Schweiz: Reichweitentest mit M3 LR AWD auf CH-Autobahn

Oft wird ja behauptet, man könne nicht auf ein Elektroauto umsteigen, weil die Reichweite beschränkt und man geschäftlich viel unterwegs sei. Gerade bei Leuten, die im Aussendienst arbeiten, kommen so gerne mal ein paar hundert km am Tag zusammen.

Das Model 3 Long Range AWD hat eine WLTP-Reichweite von 560 km. So weit so gut. Aber wie steht es mit der realistischen Reichweite? Wie weit kommt man denn auf der Langstrecke, ohne Nachladen zu müssen? Um dies herauszufinden, ist elektroautocoach.ch mit einem Model 3 quer durch die Schweiz und wieder zurückgefahren.

Hier der Bericht zur Testfahrt:
[url]https://www.elektroautocoach.ch/reichweiten-test-des-model-3-auf-der-autobahn/[/url]

Für diejenigen, die auch am Kleingedruckten interessiert sind, hier noch ein paar Hintergrundinfos zum Test:

Teststrecke:

  • 455 km (Kanton ZH - Kanton VD und retour)
  • Ca. 80% Autobahn, 15% Überland und 5% Städtisch
  • Startort ca. 450 m.ü.M., Zielort ca. 500 m.ü.M., höchster Punkt auf der Strecke ca. 870 m.ü.M.

Testobjekt:

  • Model 3 Long Range AWD
  • Tesla 19-Zoll Sport Felgen mit Standard-Hankook Bereifung, 3.0 bar Luftdruck

Witterung:

  • Sonnig und trockene Strassen
  • Temperatur beim Start ca. 16 Grad, am Nachmittag bis knapp 30 Grad

Fahrstil:

  • Normales Tempo bis zur erlaubten Höchstgeschwindigkeit von max. 120 km/h (manchmal auch ein ganz birrebitzeli darüber… :wink: )
  • Reduziertes Tempo wenn es die Situation erforderte (dichter Verkehr, Baustellen, etc.)
  • Sämtliche Verbraucher wie Klima, Radio waren an. Vor der Rückfahrt wurde das Auto noch während etwa 10 min. vorklimatisiert.

Und für die Ungeduldigen, hier das Resultat des Tests (Spoiler-Alert!):
Die 455 km konnten wie geplant ohne Nachladen gefahren werden. Unter Berücksichtigung des Batteriestands bei der Ankunft könnte man hochgerechnet mit dem Model 3 eine Strecke von knapp 530 km zurücklegen. Dieser Test hat übrigens nicht den Anspruch, hoch-wissenschaftlich zu sein, sondern sollte einfach eine Vorstellung davon geben, wie langstreckentauglich das M3 effektiv ist. Es ist auch klar, dass z.B. bei Regen oder im Winter die Resultate anders aussehen und es natürlich auch immer auf den individuellen Fahrstil draufankommt, von daher gilt auch hier: „your mileage may vary“.

2 „Gefällt mir“
  1. :smiley: danke dafür. das hat mir schon freude gemacht an deinem beitrag :smiley: :exclamation:
  2. klasse. auch einen dank dafür. ein klasse auto :exclamation:

Der 3er ist diesbezüglich schon toll. Obwohl wir immer noch wenig nachgeladen haben, kommen wir bei der Fahrt ZH-TI-ZH via Gotthard auf rund 440 km (Frühling, mit Heizung).

Die Distanz habe ich aus dem Verbrauch unter Annahme eines 75er Akus gerechnet, da nachgeladen. Vielleicht versuchen wir es im Sommer mal ohne Nachzuladen!

Die absolute Alltagstauglichkeit bei der Reichweite kann ich so bestätigen. Ich hatte vor kurzem eine Fahrt über 460km (Landstraße Deutschland) und bin mit den Werten auch sehr zufrieden.

Start: 95% Akku
Ziel: 15% Akku
zurückgelegte Strecke: 459 km
=> Reichweite auf 100% Akku hochgerechnet: 574 km

Randbedingungen:

  • nur Landstraße
  • Tempolimit (Deutschland) immer ausgenutzt
  • Klimaanlage ein
  • Höhendifferenz Start-Ziel: ca. 600m
    => ca. 3,4 kWh wurden durch die Bergabfahrt gespart
    => Reichweite bereinigt um die Höhendifferenz: ca. 540 km

Damit bin ich super zufrieden.

Gruß

Bernhard

Glückwunsch, es liegt aber hauptsächlich am Fahrer, diese Werte zu erreichen.

Deine Aussage suggeriert, das könnte man nur mit rum-öken erreichen. Dem ist nicht so. Das ist normaler Landstraßenwert, bei durchschnittlicher Fahrweise im Sommer mit dem Model 3 erreichbar.

Wo gibt es denn in Deutschland 460km reine Landstraße , das wäre mir neu…

Was passiert eigentlich wenn ich ne Route von 700km fahren möchte, den Routenplaner im Auto nehme und schneller fahre/ mehr verbrauche als von dem berechnet? Schlägt er mir dann automatisch andere/ neue SuC vor, oder muss ich die dann manuell raussuchen?

Das Navi passt die Reichweitenprognose anhand des SOLL - IST Wertes stetig an und dementsprechend auch die Supercharger Stops.

Die Akkuprognose ist sehr exakt.
Der Supercharger wird eher mit zu viel „puffer“ angefahren, da kann auch mit mehr Risiko gefahren werden.

