Tesla - Grohmann Automation

Sagt glaube ich auch keiner. Dass Tesla eine AG ist, die auf Quartalszahlen achtet und kein barmherziger Samariter, dürfte jedem hier bekannt sein. Aber auch auf Quartalszahlen angewiesene AGen sind oft fair zu Mitarbeitern, die sie brauchen. Aus ökonomischem Interesse, nicht weil die AG engelsgleiche Eigenschaften hätte.

Die einzige Tatsche, die ich aus all dem Rumoren bis dato entnehmen konnte, ist, dass Tesla eine Lohnerhöhung um 150€ angeboten hat, die Gewerkschaft den Betrieb aber gerne im Tarif sehen würde.

Ob die Mitarbeiter auch gerne einen IGM-kontrollierten Betriebsrat hätten, weiss ich nicht. Falls die Mitarbeiter das wollen ist es ihr gutes Recht einen entsprechenden Betriebsrat zu wählen.

Mich stört einfach, dass man in all der Berichterstattung nix darüber hört, ob die Gewerkschaft von den Mitarbeitern (oder zumindest einem nenneswerten Anteil davon) gerufen wurde oder ob mal schnell 100 betriebsfremde Gewerkschaftler vor dem Tor aufgestellt wurden, um eine von den Mitarbeitern gar nicht gewünschte Machtdemonstration abzuhalten.

Gruß Mathie

Top Stimmung in Prüm… (Leserbrief!!!) :confused:

Wie das weitergeht? Nun, vermutlich werden Patente und Know-how in absehbarer Zukunft an den Mutterkonzern in den USA übertragen werden. Die Produktion wird in ein Billiglohn-Land ausgelagert, und in Prüm gehen die Lichter aus. Wieder einmal zeigt sich, wie einfach solche Geschäfte zu durchschauen sind.

Hast Du mal gelesen, wer den Leserbrief geschrieben hat? Das ist jemand, der mal 5€ für den Flughafen Hahn geboten hat, um dort einen Energiepark zu errichten:

volksfreund.de/nachrichten/r … 06,4516726

Gruß Mathie

Ich finde es halt lustig wie jemand der von Grohmann keine Ahnung hat, so einen Brief schreiben kann.

Können kann jeder, wie erst man das nehmen sollte sei jedem selbst überlassen…:wink:

Das ist halt so, die letzten Jahrzehnte hat sich keiner von extern für die Belange der Belegschaft interessiert und jetzt wo Grohmann wegen Tesla im Fokus steht, da kommen die Ratten aus ihren Löchern gekrochen und versuchen etwas Aufmerksamkeit zu erhaschen.

IGM

Naja das Hauptanliegen scheint mir da weniger die Belegschaft an sich, sondern das Deutsche Unternehmen von ausländischen Investoren aufgekauft werden, was sich oft nicht gerade positiv auf diese auswirkt und klar spielt dann auch wieder die Belegschaft mit rein. Und vor der Übernehme durch Tesla war das halt kein Thema. Die 5€ Aktion mit dem Flughafen war ja auch wegen diesen Chinesischen Investoren soweit ich das verstehe.

Mit der Streikandrohung ist das Thema jetzt auch in den Hauptmedien angekommen.

swr.de/swraktuell/rp/gewerks … 2/1crz6eu/
handelsblatt.com/unternehmen … 75638.html
welt.de/wirtschaft/article1 … hland.html
faz.net/aktuell/wirtschaft/u … 74298.html

Wie dumm stellt sich Tesla PR bezogen im Moment eigentlich an, daß sie wegen momentan ~3 mio €/Jahr (angenommene 630 Mitarbeiter erhalten im Monat € 400,- mehr) derart in die Defensive geraten.
Das stemmen sie doch aus der Portokasse.
Erreichen würden sie damit motivierte Mitarbeiter und einen top Standort.
Unbezahlbar.
War es nicht Ziel, die besten Ingenieure zu bekommen?
Nun bekommen sie den Malus des harten US Unternehmens, Mitarbeiter gehen weg und parallel kappen sie die Seile zu den anderen vielleicht zukünftigen Supercharger (oder auch mehr) Partnern.
Da geht es dann schnell mal ums Prinzip und nicht um Zahlen. Das elefantöse Gedächtnis ist seit Piech guter Ton in der Autobranche.

Musk muß schnell nach Prüm. Und vor die Kameras. Alles andere ist fahrlässig und zerstört wichtige strategische Investitionen.

PR GAU. :imp:

Wenn ich mir die Diskussionen in englischsprachigen Foren so ansehe, dann wird das hier echt zu einem Clash werden: Die US-Amerikaner scheinen nicht ganz zu verstehen, wie in Deutschland Gewerkschaften und Arbeitnehmerschutz funktionieren.

Wie gesagt: Ich kenne die Hintergründe nicht und Gewerkschaften sind mir nicht unbedingt als das bekannt, was sie vorgeben zu sein.

Dennoch muss man als US-Unternehmen doch zumindest ein wenig die lokale Kultur verstehen, sonst wird das schwierig. Aber, und hier wiederhole ich mich: Da kommt Tesla mit einem anderen Background, der ja augenscheinlich (auch) funktioniert(e).

PR Desaster ist es zwar, aber wie man an Amazon sieht: Solange das Angebot gut ist, werden die Produkte dennoch angenommen.

Unter einem GAU verstehe ich das bei der Risikobewertung größte anzunehmende Schadensereignis.

Ein PR Gau ist vielleicht das, was United sich mit dem Rauswurf des Passagiers aus der übernachten Maschine geleistet hat und wie das Management dann darauf reagiert hat.

