Hi Leute. Ein längerer Text zu diversen Werkstattbesuchen ist fällig. Ich mache es mal nicht chronologisch sondern nach Thema:
Thema 1:
„Keine Beschleunigung bei niedriger Restreichweite mehr möglich / Fahrpedal drücken ohne Wirkung“: Dieses Thema begleitet mich nun seit 7-8 Monaten, und es gibt immer noch keine Lösung. Ich copy + paste mal den Dialog mit Tesla vom SeC-Besuch 07/2022, dann wird klar, worum es geht:
Ich: „Vor einigen Wochen wurde in mehreren Schritten die Batteriekuehlung repariert, erst Ventile gecheckt, dann Chiller getauscht, aufgrunddessen weil das Fahrzeug sporadisch bei geringer Restreichweite (35-50 km) nicht mehr beschleunigte sondern verlangsamte. Am 19.6. um ca. 01:15 Uhr ist bei 75 km Restreichweite jedoch wieder dasselbe passiert: Leistungsreduzierung minimal unter 300 kW, 120 km/h Tempomat und das Fahrzeug fuhr bei leichter Steigung nur noch 112 km/h und Beschleunigungspedal druecken ohne jegliche Wirkung. Ziemlich gefaehrliche Situation, deswegen bitte dem auf den Grund gehen. Batterie defekt? Motor(en) defekt? Aussentemperatur ca. 22 Grad.“
Tesla, nach Diagnose im SeC: „Logdaten hochgeladen und ausgewertet, Leistungsreduzierung ist aktiv um ein Überhitzen/Beschädigen der HV Batterieinternen Bauteile zu vermeiden und eine korrekte Funktion zugewährleisten. Thermaltest durchgeführt, Fehler von Kühlleistung des Batteriewärmetauschers nach wie vor nicht mehr vorhanden, Funktion wie vorgesehen. Generelle Leistungsfähigkeit der Batteriezellen nimmt mit Alter/Nutzung ab, was normales Verhalten darstellt. Fehler von der HV-Batterie sind keine vorhanden, die Funktion ist in Ordnung.“
Mündlich wurde dann vereinbart, dass ich bitte einen frischen Timestamp übermitteln soll, wenn das Phänomen wieder auftritt. Das war jedoch auch bei zwei Terminen vorher die Ansage, hab ich auch beides Male so gemacht, aber scheinbar wurden die Logdaten nicht schnell genug angeschaut und überschrieben. Na gut. Und ich bzw. der Beifahrer solle, wenn möglich, ein Video machen!
Schon am nächsten Tag trat es wieder auf, und ich konnte tatsächlich ein Video machen. So sieht das aus:
Entschuldigt meine euphorische Stimme, aber ich war so happy, dass ich es endlich auf Video hatte und Tesla somit einen „Beweis“ erbringen konnte. Man glaubte mir scheinbar nicht, dass absolut nichts passiert, wenn man in dem Moment auf das Fahrpedal drückt.
Und noch eine längere Version zwei Tage später bei höherer Geschwindigkeit (Disclaimer: bei leerer Autobahn):
Das Übermitteln dieser Videos brachte dann „Besserung“. Laut Tesla-SeC haben sie sowas noch nie gesehen, und es konnte anhand der Logs nachvollzogen werden dass man in dem Moment wirklich keinen Strom mehr geben kann und das Thema wird an eine höhere Stelle (Entwicklungsabteilung) weitergeleitet. Als nächstes soll im September ein Durchflusstest der Batteriekühlung gemacht werden und ggf. die 3- und/oder 4-Wege-Ventile getauscht werden (nochmal? Na gut). Wenn das auch nichts bringt, wurden alle möglichen Mittel ausgeschöpft und ich bekomme dann voraussichtlich eine „neue“ Batterie.
Bis dahin versuche ich nicht unter 15% - 20% SoC an meinen Zielen anzukommen, weil es gegen Ende hin zu gefährlichen Situationen kommen kann. Es reicht schon eine etwas hügelige Autobahnstrecke und ich werde zum Verkehrshindernis weil ich nicht mehr beschleunigen kann. Suboptimal!