Danke für die schnelle Antwort. Das klingt gut. Bin nämlich morgen das erste mal auf Langstrecke unterwegs und muss die o.g. knapp 700km abreißen.
Bin schon nen bisschen aufgeregt! :confused:

Ja, da kann ich „naturstrom“ nur recht geben. Das war für mich ganz normale Fahrweise und ich habe auf der ganzen Strecke kein einziges mal jemanden aufgehalten der sich ans Tempolimit gehalten hat. Da waren also auch ein paar schnelle Beschleunigungen mit dabei und ansonsten immer was erlaubt ist. Beim Überholen habe ich mich jedoch zurückgehalten - das heißt, ich bin nicht ständig mit dem Messer zwischen den Zähnen gefahren und bin auch mal hinterhergebummelt.

Ich verstehe die Aussage nicht !? Ich bin halt ohne Autobahnanteil 460 km "über die Dörfer"gefahren. Falls Du jetzt auf irgendwelche Spitzfindigkeiten anspielst dass Ortsdurchfahrten keine Landstraßen sind - ich glaube die anderen 99% haben es richtig verstanden. :wink:

Hey, Du fährst Tesla. Entspann Dich :laughing:
Die Restreichweite einfach nicht ausreizen und ordentlich Puffer lassen. Dann ist das voll easy.

Gruß

Bernhard

Alles klar! Werde berichten! :smiley:

Na gut, über die „Dörfer“ ist jetzt keine Landstraße. Es gibt schon Landstraßen, wo man lange Strecken ohne Dörfer Passagen fahren kann. So wie sich das anhört hat die Fahrt über 6-7 Stunden gedauert. Das ist für Deutschland eher irrelevant denn die meisten würden die 450km über die Autobahn in 4 Stunden fahren wollen.

Beim nächsten Mal einfach den Tempomaten auf 130 stellen und schauen was am Ende rauskommt. Ich schätze mal 370km, was ja an sich auch ok ist.

Da könnte man jetzt genauso spitzfindig fragen: Wo in Deutschland gibt es 370 km Autobahn ohne Tempolimit und ohne Baustelle?

Ich hatte letzten Sonntag sehr früh von Ludwigsburg bis Salzburg allein 9 Baustellen (teilweise reine Nachtbaustellen) und noch einige zusätzliche Tempolimits. Bin dafür wo es ging mit 150 km/h gefahren und trotzdem wie geplant mit 10% Rest am SuC in Bernau am Chiemsee angekommen. Unterwegs hatte ich sogar dichten Nebel am Albaufstieg und kleine Regenabschnitte. Für mich war das ein sehr praxisorientierter Test, da ich noch vor 9 Uhr in Slowenien sein wollte und die Reichweitenprognose sehr zuverlässig arbeitet.

Edit: kleine Grammatikfehler korrigiert

Zum „schneller fahren“ noch ein kleiner Hinweis:
Bei übermässigen Beschleunigungsorgien und Fahren mit sehr hohem Tempo empfiehlt es sich nicht, den Akku bis auf die letzten paar % auszureizen. Denn dann kann es nämlich passieren, dass aufgrund des hohen Verbrauchs die Anzeige ein wenig mehr angibt, als effektiv noch im Akku vorhanden. Und wenn du dann mit 1-2% Ladestand eine Punktlandung am SuC versuchst, ist es Leuten schon passiert, dass sie plötzlich ausrollen mussten, da kein Saft mehr vorhanden. Aber wie gesagt, dass gibt’s eigentlich nur bei sehr hohen Tempi.

Meine Strategie auf der Langstrecke ist meistens wie folgt:
Zuerst lass ich’s in der Regel gemütlich angehen und wenn ich dann im letzten Drittel sehe, wo ich im Vergleich zur Verbrauchsprognose stehe (meistens besser als ursprünglich berechnet) dann kannst du’s nochmals richtig krachen lassen bis zur nächsten Ladestation.

Gute Fahrt! :slight_smile:

Wieso ohne Tempolimit? Ich habe doch 130 km/h gesagt?

Es gibt schon einige Stellen wo man ganz schnell und ununterbrochen fahren kann - die A20 z.B gibt 150km ohne Tempolimit und kaum Baustellen(vielleicht 1).
Und danach gibt es noch 100km mit Tempo 120-130.

Es ist ja eine Sache mit 100km/h im Schnitt zu fahren und eine andere mit 50-60km/h durch Ortschaften zu dösen.

In halb D ist das höchste Tempolimit bei 120 km/h. Um 130 km/h legal fahren zu können, braucht man in D im Allgemeinen eine freigegebene Strecke.
Zu den 370 km: Ich denke man schafft auch 400km bei 130 km/h. Nextmove hatte beim LR RWD ja 450 km bei konstant 130km/h ermittelt und 315 km bei 150km/h.

Zitat der Wikipedia zu den 120 km/h vs 130 km/h Tempolimits in D: „Während in Bayern-Nord/Franken, Brandenburg (außer Berliner Ring), Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Sachsen und Thüringen auf Autobahnen relativ häufig ein Tempolimit von 130 km/h gesetzt wird, werden in Baden-Württemberg, Bayern-Süd, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein häufiger 120 km/h als Limit gesetzt.“

3 Jungs von Tesla-Car-Rent sind mit allen 3 M3 Varianten P, LR, SR+ die gleiche Strecke von 400km gefahren. Das Ergebnis hatte ich vermutet, aber dass es doch so geringe Zeitunterschiede waren, hat mich schon überrascht.

Fahrtzeit M3LR: 03:32, M3P: 03:37, M3SR+: 03:42.

Auf einer Fahrt von fast 4h und 400km liegen also nur 10 min zwischen einem M3SR+ und einem M3LR. Bei einem aktuellen Preisunterschied von 10.000,-EUR sind das also 1000,-EUR pro Minute :wink:

Die genauen Daten findet Ihr hier: https://www.tesla-car-rent.com/info/ 3m3_test /

Und im youtube kanal von Andreas Welches Tesla Model 3 🤑 überzeugt für die Urlaubsreise? 🏖 - YouTube