Tagesschau Kommentar zur Elektromobilität

Da liegst du falsch. Die Energiekosten beim E-Auto haben auch über 50% Anteil an Steuern und Abgaben. Der Energieverbrauch hängt auch nicht direkt mit meiner Straßenbenutzung zusammen, es gibt ja Autos mit unterschiedlichem Verbrauch.

Aber worauf ich raus will: Wir alle benutzen jede Menge Infrastruktur, ohne die Kosten direkt und proportional zur Nutzung zu bezahlen. Entsprechend absurd erscheinen Vorschläge, diese zu besteuern. Seehofer/Dobrindt: Infrastrukturabgabe a.k.a. PKW-Maut, römische Dachsteuer, Kishon: Steuer auf Atemluft (Vorsicht, Satire!)
Bereits etablierte Steuern wie Grundsteuer zahlen wir dagegen mit einem Schulterzucken.

Die Maut wird auch für alle Autos und alle Straßen kommen - Geld muss reinkommen - und es wird genauso wenig für die Infrastruktur genutzt wie die Mineralölsteuer :smiling_imp:

im Haushaltsstrompreis ist schon ein deutlicher Anteil für Beschaffung und gewinn enthalten. Bei 2.54ct Börsenpreis und 30ct Abgabepreis bleibt immer noch eine ansehnliche Gewinnspanne. Das Problem ist nur der geringe Umsatz/Säule je Zeiteinheit.

Auch beim SuC geht kaum mehr als 30-40 Tankvorgänge je Stall und Tag oder nicht mehr als 2MWh/Tag das wären etwa 500 Euro Umsatz am Tag.

Hmm - 500 EUR/Tag - das ist weit mehr als ein EVU an einem Hausanschluss pro Tag Umsatz macht. Da müssten sich die EVU doch eigentlich auf das Supercharger Geschäft stürzen und die Hausanschlüsse vernachlässigen. :slight_smile:

Frank

Echt? Kannst Du das mal erläutern?
Maut halte ich auch für sinnlos. Bräuchte man nicht, wenn wir es mal schaffen würden, die Mineralölsteuer und damit die Preise in Europa zu vereinheitlichen.

Bei Going Electric wurde jemand auf ein interessantes Details im Artikel aufmerksam. Dort steht:
„Der Mineralölkonzern könnte so sein Geschäftsmodell erhalten: Kunden haben wie bisher eine kurze Verweildauer an den Tankstellen, die oft auf wertvollen Grundstücken stehen. Sie kaufen in welcher Form auch immer gebundene Energie fürs Auto und einen Essriegel (Energie!) dazu, mit dem dann Gewinn erzielt wird.“

Das impliziert, dass die Nutzung von H2-Technik unter Berücksichtigung der Tankdauer bei den Tankstellen platzsparender wäre als die Errichtung von Schnellladern. Das ist falsch. Supercharger sind auch unter Berücksichtigung der längeren Parkdauer effektiver was Platzverbrauch angeht.

Der Hydrolysator für 65kg H2 pro Tag benötigt übrigens einen Netzanschluss für 275kVA. An dem Anschluss kann man auch 4 SuC-Stalls betreiben.

So ein Container wie im verlinkten Heise-Artikel steht auf der Shell-Tankstelle Borgmester Christiansens Gade 59 in Kopenhagen. Laut Google Earth ist er 12,4m breit und 2,4m tief. Dazu kommt ein Parkplatz vor der Zapfsäule von 12m2 Fläche. Macht 42m2. Die sind ausreichend für 3 Supercharger Stalls samt Parkplatz und Trafo samt Gleichrichter-Häuschen. Der Container erzeugt genügend Wasserstoff für 6.500km Fahrstrecke pro Tag.

