Telefónica & Tesla - eine Kunden vergessende Allianz?

ACHTUNG: Thema könnte bei sog. Tesla-Fanboys zu Pseudo-Tourette führen. Also bitte geschmeidig bleiben. :wink: Zum Thema:

Ohne zuverlässige Mobilfunk-Verbindung ist ein Tesla eigentlich ein Produkt mit schwerem systemischem Mangel. Die Entscheidung von Tesla für Telefónica, der Muttergesellschaft von O2, als Mobilfunk-Provider in Europa ist - zumindest aus deutscher Sicht - mit kundenvergessen noch freundlich umschrieben.

O2 war verpflichtet, bis Ende Juni 40% der noch zur Erfüllung der Versorgungsauflage erforderlichen 7.600 LTE-Standorte aufzubauen. 3.000 neue LTE-Basisstationen hätten es im O2-Netz also statt der bisher 2.300 sein müssen.

Eigentlich hätten die Netzbetreiber ihr LTE-Netz sogar schon 2019 fertigstellen müssen. Die Bundesnetzagentur hat in der Zuteilung der im Jahr 2015 versteigerten Frequenzen u.a. zur Auflage gemacht, dass mit Beginn 2020 nicht nur 98% der Haushalte mit einer Mindestdatenrate von 50 MBit/s pro Antennensektor zu versorgen sind, sondern auch die Hauptverkehrswege vollständig.

600.000 Euro wird Telefónica nun an Strafe zahlen müssen, wenn die Versorgungsauflage bis Ende des Monats nicht erfüllt ist. Nach meiner Einschätzung ein Trinkgeld aus der Portokasse des Konzerns.

In weiten Teilen ist Teslas Multimedia-System nur Grund für dauernden Verdruss. Abgesehen von rudimentärem Funktionsumfang bei Navigation und Telefonie: Neben der lückenhaften Mobilfunkanbindung unserer Fahrzeuge ist auch die mangelhafte Implementierung von Spotify und YouTube eher Schmerzensgeld pflichtig als Geld wert. Die Krone wird dem Ganzen dann noch aufgesetzt durch die dubiose und vermutlich rechtswidrige Speicherung der Zugangsdaten bei ausländischen Subunternehmen.

Ich werde wohl die Premium-Konnektivität bei Tesla und auch das Spotify-Abo kündigen und mir dafür lieber eine Datenflat fürs Smartphone leisten. Mit einem alten oder billigen LTE-Handy als Hotspot und einem 8" oder 10" Tablett als User-Interface in der Smartphone-Ablage der Mittelkonsole verspreche ich mir mehr Stabilität, Funktionalität und Bedienungsfreundlichkeit. Tipps zur technischen Umsetzung sind willkommen.

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Weil Du von „unseren Fahrzeugen“ sprichst: MEIN Fahrzeug ist nicht betroffen. Ich kann mich weder bei der Mobilfunkabdeckung noch bei Spotify beklagen. Die Mobilfunkausstattung ist bei uns in der Gegend bis auf wenige kleine 3G-Passagen komplett LTE und fast durchgehend gut bis sehr gut.
Spotify läuft bei mir im Auto ständig. Dass Spotify in 2019 teilweise sehr, sehr schlecht war wissen, da stimme ich zu. Aber spätestens seitdem die Amis auch Spotify haben ist der Client ähnlich stabil wie der auf dem Handy. Zumindest bei mir.
Navigation könnte ein paar Features mehr haben, deckt sich aber aktuell sehr gut mit meinen Bedürfnissen.
Telefonie ebenso, wenn mit 2020.24 der Bug behoben ist.

Fazit: Deinen Frust kann ich nicht nachvollziehen.

