Offenbar gibt es hier noch keinen Thread zu dem Thema, obwohl es doch sehr deutliche Konsequenzen auf das Fahrzeugangebot in Europa und Deutschland haben könnte.
Die EU diskutiert aktuell über die Einführung von Strafzöllen auf Elektroautos, die aus China importiert werden. Begründet wird dies mit Subventionen, welche die Autobauer in China erhalten sollen. Konkrete Informationen dazu sind jedoch schwer zu finden (vielleicht weiß da jemand mehr?). Protektionismus ist wohl aktuell im Trend und in der Folge sowohl positive, wie aber auch sehr negativen Konsequenzen.
Gleichzeitig hat insbesondere natürlich die deutsche Exportindustrie Angst dafür, dass China als Vergeltung ebenfalls entsprechende Schutzzölle erheben könnte.
Besonders spannend bzgl. Tesla dürfte dies natürlich für das Model 3 sein, welches für Europa aktuell zu 100% in China produziert wird.
Nach meinem Kenntnisstand wird aktuell ein Zoll von 10% erhoben für Importe aus China und 15% sind im Gespräch.
Gleichzeitig öffnet Auto Motor Sport in seinem Testvergleich eine zweite Front gegen chinesische Hersteller (ein Schelm wer denkt, Deutsche Hersteller/Finanzgeber/Anzeigenschalter könnten bei AMS dahinter stecken):
Auto Motor und Sport abschließend: „BYD hat trotz Preisvorteil wohl kaum eine Chance gegen die Qualität von Cupra und Opel. Das gilt auch für den Ora, der noch nicht einmal preislich einen Vorteil bietet.“ Quelle
mich nerven die ganzen tests, alles lobby immer sind die deutschen autos die besten früher auch, vw, renault, volvo… immer hat vw die nase vorn, genauso wie die adac tests von reifen immer haben conti den ersten platz immer nur deusche produkte sind spitzenklasse, so ein quatsch wer das glaubt ich finds eine frechheit das eigene leute abgezockt werden und die autos im ausland so viel weniger kosten usa/china/canada usw usw
Ich bezeichne mich aktuell auch als Kritiker der Chinesischen Hersteller, da auf kurzem Wege versucht wird, ohne Rücksicht auf Verluste massig Anteile im europäischen Markt zu generieren. Ein Influencer wird darüber kaum ein schlechtes Wort verlieren. Dass die Fahrzeuge jedoch massive Probleme im Bereich Software und teils auch Qualität haben, liest man nur in Foren. Die Kunden leiden extrem unter unfertigen und verbugten Fahrzeugen. Ich selbst habe meinen MG Marvel (SAIC) nach 8 Monaten wieder verkauft, da weder seitens des Importeurs, noch vom Servicepartner richtige Hilfe bei gravierenden Problemen geboten wurde. Wir sprechen hier nicht von einer fehlerhafter Wischerautomatik oder soetwas, sondern von massiven Sicherheitsproblemen in den Assistenzsystemen, die tödliche Unfälle verursachen können (Stichwort Spurhalte-/Selbstmordassistent, der das Fahrzeug in den Gegenverkehr lenkt). Das wird einfach totgeschwiegen. Daneben gibt es diverse Probleme im Bereich Komfort, die einem erst nach einigen Wochen der Nutzung auffallen. Fahrzeuge werden mit Sachen beworben, die schlicht nicht existieren, weil Features wie OTA-Updates gecancelt werden. Das wird so lange durchgezogen, bis ein Modellwechsel ansteht. die alten Kunden werden einfach im Regen stehen gelassen. Ich werde mir jedenfalls kein Fahrzeug einer Chinesischen Marke kaufen und empfehle es auch niemanden.
Beim Model 3 sehe ich gar nicht so das Problem, da es kurzfristig auch aus den USA kommen könnte. Inwiefern das dem Kunden von Nachteil ist, muss jeder für sich entscheiden.
