Spuren / Riefen auf der Bremsscheibe

Wenn du das nicht weißt geh bitte in eine Werkstatt.

In den Bremsen gibt es ein paar Metall auf Metall Kontakte und diese neigen in unseren Breiten zum klemmen mit Verschmutzung und korrosion.

Bernhard

Nimm mal einen Belag raus und schau ob da wirklich Einschlüsse drin sind. Kann mir das nur schwer vorstellen. Denke eher weil der Tesla die Beläge absichtlich etwas weiter von der Scheibe abzieht fällt dreck zwischen Scheibe und Belag.

Bernhard

Ich habe Tesla vor 8.000 km auf den „Schaden“ aufmerksam gemacht und sie meinten, es wäre normal und man müsste nichts machen. Sollten die nicht spätestens dann, wenn das Auto im SeC steht und ich auf das Bremsenbild hinweise, nicht mal auf Eigeninitiative nachgucken, anstatt das alles noch schlimmer werden zu lassen?

Habe weder die technische Möglichkeit noch das Know-How dazu. Hatte aber Tesla wie gesagt darauf aufmerksam gemacht.

So einfach aus der Affäre ziehen, sehe ich da nicht.

Tesla hätte wenn man sie darauf vorort aufmerksam macht auf jeden Fall die Kontrolle und Reinigung durchführen müssen. Aber da sind leider alle gleich. Viele Tesla Service Leute kommen von anderen Herstellern. War immer schon so. Ich habe mal den Garantiebeauftragten einer japanischen Marke vor einer schar an Kunden verbal heftig attackiert wegen genau so einem Problem. Bremsen sind sicherheitsrelevant und das habe ich mir nicht gefallen lassen. Alle 20tkm Bremse hinten komplett fest. Bekam drei Mal neue bremsen hinten auf Garantie. Bei 80tkm dann nur mehr die Scheiben weil ich sagte, den Schrott an Belägen können sie sich behalten, ich probiere jetzt was neues.

Nur ein winziger Prozentsatz an Kunden beschwert sich aktiv und bekommt eventuell Teile auf Garantie. Die anderen zahlen brav ein was Gewinn für den Hersteller bedeutet. Der Hersteller verdient mehr Geld mit denen die für die Reparatur zahlen als er mit denen verliert die sich auskennen. Traurig aber wahr.

Jahre später fand ich zufällig die Ursache. War ein Problem mit den Fertigungstoleranzen. Die Lösung dauerte 2 Minuten und kostete gar nichts. Kann mir keiner erklären, dass der weltgrößte Hersteller von Viertaktmotoren darauf nicht selbst gekommen ist.

Bei den Teslas ist es wohl eher eine kombination aus der wenigen Nutzung und einer unglücklich gewählten Materialpaarung bei den Bremsenteilen.

Bernhard

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Also bisher hab ich bei all meinen Autos Bremsen incl Scheiben selber gewechselt, aber gereinigt hab ich zwischendrin nie was… Hat trotzdem immer alles funktioniert… aber ich hatte noch kein E-Auto bisher also Bremsen immer benutzt…

Im Prinzip ist es nichts anderes als die Beläge zu tauschen.

Beläge raus, Gleitflächen sauber machen und mit einer guten Servicepaste wieder zusammenbauen. Die Beläge und Schwimmsättel müssen frei gleiten können.

Habe dazu aber auch einen eigenen Thread gemacht worin ich das bisschen genauer beschrieben habe.

Bernhard

Das ist zwar ein Workaround, aber das kann ja schlecht die Lösung sein. Zudem warne ich vor Arbeiten durch Laien an der Bremsanlage. Also toller Tipp, aber das sollte besser niemand nachmachen, außer er ist vom Fach (du hast ja auch schon gewarnt, kann man aber nicht oft genug). Aber Kennst du so ein Verhalten von anderen Bremsanlagen? Ich hatte noch nie einen Bremsen-Service ausserhalb der Wechsel von Belägen oder Scheiben. Klar, waren Verbrenner ohne Reku, aber wenn man mehr Arbeit und Kosten mit den Bremsen hat, kann man sich die Reku auch sparen.

Reguläre Erwartung/Reinigung an bremsen ist nichts außergewöhnliches. Vor allem mit aggressivem Salz im Winter. Ab Mitte 2000 ist das Problem extrem und auch bei jedem Hersteller an irgendeinem Model zu finden.

