Smooth Sailing mit Käpt'n Blaubär

Und noch ein Blauer aus der Schweiz… Am Samstag, 15.6. war es endlich soweit und wir durften unser Model 3 in Höri in Empfang nehmen. Doch der Reihe nach.

Alles begann im Herbst 2018 mit der Reservation eines Model 3. Mein Interesse für Elektromobilität war schon länger immer grösser geworden und als plötzlich die Rede davon war, dass Elon nun nach dem Model S auch einen Tesla für die Massen rausbringen würde, war mir klar: So einen müssen wir haben – alles andere macht keinen Sinn. Bisher hatten wir – ich bin seit Geburt Petrolhead – als Alltagfahrzeuge einen wilden Mix, von Saab 900 Turbo über Chevrolet Blazer 5.7 Liter bis zum C-Klasse Kombi (als der Nachwuchs da war).

Irgendwann im Frühjahr 2019 war es dann soweit: Das erste Model konnte in Zürich im Showroom besichtigt werden. Ich und meine Frau natürlich hin und voller Begeisterung zuhause das Familienbudget neu kalkuliert. Es verging ein Monat und plötzlich kam mit dem Tesla Newsletter die frohe und budgetfreundliche Botschaft, dass nun auch die Variante Standard+ zu haben sei. Ich gleich einen Termin ausgemacht und am Samstagmorgen die Probefahrt absolviert. Natürlich gab es nur ein Performance-Modell und so wurde aus dem Plan, ein Standard+ zu bestellen, irgendwie doch ein AWD Long Range. Nun ja. Den Ausschlag gaben der geringe Aufpreis bei der monatlichen Rate und natürlich die Aussicht auf mehr Reichweite, mehr Lautsprecher, mehr Motoren und überhaupt mehr Tesla-Feeling. :smiley:

Und dann, nach dem Kaufvertrag am 27.4. dann das lange Warten. Der Verkäufer hatte von 2 bis 4 Woche Lieferzeit gesprochen und so war es dann auch: Ende Mai sollte unser Model 3 abholbereit sein. Daraus wurde leider nichts, Schuld daran hatte aber nicht Tesla sondern der langwierige Homologationsprozess der Schweiz für die Anhängerkupplung. Diese konnten wir noch nachbestellen, und aus Ende Mai wurde plötzlich Ende Juni. Mehr Wartezeit, aber auch mehr Zeit um, „inspiriert“ von den Geschichten im Forum, sich allerlei Schreckensszenarien auszumalen, wie denn die Auslieferung, so sie denn überhaupt zustande kommen wird, ablaufen würde.

Anyway, plötzlich ging alles Schlag auf Schlag. Im Forum stand, die AHK sei auch von den Schweizer Behörden akzeptiert und nach einem Anruf bei Tesla wurde der Abholtermin auf den 15.6., 9:00 in Höri gesetzt. An dieser Stelle ein grosses Lob an die Kommunikation von Tesla: immer freundlich, immer kompetent und mit einer Ausnahme wurde jede E-Mail in Kürze beantwortet.

Dann der grosse Tag: Um 7.30 Uhr gings per Bahn und Bus nach Höri, wir hatten noch kurzfristigst einen Babysitter organisiert, damit meine Frau und ich den Moment der Übergabe gemeinsam geniessen konnten.

Die Übergabe verlief locker und entspannt, aber professionell. Es gab eine Einführung in die wichtigsten Features und wir hatten Zeit, unser Model in Ruhe zu begutachten. Auto recht sauber aufbereitet, Spaltmasse bis auf eine Ausnahme beim Glasdach perfekt. Und ein leichter Kratzer in der Beifahrertüre, der aber bei der geplanten Politur & Keramikbeschichtung verschwinden wird. Und komplett geladen auf 498 km Reichweite.

Los gings und schon nach wenigen Metern stellte sich ein wohl als Tesla-Grinsen bekannter rauschartiger Zustand ein. Und verschwand nicht mehr, bis unser Model 3 zu Hause auf dem Parkplatz stand. :smiley:

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Soweit so gut – am Abend dann ein kleiner Schock. Ich hatte meine Wallbox schon installieren lassen und nun war also der grosse Moment da, das erste Mal zu Hause aufladen. Nachdem das Tesla-T zuerst fröhlich blau geblinkt hatte, leuchtete es plötzlich rot. Nach mehreren Anstrengungen – Auto ausschalten, Reset der Wallbox, Bedienungsanleitung lesen – änderte sich nichts und ich rief den Tesla Support an.

