Subjektiver Zwischenstand Elektromobilität

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Leider sind die Lobbyisten unter uns. :unamused:

Hier die beste Liste alle BEVs / Hybrids, die mir bekannt ist.

insideevs.com/compare-plug-ins/

Auch mir geht die Entwickling zu langsam, aber die Politik hat gerade auch im Koalitionsvertrag die richtigen Weichen gestellt. Sehr viele Fahrzeuge sind nunmal Firmenfahrzeuge, und spätere Gebrauchtfahrzeuge waren zuvor Firmenfahrzeuge.
Die 0,5 Regel, Sonderabschreibung, Prämie und sonstige Förderungen werden zusammen die Entwicklung beschleunigen. Daher sollten die vereinbarten Regelungen schnellstens in Gesetze gegossen werden, um keine Zeit zu verlieren.

Wir scheinen unterschiedliche Medien zu konsumieren. In den ÖR, die ich öfters konsumiere wird in meinen Augen nicht viel über die CO2-Bilanz von Elektroautos berichtet. Da sehe ich keine relevante Beeinflussung hin dazu, dass BEVs was CO2 angeht nicht besser seien als Verbrenner.

In den ÖR die ich konsumiere (hauptsächlich RBB Inforadio im Auto und gelegentlich mal die Tagesschau und Phoenix) wird dagegen oft über mögliche Fahrverbote für Diesel und den Abgasskandal berichtet. Zu Elektromobilität höre ich recht wenig und dass sie von der CO2-Bilanz nicht besser sei als konventionelle Fahrzeuge, habe ich noch nicht wahrgenommen.

In meinem Umfeld werden Elektroautos prinzipiell positiver wahrgenommen als Verbrenner.

Mehrere Personen im Umfeld, die kein eigenes Auto haben fahren gerne die i3 von Drive Now und früher auch die Czeros von Multicity. Dass noch niemand in meinem Umfeld ein Elektrofahrzeug gekauft hat, liegt vor allem an den fehlenden Lademöglichkeiten und am Geld. Ein paar Beispiele:

Mein Vater würde sich wohl einen Tesla kaufen, aber die nächste öffentliche Ladesäule ist etwa 1km von seiner Wohnung entfernt, eigenen Stellpaltz hat er nicht.

Freunde, die gerade eine Wohnung gekauft haben, wollen als nächstes ein BEV kaufen, aber erstmal muss der Familienvan noch ein paar Jahre durchhalten, da die Wohnung alle Reserven verschlungen hat.

Ein befreundeter Unternehmer findet das MX P100D zwar „rattenscharf“, fährt aber im Sommer mit Kind und Kegel in die Türkei, das geht mit dem Cayenne problemlos, SuCs fehlen auf der Strecke noch einige.

Wieder andere haben eine Firmenwagenpolicy, die nur deutsche Fahrzeuge erlaubt, die wollen sich den etron quattro anschauen, wenn der nächste Wagen ansteht.

So haben viele Leute ihre Gründe beim Verbrenner zu bleiben, die mangelnde Qualität bei Tesla oder die CO2-Bilanz habe ich aber nicht nie als Grund gehört.

Gruß Mathie

Ladesäule 1 km entfernt ist aber net wirklich ein Problem. :wink:

Wenn man die Benchmark von ~ 500 km EPA her nimmt.

Derzeit 3 bald 7 Fahrzeuge:

Tesla S 100 D 100k verfügbar

Tesla 3 LR ~ 50k ab 2019

Tesla X 100 D + 100k verfügbar

Hyundai Kona Electric ~ 40k ab Ende 2018

Opel Ampera E / Chevrolet Bolt 40k verfügbar (Europa niedrige Stückzahlen)

Jaguar I-Pace 78k ab Ende 2018

Audi e-tron ~80k ab 2019

Es geht zu langsam vorwärts? Also wenn der Zuwachs vom letzten Jahr anhält, dann könnten schon in 6 Jahren alle Neuzulassungen in Deutschland elektrisch sein. Hier hatte ich den Graph gepostet: Tesla Roadster VIN 421

Ja, unrealistisch. 12 Jahre ist da schon realistischer. Wenn man das mal vergleicht: 2006 ist ja jetzt auch nicht soo ewig lange her, oder? :smiley:

Natürlich ist das für viele Leute ein Problem, macht für jeden Ladevorgang 30 Minuten Fußweg!

