Unlautere Zeitabrechnung bei Dellenfirma

Ich habe keine Ahnung von Dellenpreisen und ich weiß auch nicht, was beim Ausbeulen solcher Dellen alles passieren kann. Meines Erachtens nach besteht solch ein Pauschalpreis aber nicht allein aus der Kalkulation des Zeitaufwands.

Ein Beispiel aus meiner Branche: Zwei Mann beginnen mit Spaten und Schaufel ein Loch im Bürgersteig zu graben. Wenn alles glatt geht, ist der Gehweg an einem Tag aufgegraben und wieder geschlossen, der Asphalt wieder hergestellt und nach Stundenaufwand dürfte ich 1.000€ in Rechnung stellen. Ich hingegen habe ein Angebot in Höhe von 1.500€ abgegeben und werde diese 1.500€ auch in Rechnung stellen. Warum?

Hätten die Beiden bei ihrer Arbeit ein Telekom-Kabel beschädigt, hätte ich unter Umständen Kosten von bis zu 3.000€ und mehr gehabt. Wäre ein riesiges IT-Unternehmen betroffen gewesen, das plötzlich über Stunden kein Netz gehabt hätte, kann Sowas auch mal 10.000€ kosten.
Niemand Außenstehender kann sowas wirklich kalkulieren, es gehört aber in solch eine Pauschale mit hinein.

Also: Hätte die Firma beim Ausbeulen den Lack beschädigt, dann hättest Du auch nicht mehr, als 150€ zahlen wollen für ein einwandfreies Ergebnis, oder?

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Für sowas gibt es Versicherungen, außerdem hat er sich ja offenbar ertappt gefühlt und nicht diskutiert. Das spricht für sich.

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Das passt auch nicht so ganz.
Der Dellendrücker hat sich mit dem Kunden die Sache angesehen.
Da war keine Verkleidung oder sonst etwas, was den Zugang behindert.

Um dein Beispiel zu nutzen, das Loch war schon mal auf, deine zwei Maulwürfe konnten schon mal reinschauen, das kein Glasfaser und kein Blindgänger drin auf sie warten und wurde dann noch mal zugeschüttet.
Also eigene Irritation nur selbstverschuldet möglich, wofür es eben Versicherungen gibt und somit muss das auch nicht eingepreist werden.

Man kann die Sache noch anders sehen, aber selbst dann wird sie moralisch und juristisch nicht besser.

Er hat den KV ernst gemeint, dann aber während der Arbeit gemerkt, ging viel schneller, weil einfacher.
Dann wäre seine Pflicht, die deutlich geringere Arbeit auch an den Kunden weiterzugeben. Denn Basis für den KV war „is Alu, is aufwendiger, dauert daher so 90 Minuten“!
Wenn daraus wird, „ist Alu, war dennoch der gleiche Kram wie immer, 45 Minuten“, muss der KV eben angepasst werden.

Hier wurde aber versucht, das „unter den Tisch fallen“ zu lassen und die Kohle einzustreichen.
Und das ist mMn eindeutig ein Täuschungs-/Betrugsversuch.

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Naja, aber eben nicht geliefert, was vorher abgesprochen und hinterher behauptet wurde. Abgesprochen war eine ungewöhnlich komplizierte Reparatur, ausgeführt wurde eine offensichtlich einfache Reparatur.

Bei Abholung war dann nochmal bezüglich des Reparaturaufwandes gelogen, um die unwahre Behauptung, mit der dem Kunden die Zustimmung zum hohen Preis aus den Rippen geleiert wurde zu bestätigen.

Da wurde ganz offensichtlich mit einer Täuschung gearbeitet. Es wurde sogar aktiv verhindert, dass der Kunde mitbekommt, dass die Arbeit so schnell erledigt wurde, indem man ihm sagte er könne nicht auf das Ende der Arbeit warten.

So grenzt das Verhalten der Werkstatt schon an strafrechtlich relevantes Handeln. Den Kunden anlügen um einen höheren Preis zu erzielen ist kein akzeptables Geschäftsgebaren.

Hätte die Werkstatt einfach gesagt kostet 150 € und kann am Nachmittag abgeholt werden ohne dieses Angebot mit unwahren Tatsachenbehauptungen zu begleiten, gäbe es in meinen Augen nix daran auszusetzen außer dass die Werkstatt vielleicht zu teuer ist.

So wie es gelaufen ist, ist die Täuschungsabsicht offensichtlich und als die Täuschung aufflog war der Kunde halt sauer und die Werstatt wird schon gewusst haben, weshalb sie die Rechnung freiwillig reduziert.

War ja nicht so, dass der Kunde mit einer Horde Gorillas dastand und Die Leute in der Werkstatt bedroht hat.

Gruß Mathie

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Angenommen es wäre so gewesen, dann hätten sie aber immer noch mit der Lüge bei der Abholung bewusst getäuscht, die kann ja nicht damit erklärt werden, dass es einfacher war als erwartet.

