir dann 110% schnellladefähige Elektrofahrzeuge hätten…
Vielen Dank für die Info… super Statement des VDIK! Wenngleich ich die Interessen des „Verbandes der Internationalen Kraftfahrzeughersteller“ tendenziell auch hinterfragen möchte…
Egal - endlich sagt mal jemand relevantes öffentlich die Wahrheit:
der deutsche Protektionismus geht zu weit!
Frank
TeeKay
5. Dezember 2014 um 21:31
6
Da es kein Auto mit serienmäßigem CCS gibt und sogar im GoingElectric-Forum sich einige User entgegen der ausdrücklichen Empfehlung anderer Fahrer ein Auto ohne den optional erhältlichen CCS-Anschluss kauften, ist keine Statistik über den Bestand von CCS-Fahrzeugen erstellbar. Das könnten nur VW und BMW selbst - und die haben daran natürlich kein Interesse.
TeeKay:
Da es kein Auto mit serienmäßigem CCS gibt und sogar im GoingElectric-Forum sich einige User entgegen der ausdrücklichen Empfehlung anderer Fahrer ein Auto ohne den optional erhältlichen CCS-Anschluss kauften, ist keine Statistik über den Bestand von CCS-Fahrzeugen erstellbar. Das könnten nur VW und BMW selbst - und die haben daran natürlich kein Interesse.
Echt ?!?
Die verkaufen ihren mühsam mit viel Lobbyarbeit und Geld durchgesetzten „Standard“ nur als Option ?
Da sollten die zuständigen europäischen Stellen doch gleich den ganzen „Standard“ ins Klo werfen…
Frank
TeeKay
8. Dezember 2014 um 07:58
8
Zumindest in Deutschland ist CCS aufpreispflichtig, bei BMW sogar mit dem zweiten Ladegerät für 1590 Euro gekoppelt. In Norwegen, Dänemark und Österreich ist CCS bei VW serienmäßig, bei BMW weiß ich es nicht.
Hanse62
8. Dezember 2014 um 08:14
9
TeeKay:
Zumindest in Deutschland ist CCS aufpreispflichtig, bei BMW sogar mit dem zweiten Ladegerät für 1590 Euro gekoppelt. In Norwegen, Dänemark und Österreich ist CCS bei VW serienmäßig, bei BMW weiß ich es nicht.
BMW I3 mit CCS in Ö. ebenfalls Aufpreis.