Es meldete sich eine freundliche Dame auf Englisch und ich schilderte ihr das Problem. Um den Fehler einzugrenzen riet sie mir, zum nächsten Supercharger zu fahren, der 20 km entfernt ist. Ich also los, Samstagabend 19 Uhr, und begleitet vom bislang heftigsten Gewittersturm dieses Sommers fuhr ich zum Supercharger. Dort angeschlossen, klappte das Laden problemlos. Immerhin. Doch ob es an meiner Wallbox oder an meinem Model 3 lag war nach wie vor unklar. Ziemlich frustiert hatte ich vor dem Einschlafen immerhin noch die Idee, einem Freund, der das Model S fährt, eine Nachricht zu schicken, ob ich an seiner Wallbox testladen könnte.

Sonntag früh hatte ich schon seine Nachricht auf dem Handy. Ich solle kurz vorbeikommen – und das Laden an seiner Wallbox klappte wunderbar. Das Problem lag also zum Glück nicht an meinem Neuwagen, sondern an meiner Wallbox. Da mein Freund nicht nur Teslafahrer, sondern auch Ingenieur ist, schaute er sich meine Wallbox genauer an und wir stellten fest, dass die Box auf 13A Ladestrom eingestellt war, anstelle der möglichen 16A. Schalter umgestellt, Tesla angeschlossen und oh Wunder der Technik – es lädt!

Ende gut, alles gut. Oder eher der Anfang einer langen, wunderbaren Autoliebe. :slight_smile:

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Herzliche Gratulation! :smiley:
Wir waren zur gleichen Zeit in Höri und ich habe dir bei der Ausfahrt aus der Halle noch den Vortritt gegeben :smiley:
Habe ebenfalls ein blaues Model 3 und mein Erlebnis der Auslieferung auch hier im Forum veröffentlicht.

:slight_smile:

Hey, danke gleichfalls. :slight_smile: Wir haben ja, soweit ich das erkennen konnte, dieselbe Konfiguration. Viel Spass mit Wilson Blue und vielleicht bis zum nächsten Mal am Supercharger.

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Hallo liebe Tesla-Gemeinde

Nach gut 9 Monaten will auch ich mal eine Zwischenbilanz ziehen. Viel gibt es eigentlich nicht zu sagen, ausser: einfach nur geil! Ich freue mich immer noch genauso auf jede Fahrt wie nach der Abholung. Was natürlich nicht ohne Auswirkungen auf den Tachostand geblieben ist, mittlerweile liegt er bei 26’500 km. Was mir sonst noch so auffiel:

Roadtrips
Wir (Frau, ich, Sohn) lieben Roadtrips und so waren wir bisher 1 x in der Toskana, 2 x im Südtirol, 1 x in der Normandie und 1 x zum Verwandtenbesuch in Nordrhein-Westfalen. Fazit: Nie zuvor sind wir so stressfrei und genussvoll gereist. Platzangebot passt zu Dritt wunderbar, sogar im Winterurlaub: [url]Model 3 zu klein? Nein! - #28 von Electric_Blue] Zur Streckenplanung nehmen wir immer den A Better Routeplanner und fahren dann die vorgeschlagenen Supercharger an. Passt meistens super, vor allem in der wärmeren Jahreszeit. Im Winter lagen ABRP und Tesla Navi auch schon daneben bzw. war der Verbrauch einige Prozent höher als die Angabe direkt bei Fahrtantritt – dann eher konservativer planen mit ein paar Prozent Puffer. Als ideales Reisetempo in D haben sich 150 km/h erwiesen. Schnelleres Fahren spart zwar 10 Minuten ein – dafür lädt man dann 10 Minuten länger. Jeder wie ers mag. Meine Frau eher weniger – sie findet ohnehin, dass der Autopilot angenehmer fahre als ich. :smiley:

Alltag
Für den Weg zur Arbeit sind sowohl meine Frau als auch ich meistens mit der Bahn unterwegs. Ab und zu – freitags oder zur Ferienzeit, wenn die Zürcher Rushhour einigermassen erträglich ist – gönne ich mir die Fahrt mit dem Tesla ins Büro. Somit sind es neben den Urlaubsfahrten vor allem Ausflüge und Besuche bei Familie und Freunden, bei denen das Auto zum Einsatz kommt. Geladen haben wir 15’000 km an Superchargern (kostenlos wg. Referral Aktion), die übrigen 11’000 zu Hause an der Tesla Wallbox. Nie mehr an schmuddeligen Tankstellen rumstehen zu müssen hat echt was.

