Mal schauen, ob das wirklich die neuen Preise sind.
Ich finde es merkwürdig, dass es nicht einheitlich z.B. 40 Cent sind, sondern an einem Supercharger 40 und am anderen 41 Cent.
Bei den Berechnungen meiner Ladekurven mit dem Model S75 bin ich bisher immer auf einen kWh-Preis von um die 28-29 Cent gekommen.
Laden Erftstadt: 34 Min insges. 42,3 kWh => 30 Min mit > 60kW = 0,40 Euro/Min = 12,- + 2 Min < 60 kW = 0,40 Euro => 12,40 (10,54) Euro gesamt => 0,29 (0,25) Euro je kWh
Laden Kamen: 29 Min insges. 37,7 kWh => 23 Min mit > 60kW = 0,40 Euro/Min = 9,20 Euro + 6 Min < 60 kW = 1,20 Euro => 10,40 Euro gesamt => 0,28 Euro je kWh
Laden Lohne: 35 Min insges. 41,3 kWh => 24 Min mit > 60 kW = 0,40 Euro/Min = 9,60 Euro + 10 Min < 60 kW = 2 Euro => 11,60 Euro gesamt => 0,28 Euro je kWh
Wie kommst du auf so hohe Werte?
Ich habe in dieser Woche viele gehässige Kommentare auf meinem YouTube-Kanal zum Thema Kostenvergleich Diesel vs. Elektroauto bekommen. Die Spitze war, dass ein Blogger ausgerechnet hat, dass das E-Auto 3 x mehr kostet als ein Diesel.
Bei allen Artikeln, die durch den BMW-Artikel in der Welt am Sonntag ausgelöst worden sind, verbrauchen die Dieselfahrzeuge extrem wenig und werden für die Kosten beim E-Auto die hohen Pauschalpreise mit kleinem Akku kombiniert oder die 89 Cent von Get Charge herangezogen. Den Diesel gibt es natürlich auch noch an der Autobahn zum Discountpreis von 1,2 Euro oder weniger.
Fakt ist, wenn man den Dieselverbrauch mit dem Stromverbrauch korrekt vergleicht, dass der Abstand zwischen beiden geringer geworden ist, insbesondere seit die Strompreise an den HPC-Ladern oder Superchargern gestiegen sind.
Vergleiche ich z.B. mein Model S75 mit einem Audi A7 Diesel dann hat mein Model S bei meinem Langstreckenfahrprofil einen Stromverbrauch von 21 kWh/100km und der A7 laut Spritmonitor 7,79l (das höchste waren 12 Liter).
An der Autobahn kostet der Diesel aktuell 1,569 in Seesen (clever-tanken.de/tankstelle_details/11070) neben dem Supercharger, nehmen wir hier einfach mal die 40 Cent je kWh an.
Fahre ich von Kiel nach z.B. München, lade ich als erstes in Seesen. Bis dahin verbrauche ich nicht mehr als 63kWh auf den 300km, so dass ich dann pro 100km mit 21kWh gut auskomme. D.h. ich zahle für die 100km 8,40 Euro beim Tesla. Nehme ich jedoch den Verbrauch von 7,79L und 1,569 pro Liter, dann komme ich auf 12,22 Euro beim A7, also auf 3,82 Euro mehr als beim Tesla.
Natürlich gibt es noch einige Ungenauigkeiten beim Verbrauch, da ggfs. mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten gefahren wird und der Diesel einen geringeren Mehrverbrauch bei steigenden Geschwindigkeiten hat als ein E-Auto, aber ich denke man sieht deutlich, dass auch noch bei den aktuellen Strompreisen das E-Auto günstiger fährt. Wartungs- und Reparaturkosten sind ja noch komplett außen vor, auch hier wird das E-Auto den Abstand vergrößern.
Die Frage, ob die Strompreise fair sind, lässt sich nicht leicht beantworten, denn 79% der Preise sind Steuern und Abgaben, der verschwindende Rest ist der Teil mit dem der Ladelösungsanbieter Geld verdienen kann.
Die Unterstellung, dass sich hier der Ladesäulenbetreiber und oder der Ladelösungsanbieter die Taschen vollstopft ist also etwas kurz gedacht und nach meinen Recherchen bei diversen Ladelösungsanbietern ist, dass die Gewinnschwelle bei 30 Cent bei AC und 40 Cent bei DC je kWh liegt.
Außenvorgelassen werden bei dieser Betrachtung Firmen, die ihren Standort und oder ihre Marktmacht als Ladesäulenbetreiber ausnutzen und Wucherpreise verlangen damit sie einerseits Teil des großen Ladenetzwerks sind auf der anderen Seite aber nur ihre eigenen Kunden ihre Säulen zur Verfügung stellen müssen.
Ich mache mal ein Beispiel.
Nehmen wir mal einen großen Ladesäulenbetreiber wie EnBW mit 1.500 Säulen, der auch noch Ladelösungen für seine Kunden anbietet. Seine Kunden zahlen 29 bzw. 39 Cent für AC und 39 bzw. 49 Cent für DC Ladungen pro kWh (enbw.com/unternehmen/presse … 02816.html).
Möchte nun ein Roaminganbieter wie die Telekom oder Maingau Energie seinen Kunden die Säulen zur Verfügung stellen kostet der Strom diesen Ladelösungsanbietern / Roaminganbieter nicht etwa weniger als den EnBW Kunden, sondern mehr.
Im Markt geistern hier Preise von bis zu 1.000 Euro pro Stunde oder Ladevorgang im Ausland herum oder um das offizielle Statement der Telekom heranzuziehen von 20 Euro je Stunde für AC-Ladungen. D.h. bei einer Ladeleistung von 22 kW pro Stunde reden wir hier von Kosten pro kWh von 1,10 Euro.
Der Roaminganbieter hat nun 2 Möglichkeiten.
1.) Er schluckt diese hohen Kosten und verbucht sie als Werbeausgaben, das macht z.B. Maingau Energie
2.) Er gibt sie z.B. teilweise an die Kunden weiter, so macht das die Telekom mit den 89 Cent je kWh für die „sonstigen Anbieter“.
Wenn sich also jemand in diesem Fall die Taschen vollstopft, dann ist es in der Regel der Ladesäulenbetreiber der auch gleichzeitig Ladelösungsanbieter ist und sein Ladenetz gegen andere abschotten will.
Wer für mich auch noch auf der Verdächtigenliste gehört, ist der Staat. Der hier mit merkwürdigen überholten Regelungen und hohen Steuern und Abgaben die hohen Kosten anheizt.
Warum muss z.B. ein Ladesäulenbetreiber für seine Produktionsmittel Ladesäulen jeweils einen monatliche Anschlussgebühr zahlen, während der produzierende Betrieb sie einmal für die Fabrik und nicht für jede einzelne Maschine zahlen muss, die am Strom hängt?
Diese Grundgebühren treiben den Strompreis unnötig in die Höhe, von den Steuern und Abgaben ganz zu schweigen.
Ich hoffe, diese Hintergrundinfos geben euch einen neuen Blick auf das Thema. Und um diesen Punkt gleich vorweg auszuschließen, ich arbeite für kein Stromunternehmen oder andere in diesem Post genannte Unternehmen, sondern ich bin einfach ein interessierter E-Auto-Fahrer, der Dinge hinterfragt und ihnen auf den Grund geht.
Viele Grüße Dirk vom E-Auto-Vlog