Unterblog von Horst Lüning bei Youtube gelöscht

Ich hoffe, daß er erstmal durchatmet, sich ggf. anwaltlich beraten läßt, und erst dann seine follower informiert.
Immerhin geht es mit über 1000 eher langen Videos auch um einen Teil seines Lebenswerkes.

Im Kommentarfeld des letzten Videos steht von whisky.de angepinnt:
„Hallo,
ich hab gerade für Horst das Beschwerdefeld bei Google ausgefüllt und hoffentlich werden wir dann wieder freigeschaltet. 9:00 war noch alles auf grün. Dann kamen innerhalb einer Minute zwei E-mails und der Kanal war weg. Wir werden sehen.“

Die Tatsache, dass dies in Deutschland als grundsätzlicher Gegensatz (womöglich noch als gut vs. böse) empfunden und dargestellt wird, läßt tief blicken und stimmt mich traurig, weil es eine der Wurzeln der systemimanenten Probleme ist, die Deutschland am Anfang des 21. Jahrhunderts hat.

Ich hoffe, es war tatsächlich nur ein verärgerter Reifenhändler, der ein temporäres Aus für Horsts YT Kanal bewirkte.

Ist sicher der plausibelste Grund.

Das denke ich nicht. Youtube hat kein Problem mit Werbung. Sie muss nur als solche gekennzeichnet sein. Aber auch das hat eher mit den Mediengesetzen zu tun und weniger mit Youtube.
Youtube klatscht ja sowieso völlig emotionslos die Spots rein.

DAS ist Youtube egal, ob da „Dauerwerbesendung“ drinnen steht, oder nicht, da YT ja trotzdem Werbung ausliefert.

Der Maßstab hier im Forum ist manchmal merkwürdig. Auf der einen Seite echauffiert man sich über 14 Seiten, weil langatmige Videos eines gut situierten älteren Herrn gelöscht werden - dass gerade mitten in Deutschland hektarweise Wald gerodet wird um weiterhin Braunkohle zu verstromen interessiert dagegen kaum jemanden. [url]RWE boykottieren – Hambacher Forst #Hambibleibt]

hat ja auch nichts hier mit dem Thema zu tun, oder?

Hallo George,

bitte nimm meinen Beitrag nicht als unvollständiges Zitat, denn Du verfälscht meine Aussage und nennst dabei trotzdem meinen Namen.
Somit wird meine Aussage falsch interpretiert.

Vollständig habe ich geschrieben:
[b]
Hallo Volker.Berlin,

als besonders sozial habe ich Horst L. auch nicht empfunden, sondern eher als fleissigen Teilnehmer der Marktwirtschaft.
Hierbei hat er aus meiner Sicht gebotene Vorteile gerne genutzt, was auch legitim ist
Nun hat ihm vermutlich jemand, genau unter Nutzug der selben Regeln, seine Grenzen gezeigt.

Dennoch kann ich bestätigen, dass er meine Entscheidung zu einem Tesla doch auch mit beeinflusst hat, wofür ich Danke.[/b]

Gruss

Andre_G

Und was ändert jetzt dieses Vollzitat an der Aussage von George?

Andre glaubt, weil er Lüning für seinen Beitrag auch dankt und ihm das Recht zuspricht, die Vorteile der Marktwirtschaft zu nutzen, würde das seine zum Ausdruck gebrachte und von vielen, vielleicht den meisten Deutschen tief verinnerlichte Haltung zum vermeintlichen Gegensatz „sozial <> Marktwirschaft“ relativieren. Tut es natürlich nicht.

