Hallo,
ich bin der Martin, und das ist mein Tesla Roadster VIN 25. Arctic White, Base, EU Signature Edition mit der entsprechenden Ausstattung.
Bestellt Frühjahr 2008 (in den USA, geplant zum Eigenimport, dann „umgeswitched“ als sich Tesla entschloß in der EU eine Präsenz aufzubauen), geliefert September 2009 (Erster in Niederösterreich, zweiter in Österreich eine Woche nach dem ersten, grr). Alles soweit Original, hatte mich für ein „schwarz/weiß Thema“ entschieden. Vereinbart mit Tesla war Sitze mit weißem Stitching, und schwarze Tesla Letter hinten. Daher hat Tesla das Fahrzeug zuerst ohne Buchstaben hinten geliefert und später schwarze Buchstaben angebracht (die sind also Tesla Roadster Original). Die Sitze wurden schwarz/schwarz geliefert, und daher später von Tesla auf die vereinbarten mit weißem Schriftzug getauscht. Daher habe ich trotz des frühen Baujahres schon die „improved Seats“ mit mehr Seitenhalt.
Das Fahrzeug ist also fast 13 Jahre, und hat aktuell 60.341km drauf. Von 2009 bis 2014 bewegt als „Ausflugsfahrzeug am Wochenende“ (da Standort Arbeit und zuhause ident) (ua. schon mit für damalige Verhältnisse größeren Touren) - unter der Woche nur eingesteckt („always plugged in“) im Standard-Modus (vom Storage Modus wurde mir schon 2010 von Tesla abgeraten). 2015 und 2016 Hausbau, und seit 2017 fahre ich - im Sommer - zur Arbeit, dann kommen am Tag wenigstens 30km drauf. D.h. das Fahrzeug wurde damit eher zum Kurzstreckenfahrzeug, die Ausflüge am Wochenende gibts zwar noch, aber eher seltener, nicht mehr jedes Wochenende, und nur mehr hier in der Region. Im Winter stand das Fahrzeug ohnehin immer in der Garage, die ist beheizt, da hat es nie unter 19°/20°.
Ganz am Anfang 2009/2010… gab es natürlich „Demo Fahrten“ mit allen möglichen Freunden, Geschäftspartnern, etc. weil jeder wollte das sehen/fühlen/„du hast sowas wann kann ich vorbeikommen“, aber danach wurde es „ruhiger“, und aktuell würde ich meinen Fahrstil „konservativ“ bezeichnen, ich bin mit den Temperaturen nie mehr in einem gelben Bereich (war das auch früher nur ganz selten), ich nutze keinen Performance Mode, und Range Mode eigentlich auch nicht. Laden tue ich nur mehr zuhause, mit dem UMC, eingestellt auf 24A. Batterie CAC ist 130,7 nach 13 Jahren. Ob das nun besonders gut (für das Alter) oder „angemessen“ ist weis ich so nicht.
Bei dem Fahrzeug funktioniert einfach alles. Es war in den 13 Jahren einfach nichts kaputt. Und zwar wirklich nichts. Es kracht nichts, es grammelt nichts, es quietscht nichts, es scheppert nichts, es ist nichts laut, es ist einfach nichts, ich kanns nicht ändern. Man fährt damit und fertig. Ich glaube (bin da aber nicht zu 100% sicher, aber ich glaube) das ich auch noch die ersten Bremsen habe. Das sagt natürlich auch was Tesla hat von sich aus unbedingt mal die hinteren Lüfter wechseln wollen, das haben die gemacht, aber ansonsten wurde nie ein Teil repariert oder getauscht.
Einmal im Jahr wurde von Tesla das Service gemacht (zuerst kamen die Ranger, dann bin ich ins SC nach Wien gefahren) - und das wars. Die Kosten für den Betrieb des Roadster in diesen 13 Jahren waren also die EUR 500,00 Pauschal pro Jahr für das Jahresservice bei Tesla, und der Strom für die 13.808kWh - das sagt der immer dem UMC vorgeschalten gewesene Zähler, siehe Fotos. Es stimmt gesamt gesehen nicht 100%, weil ich 2010, 2011, 2012 bei den Urlauben ein Hotel gewählt habe mit einer 32A CEE Dose, aber da gab es keine Abrechnung das war so dabei, die waren froh und sehr interessiert das man mit einem Elektroauto kam. Genauso wie z.B. das Laden am Großglockner oben, das hat „damals“ noch nichts gekostet. Ladekarte eines Stromanbieters oder ähnlich habe ich nie besessen.
