Soll ich ... schwierige Entscheidung

Hi Leute,

nach meiner Vorstellung hier mal mein erster Thread:

Mich plagt die Frage schon seit längerer Zeit ob ich umsteigen soll …
Größter Punkt für mich wäre die Reichweite … ich fahre ca. 30tkm im Jahr und bin es gewohnt erst nach frühestens 600km tanken zu müssen. Von daher interessiere ich mich für ein Model 3 Long Range mit AWD … mein Fahrprofil würde ich mit 40% Autobahn 20% Landstraße und 40% Stadtverkehr beurteilen … auf der Autobahn habe ich wenn es geht, meistens eine Reisegeschwindigkeit von 140 km/h bis 160 km/h. Jetzt natürlich dir große Frage … wie weit kommt man mit dem Long Range bei etwa so einem Fahrprofil, wenn man die Batterie bei 80% hatte? Durch die ganzen Zahlen werde ich meistens auch nicht schlauer… meistens liest man ja auch vom SR+ … ich freue mich auf eure Antworten.

Beste Grüße, Talkboxer

Das ist natürlich von deinem Fahrstil abhängig…
Ausgehend von 15 kW/100 km ergibt sich bei 80% von 74 kWh (59,5 kWh) so ca. 380 km, wenn du nicht bis auf 0% runter fährst.

… und bei 19 kW/100 km eben nur ca. 310 km.
Wie gesagt, von deinem Fahrstil abhängig.

schwierige Entscheidung, einfache Antwort: JA :smiley: :exclamation:

Hallo Talkboxer, zwei Fragen die du noch beantworten solltest: Fährst du oft bzw. täglich mehr als 300KM? Wirst du Zuhause z.B. über Nacht laden? Wenn hier „nein“, „ja“ raus kommt, kannst du sowas von direkt kaufen. Ich setzte sogar noch einen drauf und behaupte unter solchen Bedingungen wirst du glücklicher als mit jedem Verbrenner. Sollte das Ergebnis anders ausfallen, lass es uns wissen.

Viele Grüße

Chris

Zu aller erst würde ich mal aufjedenfall sagen Kauf dir das Auto.

Entscheidend ist ja nicht die Jahresleistung sondern die tägliche!
Dadurch das man das Auto ja einfach überall laden kann und insbesondere über Nacht ganz einfach zu Hause ansteckt. Entfällt das bewusste zur Tankstelle fahren und auftanken und bei weitem Strecken ist es mit den Superchargern ja auch kein Problem in kurzer Zeit wieder viel Reichweite zurück zu bekommen.

Ich habe den LR als RWD. Das Ding ist absolut Langstreckentauglich! Ich fahre sehr viel mit AP, das ist sehr angenehm. Vorsicht: der AP geht „nur“ bis 150km/h. In Bezug auf Reichweite: mach Dir keine Gedanken, so lange zu Hause / auf der Arbeit laden kannst und Du nicht jeden einzelnen Tag >350km faehrst. Den Wagen einzustopseln kostet dich 10 Sekunden, dafuer musst Du nie wieder an die Tanke (eine Sache, die ich persoenlich absolut liebe!).

Bei 30.000 Kilometer im Jahr ist das Model 3 doch die perfekte Wahl. Ich fahre 20.000 und war im Schnitt alle fünf Tage am Strom gehangen. Falls du zu Hause oder im Büro laden kannst, dann musst du dir eigentlich keine Gedanken machen bei der Fahrleistung, da hast du eher einen Komfortgewinn gegenüber dem Verbrenner.