Mal ganz unabhängg davon, was da nun genau passiert ist und zu dem vieldeutig-nichtssagenden Hinweis bei YouTube zur Kündigung seines Kanals dort geführt hat:
Man kann über Herrn Lüning und seine Ansichten ganz klar streiten und anderer Meinung sein - und so einige seiner Ansichten finde ich auch nicht wirklich konsequent und auch widersprüchlich. Das ist aber genausowenig der Punkt wie die Frage, ob er nun ein netter Kerl ist oder nicht und ob er gut situier ist oder nicht. Es sollte auf einer Plattform wie YouTube aber auch möglich sein, unterschiedliche Ansichten zu äussern und diese zu diskutieren. Das nennt sich Meinungsfreiheit.
Und wenn sich jemand von den Aussagen von Herrn Lüning auf den Schlips getreten fühlt, dann kann sie/er sich ggf. unter Zuhilfenahme von Anwälten und der Justiz dagegen wehren. Das nennt sich Rechtsstaat.
Wenn es wirklich so sein sollte, dass ein Kanal (egal welcher) von YouTube wegen dort geäusserter Ansichten gespert oder gekündigt oder nicht mehr verfügbar gemacht wird, weil gegen irgendwelche bewusst schwammig gehaltenen „policies“ oder „guidelines“ von YouTube verstossen wird und keine nachgewiesenermassen rechtswidrigen oder strafbaren Handlungen begangen wurden, dann wäre das meiner Meinung nach klar und eindeutig Zensur.
Natürlich, klar AGB und so, denen man als Nutzer auch zugestimmt hat, rechtlich wird sich YouTube da abgesichert haben. Aber trotzdem halte ich es für brandgefährlich, wenn ein Unternehmen als Betreiber einer Medienplattform nach eigenem Gusto ohne jede Erklärung einfach Kanäle abschaften und so unliebsame Meinungen nach einem intransparenten Verfahren abschalten kann und darf.

Ich gäbe grad ein Königreich für einen Medien Juristen.

Würde der Herr einen eigenen Server betreiben, und würde man ihm den abdrehen, dann könnten wir erwägen das Wort Zensur zu gebrauchen.

Wer YouTube nutzt, muß mit seinen Launen leben.

Hast Du eins übrig? :smiley:

Eine kurze Zwischenbilanz 24 Stunden nach Erstellung des Threads: 15 Seite mit 147 Beiträgen.

Wie auch immer man zu den Ereignis steht, es scheint die Teilnehmer in diesem Forum zu bewegen.

Bin ich unsicher. Mich bewegt der Vorfall an sich Nüsse, und ich bin mit einigen Beiträgen hier vertreten.
Es kamen nur einige posts die es aus meiner Sicht wert waren darauf einzugehen. Und wenn es um medienrecht oder gar Zensur geht, kann es schon mal zur Sache gehen.

Auch ich vertrete die Prämisse, je kleiner die Felge um so besser. Aber dafür wird man wohl kaum rausgeworfen.

@Dr. M. Sehr guter Beitrag, volle Zustimmung. Auch ich halte es für brandgefährlich, wenn aufgrund von schwammigen AGBs Internetzensur von einflussreichen Gruppen durchgesetzt werden kann.

Da bin ich anderer Meinung. Für mich sind die internetbasierten Medien inzwischen deutlich wichtiger als die klassischen Medien. Und mit jedem Tag setzt sich bei mir die Überzeugung mehr durch dass die klassischen Medien, inkl. der von dir genannten, zu reinen Propagandablättchen verkommen sind. Es geht nicht mehr um Information sondern um bezahlte Meinungsmache.

Gruß

Bernhard

Inwieweit diese Vorwürfe an die klassischen Medien zutreffen, kann ich nicht beurteilen, dafür habe ich zu wenig Einblick. Die Frage die halt mir als erstes einfiel ist, was genau dem die Youtuber, die ja selbst schon alle beginnen Ihre Posts als „Dauerwerbesendung“ zu bezeichnen und als Influencer mit Geld und Waren gesponsert werden, dem jetzt entgegen zu setzen hätten.

Nein. es gibt zumindest im Falle von Facebook deutsche Gerichtsurteile, die es FB untersagt haben, Beiträge zu löschen oder User zu sperren nur auf Grund eines Verweises auf die Firmenstandards. Es muss im Einzelfall immer begründet werden, warum etwas entfernt wird, also z.B. Hassrede weil … Rassismus weil … oder …
Der Betroffene hat halt nur das Problem, einen erfahrenen Anwalt zu finden und eine Rechtschutzversicherung zu haben und diese für diesen Fall auch in Anspruch nehmen zu wollen. Die Streitwerte und damit das Kostenrisiko werden schnell hoch. Da es in diesem Fall hier um kommerzielle Interessen gehen dürfte, wäre HL schon gut beraten, sich nach aussen nicht zu äussern und eine Strategie zu erarbeiten und dann die richtigen Schritte in der richtigen Reihenfolge zu machen.