Verbot von verschiedenen “giftigen” Materialien und Anforderungen durch absurde weltfremde Zulassungstest/emissionstest haben zu dem geführt.

Montiert mal ordentliche Ferodo DS2500 oder DS3000 Beläge. Dann ist die Scheibe super sauber aber auch schneller weg als du weg sagen kannst.

Bernhard

Unabhängig von der Problematik des Festgammelns der Beläge in den Führungen und der zu geringen Nutzung:

Ich hatte in meinem BMW 320d e91 mal vorne die ATE Ceramic Bremsbeläge drin und konnte die Scheiben nach 2 Jahren wegschmeißen.
Sahen so aus wie die z.B. auf Seite 1 gezeigten Scheiben vom M3.

Und ich habe im BMW oft und stark gebremst. Bremswirkung war auch gut.
Manchmal passen die Materialien aber einfach nicht zusammen.
Denke Tesla hatte da schlicht kein gutes Händchen bei der Materialauswahl.

Diese Ceramic Beläge (bei denen die Felgen so schön sauber bleiben) haben auf der Hinterachse des selben BMW und auch bei meinem Volvo wunderbar funktioniert. An der Vorderachse nicht. Versteh wer will. Ich verbaue sie seitdem jedenfalls nicht mehr.

Will nur sagen manchmal lässt sich nur durch wechseln einzelner Komponenten das Problem lösen, ein anderes Nutzungsverhalten / Reinigen / gangbar machen etc. muss nicht zur Abhilfe führen.

Ich finde der Vergleich hinkt "bei meinem Verbrenner habe ich mich nie um die Bremsen gekümmert… da gab’s solche Probleme nicht… usw…

Ich war heute mal seit langem (!) wieder mit meinem alten Verbrenner in der Stadt unterwegs und es ist mir noch nie so extrem aufgefallen, wie oft ich da ordentlich und repetierend auf die Bremse latschen muss. Es kam mir sogar doof vor, dann habe ich versucht im Mittagsverkehr einfach das Bremspedal so wenig wie möglich benutzen, das ist ein Ding der Unmöglichkeit.

Das fällt halt beim Tesla einfach weg, vor allem wenn man die Fahreinstellung dann noch von „Rollen“ auf „Stoppen“ gesetzt hat.

Möchte ja Niemandem auf die Füße treten aber das ist meine Sichtweise.

Richtig, dennoch ist es Fakt, dass bei einer Vielzahl von M3P die Bremsen aussehen wie bei einem Fiat nach 200.000km ohne Garagestellplatz. Das darf nicht sein. Und selbst die SeC scheinen über eine notwendige Reinigung nichts zu wissen, weil sonst hätten sie mich mit dem Problem nicht unverrichteter Dinge vom Hof geschickt. Ich sehe das schon etwas kritischer, vor allem weil es ein Sicherheitsrelevantes Bauteil ist.

Zumal wir momentan noch nicht einmal die wirkliche Ursache für diese Rillen kennen. Schmutz? Brechender Belag? Salz?

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Anbei mal Bilder des erwähnten „Schadens“ beim BMW mit originalen Bremsscheiben und den ATE Ceramic Belägen.
Das sieht an der Scheibe doch ziemlich ähnlich aus oder nicht?

In dem Fall lag es definitiv an einer schlechten Materialpaarung.

Hat denn mal einer am M3 mit dem Problem die Beläge fotografiert?

Und trotzdem. Es ist sch… egal, wie die Bremse aussieht. Solange sie funktioniert und die nötigen Bremswerte liefert, rotiert ihr um ein Problem, wo keines ist…

Das Problem kommt spätestens wenn du Scheiben und Beläge wechseln musst, obwohl die Scheibendicke noch fast auf Originalzustand ist. Und es ist auch nicht egal wie die Bremse aussieht. Gerade nicht an einem P mit roten Bremssätteln und offener Felgenoptik. Wir sprechen ja nicht von etwas Flugrost, der direkt wieder weg geht.

Klar bremst man mit einem Verbrenner viel mehr, aber das weiß Tesla auch und gerade dann sollte man doch auf eine geeignete Materialpaarung achten. Angepasst werden kann es jedoch erst wenn Sie vom Problem erfahren, daher finde ich es durchaus richtig, das auch anzusprechen.