Da haben wir sie wieder, die Reichweitenangst :wink:. Ich hatte vorher einen Diesel mit 80L-Tank. D.h. Tanken nach gut 800 km mit sehr ordentlicher Sicherheit. Nun tanke/lade ich gar nicht mehr bewusst. D.h. hier im normalen Nahbereich wird ausschlißelich zu Hause in der Garage (meist nur aus PV-Überschuss) geladen. Ich stecke also fast täglich, wenn ich nach Hause komme, den Stecker rein, das war’s.
Auf Strecke ist es natürlich anders. Ich fahre ca. 20.000 km im Jahr, aber das macht meine ich im Grunde keinen Unterschied. Du wirst halt öfter als ich Langstrecke fahren oder dein täglcher Weg ist länger. Auf Langsstrecke wirst du dich vermutlich mit einem LR AWD bei > 300 km einpendeln. Am Schnelllader auf der AB lädst du unter 15 Minuten locker > 200 km nach. Dein Fahrprofil mit min. 600 km am Stück wirst du anpassen müssen. Wenn das ein Problem ist, dann lass’ die Finger von einem eAuto und warte noch besser 2 Jahre oder so, dann sollten auch Fahrzeuge auf dem Markt sein, die solche Strecken am Stück verlässlich schaffen.
Bedenke auch, dass der Verbrauch erheblich von der Fahrweise abhängt (nicht nur die reine Geschwindigkeit). Ich fahre in der Regel auf der AB um 130 km/h. Mit eher 150 - 160 km/h kalkuliere mit max. 300 km am Stück beim LR AWD. Es kommt sehr darauf an, ob die ein Spitz auf Knopf Fahrer bist oder lieber mit Sicherheit unterwegs sein willst. Zweiter Faktor, der die Reichweite wesentlich beeinflusst, ist das Klima. Im Winter kannst du, wenn du z.B. immer die Klima anhast und >= 21 °C brauchst, je nach Situation erheblichen Mehrverbrauch rechnen. Viele Tesla-Fahrer haben sich zur Verbrauchsoptimierung angewöhnt, die Klima(automatik) möglichst aus zu lassen und stellen eine feste Stufe der Lüftung ein sowie eine Temperatur, die möglichst wenig „Aktivität“ der Heizung erfordert.
Ich sehe überhaupt kein Problem auch auf Langstrecke, man muss sich lediglich etwas umstellen. Die kurzen Ladestops sind in der Regel problemlos. Die Erwartungshaltung bzw. eigene „Beweglichkeit“ ist entscheidend für Ablehnung oder Akzeptanz. Wer immer auf der Jagd ist, wenn er im Auto unterwegs ist, der sollte sich von eAutos vernhalten.

Das klingt erstmal vielleicht einschränkend oder nervend, ist es aber nicht. Mit ein wenig Anpassung seines Fahrverhaltens kann man viel Reichweite erreichen aber viel wichtiger ist alles andere. eAuto und speziell Model 3 fahren ist eine sehr g*ile Sache, der Virus ist extrem ansteckend. Und auch die kleinen Macken des Fahrzeugs und des Herstellers lernt man normalerweise zu Akzeptieren. Manchmal wird auf hohem Nieveau gemotzt, manchmal zu Recht. Unter’m Strich denke ich, ist es im Ergebnis nicht viel anders als bei anderen Automobilherstellern aber in der Sache völlig anders. Es gibt gute und schlechte Beispiele. Tesla und Tesla/eAuto fahren ist jedenfalls speziell.

Bei der aktuellen Gebrauchtmarkt-Situation würde ich mir auch locker erlauben einen halbjährigen Test zu machen. Danach kann man sicher ohne große Verluste auch wieder umsteigen, wenn man sich von der alten Technik und der „eingefahrenen“ Denkweise doch nicht so einfach entwöhnen kann.

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Das ist ein guter Punkt. Schau mal auf den Gebrauchtportalen nach. Du hast kaum Wertverlust beim Wiederverkauf. Aber keine Sorge, daß wird wahrscheinlich nicht passieren.

Ich fahre über 20.000 km pro Jahr und auch mal 260 km am Stück ohne Zwischenladen mit einem SR+.
Du bleibst damit nicht liegen. SuperCharger sind überall und Stationen anderer Anbieter kommen noch dazu.

Ja sollst du!

Du wirst auch automatisch etwas ruhiger und langsamer fahren weil er Tesla so entspannend zu fahren ist. Dein Fahrstil wird sich etwas ändern.

Bernhard

Kaufen! Du willst nie wieder etwas anderes (Freiwillig) fahren. Reichweitenangst schwindet nach den ersten längeren Touren.

Das kann ich so nur unterschreiben. Man kommt auch viel entspannter an. Selbst wenn man etwas länger braucht, die Pausen auf Langstrecken am Supercharger tun gut.