Das sehe ich etwas anders. Die Chinesen haben den Preiskampf in Europa noch gar nicht begonnen. Es ist gerade mal das erste Schiff von BYD angekommen. Die übrigen importierten Stückzahlen waren (vom Model 3 abgesehen) homöopathisch.
Wenn der Preiskampf seitens der Chinesen losgeht, gehe ich stark von Schutzzöllen aus. Ich erwarte nicht, dass es so krass wird, wie bei Solarmodulen, die hier mittlerweile bei nem Stückpreis von 60€ liegen und praktisch so teuer sind, wie hier ne normale Glasscheibe.
Aber es wird auf alle Fälle sehr schmerzhaft vor allem für die Massenhersteller. Nicht umsonst hat Frankreich (vermutlich aufgrund von Druck durch Stellantis) schon jetzt die E-Auto Förderung an den Herstellungsort gekoppelt.
Das finde ich im Hinblick auf die Diskussionen in den Foren/Facebook und den ganzen Kommentaren auf den EV-Websiten ja immer wieder witzig zu verfolgen, wie immer behauptet wird, dass die Chinesen schlichtweg zu teuer seien, um eine ernsthafte Gefahr für die europäischen Hersteller zu sein. Auch ich bin der Meinung, dass die Chinesen aufgrund der Transportlogistik (ein RoRo-Schiff soll momentan als Vollcharter 100.000 USD pro Tag kosten!) noch gar nicht richtig angefangen haben (bzw. anfangen konnten), in großer Stückzahl Fahrzeuge nach Deutschland zu bringen und daher die Preise so sind, wie sie aktuell sind. Ausnahme ist BYD, die ja nun 3000 Fahrzeuge mit der BYD Explorer No. 1 nach Deutschland gebracht haben.
Läuft die Logistik, dürften die chinesischen Marken erheblich billiger werden. Alleine GWM hat als Beispiel mit dem Ora 03 noch großes Potential weitere Preissenkungen in den Markt zu drücken - in China beginnt der Ora Good Cat ab um 12.000€, selbst mit den aktuellen 10% Einfuhrzoll und 2500€ Logistikkosten aus China sind Startpreise sicherlich von knapp unter 20.000€ möglich. Momentan liegt der Listenpreis für die Einstiegsvariante bei 26.990€. Bei knapp unter 20.000€ dürfte Ora es wohl problemlos schaffen genug Fahrzeuge abzusetzen, das selbe gilt bei ähnlichem Preis auch für den BYD Dolphin Mini usw.
Geld bzw. der Preis ist die eine Sache, aber das Design spielt da sicher auch eine Rolle. Bis auf die Marke Nio und 1-2 Modelle anderer Hersteller gefallen mir die chinesischen Fahrzeuge eher weniger. Das sieht natürlich jeder anders. Wenn ein Dolphin nur die Hälfte eines ID.3 (der auch nicht gerade eine Schönheit ist) kostet und drei Mal länger Garantie hat, wird es für die heimischen Marken schwierig. Wäre nur die Frage, ob BYD wirklich mit so geringen Margen leben will.
Das ganze Spiel kennen wir ja eigentlich schon von den Japanern und Koreanern. Bis heute sind das noch fast alle am Markt, weil jeder das gleiche gemacht hat. Jetzt haben wir aber noch den Faktor der jahrelangen Technologieverweigerung der deutschen Hersteller, die die Waage zu Gunsten der Importeure kippen lässt, und eine fragwürdige Modellpolitik ala T-Roc Cabrio oder Crossover-SUV-Modelle für Kleinwagen
Ich finde die Diskussion deutscher Bürger über chinesische Preise oft sehr optimistisch für China ausgelegt. Das M3 ist in China dauerhaft deutlich günstiger als im Rest der Welt, VW hat den ID3 in China für 16k angeboten - hier kostet er mindestens 30k, die meiste Zeit hat er über 40k gekostet. Dennoch wird dann davon ausgegangen, chinesische Autos können in Deutschland für +10% des China-Preises verkauft werden.