Teslaservice
100 % top! Das muss man einfach mal sagen. Vielleicht haben wir – und einige andere ja auch, wie man hier liest – einfach nur wahnsinnig Glück gehabt, oder vielleicht ist es in der Schweiz anders. Keine Ahnung. Aber ich kann wirklich nichts Schlechtes über den Tesla-Service sagen. Für die Probefahrt schaufelte man uns einen Termin am Samstagmorgen frei. Die Phase von der Bestellung bis zur Auslieferung verlief gemäss Lehrbuch. Und die beiden Servicetermine haben perfekt geklappt, von der Terminvereinbarung via App bis zur Abholung: einmal Winterreifenbestellung mit Montage im SeC, einmal quietschendes Beifahrerfenster, das bei mir auf dem Büroparkplatz vom Tesla-Ranger erledigt wurde.

Tuning & Gadgets
Noch nie bin ich ein Auto im Werkszustand gefahren, da es aus meiner Sicht fast immer etwas zu optimieren oder korrigieren gibt. Trotzdem finde ich, dass man am Model 3 aus ästhetischer Sicht kaum etwas aussetzen kann (nur den Dual Motor Schriftzug hab ich kürzlich weggepult). Das Design ist – vielleicht abgesehen von der etwas unentschlossenen Front – extrem gelungen für ein Fahrzeug dieser Kompaktheit. Jede Linie sitzt – vom Schwung über die vorderen Kotflügel bis zum Heck, für mich zusammen mit der Dachpartie das Highlight. Man muss sich nur mal die Werksbilder von oben anschauen, vor allem in Rot oder Weiss als Kontrast zum dunklen Glasdach. Grandios! Nur das Fahrwerk ist mir optisch zu hochbeinig und die Räder stehen zu weit innen. Letzteres Manko habe ich mit Spurplatten versucht zu eliminieren. Ein tieferes Fahrwerk will ich unserem Tessler dann zu Weihnachten gönnen. Irgendwann vielleicht auch noch 20 Zoll Felgen. Die ganzen Folierungen die es für den Innenraum gibt, wirken mir fast alle zu bastelig, genauso wie die unzähligen Gadgets. Das erinnert mich oft eher an D&W oder Kölner Taxifahrer mit Holzkugelmatten und Handyhaltern im W124.

Optimierungen
Was ich allerdings habe machen lassen, ist eine Keramikversiegelung – und das kurz nach der Abholung. Autowaschen muss man damit immer noch selber, aber der Lack sieht stets top aus und lässt sich einfacher reinigen. Und ich spare mir Zeit und Mühen für das Wachsen. Natürlich kann man sein Auto zum Waschen auch im Regen stehen lassen, aber ich mags gerne glänzend. Zudem war das Model 3 bei Stegmann zur Hohlraumversiegelung. Und ich habe Kofferraum und Türen beim Dämm-Workshop des Tesla Owners Club Schweiz gedämmt. Ja, ich liebe mein Auto. :blush:

Fazit
Nie zuvor bin ich ein Auto gefahren, dass mich über so viele Bereiche hinweg so sehr begeistert hat. Und ich bin seit Geburt absoluter Autonerd.

Zum Schluss noch ein paar Impressionen aus den vergangenen 9 Monaten:

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Kurzes Felgenupdate, quasi als vorgezogenes Geschenk zum 1-Jahres-Jubiläum :slight_smile: 20 Zoll vom Performance.

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Tagebuch-Update nach 1 Jahr, 7 Monaten

Kilometerstand

  • 47’800 km

Wartung & Reparaturen

  • Austausch Filter der Klimaanlage
  • 1 Liter Scheibenwischwasser

Optimierungen

  • KW V3 Fahrwerk einbauen lassen, dazu Spurplatten vo. 8mm pro Seite, hi. 15 mm pro Seite.
  • Mittelkonsole mit Echtholz-Abdeckung von RPM Tesla.
  • THULE Fahrradträger

Roadtrips

  • Mehrmals durch die Schweizer Alpen
  • 3 mal ins Südtirol

Jetzt mit KW V3 und Spurplatten:

Holzabeckung für Konsole von RPM Tesla:

Letztes Jahr im Sommer:

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Tagebuch-Update nach 1 Jahr, 8 Monaten

Kilometerstand

  • 49’950 km

Reparatur
Vor 2 Wochen stellte ich fest, dass der Frunk nicht mehr öffnet. Ich habe das dann via Tesla App gemeldet und für heute morgen (25.2.2021) einen Termin im SeC Schlieren (CH) bekommen. Der Austausch des Frunk-Schlosses dauerte eine gute Stunde – ich durfte im Vorraum der Werkstatt warten (wegen Corona). Alles auf Garantie. Top freundlich, Top Service.

