Auch von meiner Seite ein Dank für die Antworten auf Blackbirds Frage.
Die wertvollen Inputs hier im Thread und per PN haben uns echt geholfen. Vielen Dank euch allen! Wir haben zudem einen sehr kompetenten und unkomplizierten Installateur an der Hand. Nun steht der Entscheid fest, was gebaut wird. Hier nochmals die Situation:
Neigung: 22° West, 29° Ost
Komponenten
- 74 Stk, 315 Wp, REC TwinPeak 2 Mono
- direkt vom Hersteller zusammen mit Grossprojekt 1 MWp eingekauft, 120.- CHF pro Stk
- geringer CO2-Fussabdruck von knapp 600 kg CO2 pro kWp, also über 25 Jahre knapp 30 g CO2 pro kWh. Das ist zwar nicht ganz so gut wie Wind- oder Wasserkraft, aber solche Kraftwerke können wir auf unserem Grundstück nunmal nicht bauen. Und es ist besser als die mir-egal-PV mit europäischen Modulen, deren Zellen (!) aus China geliefert werden (50-60 g CO2 pro kWh). Für mehr Info: siehe angehängte Dokumente
Wechselrichter Fronius Symo 17.5, integriertes Lastmanagement für 4 Verbraucher inkl. Laufzeiten und Schwellenwerte,
Smart Meter am Einspeisepunkt
zudem am Balkon in der Vertikalen für mehr Winterertrag:
6 Stk, 240 Wp, KIOTO KPV ME NEC mono in Spezialgrösse (5 West-Südwest, 1 Süd-Südost)
Modulwechselrichter AEC INV315-50
zusätzlicher Smartmeter (1 Ph) zur Ertragserfassung in der Steuerung
Bewusster Verzicht auf den Fronius Ohmpilot, denn der Überschussstrom soll dem ineffizienten Heizstab nur für die Legionellenschaltung oder eine geringfügige Anhebung der WW-Temperatur über das Niveau der WP hinaus zugeführt werden. Letzteres dient wiederum primär dem Zweck, den Wirkungsgrad unserer JOULIA Duschrinne mit Wärmerückgewinnung zu steigern. Dazu kommt; Eigenverbrauch über alles ist bei uns auch finanziell nicht interessant, da Einspeisung mit 9 Rp und Einkauf um 20 Rp; der COP der WP macht das also locker wieder wett.
Überspannungsschutz beidseitig, Komponenten von Phoenix Contact (CCS lässt grüssen)
Kosten (voraussichtlich, CHF)
37’500 Total
-10’000 Einmalvergütung vom Bund
-5’000 Steuerersparnis
22’500 Kaufpreis
Daraus resultieren pro kWp rund 900.- CHF (ca. 800 EUR), was für Schweizer Verhältnisse sehr gut ist, denn die meisten der eingeholten Angebote liegen zwischen 1200.- und 1500.- CHF. Der gute Wert kommt nicht zuletzt auch durch die Grösse der Anlage zustande, da sich Kosten wie bspw. die SUVA konforme Absturzssicherung nicht linear skalieren.
Die eigene Mithilfe bei der Montage auf dem Dach (1 Tag, 4 Personen, 32h, ca. 3000 CHF) ist dabei nicht eingerechnet. Aber das macht uns Freude und es ist auch spannend, hinter die Kulissen zu blicken. Und es hilft bei etwaigen Defekten in Zukunft, wenn man den Fehler suchen muss. Auch nicht mit drin sind Betriebskosten wie z.B. Reinigung, Versicherung oder Wechselrichterersatz.
voraussichtliche jährliche Einnahmen
900 Einsparung Eigenverbrauch (v.a. WP Erdsonde in Übergangszeit und Elektroauto)
1300 Verkauf Überschussenergie inkl. Herkunftsnachweis (5 + 4.5 Rp)
Der erwartete Amortisationszeitraum beträgt bei unveränderten Randbedingungen somit etwa 10 Jahre. Eine solche Investition ist also gleichermassen ein Sparkonto mit attraktivem Zins, wie auch eine sehr nachhaltige Bank.
Nicht zuletzt deswegen störe ich mich daran, dass diese Möglichkeit in einem Volk von Mietern nur der Minderheit zuteil wird. Der lokale Energieversorger verlangt nämlich selbst für eine „Leasing-Anlage“ auf dem eigenen Hausdach stolze 2900 CHF pro kWp (!) und Geld für den Überschussstrom streicht er zusammen mit Vergünstigungen vom Bund und etwaigen Steuerersparnissen dabei gar selber ein. Ähnlich sieht es aus bei Beteiligungen an Grossprojekten, wie z.B. der Anlage im „Lerchenfeld“ der St. Galler Stadtwerke, welche bei 2700 CHF pro kWp liegt.
Allerdings; beides sind Sorglos-Pakete, also inkl. aller Betriebskosten, welche zudem ohne hohe Anfangsinvestition auskommen. Aber Faktor 3? Kann nicht sein. Habe ich auch so gemeldet. Der Handlungsspielraum diese Disparität zu mindern ist somit begrenzt, wir versuchen uns deshalb ganz unkompliziert am direkten Verkauf des Herkunftsnachweises, da Privathaushalte hierzulande für 100% Solarstrom bis zu unverschämten 52 Rp. Aufpreis bezahlen (EWZ Zürich).
Optional soll später ein Akku dazukommen. Favorit ist hier die PowerWall 20 von Sucseeker mit Notstrom und Victron (weil USV).
In 5-10 Jahren werden wir zudem auch nochmals schauen, wie weit bis dann Wasserstoff-Lösungen als saisonale Speicher sind. Da tut sich ja gerade ordentlich was, z.B. mit LOHC wo 1000 Liter Trägerflüssigkeit 2000 kWh saisonal speichern können.
Umwelt_Perspektiven_4_2013_Seite_9.pdf (863 KB)
rec_twinpeak_solstyce_2_0.pdf (106 KB)