Dazu kommt, dass es keine Garantie gibt, dass die Ladesäule verfügbar ist. Also kann man die volle Kapazität des Akkus auch nicht aus nutzen, da Du nicht weißt, ob Du dann laden kannst, wenn Du es brauchst. Also hast Du den Fußweg viel öfter, als es 500 km EPA vielleicht vermuten lassen, dazu noch bei jedem Wetter, und nicht unbedingt dann, wenn Du Zeit für einen Spaziergang hast …

Um unter den Bedingungen eine Elektroauto zu kaufen, musst Du enthusiastisch sein. Hier im Thread geht es aber darum, was den Mainstream davon abhält elektrisch zu fahren. Da halte ich die nächste Lademöglichkeit in 1 km Entfernung für eine hohe Hürde.

Gruß Mathie

Ich sag mal so man wird nicht mehr so belächelt wie vor 4-5 Jahren!

30 Minuten ? :wink:

8 min. für 1 km = 16 min.

Bewegung ist gesund. Empfehlung 8.000 Schritte am Tag. (= ca. 7 km)

Abgesehen davon wenn es eine Schnellladesäule ist kann man auch warten. :slight_smile:

Was nimmst Du denn für eine Schrittfrequenz an? :open_mouth:

Wenn Du bei einer Schrittlänge von 7/8 m eine Geschwindigkeit von 8 Min/km annimmst, dann bist Du bei einer Frequenz von fast 150 Schritten pro Minute oder knapp 2,5 Hz!

Schau mal auf die Straße. Siehst Du da Fußgänger? Wie viele von denen machen 2,5 Schritte pro Sekunde? Merkste selbst, dass Deine Angaben Quatsch sind, oder?

Erstens sind Schelladesäulen in Städten relativ selten. Zweitens ist der Zeitaufwand pro Ladevorgang dann statt 30 Minuten gehen etwa eine Stunde warten. :unamused:

Ich glaube mir fällt noch ein potentieller Grund ein, weshalb eine „Normalo“ kein E-Auto wollen könnte. Wenn manche E-Auto-Enthusiasten permanent mit irgendwelchen Daten kommen, die offensichtlich gaga sind, könnte man Angst um die eigene Zurechnungsfähigkeit bekommen, wenn man zu viel im E-Auto fährt :laughing:

Gruß Mathie

Da ist leider etwas dran… :confused:

Mit einem alten Diesel bekam man bis 31.3. den eGolf für ~22100€ durch die ganzen Prämien, da kommt man finanziell wohl schon ganz gut hin.

So ist es. Was man manchmal für einen Blödsinn von Elektrofahrern liest/hört, unterscheidet sich nur inhaltlich aber nicht graduell von manchen Petrolheads.

Meine Erfahrungen mit meiner Familie/Bekannten sind ähnlich wie Deine. Alle sind sehr interessiert und finden das Auto toll. Aber keiner sieht sich derzeit in der Lage, ebenfalls elektrisch zu fahren. Entweder zu teuer oder als städtische Laternenparker mit sehr großen Komfortnachteilen bzw. Ladeproblemen konfrontiert. Und damit haben sie leider völlig recht.

Wer derzeit ohne eigenen Ladeanschluss zuhause oder beim Arbeitgeber elektrisch fährt muss ein gnadenloser Enthusiast sein.

Jemand, der auf YouTube etwas erzählt, ist kein „Beleg“. Schau mal hier:

greentransportation.info/energy … -6kwh.html

Und hier:

bayernoil.de/fileadmin/downl … aerung.pdf

Also ich gehe flott stimmt.

Erst neulich 900 m in 7 Minuten gegangen von der Ladestation zum Restaurant. :slight_smile:

Eben nachgeschaut sind sogar 1,2 km und 14 min hat Google maps gerechnet. (Siehe Foto unten)

Also essen und einkaufen muss jeder.
Sehe da kein Problem nachzuladen.

PS: So mit der neuen Säule in der Vorgartenstraße sind es nur mehr 650 m. :slight_smile:

Just my 2 cents: primär müssen die Produkte noch besser werden, damit der Durchbruch kommt. Model 3 und VW ID sind vielversprechende Kandidaten dafür. Ladeinfrastruktur ist auch wichtig, aber die entwickelt sich mit dem Fahrzeugbestand (Henne-Ei-Problem).

Subjektive Momentaufnahmen wie in diesem Thread sind gut, um zu schauen, was sich verändert hat.