Aus jedem Supercharger-Stall kommen pro Tag 1.440kWh bei Dauerlast (60kW pro Stall). Ausreichend für 7.200km mit 20kWh/100km Verbrauch. Auf der Fläche, die bei H2 ausreichend ist für 6.500km pro Tag, können SuCs also Energie für 21.600km abgeben, obwohl der Ladevorgang deutlich länger dauert als der Tankvorgang beim H2.

Wieder ein K.O. für Wasserstoff.
Danke für diese Berechnung!!!

H2 = Energieverschwendung (wenn man die immense Abwärme nicht nutzen kann)

Ich liebe solche Berechnungen, danke. :slight_smile: (Ich grübele in letzter Zeit auch über die Frage, wie viele Stalls und Anschlussleistung ein SuC z.B. auf der A3 bei Würzburg wohl bräuchte, wenn alle Fahrer in Deutschland mit Teslas unterwegs wären und im Abstand von vielleicht 30km SuCs angesiedelt wären. Mir fehlt da ein wenig die Datengrundlage über die Häufigkeit von Langstreckenfahrten und so, und es wäre hier wohl Off Topic :smiley: )

Wobei man fairerweise sagen muss, dass der Wasserstoff auch irgendwo „auf der grünen Wiese“ erzeugt und dann mit Tankfahrzeugen in die Tankstellentanks geliefert werden könnte. Dann wäre das wertvolle Tankstellengrundstück effizienter genutzt und man könnte pro Tankstellen-Fläche wohl mehr Autos abfertigen als am Schnelllader, der Gesamtwirkungsgrad des Wasserstoffautos wäre aber wohl noch etwas mehr dezimiert… Und man hat natürlich auf der grünen Wiese zusätzlichen Flächenbedarf.
Oder spricht noch etwas anderes dagegen, das so umzusetzen? Passen in einen Tanklaster nur 30 Auto-Tankfüllungen oder so?

Für den Tanklaster brauchst du einen Stellplatz mit entsprechende Zufahrtsflächen. Der steht ja ne ganze Weile zum entleeren, dadurch darf die Tanke natürlich nicht zugeparkt sein. Spart keine Fläche, würd’ ich mal über den Daumen sagen.

Greenpeace Energy hat das für Haushaltsstrom aufgeschlüsselt.

Hier zu finden: greenpeace-energy.de/oekostr … tarif.html

Kostenlos laden am Supercharger, Laden mit Gewerbestrom oder mit selbsterzeugtem Strom verändert das Bild, habe dazu aber keine Zahlen. ist auch eher OT hier.

Speziell zu diesem Thema hatte ich im Oktober 2014 mal einen Thread gemacht: Weniger Staats-Einnahmen durch Elektroautos?

Danke, genau die Sache lag bei mir bislang noch im Ungewissen. Gerade was Autobahntankstellen angeht. Super Zusammenstellung.

Über Wasserstoff-Autos haben wir in diesem Thread diskutiert.

Dort hatte ich im März eine ähnliche Rechnung aufgestellt:

[color=#0000FF]Europas größte Wasserstofftankstelle kann täglich 750kg Wasserstoff liefern.
Ein Toyota Mirai tankt 5kg Wasserstoff und kommt damit (nach Norm) 480 km weit. Es können also max. 150 Tankvorgänge in 24h stattfinden.

An einem Supercharger-Standort mit 8 Stacks können in 24h bei je 1-stündigen Ladevorgängen 192 Tesla Model S vollgetankt werden und kommen damit auch (nach Norm) 480 km weit!

Nochmal in „pro Zeiteinheit tankbaren km-Menge“:

Europas größte Wasserstofftankstelle: 72.000 km/Tag
Ein(!) Supercharger-Standort: 92.160 km/Tag

Und ich habe zum Vergleich die größte(!) Wasserstofftankstelle Europas genommen!