Gruß Mathie

Nachdem ich jetzt durch die ganzen „Beiträge“ zu diesem Thema gescrollt bin, kommt es mir vor, als ob da einiges leicht am Thema vorbei geht.

Der Themenersteller war und ist ja grundsätzlich bereit, eine ordentlich erbrachte Leistung auch ordnungsgemäß zu bezahlen, so wie das verstanden habe.

Was aber leider immer mehr überhand nimmt und was auch ich erlebt habe, ist die Eigenheit, dass auch relativ einfache Tätigkeiten als schwierige und überaus komplex darzustellen, um dann einen höheren Preis aufzurufen und zu rechtfertigen. Das habe ich auch selbst beispielsweise erlebt, als es darum ging, eine kleine Stelle nachzulackieren. Die hochgelobte Fachwerkstatt erklärte mir, dass an dieser Stelle und bei diesem ganz besonderen Lack eine vollständige und sehr aufwändige Lackierung des gesamten Teils erforderlich wäre, während eine andere Werkstatt den Teilbereich mit normalen Tarifen lackiert hat, und zwar so, dass absolut kein Überhang zu erkennen ist.

Solche Dinge ärgern mich auch.

Aber soetwas ist heutzutage leider auch nicht auf KFZ-Werkstätten beschränkt. Ich erlebe es auch in vielen anderen Bereichen, dass man bei der Beschreibung der Komplexität von Tätigkeiten sehr kreativ ist,um einen möglichst hohen Preis zu rechtfertigen.

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Ich persönlich habe ein anderes Verständnis zum Thema Versicherung.

Wenn ich jeden Kabelschaden über die Versicherung laufen ließe, hötte ich seit Jahrzehnten keine Versicherung mehr.

Aber im Grunde wollte ich ja nur aufzeigen, dass viele Arbeits-/Handwerksleistungen sich nicht allein anhand der Arbeitszeit berechnen lassen. Ein wenig Risiko ist immer mit dabei. Klopft man z.B. eine Beule in einem fett und unfachgerecht gespachtelten Bereich heraus, hat man am Ende womöglich noch ne ganze Motorhaube zu ersetzen.

Und ja, ich weiß, dass man das bei einer Tesla-Aluhaube vorher gesehen hätte. Und nein, ich denke nicht, dass die 150€ gerechtfertigt waren.

Da kann ich noch einen draufsetzen. Smartrepair Beule im M3 Kotflügel durch gegnerischen Türkontakt. KVA mit Leihwagen €650!
Da die mithilfe des sentry-Videos identifizierte Schadensverursacherin das über ihre Versicherung laufen läßt, ist es mir egal, sonst wäre ich auch auf der Barrikade!

Die Quittung für diese unheilige Allianz zahlen wir dann wieder alle über die Prämien :cold_face:

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So eine Einstellung finde ich ehrlich gesagt sehr traurig, denn die Versicherung muss isch das Geld ja auch irgendwoher holen.

Ich würde mal sagen aus der Geschichte haben 2 gelernt:

  • Du wirst dich vermutlich in Zukunft vorher schlau machen wie viel sowas in der Regel kostet.
  • Er wird bei allen Teslas demnächst länger die Türen auf lassen.
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Wenn die Werkstatt professionell agiert hätte, dann würden die einfach nur sagen, dass es schwierig ist und 150 Euro kostet und fertig. Zu behaupten es würde 1,5 Stunden dauern ist doch komplett lächerlich für jeden, der sich auch nur im entferntesten mit der Materie vertraut macht.
Ich habe gar nichts gegen faire Preise für gute Arbeit, aber dass sich Lug und Betrug einbürgern, das ist keine gute Entwicklung in dieser Gesellschaft.

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Bitte schließen. Es artet langsam aus.

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Bin ich auch dafür. 20

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ich war grad heute abend beim italiener und habe ein hauptgericht aus der abendkarte zu 8,90 € bestellt und gegessen.
als ich danach nochmals in der speisekarte wegen einem dessert blätterte, fand ich ganz hinten die mittagskarte. dort standen einige gerichte der abendkarte drauf, mit durchgängig 3 € günstigerem preis. auch „mein“ gericht stand drauf zu 5,90 €.

jetzt meine gedanken auf basis des haupttenors dieses threads:

  1. hätte ich ruhigen gewissens und im glauben rechtens zu handeln beim zahlen auf berechnung von nur 5,90 € für mein gericht bestehen können? weil das selbe gericht kostet ja zur einen zeit mal so und zu einer anderen zeit mal so, scheinbar nach gutdünken des inhabers…

  2. ist denn für mein gericht zu 5,90 € und erst recht zu 8,90 € denn nicht der tatbestand des wuchers erfüllt, wenn der geschätzte materialpreis der zutaten keine 1,50 € betrug? wären denn da nicht max. 3,50€ angemessen gewesen…?

  3. wieso haut dieser italiener scheinbar alle hinters ohr und kommt seit jahren unbehelligt damit durch?

madmax

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Der Threadersteller hat um Schließung des Themas gebeten.

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