Wenn man sich so manche öffentliche Meinungen anhört und mit seinen eigenen, sehr von E-Mobilität geprägten Ansichten vergleicht, mag es frustrierend sein, da man das Gefühl bekommt, es sei bei vielen bisher nur wenig angekommen. Objektiv betrachtet ist das Thema aber durchaus präsenter als noch vor 5 Jahren, sowohl in den Medien als auch in der breiten Bevölkerung und am Stammtisch. Das ließe sich sicher auch durch Presseartikeln und TV-Beiträgen belegen. Auch Google Trends bietet einen Eindruck: trends.google.de/trends/explore … lektroauto

Viel wichtiger aber noch als die Betrachtung eines einzelnen Zeitpunktes („wo stehen wir jetzt“) ist die Dynamik. Und da müssten auch die Pessimisten unter uns zugeben, dass das Tempo der Veränderungen zunimmt.

Ladeinfrastrukur:

In ganz Europa bauen (z.T. von der öffentlichen Hand bezuschusste) Konsortien und Einzelunternehmen Schnellladenetze auf und aus (IONITY, E-VIA FLEX-E, Hubject/intercharge, EVA+, Ultra-E, Smatrics, Fastned, Sodetrel, Tesla, …). Aber auch in den Städten tut sich was: Immer mehr Parkplätze und (Tief-)garagen werden mit Ladesäulen ausgestattet. Es wird noch 1-2 Jahre dauern, bis das Angebot flächendeckend ist und sich Ladestandards und praktische Abrechnungssysteme durchsetzen.

Verfügbare Autos/Kaufverhalten:

Es gibt schon heute in einzelnen, wenn auch noch nicht in allen Klassen alltagstaugliche Autos, die grob gemittelt immer noch doppelt so teuer sind wie das, was der Massenmarkt kauft, und sie können auch noch nicht in ausreichenden Stückzahlen produziert werden. Folgerichtig werden diese Fahrzeuge im Moment mehrheitlich von Personen/Firmen gekauft, die bereit und in der Lage sind, das geforderte Geld dafür auszugeben, ob sie nun vermögend sind oder einfach ihre Prioritäten anders setzen. Das wird sich aber ab 2019/20 drastisch ändern, die Vielfalt wird zunehmen und die Preise kontinuierlich sinken. In der Gesamt-TCO-Betrachtung wird ab 2020 Kostengleichheit herrschen, und wenn dann genügend Modelle in Stückzahlen auf dem Markt sind, wird der Anteil der Elektrischen schnell steigen.

Politischer Wille:

Meine Beobachtung ist, dass es hier von der Position im politischen Spektrum abhängt, sich für bestimmte Themen wie E-Mobilität einzusetzen. Oft ist es auch verbunden mit der Einstellung, wen man als „wir“ bezeichnet und wie man „die anderen“ abgrenzt. Je kleiner die Gruppe ist, für die man sich Vorteile wünscht („ich“, „meine Familie“, „alle, die die gleiche Hautfarbe haben“ bis hin zu „wir alle Menschen auf der Erde“), desto konservativer/angstgetriebener (im Gegensatz zu weltoffen und zukunftsorientiert) denken und handeln die Menschen. Und egal ob Wähler oder Gewählte - erst wenn einige derzeit den Diskurs beherrschende Fragen in den Hintergrund treten, kann das Thema Energiewende richtig forciert werden. Vielleicht kommt das Ganze unter dem Deckmantel „Infrastruktur-Modernisierung“, dann sieht es für die konservative Klientel nicht so grün/öko aus und lässt sich besser politisch verkaufen.

Autohersteller/Industrie:

Was für die Menschen gilt (s.o.), gilt auch für Industrieunternehmen: Da gibt es solche mit Weitblick einerseits und ohne historischen Ballast wie Tesla oder viele noch unbekannte Start-ups, und solche mit eher eingeschränktem Weltbild wie mancher Traditionshersteller. Hier wage ich keine Prognose, ob die kleinen, schnellen, flexiblen Firmen die Dinosaurier überholen, oder ob letztere aus ihrer Größe und ihrem Kapital noch etwas machen können. Ich hoffe nur, dass wir Steuerzahler nicht am Ende noch „notleidende“ Autohersteller stützen müssen.

Mein persönliches Fazit: Es könnte vieles besser sein, aber so weit waren wir noch nie.

Es vergeht mittlerweile keine Autofahrt mehr, ohne dass ich einem E-Auto begegne. Wir krabbeln langsam aus dem Bereich <1% der Zulassungsstatistik heraus und es kommt im Alltag an. Das ist für mich der entscheidende Wandel: Vom Exotendasein zum Alltag.

Genau die gleiche Erfahrung mache ich auch :slight_smile: .

In Zürich ist das schon seit ungefähr zwei Jahren so :slight_smile: Es vergeht kaum ein Tag, an welchem ich nicht mindestens ein Model S sehe.