Wo ich am Wochenende übernachtet habe.
„Camp Mode“ im tiefsten Schwarzwald.
Vorbereitung
Ich hatte mir eine Holz-Konstruktion gebaut um die Liegefläche zu verlängern (Holzreste = umsonst), eine 3-fach-Klapp-Matratze besorgt (ebay Kleinanzeigen, wie neu, 25 EUR) und natürlich den Schlafsack dabei.
Erfahrungen
Als erstes ist mir eine Sache aufgefallen an die ich absolut nicht gedacht hatte:
Wärmepumpe + Gebläse machen doch ganz ordentlich Krach.
Weil ich sowieso meistens mit Ohrenstöpseln schlafe war das dann ok, aber es ist ein wenig schade und in Konflikt mit der Idee der Sache, dass ich an einem der ruhigsten Plätze im ganzen Land stehe, pure Natur, glitzernder Schnee - und die eine Sache die die Ruhe stört bin ich selbst.
Die (eine) Nacht hat dann doch mehr Strom gebraucht als ich dachte, ca 30% vom MYLR, aber es war auch gut kalt mit -5 bis -10 Grad. Bedeutet in der Praxis: Zwei Nächte dürften das Maximum sein das man bei diesem Wetter erwarten kann ohne nachzuladen.
Ich hatte anfangs 18° eingestellt, das war mir dann aber viel zu warm, bin dann deutlich weiter runter.
Leider kann man keine Temperatur unter 15° einstellen, das ist ein wenig schade für Leute mit gutem Schlafsack, es gibt quasi keine Möglichkeit Strom zu sparen und trotzdem nicht gleich -10° und feuchte Scheiben zu bekommen.
Abgesehen davon ist die Sache mit dem Display im Auto nicht ordentlich gelöst:
Es gibt keinerlei Möglichkeit das Display komplett auszuschalten. Obwohl das Auto verschlossen ist & Camp-Mode aktiv, zeigt es entweder das Lagerfeuer oder den „Normalen“ Standardbildschirm.
Nach einer Weile geht es manchmal (nicht immer) in einen Modus bei dem nur in der Mitte des Displays eine Zeile „Camp-Modus“ angezeigt wird, aber die Hintergrundbeleuchtung ist trotzdem voll an, sprich: in der Dunkelheit erleuchtet es den Innenraum störend.
Warum im Camp-Mode nicht nach 1 Minute die Hintergrundbeleuchtung ausgeschaltet wird, verstehe ich nicht. Ich habe dann ein T-Shirt drüber gehängt, um es dunkel bekommen.
Praxis-Tipps
Achte darauf wie herum Du parkst: weil die umgeklappten Sitze nicht ganz flach klappen, liegt man leicht bergauf. Wenn dann noch das Gelände leicht ansteigt, kommt da schon eine Schräge zusammen. Und natürlich war ich es nicht mehr gewöhnt im Schlafsack zu schlafen und die Arme nicht bewegen zu können.
Im Kofferraum ist es natürlich nicht besonders hoch. Wer alleine unterwegs ist und wie ich eine Matratze hat die nicht die volle Breite braucht, kann die Rückbank 2/3 umklappen und hat dann einen Sitz, was das Umziehen erleichtert.
Kissen mitnehmen um evtl. verschiedene Höhen (Holz-Konstruktion / Sitze) auszugleichen.
Fazit
Viele kleine Unzulänglichkeiten die sich an sich leicht per Software lösen lassen würden (Temperaturbereich, Display off) und eine große „prinzipielle“: Die Karre ist LAUT.
Aber trotzdem ist das eine super Sache für gelegentliche Trips mit 1-2 Personen und die Chance so dicht an der Natur zu sein wie sonst nur mit erheblich mehr Material & Komfort-Verlust. Toll, dass ich das mit meinem Auto fast ohne Invest einfach so machen kann. Danke!
Ach ja und P.S.:
Dual Motor bei 20cm Schnee rockt!!
Man spürt richtig wie die Traktion z.B. von hinten kommt, wenn es vorne glatt ist. Tolle Sache.