Reifen braucht es natürlich schon, die Hinterreifen ca. alle 10tsd km, ich hatte nach den Original Yokohamas dann Falken, das war ok, danach Goodyear Eagle F1 (Katastrophe), dann wieder original Yokohama AD07, und jetzt, nachdem es die scheinbar wirklich nicht mehr gibt, Michelin Primacy. Vorderreifen halten ja länger, gesamt hatte ich zweimal die Yokohama in 175, und jetzt Michelin Primacy erstmals in 195.
Ein paar Kleinigkeiten gibt es natürlich schon (uA der Seilzug im Softtop ist gerissen, ich hab von einem Opel Speedster aber eins in Reserve), und es gab eine „Selbstheilung“: Der Scheibenwischer in Stufe 2 hat mal eine Zeitlang nicht funktioniert. Stufe 1 und Stufe 3 immer, aber nicht Stufe 2. Hier hat mir Tesla empfohlen, den Kabelbaum am Scheibenwischermotor nachzulöten - aber bevor ich dazu kam (= mich aufraffen konnte), funktioniert das einfach wieder. Und das ist jetzt auch schon mindestens 2 Jahre her. Und das Poti beim Gebläuse funktioniert in Stufe 1 immer, in Stufe 2 und Stufe 3 aber manchmal nicht - da muss man „wackeln“ das es geht. Ich brauch das Gebläse nicht oft (praktisch: fast nie), also wackelt man, ansonsten wird man hier das Poti mal tauschen müssen.
Zuletzt ist der Funkteil des Schlüssels eingegangen (mit dem Ersatzschlüssel ging es sofort), also bei Tesla bestellt (kostet 80 Euro), und bei der Gelegenheit wollte ich wieder einen Termin fürs jährliche Service bei Tesla machen - geht aber nicht mehr, die haben in Wien keinen Roadster Techniker mehr, die hätten mich nach Graz geschickt. Ich komme aber nicht bis Graz, also wäre das eine Aufgabe für eine Woche, und daher habe ich das Service bei Fa. Zeiler in Wien machen lassen - der erste Roadster Techniker, den das SC in Wien hatte, ist nun bei Zeiler (an sich ein „certified Tesla Bodyshop“) beschäftigt. Der hat mir die PEM demontiert und ausgeblasen, Dual Lüfter demontiert und ausgeblasen, diese Dinge die beim Service passieren. Als Rückmeldung habe ich erhalten, das nur sehr wenig und nur sehr feiner Staub/Dreck da drinnen war, der Stecker zur PEM noch tadellos ist, etc. Preis war ok, sogar etwas weniger als es bei Tesla immer gekostet hat. Also zufrieden, aber natürlich dahingehend irritiert, das Tesla selbt jetzt das Roadster Know-How offensichtlich gänzlich aufgibt. Habe dann etwas geplaudert, und als deutschsprachiges Forum wurde das TFF erwähnt.
„Früher“ war ich viel im TMC unterwegs, am Tag 2+ Stunden, und ich nehme mir heraus „damals“ alles über Tesla gewusst zu haben. Ich war auch gut „vorbereitet“ auf die Lieferung meines Autos: https://teslamotorsclub.com/tmc/threads/am-i-prepared-yes-i-am.3310/
Erst jetzt bin ich draufgekommen - ich hatte damals sogar einen Flickr Account für Fotos erstellt:
https://www.flickr.com/photos/teslatuning/albums/with/72157626032207810
Klingt komisch, aber ich hab das erst jetzt wieder gefunden. (Zwischen den Fotos damals und heute liegen also 13 Jahre - unglaublich).