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Sicherlich hängt der Frust auch damit zusammen wo man wohnt. Zumindest könnte ich es mir vorstellen. Ich wohne im Umland von Hamburg (wirklich ländlich) und im Auto habe ich faktisch immer LTE. Ich bin Spotify Dauerhörer, einen Abbruch würde ich also merken. Ganz im Gegensatz zu meinem Smartphone mit O2, welches wohl mangels guter Antennenleistung sich schon mal Netzaussetzer gönnt. Lediglich beim Grenzübertritt nach Dänemark habe ich Karneval im Tesla, dauert bis zu 20min bis er sich wieder sauber in DK eingebucht hat. Aber ich denke das könnte auch bei T-Mobile Roaming ähnlich schlecht sein. Also ich kann wirklich nichts negatives zum Empfang sagen.

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Bei mir funktioniert sogar Spotify fehlerfrei mit 3G. Man braucht ja auch nicht unbedingt ein C-Rohr um ein Glas mit Wasser zu füllen :wink:

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Ja, kann ich so bestätigen. In den wenigen 3G-Passagen läuft Spotify genauso wie mit LTE.

Das mit den wenigen 3G-Passagen bezog sich auch primär auf die angeblich so schlechte Abdeckung durch O2. Die ist zumindest bei uns in der Gegend (im positiven Sinne) ganz weit weg von schlecht.
Hinzu kommt ja, dass ja gleichzeitig auch noch über das Netz der Telekom geroumt wird.

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Versteh’ ich nicht. Funktioniert doch alles prima.

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Ich vermute, dass das von R2D2 vermute Pseudo-Tourette der „Tesla-Fanboys“ eher bei ihm vorliegt.

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Ich wohn wirklich in der Pampa (Pfälzer Wald). Ich hab tatsächlich auf der Autobahn ca. 1km (zwischen KL und Wattenheim - Hügelig und da wohnt wirklich auch fast niemand mehr) an dem es schwierig ist, aber sonst kann ich mich nicht beklagen. Ich vergleich das immer mit dem Handy und das setzt, gerade im Pfälzer Wald häufiger aus und hat nur noch das „E“ oben stehen. Irgendeine Art von Roaming auf andere dt. Mobilfunkanbieter muss im Tesla vorhanden sein, oder ist die Antenne stärker? Ein Abschnitt geht wirklich gar nicht und das ist beim Grenzübergang von Wittlich nach SPA. Da hat man auf deutscher Seite 15km wirklich gar nix.

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Das Problem beim Grenzübertritt gibt es wohl schon seit dem MS. Das liegt aber wohl mehr an Tesla als am Provider. Zumindest beim MS soll wohl ein kleiner Reboot helfen, dass dann das Rouming-Netz ganz schnell da ist.

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Jup der Grenzübertritt ist immer mist im S das stimmt, aber auf der A60 von Prüm bis kurz vor St. Vith auf belgischer Seite ist nahezu kein Netz. Ich hatte früher das große T als Provider, selbst die hatten da echt so gut wie gar nix.
FunFact: Dort funzt der Wechsel sehr gut, da auf deutscher Seite kein Empfang ist bekommt man kurz vor belgischer Seite schon den Roaming Partner :slight_smile:

Kurz nach der Umstellung war es schlecht. Es hat sich aber insgesamt stark gebessert und ich kann keine größeren Störungen feststellen.

Warum es gerade O2 sein musste, keine Ahnung. Alles eine Sache des Preises vermutlich.

Ich komme ursprünglich aus der Ecke (meine Eltern wohnen noch dort, entsprechend oft bin ich da auch unterwegs). Ich habe einen T-Mobile-Vertrag nur deswegen, damit ich dort telefonieren kann bzw. auch immer sicher Netz habe um Ladesäulen freizuschalten.
Es gibt genau einen Ort an dem das Auto komplett off ist: Auf dem Donnersberg und da geht auch mit T-Mobile nix.
Ich habe kleine Aussetzer, zB zwischen FT und Wattenheim, die merke ich aber nicht an Spotify, sondern daran, dass mir ein paar wenige Datenpunkte im Teslalogger fehlen. Im „Normaluserbetrieb“ fällt sowas nicht mal auf.