Die Realität sieht eher so aus: Erste Wasserstofftankstelle in Kalifornien liefert 60 kg/Tag

Und jetzt noch etwas ganz Trauriges: eine weitere Wasserstofftankstelle in Hamburg, die von der notleidenden Firma Shell betrieben wird, wurde vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur mit rund 1,4 Millionen Euro gefördert :frowning:

Dafür hätte man 5-6 neue Supercharger Standorte aufbauen können. Zum heulen… :angry:[/color]

Was liefert eigentlich eine normale Tankstelle ?

Ich weis nur das sie idr. so 6-10 Ladepunkte haben und man je 10min zum Laden also Tanken etwa braucht. Also bis zu 60 Fahrzeuge Volltanken in 1h. Realistisch sagen wir mal etwa die hälfte also rund 30/h
Macht am Tag dann 720 Fahrzeuge.

ABER… jetzt wirds Lustig… oftmals steht auch keiner da und Tankt, oder sie haben Abends geschlossen (spaßig, hatte ich mal wo ich günstig Tanken wollte… auf einmal war zu :smiley: Blöd wenn das mit Leerem Tank passiert hehe)

Die Frage ist ob das Stromnetz mitspielt. Bei Benzin gibts Flecken da haste 4 Tankstellen mit je 6-10 Plätzen hintereinander. Aber das sind so Probleme für die Zukunft… erst mal sollten auf wichtigen Verbund-Strecken überhaupt Schnellademöglichkeiten geschaffen werden. Und nicht teurer sein wie der Normale Stromtarif (Grundtarif+Strompreis+Zeit = Wucher)

Passiert alle 2 Monate ohne dass ich die günstigste suche
Noch ein Grund den Verbrenner in die Tonne zu kloppen

dann kommt noch hinzu, daß in HH nur die Hälfte vor Ort produziert wird, die andere Hälfte wird per LKW dorthin transportiert. :cry:
Wenn mehr und mehr H2 Tankstellen in noch größerer Leistungsfähigkeit errichtet werden sollen, werden einige Transporte dafür und große Lagerorte notwendig.
Grundsätzlich hätte ich gegen eine Umwandlung von Windstrom in H2 und anschließend ein Verbrauch in Brennstofftellen nichts, aber die hier schon oft diskutierte zweifelhafte Effizienz mit schlechtem Wirkungsgrad und das H2 Speicherthema lässt mich stark dran zweifeln, ob das der richtige Weg ist.
Ich befürchte, daß dann bei einem zunehmenden Bedarf an großen Wasserstoff-Speichern und unzähligen Wasserstoff-Transporten ganze Bürgergruppen auf die Strasse gehen und diese genauso ablehnen, wie auch Hochspannungstrassen etc… :unamused:
Von daher sehe ich IMHO darin auch kein Weg.

Ich kann nicht nachvollziehen, woher diese Anspruchshaltung kommt. Es ist doch klar, dass beim Laden auch die Infrastruktur bezahlt werden muss. Das ist die gesamte Kette vom Netzanschluss über Trafos, ggf. Gleichrichter/Lader (bei DC-Laden), Ladesäule, und der Parkplatz selbst. Das KANN zu HH-Stromtarifen nicht wirtschaftlich betrieben werden!

Dann ist der Strom für Häuser in HH subventioniert?

:laughing: :laughing: :laughing: :mrgreen:

In der Tat wird der Strom bei ca. 27cent/kwh nicht zum Selbstkostenpreis an die Verbraucher abgegeben…mit den Gewinnen aus dem Verbrauch kann der Betreiber seine Ladestationen also ruhig finanzieren. Auch wenn es die Gewinne Reduziert und er als Kapitalistische Juristische Person natürlich lieber hätte das die Steuerzahler seine Stromtankstellen bezahlen damit sie danach ihn dafür bezahlen können sie auch zu Nutzen…

Liefert der Netzbetreiber in Hamburg Gleichstrom mit 50kW? Liefert er auch Gleichstrom mit 50kW für 27 Cent pro kWh, wenn der pro Stadtviertel nur 3x pro Woche für 20min benötigt wird?