wie im Gadget-Thread versprochen wollte ich hier mal meine Lösung zur Heizung und Klimatisierung meines Dachzeltes vorstellen.
Grundsätzliche Überlegungen
Schon vor Kauf des Dachzeltes hatte ich mir Gedanken gemacht, wie man den Komfort des Camp-Mode auch aufs Dach bringen könnte. Im Dachzeltbereich sind portable Dieselstandheizungen populär, die man für wenig Geld aus China bekommt. Ich konnte mich mit dem Gedanken aber nicht anfreunden, da das Model 3 mit großem Akku, Wärmepumpe und Camp-Mode zur Steuerung die perfekte Basis für eine elektrische Dachzeltbeheizung bietet.
Umsetzung & Bau:
Die vorderen Lüftungsdüsen sind durch ihre Form denkbar ungeeignet und lassen sich auch nicht separat abschalten. Die obere Düse lässt sich jedoch recht einfach mit einem Schaumstoffstreifen verschließen. Die untere Düse wollte ich zunächst mit Malerkrepp abkleben, jedoch wurde mir nach diesem Video zu den Lüftungsdüsen klar, dass mit entsprechender Lüftungseinstellung fast keine Luft aus dieser ausströmt.
Für die hintere Lüftungsdüse gibt es für kleines Geld Zierblenden, die eine optimale Basis für einen Schlauchanschluss bieten. Die 1l-Dose von IKEA passt ziemlich optimal zwischen Blende und Schlauchanschluss.
Nach ein wenig Schnitzerei und einer großzügigen Menge Heisskleber war der Adapter fertig. Optisch sicherlich kein Highlight, beim Camping ist mir das aber relativ egal.
Der Schlauch wird über eines der hinteren Fenster hinausgeführt. Für die Zukunft plane ich noch den Bau eines Fenstereinsatzes mit H-Profil und Schlauchdurchführung (wie in diesem Video)
Steuerung
Aktuell erfolgt die Steuerung noch komplett manuell via Display und App. Ich habe jedoch schon erste Versuche einer 2-Punkt-Steuerung mittels eines Shelly Uni, FHT22-Sensor und einem alten Mifi-Hotspot unternommen. Der Shelly kann direkt REST-Befehle absetzen und damit die Tesla-API (via Teslascope) steuern. Über die Shelly-App lässt sich das ganze bequem bedienen.
Alternativen
Man könnte anstatt die Düse zu adaptieren auch den kompletten Innenraum klimatisieren. In diesem amerikanischen Video nutzen sie den Überdruck des Biohazzard-Modus (Model X), um die Luft in den Schlauch zu drücken. Andere auf Reddit verwenden jeweils Lüfter an beiden Schlauchenden.
An dieser Lösung störten mich aber die Wärmeverluste der dauerhaft auf Temperatur gehaltenen Fahrzeugkabine.
Kurzzeitig hatte ich auch die Nutzung der 12V am Penthouse für einen Heizlüfter überlegt - dies wäre aber wesentlich ineffizienter als die Wärmepumpe des Fahrzeugs (etwa 3-facher Stromverbrauch). Zudem sorgte mich der Einsatz eines Heizlüfters im Zelt, zumal die 12V-Varianten eher für den Festeinbau in einem KFZ gedacht sind. Ein 230V-Modell würde die Verwendung eines entsprechend starken Wechselrichters erfordern. Dazu entfällt die Möglichkeit der Zeltklimatisierung im Sommer.
Ja das wäre toll, ich bin mir aber nicht sicher ob das technisch möglich wäre. Ich habe mich durch den Teilekatalog gewühlt, konnte aber nicht feststellen ob alle drei Lüftungsebenen separate auf/zu-Ventile haben oder diese zwischen nur mehreren Optionen umschalten. (Im EPC fehlt zu manchen Teilen auch komplett die Beschreibung, wie hier bei der Nr. 4)
Alleine für eine Nacht mache ich das regelmäßig mal - aber zu zweit ist uns das defintiv zu eng. Bei mehrtätigen Trips würde dann auch der Gepäckraum schwierig, man hat ja beim Schlafen nur Subtrunk + Vordersitze.
Absolut Die Planung und Materialauswahl ging über Monate hinweg, der Bau war dann letztlich nur ein Abend. Ich habe aber Spaß an sowas, sonst würde ich auch nicht die automatische Steuerung angehen.
Stärker pusten im Dogmode glaube ich nicht, da vorne und hinten über den gleichen Blower-Motor laufen. Könnte mir nur vorstellen, dass die Automatik generell im Dogmode generell eine höhere Lüfterstufe fährt als im Campmode.
Der Adapter ist ja geil. Preislich nicht ohne, aber das ist halt Kleinserie ausm 3D-Drucker und exakt passend…
Jetzt kenn ich nicht deine Figur, aber war die Dachlast nicht auf 75kg begrenzt?
Wenn das so ist: 75 kg - Zeltgewicht = ziemlich wenig?
Oder habe ich da was falsch in meiner Erinnerung?
Die 68kg sind die dynamische Last, also während der Fahrt. Im Stand geht mehr, Tesla gibt hier im US-Shop als einer von wenigen Herstellern sogar einen Wert an:
Ich hab jetzt ohne zu lesen nur das erste Foto gesehen: Meine erste unbewusste Reaktion war: Öha, ein Selbstmörder. Wie man das von Verbrennern halt kennt. So konditioniert bin ich: Schlauch ins Auto = Unglück
Ich muss dringend umlernen, weil das was Du da machst ist „schon schön“.
ich habe heute das Lüftungskit für die Hundebox aus der Post geholt.
sieht super hochwertig aus auf den ersten Blick. Werde es jetzt verbauen und dann gebe ich mal Feedback wie gut das Luft raus kommt
Interessante Konstruktion. Ich hab im Dachzelt ne Heizmatte, das geht bis ca. -10 Grad bei dicken Decken. Im Sommer habe ich letztes Jahr in der Schweiz bei 33 Grad das ganze mit 2 Lüftern im Dachzelt gelöst, kann aber auch 360 Grad alles aufmachen, da bekommt man immer etwas Zug hin … Hast du das schon in der Praxis nen paar Wochen getestet ?
Bisher noch nicht, da das Wetter bislang nachts schon warm genug ohne Heizung war - und tagsüber es noch reichte alle Seiten aufzumachen.
Heizdecke hatte ich als einfache Lösung auch überlegt, aber um 12V zu haben muss der Campmode eh an sein (und damit Lüftung auf 1, Temp auf min und AC aus). Der Sentry-Mode ist beim Campen ja eher keine Option.
Ich hab ne 230 Volt heizdecke. So ne richtig schöne mit 2 Zonen für Rentner und 4 Stufen mit Zeitregelung… Ich hab Ne Power Station hinter der rückbank mit 1,2kwh Speicher … Lade ich über 12 Volt. Brauch ich auch für die Einbauküche im Kofferraum