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Hier im Süden Deutschlands, und speziell im Richtung Schwäbische Alb, ist genau so ein mega O2/Telefonica 3G/LTE Loch! Ich kann des Star Wars Droiden Beschwerde daher vollständig nachvollziehen. Nur weil man in einer nicht so O2-vergessenen Gegend wohnt kann man die Vorwürfe von R2D2 doch nicht dementieren! Das ist doch genau die Crux an der Sache: O2 / telefonica haben sich nicht an die LTE Vertragsbedingung gehalten, weshalb die Tesla/Telefonica Allianz nicht gerade ideal ist.

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Ich wohne im Kraichgau, zwischen Karlsruhe und Heilbronn. Da ist O2-Diaspora :wink: Auch wenn wir mal rüber in die Pfalz fahren, kommt es immer wieder zu Abbrüchen.
Allerdings verwende ich in meinem Handy auch einen O2-Vertrag und bin Kummer gewöhnt.
Was die Umsetzung von Spotify und YouTube im Tesla betrifft - also ich kann nicht klagen. Nutze beides gerne und oft.
Auch die Navigation gefällt mir persönlich sehr gut. Ja OK, es gibt keine Zwischenziele und man kann die Routenvorschläge nicht mit weiteren Kriterien verfeinern. Dann muss man halt seine Route in kleinere Abschnitte teilen. Kein Weltuntergang.
Wir hatten vorher einen 530er BMW und haben immer noch einen Zoe. Das Navi vom Tesla schlägt beide um (viele!) Längen.

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Ich habe auch ein Smartphone mit O2, obwohl ich im mittleren Emsland wohne.
LTE? Davon habe ich mal gelesen. :rofl:
Hier kann man froh sein, wenn man HSDPA/HSUPA bekommt, meistens hat man aber nur EDGE.
Erst wenn man in das südliche Emsland (-> Lingen) fährt, kommt man in den Genuss von LTE.
Einige Ecken (z. B. wenn man in den benachbarten Landkreis Osnabrück fährt) haben gar keinen Mobilfunkempfang, da kann das Tesla-Navi dann noch nicht einmal die Kartenansicht laden und der Positionspfeil bewegt sich nur noch auf einer kompletten grauen Fläche.

Bis Oktober 2016 wohnte ich in Dortmund. Da sah die Welt ganz anders aus. LTE im ganzen Ruhrgebiet, selbst in Tunneln.

Als ich meinen S85 nach dem MCU-Tausch aus dem SeC Groningen (NL) abgeholt hatte, zeigte mir der Center Screen die ganze Zeit LTE an.
… bis ich über die Grenze fuhr. :cry:
Willkommen in Deutschland, ab jetzt fahren Sie mit EDGE weiter.

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Wohne auch in einer Gegend, wo zumindest früher das O2-Netz mit Abstand am schlechtesten war von allen Anbietern. Bin deshalb mit dem Handy zur Telekom, die sind besser. Hab den Tesla noch nicht und bin daher gespannt, wie das Netz mittlerweile ist. Auf meinen täglichen Strecken werde ich aber auf keinen Fall durchgehend Empfang haben, da sind einige Funklöcher, wo selbst normales Radio nicht geht.

Privat bin ich nach jahrelanger Nutzung von O2 auch zu Vodafone gewechselt, da ich mit dem Netz mehr als unzufrieden war.

Was das Netz im M3 angeht habe ich bisher keinen Grund zur Klage. Auch die sonstige Kritik des TE kann ich so nicht nachvollziehen. Bereits „rudimentären Funktionsumfang“ bei Navigation und Telefonie kann ich nicht erkennen, aber vielleicht habe ich ja auch nur rudimentäre Erwartungen…

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Naja, der Funktionsumfang des Tesla-Navi ist ja schon extrem bescheiden.
Es kann dich von A nach B führen, aber nicht von A über B über C nach D.
Es bietet auch keine alternativen Routen (schnellste, kürzeste, optimale) an.
Man kann dem Navi auch nicht sagen, dass die vorgeschlagene Strecke wegen einer (dem Navi unbekannten) Sperrung nicht befahrbar ist.
Das sind Funktionen, die jedes Discounter-Navi und jede kostenlose Navi-App für das Smartphone beherrschen.

