Strom durch Schwingung

Ich bestreite nicht, dass das Auto schwingt. Das musst Du mir nicht erklären.
Dein entscheidender Denkfehler ist, dass Du wohl annimmst, das Auto schwingt um die niedrige Ausgangslage.
Genau das trifft nicht zu.
Das Auto schwingt um die durch die Sprungeingabe erhöhte neue Null-Lage.
Das Auto hat nach dem Sprungssignal definitiv eine erhöhte mittlere Lageenergie.
Allein aus diesem Gedanken heraus ist sofort klar, dass nicht 100% im Dämpfer vernichtet werden können, wie Du behauptest. Energieerhaltungssatz.

Und wo kommt dann die erhöhte Lageenergie des Autos her?

Ich glaube, Du betrachtest nur die Schwingungsenergie als Eingangsenergie. Das würde in meinem obigen Rechenbeispiel eben der Überschussenergie von 15 Joule entprechen, die sich aus der überschüssigen Federkraft (zunehmend von Null auf 100 kg bzw. 1000 N unmittelbar nach dem Sprung) mal dem Federweg von 3 cm berechnet.
Dies als gesamte eingebrachte Energie anzusetzen wäre richtig, wenn das Fahrzeug 0 kg wiegt und die Feder vor dem Sprungstoß unbelastet wäre.
Ist sie aber nicht. Sie ist schon vorher mit 500 kg Fahrzeuggewicht belastet, ebenso wie nachher.
Dadurch braucht es zur anfänglichen Komprimierung der Feder um 3 cm eine mittlere Kraft von 550 kg bzw. 5500 N (von anfangs 500 kg auf 600 kg zunehmend).
Somit ergibt sich eben eine durch die Sprungkompression eingebrachte Energie (Kraft mal Weg) von 5500 N x 0,03 m = 165 Joule.
Auch nach dem Sprung bleibt die Gewichtskraft des Fahrzeugs (Last auf dem Federbein) konstant bei 500 kg. Für die Schwingungsauslenkung von 3 cm ist aber nur die Differenzkraft von 100 kg = 1000 N maßgeblich.
Beim Schwingen um die neue Null-Lage mit ± 3 cm variiert die Federkraft dann zwischen 400 kg und 600 kg. Das sind eben die vorgerechneten 15 Joule, die in der Schwingung stecken und dann durch den Dämpfer vernichtet werden, um die Schwingung zu beseitigen.

Es ist ganz einfach so, dass das Fahrzeug beim Hinauffahren einer 3 cm Rampe (erhöhte Teerdecke in der Baustelle) bei den angenommenen Werten etwa 4 x 165 Joule an kinetischer Energie verliert, dabei 4 x 150 Joule an Lageenergie zunimmt (es ist 3 cm bergauf gefahren) und mit etwa 4 x 15 Joule die 4 Stoßdämpfer erwärmt werden.
Wenn das Fahrzeug am Ende der erhöhten Teerdecke dann wieder 3 cm bergab fährt, verliert es 4 x 150 Joule an Lageenergie, von denen etwa 4 x 15 Joule erneut in den Stoßdämpfern landen und nur 4 x 135 Joule wieder in kinetische Energie umgesetzt werden.
Durch eine solche „vorübergehende“ 3cm-Teerauflage hat das Fahrzeug dann also etwa 4 x 30 Joule an kinetischer Energie (Geschwindigkeit) verloren und in Dämpferwärme umgesetzt.
Das muss durch Antriebsenergie wieder ausgeglichen werden.
In der Realität kommen natürlich noch weitere Energieverluste hinzu, wie z.B. erhöhte Reifenwalkarbeit.