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Wir müssen auch davon ausgehen, dass die Bremsleistung dauerhaft nicht voll gegeben ist, da es sich um ein sicherheitsrelevantes Teil handelt. Es gibt keinen Grund hier Tesla einfach einen Freifahrtsschein zu geben und das so zu akzeptieren. Zumal du als MS Fahrer ja auch gut Reden hast und dieses Problem in diesem Ausmaß nicht hast @FFF. :wink:

so sehe ich das auch. Sicherheitsrelevante teile sind ganz strikt zu behandeln.

Um die Ursache für die Rille zu klären müsste man die Beläge heraus nehmen und nachsehen. Wahrscheinlich dreck rein gekommen oder die Scheibe hatte an der stelle eine Starke anrostung die sich nicht so leicht wegbremsen lies.

Interessant finde ich, dass das vermehrt P modelle haben oder kommt mir das nur so vor. Hier kann ein belagwechsel eventuell abholfe schaffen.

Die ATE keramik beläge waren immer schon Müll. Alles was von ATE kommt, außer 0815 Scheiben für VW, ist Müll.

nachdem die P Bremse sehr sehr sehr ähnlich der eines Mercedes ist würde ich mal gucken ob im Brembo regal für mercedes nicht auch bessere Beläge zu finden sind … Die Brembo Bremssättel sind großteils gleich, egal welche marke. Gibt nur eine Handvoll verschiedene. Ergo passen auch viele Beläge von anderen Autos.

Bernhard

Nachfolgend mal meine vier Scheiben ohne Räder: Von links nach rechts. 26.000km runter, Garagenfahrzeug und regelmäßig in der Waschstraße inkl. Felgenreinigung. 80% Autobahn, 20% Stadt, keine Feldwege oder so.

Und nein, das lässt sich nicht wegbremsen. Es wird nur immer schlimmer mit der Zeit. :confused:




Das sieht echt übel aus.

Mir fällt gerade auf, die hinteren Bremssättel beim AWD und P sind unterschiedlich. Alles was ichüber die Bremssättel geschrieben habe bezieht sich nur auf die „kleine“ Bremse!!!

Sehe am Foto leider nicht wie die hinteren vom P aufgebaut sind.

Auf jeden Fall sind alle vier Bilder eindeutig. Die Scheiben sind vollflächig angerostet. Garage ist übrigens nicht so super wie alle glauben. Meist ist es darin feuchter als draußen. Man fährt mit warmen, feuchten bremsen rein und stellt sie in eine warme feuchte Umgebung. Nicht ganz optimal.

Vorne lässt sich eventuell mit aggressiven Belägen wegbremsen.
Hinten sicher nicht. Da sollte man unbedingt mal reinschauen und checken ob was hängt. Die Beläge „planen“ und wieder einbauen. Dann ordentlich bremsen. Am besten auf 130 beschleunigen und in N ohne Rekuperation mit mittlerem Pedaldruck ohne zu blockieren bis 50 abbremsen. Paar mal wiederholen. Niemals bis zum stillstand bremsen und nur sanft wieder beschleunigen damit die bremse abkühlen kann.

Perfekt wird das sicher nie wieder, dafür ist die Reibfläche auf der scheibe schon viel zu uneben :frowning:

Bernhard

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Danke Bernhard für deine, wie immer, ausführliche und informative Antwort.
Ja die Bremsen sehen katastrophal aus und ich habe keine Ahnung warum. Fahre weder Rennstrecke noch benutze ich die gar nicht. Also so, wie viele andere auch. Mit Garage meinte ich übrigens Sammeltiefgarage. Da ist eigentlich genug Zirkulation.

Dass die ganze Geschichte zu retten ist, glaube ich auch nicht mehr. Die Frage ist nun nur wer Ersatz bezahlt. Tesla (die sich natürlich erst mal wehren werden) oder ich? Ich bin gespannt wie das ausgeht. Da noch über 20 andere Mängel offen sind, wird das eh spannend, wie es weitergeht. :confused:

Meine Bremsen (auch P) sehen auch alle 4 so aus. Habe 12000 KM runter.
Werde beim Reifenwechsel die Beläge ausbauen und schauen ob etwas auffällig ist.

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