Da ist das Problem das Tesla mit der IGM hat um Größenordnungen kleiner. Auch Tesla hatte sowohl global als auch in DE viel größere PR Herausforderungen zu bewältigen, etwa den tödlichen Unfall von Joshua Brown mit AP1, die Batteriebrände nach dem Überfahren von Metallgegenständen.

Ob bei Grohmann das Eingehen auf die Forderungen der IGM sinnvoll ist oder nicht, kann man aus der Ferne nur mit Medieninformationen nicht beurteilen.

Gruß Mathie

Sehe da jetzt auch erstmal keinen PR GAU. Wenn jeder Streik für die Unternehmen ein PR GAU wäre, dann müssten Firmen wie die Lufthansa extrem verhasst sein.

Wenn die Börsen auf einen drohenden oder einen wirklichen Streik reagieren, dann wird das Thema meiner Meinung nach schnell beendet. Hier ist die Frage ob die Meldungen ausreichen die Investoren zu verunsichern.
Grundsätzlich ist man sich ja einige das man die Löhne anpassen muss (Stichwort Lohnstrukturen). Die Frage ist ja nur ob mit Gewerkschaft oder ohne.
Das ein Elon Musk keine „Union“ will, kann man, wenn man die US Mafia namens Union kennt, durchaus nachvollziehen. Die Frage ist ja nur ob jemand ihm das Deutsche System erklären kann und wie er dann darauf reagiert.

Stimmt. Sind die auch bei vielen Passagieren (wie mir).

Nebenbei betätigen sich die Lufthansa wie auch Air Berlin an der grassierenden Medienzensur und sind daher für mich beide no go beruflich wie privat.

Nun die IGM mit ihren fetten Bonzen ist zwar keine Maffia wie viele US unions, aber für das Wohl der Arbeitnehmer und die Gesamtwirtschaft schon seit Jahrzehnten kontraproduktiv. Um es mal vorsichtig zu formulieren.

Ich widerspreche dieser Aussage nicht.

PR GAU? Nun, das kann man auch umgekehrt sehen: wenn der Tenor von Aussagen wie „wir wollen nicht alles auf die E-Auto-Karte setzen und streiken daher erst Mal“ so stimmen, dann wird das nichts mit mehr Tesla/E-Auto Arbeitsplaetzen in DE.

Es hat mich ueberhaupt geschockt, ueber Ostern in Hamburg (war seit langem mal wieder in DE) kein einziges E-Auto geschweige denn einen Tesla gesehen zu haben. Ich bin mittlerweile doch ne Menge international unterwegs und Daenemark, Schweden, Norwegen, Benelux, Oesterrreich, Schweiz, USA - ja selbst in Jordanien sehe ich eine Menge Teslas. Aber in DE ist da noch ne grosse Menge Aufholbedarf.

Und dann sehe man sich an, was in den englischen Tesla-Foren zu dem Verhalten der IGM gesagt wird: dort kann keiner begreifen, warum die Leute keine Aktienpakete haben wollen ("glauben die nicht an der Erfolg von Tesla? Warum wollen die diesen Gewinn nicht?), und warum die Belegschaft den Verbrennern nachtrauert…

Wie dem auch sei: Wenn es Hart auf Hart kommt, wird Tesla auch ohne Grohmann und ohne deutschen Markt Erfolg haben. Die Frage, die sich die IGM stellen sollte ist, wie viele Automobilarbeitsplaetze in DE in 15 Jahren noch sein sollen, so wie das grade laeuft, werden es nicht allzuviele sein…

Selbstverständlich ist das ein GAU.
• Es geht um die komplett falsche Medienstrategie mit dem Thema Gewerkschaften und Arbeitnehmerbeteiligung umzugehen.
Das funktioniert schliesslich in D seit 40 Jahren hervorragend in der Metallbranche.
• Es scheint auf US Seite eine vorurteilsbehaftete Bildungslücke zu bestehen, da eine Gewerkschaft in D sehr wenig mit der Mafia in den USA zu tun hat.
• Es wird im Moment an den wichtigen Stellen medial das falsche getan. Autistisches Schweigen zeugt meistens von Verunsicherung oder Rechthaberei.
• die Mitarbeiter fühlen sich allein gelassen.
• Der deutsche Tesla PR Satellit wird bewußt oder unbewußt rausgehalten und/oder nicht konsultiert. Fürs gemeinsame Foto wichtig. Danach läuft alles wieder zentral über Hawthorne und Fremont.
• Die Wahrnehmung in und um die gesamte Autobranche der ersten und im Angesicht des MIII Anlaufs wichtigsten Akuisition von Tesla wird als katastrophal wahrgenommen. Egal was an Substanz dahinter stehen mag. Es zählt der Schein.
• antatt den (kleinen) Brocken zu schlucken und nach vorne zu schauen verlieren sie sich nun in Streitereien. Gift in der Phase.
In Zukunft werden sich potentielle Kandidaten genau überlegen, ob sie sich auf derart höfisches Gebaren und amateurhafte PR einlassen.

Gute PR sieht anders aus.

Was so ein Schwachsinn soll…
Grohmann hatte wohl Probleme, Tesla hat Grohmann übernommen.
Entweder ich akzeptiere die neuen Angebote des neuen Inhabers oder ich akzeptiere die Bedingungen nicht und bin raus.
Akzeptieren und hinterher Ärger machen geht IMHO garnicht :frowning:

Genau so wird es dann wieder einen Mittelständler weniger in Deutschland geben.

Hochmut kommt immer vor dem Fall.

Grüße
Mario