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Ich pendle regelmäßig 200 km am Wochenende einfache Strecke.
Starte mit etwa 80% im M3P Akku, also bei bummelig 70 kWh Akku, hab ich rund 56 kWh beim Start zur Verfügung.
Ich fahre, wenn mit AP, 150km/h, ohne AP etwa 200, also eher nicht langsam.
Dabei liegt der Verbrauch dann gemittelt bei gut 25 kWh/100 km, heißt für meine Pendelstrecke, dass ich diese gut 50 kWh auf die 200 km Autobahn und Landstraße (70:30) aufbrauche.

Fazit: ich rechne mit rund 250 km Reichweite bei meiner Fahrweise.

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Ich stimme meinen Vorrednern vollumfänglich zu und gebe noch folgenden Tipp: Man kann sich das Model 3 z.B. bei nextmove mieten. Das für eine Woche zu machen und dabei intensiv das Langstreckenerlebnis zu testen, müsste die letzten Zweifel effektiv ausräumen.

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Wenn du nur den Reichweiten Vergleich und damit den im Moment noch Nachteil der E Mobilität ziehst dann Rate ich dir, bleibe bei deinem Verbrenner.
Ein eAuto ist was anderes als eines mit Verbrennungsmotor.
Daher ist der Vergleich, wenn nur ok, wenn du auch alle anderen Aspekte mit einbeziehst.
Dann bleibt meist nur noch die Reichweite und die Ladezeit als „Negativ“ fürs eAuto übrig. Die Frage ist wie hoch du die einzelnen Punkte bewertest.

Ich habe jetzt knapp 150tkm gefahren und muß alle 350 bis 450 km zum Laden… Ja und? Gehe dann meist mit dem Hund oder Entspanne.

Was ist denn überhaupt der Grund dafür, dass du vielleicht elektrisch fahren willst?

Hallo Talkboxer,

ich versuchs einfach.

  1. Du musst daheim auf 100% laden, das macht aber nichts. Ohne Ladestation daheim ? > lass es.
  2. Im Sommer kommst du bei dem Speed den du angibst ca. 350km weit. Im Winter eher 280. Dann musst du laden, grob kann man sagen pro 100 weiteren km ca. 10 Minuten.
  3. Keine Sorge vor zu wenig schnell Ladesäulen sofern du nicht östlich von Berlin wohnst. Man muss dafür auch keine Umwege mehr fahren.
  4. AP wahnsinnig entspanntes Autobahn fahren.
  5. So schnell fahren wie man will ~ 100km Reichweite bei 233kmh, geht also nie lang am Stück.

Beobachte einfach mal wie häufig du bei 600km Pinkeln gehst, gehst du 1x Pinkeln, stoppe die Zeit, du wirst sehen 12 Minuten sind eh futsch, dann musst du da halt 25 drauß machen und 2 Mails beantworten.

Gruß
Klaus

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Ich würde aus heutiger Sicht vor der Kaufentscheidung eine längere Testphase (1 Woche) planen und das Fahrzeug keinesfalls „aus dem Bauch heraus“ ohne Probefahrt kaufen. Es gibt doch zahlreiche Dinge die nicht so optimal sind, und nicht jeder ist bereit die negativen Dinge zu tolerieren.

Probefahrt ist auf jeden Fall gut! Negative Dinge gibt es überall. Aber die Hauptsache ist, dass e-Auto fahren eben eine andere Philosophie ist. Wie vom Festnetz zum Handy: vordergründig ist beides nur ein Telefon aber im Alltag nutzt man beide doch sehr unterschiedlich.

Und da freue ich mich jeden Tag aufs Neue über mein Model 3 :slight_smile:

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Eine Probefahrt oder besser mal ein Wochenende ausleihen ist sicher sinnvoll, da das Model 3 einfach anders ist als das, was man bisher gewohnt ist. Welche zahlreichen nicht optimalen Dinge Harkon meint lässt er offen, ich muss die alle übersehen bisher. Details zumindest wird man immer erst mit der Zeit erkennen, da hilft dann auch keine Probefahrt.