MIt der Lieferung des Autos hat sich das dann nahezu schlagartig geändert - ich hatte dann einfach keine Zeit. Ich hatte dann einen Roadster, mit dem bin ich in der spärlichen Freizeit gefahren - das machte mehr Sinn, also stundenlang in Internetforen herumzuhängen und ggf. zu lesen, wie andere noch auf ihr Auto warten
Daher war ich ab damals eigentlich Foren-abstinent, und habe nichts mehr mitbekommen, was es denn da so „zu diskutieren gäbe“ zum Thema Roadster.
Warum auch: es war/ist ja auch nichts kaputt - es gab nichts das ich hätte recherchieren müssen um irgendwas zu beheben, und mit einmal im Jahr beim Tesla Service fühl(t)e ich mich sicher - bei der Laufleistung und Einsatzart.
Daher dachte ich - verschaffe ich mir aktuell einen Überblick, wie es „mit dem Roadster denn so steht“. Es scheint, das sie sicher nicht weniger wert werden - das ist doch schon mal erfreulich.
13 Jahre TMC nachlesen scheint mir absolut unmöglich (den PEM Thread habe ich aber gelesen). TFF in der Roadster Sektion zu überblicken - das geht auch nicht vollständig, aber schon eher .
Trotzdem bin ich da jetzt natürlich an einem Punkt, der für Verunsicherung beiträgt: Ich habe schließlich einen Roadster, der im Originalzustand ist und seit 13 Jahren ohne irgendwas einfach funktioniert. Das GPS Problem habe nich natürlich, das wäre wohl sinnvoll zu machen, da man ansonsten die Logfiles ja nicht ziehen/auswerten kann? OVMS hatte ich mir mal gekauft, hat aber einfach nicht funktioniert / ich hatte es nicht zusammengebracht einzubauen, also „Fernzugriff“ habe ich keinen auf den Roadster. Ich kann nur sagen, das im VMS/im Display keine Fehlermeldungen ankommen (außer TPMS, das habe ich mir nicht herausprogrammieren lassen, hätte ich vielleicht tun sollen …)
PEM: natürlich habe ich die erste PEM, aufgefallen sind mir nur zwei Dinge: Die TPM hat einen anderen Nummernkreis, als im TMC genannt die PEMs zu haben scheinen, und: als ich mal in München war zur Store-Eröffnung, sind da natürlich mehrere Roadster zum laden gestanden. MIr ist als Unterschied zu meinem aufgefallen, das „die anderen“ orange geblinkt haben beim laden (meiner blinkt gelb) - das wird wohl ziemlich egal sein. Und: meiner macht das (blinken) mit der doppelten Frequenz als die anderen, also eher bei 2Hz als bei 1Hz Blinkfrequenz, wenn ich das schätzen müsste. Kann aber auch völlig unbedeutend sein? / ich habe hier sonst noch keine Vergleiche, sieht man ja nicht so oft, Roadster beim laden … Das Rework der PEM scheint aber eine sehr sinnvolle Sache zu sein, und erscheint mir auch logisch …
Battery: Ein User schreibt (eh hier), das die frühen Batterien (meine ist ja die erste, also aus 2009) irgendwas nicht verschweißt, sondern genietet haben, und das sie früher oder später ausfallen „muß“ und das „stehen“ das schlechteste ist - natürlich steht mein Fahrzeug, den ganzen Winter … jeden Winter seit jeher! Aktuell habe ich nach Standard-Laden eine Reichweite von 250km und einen einen CAC von 130,7. Mir kam vor, das ist erst in den letzten Jahren (mit Kurzstrecke) schlechter geworden, die letzten Jahre sind da nach dem Winter jeweils 10km weniger gewesen. Also voriges Jahr waren es 260, davor 270, davor (mit 10 Jahren) 280km - da könnte sicher aber auch das aging eine Rolle spielen, den „ewig“ war ja nicht geplant das die Batterie hält …
400V Controller: Keine Probleme, nie gehabt, aber ich verwende die AC auch so gut wie nie, weil im Sommer fahre ich offen, und wenns regnet machen wir keinen Ausflug. Und im Winter steht das Auto. Trotzdem lese ich von „Problemen“, auch von Usern, die aktiv ein „Rework“ machen, bevor das Teil defekt wird?