Thema 2:
Kurze Geschichte: Von einem Tag auf den anderen gab es plötzlich ein lautes Klacken bei jedem Bremsvorgang bei geringer Geschwindigkeit. Also, jedesmal wenn man auf die Bremse drückte, klackte es laut von draussen aus dem vorderen Bereich des Fahrzeugs. Ich, als Auto-n00b, und so noch nie gehabt, bin gleich zu einem Tesla Bodyshop gefahren, weil ich mir Sorgen machte und noch ca. 8.000 km Fahren musste bis Zeit für den nächsten Werkstatttermin war. Dort nahm man das Auto auf die Hebebühne und meinte: Bremsen OK. Antriebswelle OK. Aber die Räder wackeln! Das Differenzial ist schuld. Der Motor dürfte demnächst die Grätsche machen. OK… mir ging es bei diesem Check erstmal nur darum, sicherzustellen, dass ich nicht verunfallen würde. Liegenbleiben wäre OK. Nach dem Bodyshop-Termin also einen Termin beim Tesla-SeC gemacht. 8.000 km später wurde dort auch untersucht und das Ergebnis war: Alles OK! Nur die Antriebswellenauflagenfläche müsste mal gereinigt werden. Zwei Tage später hatte ich einen Termin bei ATZ und der stellte fest, dass alle bisher involvierten Parteien unrecht hatten, und es an den Bremsen lag. Diese wurden abgeschliffen und jetzt ist wieder alles still und ruhig. Immer wieder faszinierend, wie unterschiedlich diverse Werkstatten etwas beurteilen.
Thema 3:
Hier im Thread, und auch im Thread SmartAir Stoßdämpfer klappern (keine Lösung derzeit) - #694 von univ habe ich ja schon geschildert, dass mein Auto seit Kilometerstand 80.000, also seit über 6 Jahren (km-Stand heute: 700.000), beim Fahren auf unebenem Fahrbahnbelag scheppert, und dieses Scheppern alle ca. 100.000 km lauter wurde und inzwischen eine Lautstärke erreicht hat dass es einem jedes Mal unangenehm ist wenn man z.B. in einer Altstadt auf Kopfsteinpflaster fährt und die Menschen, die in einem Eiscafe sitzen, sich umdrehen, weil sie sich wundern, wass da so klappert und scheppert. 
Erst war die Vermutung, es liegt an den Stossdämpfern. Diese wurden daraufhin bei ATZ getauscht. Hat aber keine Besserung gebracht.
Dann schrieb User @Bossi hier: „Dieses Geschepper hatte ich auch auf der Beifahrerseite bei ca 75k km. Dämpfertausch brachte nix, erst als das Radlager getauscht wurde war Ruhe.“
Als nach dem Dämpfertausch keine Besserung eintrat, vereinbarte ich also einen weiteren Termin bei ATZ, aufgrund von @Bossi’s Kommentar, um die Radlager zu tauschen. Was soll ich sagen - ATZ hätte selbst nicht gedacht, dass es daran liegt, aber das war es! Alle Radlager wurden getauscht und das Auto ist jetzt LEISE! Nach 620.000 km / 6 Jahren des Schepperns - ENDLICH RUHE!

VORHER - Innenraum, Fenster unten:
NACHHER - Innenraum, Fenster unten:
VORHER - Aussen 1:
NACHHER - Aussen 1:
VORHER - Aussen 2:
NACHHER - Aussen 2:
Endlich!!!
(Im Video „NACHHER - Aussen 1“ hört man bei der Bergabfahrt ein „neues“ sporadisches Geräusch, was sich so vor 50.000 - 100.000 km dazugeschlichen hat. Aber damit kann ich vorerst leben.
)
Die Reparatur-/Verschleisskosten haben sich somit von 4,6 auf 4,8 Cent je km erhöht. Die Kosten der hier geschilderten Werkstattbesuche können hier nachgelesen werden: Univ’s Model S-Kostentagebuch
Die Zubehör-/Reifenkosten wurden ebenfalls aktualisiert und sind mit 3,8 Cent je km aber stabil geblieben: Univ’s Model S-Kostentagebuch - #2 von univ
Das Auto hat übrigens gestern die 700.000 km erreicht. Ein kleines Video zum Abschluss: Hallo aus Frankfurt - #185 von univ 
Gruss!