Erst einmal danke für das Lob. Jeder darf und sollte immer eine eigene Meinung haben, diese aber möglichst nicht festbetonieren. Und ich kann mich ja auch immer irren, das gehört zum Berufsrisiko. 
Das mit Elon Musk und seinen Aussagen ist mir tatsächlich alles auch bewusst. Aber anscheinend ist die Bedeutung dieser Aussagen für eine eine Produktionssteigerung sowie das Budget von Tesla alles andere als offensichtlich.
Also hier eine längere Version.
Wenn Elon Musk wirklich im Juni 2017 mit der Produktion starten und im Jahr 2017 noch 200k Einheiten ausliefern will, muss Tesla bereits Ende September 2017 in der Lage sein einer hochgerechneten Jahresproduktion von 500k Einheiten zu produzieren (42k/Monat). Ansonsten schafft er es nicht mehr im Jahr 2017 noch 200k Einheiten auszuliefern. Sein „optimaler Plan“ ist somit also, dass Tesla vom Produktionsstart im Juli 2017 die Produktion in nur drei Monaten auf 42k Einheiten/Monat anhebt.
Die Untergrenze von 100k Einheiten im Jahr 2017 erreicht er dann, wenn der Ramp-Up erst im November 2017 beendet ist. Sein „pessimistischer Plan“ geht also von einer Verzögerung von nur zwei Monaten beim Ramp aus. Und in beiden Fällen muss die maximal ge-rampte (…) Produktion von Model 3 bereits der angepeilten theoretischen Jahresproduktion von 500k Einheiten/Jahr im Dezember 2018 entsprechen. Sonst erreicht man die Zahlen sowieso nicht.
In beiden Fällen kann man aber nicht mehr noch mal schnell die Produktion erhöhen - die muss schon da sein. Ein Ramp in einer solchen Zeit kann nur noch die hochlaufende Inbetriebnahme der Produktion sein. Baustellen würden dies behindern. Was wiederum bedeutet, dass wenn Elon Musk uns diese Zahlen nennt, er die gesamte Produktion und praktisch einen Großteil der notwendigen Belegschaft für eine Produktion von 500k Einheiten/Jahr bereits im Juli 2017 aufgebaut und angeworben haben muss.
Und dafür hat er stand heute nicht einmal mehr 14 Monate Zeit, von denen acht noch ins laufende Jahr fallen. Und für diese acht Monate ist aufgrund des neuen Planes ein zusätzliches Budget von 750 Mio US$ für Capex eingeplant worden. Zum Vergleich: Für die Produktionssteigerung waren für 2016 bisher 1,5 Mrd US$ Capex vorgesehen. Aber da sprechen wir für ein Produktionswachstum von 50k in 2015 auf 90-100k Einheiten/Jahr in 2016 - dem diesjährigen, unveränderten Target mit Model S und X. Mit dem zusätzlichen Budget kommt Tesla (wohlwollend) auf vielleicht 125k Einheiten/Jahr. Das Ziel ist aber eigentlich 500k Einheiten/Jahr im Juni 2017.
Allein die rechnerischen, einfach skallierten Kosten betrügen dann im nächsten Jahr ca. 11 Mrd US$ für den Capex, ohne New Hires, Ausbildung, Gehälter und notwendiges R&D. Und natürlich ganz ohne Beschleunigungskosten. Tesla bräuchte demnach also mindestens 10 Mrd US$ Cash durch eine Kapitalerhöhung.
Im Verhältnis zu diesen Zahlen sieht eine Produktionskapazität von 500k Einheiten/Jahr Ende 2018 fast schon realistisch aus. Dazu müsste Tesla halt nur jeden Monat ab sofort 7% wachsen. Bisher haben sie für dieses Jahr eher 5% bis 6% je Monat geplant (Untergrenze/Obergrenze Guidiance). Und bei denen reden wir von eh schon optimistischen Zielen, denn bisher ist Tesla um kaum mehr als 4%/Monat gewachsen - was wie wir alle wissen absolut grandios ist. Bezogen auf diese Zahl müsste Tesla aber ab sofort das Wachstumsziel fast verdoppeln. Gegenüber der wohl wieder recht optimistischen Q1-Guidiance für dieses Jahr wären es immer noch 20-40% mehr.
Ich hoffe das war jetzt verständlicher und erklärt, warum ich die Zahlen für unrealistisch halte.