Wenn euch BYD noch zu jung am deutschen Markt ist, dann schauen wir doch Mal auf altgedientes: Der Polestar ist seit 2023 extrem schlecht gelaufen (obwohl ich ihn sehr mag) und im Vergleich zur Konkurrenz viel zu teuer - dabei verbrennt Polestar auch noch richtig Geld. Noch schlechter geht es NIO, schönes Auto, aber auch viel zu teuer hier, sie machen riesen Verluste und haben gerade erst jeden 10. Mitarbeiter gekündigt.
Man darf auch nicht vergessen dass Tesla günstige, gute Serienproduktion durchgespielt hat. Das macht man weder als BYD noch als VW Mal so eben nach. Und dass chinesische Autos nach wie vor an vieler Stelle billig gebaut sind, aber nicht billig kosten, sieht man ja auch an den immer mehr werdenden Berichten von Kunden hierzulande.
Die deutschen Hersteller können froh sein, dass die Chinesen wie auch Tesla noch nicht verstanden haben, wie man Motorpresse für sich einnimmt.
Fahrzeuge in Südfrankreich präsentieren inkl. Flug und Übernachtung
Schöne Lokation suchen für Fahrbilder und Standbilder
Sprechzettel mit den Leistungsdaten und besonderen Merkmalen
Rahmenprogramm
Tesla und die Chinesen machen es nicht, und verschenken so Möglichkeiten, ihre Sicht zu platzieren.
Die Diskussion um Strafzölle zeigt doch vor allem eines: Die europäische aber allen voran deutsche Hersteller haben begriffen, wie ernst die Konkurrenz aus China ist. Da kommen lauter hier nahezu unbekannte Marken mit qualitativ sehr hochwertigen Produkten, die in allen Klassen mitmischen wollen und dabei deutlich günstiger sind als die dt. Fahrzeuge. Günstiger entwickeln und produzieren geht nicht oder ist nicht gewollt, also wird um Hilfe gerufen, die Politik soll es mit Strafzöllen regeln.
Das ist natürlich ziemlich kurz gedacht. Wird Europa/EU/Deutschland chinesische Autos mit Strafzöllen belegen, was werden die Chinesen dann wohl tun? China ist der wichtigste Absatzmarkt für unsere Hersteller, die Retourkutsche auf Strafzölle wird noch heftiger einschlagen. Man kann zwar den eigenen Markt abschirmen, aber außerhelb dieses entscheidet dann doch wieder Qualität und Preis/Leistung. Und bei diesen Punkten wird es zunehmend, sagen wir einfach mal, „schwieriger“ für dt. Marken.
Die Strafzölle sollen eine Antwort auf die enorme Förderung der Automobilindustrie in China sein, weil diese wettbewerbsverzerrend ist und man die heimischen Hersteller bzw. Arbeitsplätze schützen möchte.
Wenn dies dazu führt, dass chinesische Hersteller eigene Werke in der EU baut, lässt sich das nicht wirklich verhindern aber es entstehen wenigstens neue Arbeitsplätze, die bei deutschen Herstellern verloren gehen.
Vielleicht wäre es vernünftiger darum zu werben, die Werke in Deutschland statt in anderen EU Ländern zu errichten.
Ich sehe schwierige Zeiten für die traditionsbelastete deutsche Automobilindustrie, wie z.B. des künstlich erzeugten Absatzes durch Innovationsvermarktung mit Salamitaktik.
Es wird ein Umdenken nötig sein und um Kunden muss geworben werden - egal ob Privatkäufer oder Freelancer mit Gewerbeschein. Im Moment sehe ich das nicht.
Momentan greift da nur eine Strategie: Geiz ist geil. Sicher, die deutschen Hersteller versuchen sich durch Wortklauberei so einiges zu vergolden, aber die Kunden wollen ja eh nur das billigste, koste es was es wolle. Das heißt wir werden noch mehr Teile MIC oder in Osteuropa im VW oder Mercedes sehen, mehr Abomodelle statt Kauf, weniger Hardware (zB Tesla: kein Radar/USS/Lenkstockhebel usw). Und dann ist auch irgendwann die Qualität der deutschen auf der der Chinesen, und wir haben einen „ausgeglichenen“ Markt hier.
