Zunächst vielen Dank an die zahlreichen und aktiven Mitglieder dieses Forums!
Ohne Euch würde ich vielleicht immernoch unsere Atemluft vergiften und den internationalen Terrorismus unterstützen.
Wie kam ich dazu ein Tesla zu kaufen anstatt standardmäßig wieder einen BMW/Mercedes/VW/[insert typisches Vertreterauto hier] ?
Als im November '15 unsere fürsorgliche Mutti unserem bevorzugten Freund Erdogan ca. 1,8.Mrd€ angeboten hatte, damit er die Flüchtlinge bei sich behält, die vor dem Terror des ISIS flüchten, der seine Waffen aus Rohölverkäufen an den Türkischen Staat finanziert, war für mich die absolute Perversion unserer Gesellschaft erreicht. Ich entschied, wenn ich meine wöchentliche Pendelstrecke von 300km am Stück mit einem Elektroauto schaffen kann, werde ich keinen Verbrenner mehr fahren.
Ich kannte zwar das Model S schon zuvor („wahnwitzig teure Luxuskiste, völlig uninteressant“), aber wurde erst jetzt richtig aufmerksam darauf.
Über das Forum bin ich dann über die Leasingförderung von Land Ba-Wü, DLF und X-Leasing gestoßen. Damit rückte das Model S in vernünftige finanzielle Dimensionen.
Danach wurde einige Zeit rumgerechnet, die Geschäftsführung bearbeitet, mit der GöGa eine Probefahrt gemacht und bestellt. Von der ersten Probefahrt bis zur Bestellung hat es keine 3 Wochen gedauert.
Ich muss sagen, in den letzten Jahren ist mir das Autofahren immer mehr auf die Nerven gegangen. Die Stimmung war schon am Tag vor einer längeren Tour ziemlich mies. Das Stauloch Stuttgart hat da nicht unerheblichen Anteil daran, auch der immer heftiger werdende LKW Verkehr.
Das hat sich jetzt komplett gedreht. Ich freue mich jeden Tag mehr über meinen Silent Bob. Nervige/langweilige Strecken werden mit dem Autopiloten gefahren, beim Rest ist immer das Spaßpedal parat, um mir ein Lächeln auf das Gesicht zu zaubern. Ich freue mich schon am Tag vor einer längeren Fahrt auf die Tour.
Kommt im Radio nichts gescheites, wird eben ein Podcast gestartet oder über Spotify neue Musik enntdeckt.
Unterwegs mal eine entspannte Bio-Pause am SuC, kostenlos aufladen, mit anderen Teslafahrer schnacken und anderen Interessierten das Auto erklären.
Anstatt mit Tempomat auf 180, fahre ich mit Autopilot auf 130/140 und komme völlig entspannt und nur ein paar Minuten später an. Das sinnlose Kämpfen um jede Minute, die man früher ankommen könnte, ist passé.
Jetzt brauche ich für meine Standard-300km-Strecke 15Minuten mehr – und darin enthalten ist eine Bio-Pause, die ich mir früher nie gegönnt habe („OMG ICH MUSS ZEIT SPAREN!!!11einself“)
Preislich gibt sich mein Model S in Summe bisher nicht viel mit dem BMW 520D, den ich vorher gefahren bin. Immerhin hat man nahezu keine Betriebskosten mehr. Allerdings lade ich dann doch mehr zu Hause und eben nicht kostenlos unterwegs, als ich anfangs kalkuliert hatte. Und selbst wenn ich jetzt etwas mehr drauf lege: Ich bin absolut glücklich mit dem Auto, verpeste nicht mehr die Luft und die durchgeknallten Ölscheichs bekommen keinen einzigen Petrodollar mehr von mir.
Und plötzlich passieren verückte Dinge.
Da fährt man nichtsahnend auf der Autobahn, als wild hupend ein Golf neben einen fährt. Der Fahrer beginnt wie verrückt den Daumen hoch zu zeigen und gibt einen zu verstehen, dass man mal zeigen soll, wie das Auto beschleunigt.
Der Kunde ist beeindruckt, dass man sich bisschen mehr Gedanken macht, als nur den Profit zu maximieren und ist begeistert vom Fahrzeug -> der Marketing Effekt ist nicht zu unterschätzen.
Die Frau ist zufrieden, weil sie bequem hinten auf dem Mittelsitz neben dem Maxi Cosi sitzen kann, weil kein Kanal in der Mitte stört, es im Auto so schön ruhig ist und man über Spotify mal schnell die Lieblingskinderlieder spielen kann.
Schlussendlich: Mal abgesehen von Kleinigkeiten, wie den nicht ganz so komfortablen Sitzen (habe die Standardsitze weil die Ledersitze mir zu eng waren, aber mit Autopilot ist man ja etwas freier in der Wahl der Sitzposition) oder dem unzuverlässigen Summon, bin ich voll zufrieden und mache bei jeder Möglichkeit unfreiwillig Werbung für Tesla. Es bleibt einem nichts anderes übrig, als begeistert zu sein.
Nach über 5.000km: Endlich wieder Freude am Fahren weil Vorsprung durch Technik und es gilt sowieso das Beste oder nichts.
