Wir haben im VDI das Thema ausgiebig diskutiert. Schutzkontaktsteckdosen sind für eine Dauerbelastung von 16A über 6h geeignet. Bei niedrigeren Strömen13,10A, verlängern sich die Zeiten, sind aber nicht definiert. Auch ein namhafter Schalterhersteller am Tisch konnte nichts anderes zusichern, als dass was normativ zu bringen ist. Der Wunsch war nach einer Schuko für 16A/24h Dauerstrom.
Nachdem wir in der VDI die Schutzkontaktsteckdose explizit nicht empfohlen haben zur Ladung für Elektrofahrzeuge, hatte ich einen Anruf von einem Automobilhersteller. Man will den Leuten zusichern, dass sie an einer Schutzkontaktsteckdose laden können - können sie ja auch. Wir waren uns letztlich einig, dass es funktioniert, aber nicht ideal ist.
In meiner Praxis habe ich schon etliche durch Fahrzeugladung abgerauchte Steckdosen verschieder Hersteller gesammelt. Wenn die Steckdose alt und „verratzt“ genug ist, raucht sie auch bei weniger Strom ab. Auch bei 5A Dauerstrom einem (1 kW Lader) hatte ich schon einen Schadensfall. Es ist ein Teufelskreis, Übergangswiderstände bringen Erwärmung, durch die wiederum die Halteklammern ausglühen und ihre mechanische Spannung / Klemmkraft einbüßen, damit wird der Übergangswiderstand noch größer. Nicht immer ist die Steckdose ursächlich! Es kann auch ein Übergangswiderstand im Stecker sein, der die Erwärmung startet.
Steckdosen zur regelmäßigen Ladung von Elektrofahrzeugen, sollten besonders überprüft werden, ein eigene Absicherung haben und idealerweise keine Schutzkontaktsteckdose. In der Praxis kann man schon mal an Schuko laden, ich überprüfe per Hand an unbekannten Steckverbindungen ob sich diese erwärmt, nach 5 Minuten, nach 15 Minuten und vielleicht nochmal nach einer Stunde. Viele Ladeleitungen von Elektrofahrezugen laden ohnehin nur mit 10 oder 13A und haben eine Temperaturüberwachung an den Steckerstiften, schalten ab wenn ein Fehler entsteht.