Diese Auswirkung wünscht man sich vielleicht am politischen Reisbrett. Eine durchaus deutlich realistischere Reaktion der Chinesen ist jedoch: „EU belegt chinesische Autos mit Strafzöllen? Ok, wir belegen europäische Autos ebenfalls mit Strafzöllen. Außerdem erheben wir Exportsteuern auf Akkus, Mikrochips, seltene Erden, Halbleiter usw. Und wir beenden die Kooperationen von VW, Audi, Mercedes, BMW mit unseren chinesischen Herstellern.“
China sitzt immer am längeren Hebel, wenn sie wollen. Europäische Hersteller brauchen Marktzugang in China, China aber nicht zwingend den in Europa.
Das mit den wettbewerbsverzerrenden Förderungen in China ist ja auch so eine Sache. Das sieht die EU vielleicht so, China sieht es aber bestimmt nicht so. Könnte man dann natürlich auch mal diskutieren, ob Europa seine Autoindustrie nicht ebenfalls wettbewerbsverzerrend subventioniert. Und ist jede Förderung wettbewerbsverzerrend - oder ist es OK wenn europäische Staaten europäische Hersteller subventionieren, aber wenn China chinesische subventioniert ist das doof und gemein? Wieviel Subventionen hauen wir nochmal alleine für eine Akkufabrik raus? Oder unsere Bundesländer, die regelmäßig mit Millionenbeträgen ihre lokalen Hersteller und Zulieferer unterstützen? Wieso soll das der chinesische Staat nicht auch machen dürfen - und wenn deren Autos dann trotz Export um die halbe Welt immer noch viel günstiger sind und der Kunde sie haben will… tjoa.
Es bleibt spannend, was hier in den nächsten Jahren noch alles passieren wird. Protektionismus hat jedoch selten gut funktioniert, außer man befindet sich eh von Anfang an in der deutlich stärkeren Ausgangsposition.
Chinesische High Tech Produkte stellen immer mehr ein Sicherheitsrisiko dar. Siehe auch → Huawai 5G Technology.
Wenn die chinesischen Hersteller sich z.b. dazu verpflichten, dass personenbezogene Daten den EU Raum nicht verlassen, dann wird sich das auch wieder abkühlen.
BTW: das gilt übrigens in China für chinesische Bürger, dass solche Daten China nicht verlassen dürfen. Die chinesische Regierung weiß schon warum…
Kann jetzt hierzu nicht so viel sagen aber arbeite in der stahlbranche
Uns wird von der EU so heftige Vorgaben gemäß co2 Reduzierung gemacht die richtig teuer sind.
Wir investieren jetzt Milliarden nur in die co2 Reduzierung.
Und stahl aus China wird importiert weil die in folge dessen viel günstiger produzieren können.
Ohne strafzölle hätten wir es noch schwieriger als ohnehin schon
Wäre auf jeden Fall eine Lösung. Die USA macht beim „Förderungswettrüsten“ ja auch bereits mit.
Mit Qualität als Alleinstellungsmerkmal wird man hier nicht weiterkommen.
Da fragt man sich schon, warum Youtube-Videos als Dauerwerbesendung gekennzeichnet werden müssen, aber sich „Content Creator“ von AMS, Autobild, etc. noch Journalisten nennen dürfen.
Das spielt keine Rolle. Die bauen tolle Autos. Aber der Laden wird von nem Designer geführt. Die Autos sind schlichtweg zu teuer. Und man versteht nicht, dass man nicht die Preise von Porsche erreichen wird, falls man nicht vorher(!) absolut hervorragende Technik in Fahrzeuge gebaut hat.
Ich fürchte Polestar wird den Preiskrieg nicht überleben, bzw. als Submarke von Geely/Volvo enden, ggf. wieder Ausstattungsvariante.