Gut, für den Seilzug vom Softtop hab ich hier im TFF schon einen Link auf eine (Lotus?) Seite gefunden, also das könnte man aktiv angehen
Fazit: ich stehe vor folgender Situation: Fahrzeug absolut original, „unverbastelt“, in 13 Jahren einfach nichts kaputt geworden, und aktuell kein vorhandenes relevantes Wehwehchen, nix.
Mein persönlicher Eindruck war/ist immer: Top-Zustand
Nach einer Woche Foren-lesen ist mir aber schlecht - weil die praktische Situation, die ich hier habe, dürfte es offensichtlich nicht geben. Man liest zwar hin und wieder von „zusammengerittenen“ Roadstern, und ich habe das auch schon in den 10er Jahren gehört, vom SC, das da viele/alle Fahrzeuge die reinkommen nicht den Zustand des meinigen haben, aber in der Menge, wo bei Roadstern bisher Teile getauscht wurden (oft in Garantie von Tesla) - zweite, dritte Batterie, zweite, dritte PEM, dies und das … das kenne ich einfach alles nicht. Meine Teile im Roadster stammen aus 2009 und nicht älter, fertig
Was tun?
Die Theorie sagt vielleicht jetzt verkaufen, weil
originaler wirds nimmer, und weniger wert wohl auch nicht? Aber haben Roadster, an die Hand angelegt wurde, dann noch diese „Originalität“ die ja auch einen Fahrzeugwert allenfalls „eines Sammlerfahrzeuges“ ausmacht? Oder - und wissen das die anderen auch - muss man sich bei EVs anders als bei ICEs davon verabschieden, das Originalität mit dem Zustand der Erstauslieferung einhergeht? (weil eine 20 Jahre alte Batterie z.B. - die hat ja keinen Sinn). Eigenlich will ich aber nicht verkaufen, behalten wäre schon besser, mehr wie 3000km/Jahr werde ich hinkünftig auch nicht draufbringen denke ich. Und wenns preismäßig nur mehr nach oben geht …
Weiterfahren, bis was „ist“? Auch keine gute Vorstellung. Aber 13 Jahre jetzt alles gut gegangen - nur seit dieser Woche traue ich mich schon fast nicht mehr in die Arbeit fahren
Wenn die Batterie aber „sicher sowieso irgendwann“ defekt wird (wird sie das wirklich? Gibt es hier User die noch die Originale Batterie in einem 2.0 aus 2009/2010 haben?) - darauf warten, und dann schaun, ob „jemand“ dann eine Batterie (fertig) hat (Tesla R80, Gruber, GS, …) - mit Ausnahme von R80 Tesla wäre das Auto dann aber schon nicht mehr original?
Zumindest die PEM reworken - das scheint ja common sense zu sein das das (früher oder später) notwendig ist, und das greift ja auch nicht wirklich in die Originalität ein. Zu MOPS und GS gibt es eigentlich nur positive Rückmeldungen in den Foren, und ein mir bekannter hier in AT hat auch erst kürzlich zwei PEMs bei MOPS reworken lassen. GS dürfte durch den Standort Schweiz teurer und abwicklungstechnisch komplizierter sein, wenngleich die mehr von der „Elektronik-Entwickler-Seite“ kommen zu scheinen.
„Alles“ reworken lassen was geht, auch das was man nicht so auf dem Schirm hat, wie den 400V Controller? Wenn der defekt wird, kann man denn dann nun laden oder nicht?
Fahrzeug am besten irgendwie zu jemandem wie MOPS bringen (weis nicht ob GS auch eine klassische Werkstatt wäre, oder ob die „nur“ eine Elektronik-Firma sind), zu einem „präventiven Gesamt-Check auf alles“, weil es sich ja jedenfalls um ein erhaltungsfähiges Fahrzeug handeln dürfte? (aber jemand mit definitivem Bezug zum Roadster aus Roadster-EIGENTÜMER-Sicht, nicht „nur“ Werkstatt-Sicht).
Fragen über Fragen, die ich mir 13 Jahre nicht gestellt habe, die nach einer Woche Internet aber nun da sind. Was hat man früher ohne Internet nur gemacht? Nun, dann gäbe es die Probleme aber auch nicht, weil ohne Internet gäbe es Tesla so sicher nicht
Ich glaube der Text ist jetzt länger geworden - ich danke euch für euer Feedback!
Martin