Tesla: What We Know About Last Week's Accident

Liest sich so als hätte sich der Fahrer zu sehr auf den AP verlassen und nicht selbst auf die Strasse geschaut!? Vielleicht sollte Tesla ernsthaft darüber nachdenken, ihre Kunden stärker als bisher über die Grenzen der aktuellen Systeme aufzuklären? Dass ich das Wort „Autopilot“ in diesem Zusammenhang für missverständlich halte, habe ich bereits in einem anderen Thread erwähnt. Es gibt nunmal Menschen, die das fehlinterpretieren und die Bedienungsanleitung nicht lesen (auch dann wenn sie technikaffin sind und bei apple arbeiten).
Tesla argumentiert imho richtig, dass ihre Fahrzeuge mit AP sicherer sind als ohne … aber ein Fahrer, der genau weiß wo die Grenzen des Systems liegen, macht das Auto noch viel sicherer. Hier MUSS Tesla jetzt ansetzen wenn sie es wirklich ernst meinen.

D.h. nur Abstandregelung war aktiv und Lenkassistent nicht?

Die haben dann aber wiederum Probleme mit analogen Glastüren/Glaswänden. :laughing:
SCNR

Vorhin kam auf WDR5 in den Nachrichten die Meldung, dass der AP aktiviert war / Abstand auf niedrigste Distanz / Igno des Fahrers, die Steuerung zu übernehmen.

@Noyan:

„Autopilot“ = Lenkassistent.

Die Fahrbahnmarkierung ist auf der Unfallstelle jedoch katastrophal schlecht und irreführend.

Habe den Originaltext auch nochmal gelesen, klar, beides war an.

Nein, sonst hätte es keine Aufforderungen gegeben, das Lenkrad anzufassen und die Hände wären wohl auch nicht sechs Sekunden vor dem Aufprall ohne Kontakt zum Lenkrad gewesen. Autosteuer war offensichtlich auch aktiviert.

Klingt leider für mich wie ein zweiter Joshua Brown Fall, wo sich jemand zu sehr auf die Fähigkeiten das Autopiloten verlassen hat und das mit dem Leben bezahlt hat. Offenbar verführt das oft souveräne Verhalten des AP Menschen dazu, sich trotzt wiederholter Warnungen allein auf den AP zu verlassen.

Ich frage mich, wie man Menschen vor solchem Fehlverhalten schützen kann, ohne verantwortungsvolle AP-Nutzer zu gängeln.

Gruß Mathie

Möglich das der Fahrer ein medizinisches Problem hatte vor dem Aufprall und gar nicht mehr eingreifen konnte. Auch Spekulation, ich weis, aber dieses Szenario wird nirgendwo in der Disskusiion bisher in Betracht gezogen, alternativ war er massiv von etwas anderem abgelenkt. Fakt ist der AP ist zu überwachen, er hat das nicht getan oder konnte es nicht. Für mich heisst das entweder er hat den AP nicht bestimmungsgemäss benutzt oder es war ein tragisches Zusammenspiel und somit ein klassisches Unglück im wahrsten Sinne des Wortes.
In beiden Szenarien kann man aber in meinen Augen den Assistenzsystemen keine „Schuld“ geben. 150m freie Sicht und 5 sec reichen aus um auszuweichen wenn man die Augen auf der Strasse hat und fit ist.

Reine Vermutung, aber was man auf dem Bild der notdürftig reparierten crash barrier sieht ist, dass die am deutlichsten Sichtbaren Markierungen links und rechts neben der Barrier verlaufen -diese breite „Spur“ wird seit .10 erkannt und damit würde der AP schön mittig draufhalten.
Jetzt stellt sich also die Frage wie kommt das Fahrzeug auf die „Spur“ neben der Spur. Fehler vom AP und er hat kurz vorher nach links gewechselt? Fuhr er schön länger auf der falschen Spur? Wie oft der AP in der Vergangenheit hier korrekt fuhr hat keine Aussagekraft, das neue Release fährt komplett unterschiedlich.
Ersteres kann ich mir nicht vorstellen, das zweite klingt ( auch in Anbetracht, dass trotz Warnung keine Eingriffe erfolgten) wahrscheinlicher. Wir wären also wieder bei einer Fehlbedienung.
Problematisch ist das, wenn es denn so war, für Tesla nicht. Ich befürchte aber, dass sich durch die deutliche Verbesserung der AP Fähigkeiten mehr solche Unfälle ereignen könnten, man verlässt sich zu sehr auf das System.
Das schlimmste was passieren könnte ist, das man Tesla dazu zwingt den Fahrer zusätzlich zu überwachen oder die Intervalle zur Hands-on Prüfung deutlich zu reduzieren. Dann wäre der AP aber nicht mehr viel mehr als ein Spurhalteassistent.

Ist teilweise schon der Fall finde ich. Ich habe seit 2,3 Updates das Gefühl dass die Hände Überwachung schärfer geworden ist. Sie kommt sehr oft obwohl Hände am Lenkrad. Dann muss ich immer etwas herum rütteln.

Laut Teslas Kommentar dazu: Der Fahrer hatte vor dem Unfall mehrere sicht- und hörbare Hands on Warnungen. Ich fahr jetzt seit über 6 Monaten mit dem AP2, habe aber noch nie eine hörbare Warnung gehabt. Jeder aufmerksame Fahrer greift spätestens bei dem blinkenden weissen Rand im Display ein, hier gab es gleich mehrere hörbare. Ein medizinischer Notfall ist meiner Meinung nach eine durchaus plausible Erklärung, zumal der Fahrer ja leider auch verstorben ist(keiner weis woran, Unfallfolgen, Herzinfarkt etc.?).
Anderseits wäre es massives Fehlverhalten gewesen. Warum der AP aber trotzdem auf der falschen Spur war würde mich auch interessieren, da muss es ja zuvor eine extrem große Lücke in der Fahrbahnmarkierung gegeben haben. Interessant wäre auch zu wissen welche Software drauf war und welchen AP das Auto hatte, AP1 oder 2.