Bereit für die Heimfahrt

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Tagebuch-Update nach 1 Jahr, 11 Monaten

Kilometerstand

  • 54’360 km

Optimierungen
Chrome Delete in Satin Schwarz , Türgriffe in Wagenfarbe.

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Tagebuch-Update nach 2 Jahren, 1 Monat

Kilometerstand

  • 61’200 km

Reparatur
Kurz vor den Sommerferien entdeckte ich einen ca. 12 cm langen Riss in der Heckscheibe (rechts unten). Via App das Problem mitgeteilt, ein Foto mitgeschickt und direkt einen Termin in einer Woche im SeC Schlieren erhalten. Dann am Tag vor der Fahrt in den Urlaub mein Auto morgens hingebracht, ein Model 3 als Loaner erhalten und am frühen Nachmittag wieder abgeholt. Alles auf Garantie, inkl. Leihwagen.

Sommerurlaub an der Mosel

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Tagebuch-Update nach 2 Jahren, 7 Monaten

Kilometerstand

  • 70’500 km

Reparatur
Kabelbaum der Heckklappe getauscht, allerdings schon im Oktober. Die Rückfahrkamera war immer öfter ausgefallen und so diagnostizierte das Service Center einen Kabelbruch. Der Kabelbaum wurde innerhalb weniger Stunden getauscht – ich bekam in der Zwischenzeit ein Model 3 als Loaner. Alles einwandfrei, unkompliziert und freundlich wie immer im SeC Schlieren. :+1:t3:

Und passend zur Jahreszeit ein Winterbild.

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Tagebuch-Update nach 2 Jahren, 10 Monaten

Kilometerstand

  • 75’600 km

Wartung & Reparaturen

  • Austausch Innenraumluftfilter durch Ranger, CHF 70.

Optimierungen
Die alten Sommerreifen haben das Zeitliche gesegnet. In den Kleinanzeigen fand ich vor ein paar Wochen einen kompletten Radsatz mit neuen Michelin Sommerreifen und originalen, neuen Performance-Felgen in Gunpowder. Zwei Fliegen auf einmal: neue Reifen und neuer Sommer-Look.

Als nächstes steht ein End of Warranty Check an, dazu mehr in ein paar Wochen.

Hier dafür noch ein aktuelles Bild:

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Tagebuch-Update nach 2 Jahren, 11 Monaten

Kilometerstand

  • 77’900 km

End-of-warranty Check
Mit der magischen 80.000 Kilometer-Marke der Werksgarantie im Blick, liess ich unser Model 3 kürzlich von REEGO in Basel unabhängig prüfen. Der Check dauerte rund 2 Stunden und umfasste eine Kontrolle aller relevanten Stellen:

  • Aufhängungsteile / Fahrwerk
  • Karosserie und Kameras
  • Frunk bzw. gesamter Vorderwagen (Kontakte, Leitungen, …)
  • Innenraum

Der sehr kompetente und sympathische REEGO-Mitarbeiter überprüfte alle Punkte, die ich bei Tesla beanstanden könnte. Er kontrollierte zudem die Bremsflüssigkeit und las die Batterie aus, die eine Degradation von 7 % zeigte, was ich absolut ok finde bei der Kilometerleistung. Ausserdem liess ich bei einem Partnerbetrieb das Fahrwerk neu vermessen.

Der REEGO-Mitarbeiter dokumentierte abschliessend in Bild und Text, wo er Chancen auf einen Garantiefall sah und wo nicht. Klar z.B., dass Tesla aufgrund des KW-Gewindefahrwerks keine Reparaturkosten an Aufhängungsteilen oder Fahrwerk übernehmen würde.

So war es dann auch. Beim Termin im SeC Schlieren – immer wieder eine durchwegs positive Erfahrung – beanstandete ich die (an-)gerissenen Gummibuchsen der unteren Querlenker, die dann auf meine Kosten getauscht wurden. Die wackelnden Vordersitze werden hingegen auf Garantie mit neuen Sockeln (?) verschraubt werden (Teile sind unterwegs). Auch das knarrende Türfangband wurde kostenlos ersetzt.

Ansonsten liessen sich keine Probleme finden und so freue mich auf die nächsten 80.000 Kilometer. :grinning:

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