Dafür kann das Tesla-Navi automatisch die erforderlichen Ladestopps auf der Langstrecke berechnen, leider geht Tesla immer davon aus, dass man am geplanten Ziel laden kann und optimiert die Ladestopps nicht auf die Reisedauer, sondern versucht so wenig Stopps wie möglich zu machen.
Also braucht man auch dafür eine Alternative wie z. B. ABRP.

Was den Funktionsumfang der Telefonie angeht, kann ich nicht wirklich mitreden, da ich so gut wie nie aus dem Auto heraus ein Telefonat starte; ich werde höchstens mal während der Fahrt angerufen.

Spotify nutze ich nicht, daher kann ich hier nicht mitreden.
YouTube und Co. kann meine MCU1 nicht, also bin ich hier auch raus.

Mein Model S hatte ich 2015 gekauft, da gab es die DSGVO noch nicht.
Ich musste aber schon damals einer Datenschutzerklärung zustimmen.
Es kann heute also nicht schlimmer sein als 2015, wahrscheinlich dank DSGVO eher zu meinen Gunsten.
Ich weiß, dass die Telemetrie-Daten des Fahrzeuges für eine Woche einer bestimmten FIN zugeordnet werden können, danach werden sie soweit anonymisiert, dass sie nur noch einer bestimmten Hardware-Konfiguration (Modell, Baujahr, Ausstattung, SW-Version) zugeordnet werden können.
Ich wäre sehr vorsichtig bei solchen Formulierungen wie „dubiose und vermutlich rechtswidrige Speicherung“, wenn man dafür keine Beweise hat.
Wie kommst du darauf, dass die Zugangsdaten rechtswidrig bei ausländischen Subunternehmen gespeichert würden?

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Ich freue mich für jeden, dessen multimedialer Alltag Tesla-kompatibel ist. Leider ist anekdotische Evidenz hierbei wenig aussagekräftig. Die Zahlen sprechen schließlich - wie eingangs dargelegt - eine eindeutig andere Sprache.

Richtig ist: Es war am Anfang der Unstellung noch viel schlimmer. Betrachtet man die aktuellen Unzulänglichkeiten einzeln, könnte man sie in die Kiste mit den Großmäuligkeiten zum Autopiloten stecken und sich einstweilen in temporäre Duldungsstarre begeben. Die Melange aus schlechtest möglichem Mobilfunknetz und funktional unzulänglicher Software kann sich auf Landstraßen im Mittelgebirge aber als geradezu verkehrsgefährdend erweisen.

In meinem alltäglichen Bewegungsumfeld, dem nördlichen Odenwald, gibt es praktisch keine Fahrt, wo Spotify, aber auch TuneIn nicht zwischendrin aussteigen und Spotify dann anschließend auch nicht mehr dort weitermacht, wo es ausgestiegen war. Podcast hören? Forget it. Telefonieren? Nur mit einleitendem Disclaimer für den Gesprächspartner. Youtube? Rödel Rödel - und keinen Verlauf und keine Abos, weil ich meinen Google-Account keinen unbekannten Subunternehmern offenlege, die sich dort nur als anonyme spanische Linux-Rechner authentifizieren.

(@Kellergeist2 zur Erklärung: Anmeldung in Youtube mit dem Google Account - #12 von R2D2)

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Zum Thema das schlechte O2 funktioniert doch ganz gut im Tesla… Die Antenne im Tesla ist um Welten besser, als in einem Handy, also O2 am Handy ist deeeutlich schlechter als im Tesla… Abdeckung auf Bundesstraßen und auf der Autobahn reicht im Tesla für TuneIn/Spotify, im ländlichen Raum schalte ich meist auf DAB um.