@betatester: Hands on Warnungen sind gefühlt gleich geblieben würde ich sagen, aber Geschwindigkeitsabhängig. Im stop an go auf der Stadtautobahn mit 20 km/h dauert es mehrere Minuten, bei höherer Geschwindigkeit kommen die Warnungen schneller.

Tesla hat das sehr geschickt formuliert. Es gab Warnungen, aber das war earlier in the drive also nicht unmittelbar vor dem Unfall.

Was bitte ist daran „geschickt formuliert“?? Diese Art der Unterstellung nervt einfach, sorry Spidy, wenn es so war ist es ein klarer Hinweis für ungewöhnliche Vorgänge im Vorfeld des Unfalls wie z.B. eine Beeinträchtigung des Fahrvermögens oder massive Ignoranz der Warnungen im Auto. Ich find es wichtig zu wissen weil das definitiv sehr ungewöhnlich ist!

Ich fürchte, das wird mit der heutigen Hardware schwierig, die Lenkradüberwachung über die ausgeübte Kraft ist nicht optimal, das müsste kapazitiv geschehen, dazu eine Kamera, die den Fahrer überwacht und im Falle von Unaufmerksamkeit reagieren kann.

Ich sage ja nicht das die Info unwichtig ist, sondern das man sie eben direkt in den gleichen Absatz zwischen die eigentlich Unfallinformationen packt. Wenn man da nicht genau ließt oder dem Englischen nicht so mächtig ist, dann wird daraus schnell eine Warnung vor dem Unfall. Zudem hat man eben diese Zeitsprünge. Man hätte diesen Teilsatz ohne Problem auch an anderer Stelle einbringen können.

In einen Video wird ein FB-Foto eines Model X mit AP2 gezeigt.

Seit 2015 fahre ich Tesla, zuerst mit AP1, dann seit Frühjahr 2017 mit AP2. Ich wohne in Norwegen fahre auf Strassen, die z.T. Extrem schlechte Fahrbahnmarkierungen haben. Wenn dann noch der Schnee drauf liegt, ist die Teststrecke komplett.
Ich habe Situationen erlebt, wo der AP besser war als ich, insbesondere bei plötzlich auftretender Gegenlichtsituation, und dann habe ich etliche Situationen erlebt, wo der AP schlicht und ergreifend überfordert war. Habe daher immer eine Hand am Lenkrad. Ich bin es ja, der den Führerschein hat, ich bin es, der die letztliche Verantwortung trägt, und ich bin es, der beim eventuellen Unfall stirbt. Der AP stirbt nicht. Also passe ich auf und fahre immer mit, egal ob der AP an oder aus ist. Gerade dies machen wohl nicht alle, und ich glaube, dass man im Laufe der kommenden Jahre nicht an einer Art Zertifizierung vorbeikommen wird, wo man womöglich ein Auto mit Sebstfahreigenschaften kaufen kann, darf aber diese nicht aktivieren, bevor man sich nicht einer Schulung unterworfen hat. Meine Erwachsenen Kinder fahren ab und zu mit dem Model S, und ich habe ihnen verboten, mit dem AP zu fahren, weil ich glaube, dass sie vorerst für diese «Fahrstufe» nicht selbst gut genug fahren, um im Falle einer kritischen situation ein Fehlverhalten des AP rechtzeitig zu erkennen (vorausschauendes Fahren) und aufzufangen. Zudem sehe ich die Herausforderung darin, dass sie vielleicht zusammen mit Freunden im Auto den AP aktivieren, um zu zeigen, wie flott der Tesla ist, und dann ist es schon passiert.
Ich sehe in Youtube, wie Leute sich die Fingernägel lackierten, während der (damals AP1) durch dichten Stadtverkehr steuerte. Und wenn es tatsächlich so ist, dass vor diesem letzten Unfall der AP mehrmals gemeldet hat, dass die Hände ans Lenkrad sollten, kann man die Vermutung nahelegen, dass ein menschliches Fehlverhalten nicht auszuschliesen ist.

Wenn ihr mich fragt, ist das MX aufgrund schlechter Fahrbahnmarkierungen nicht der Fahrspur gefolgt, sondern auf der gesperrten Bahn gelandet und dann ziemlich mittig auf den Betonblock geprallt.

Zudem kreuzen sich Asphaltfugen und unterschiedliche Farben der Fahrbahnmarkierungen.

Der Fahrer hat irgendwo hingeschaut, aber nicht auf die Fahrbahn und schon war es passiert.

Wäre der AP ruckartig rübergezogen wie manchmal bei LKW, wäre das MX deutlich weiter zur Seite geschleudert.

Üble Stelle, sehr gefährlich. Bei uns hätte man diese Fläche vielleicht mit einer Schraffur versehen um klar zu machen dass es sich nicht um eine Fahrbahn handelt.

Vielleicht brauchen wir neue Verkehrsschilder die einen zum Abschalten der Automatik auffordern? Das machen Strassenmeistereien ja meistens lieber als die Probleme zu beseitigen …

Steht in dem Bericht auch was davon ob das Auto selber noch etwas gebremst hat? Notbremsung können Tesla ja nicht aber ob ich mit 140 wo rein fahr oder das Auto erst auf 100 bremst bevor es wieder löst ist eventuell auch ein Unterschied.