Reisebericht Roadtrip durch Zentraleuropa (Polen, Slowakei)

Reisebericht Roadtrip durch Zentraleuropa (Österreich, Slowakei, Polen, Ungarn)

Hallo miteinander

Ich möchte hier meine Erfahrungen eines Roadtrips durch Zentraleuropa veröffentlichen, vielleicht ist es ja hilfreich für andere.
Ich habe mir meinen Traum verwirklicht und einen Tesla für 4 Wochen gemietet, für einen Trip mit Freunden in die Slowakei und nach Polen, meine Hochzeit in Polen und die Flitterwochen in Polen, Ungarn und Österreich.

Total waren das 4200km innerhalb 4 Wochen, das Auto war ein weisses Model S P85 Signature mit 21" Felgen.

  1. Mai
    St. Gallen - Kosice
    1200km, 17h, Superchargers: Aichstetten, Mühldorf, St. Valentin, Wien, Zvolen
    Prognose von evtripplanner.com stimmt recht gut, obwohl wir den Supercharger in St. Valentin auch genommen haben.
    In Wien hat der Supercharger zu Beginn nur mit sehr geringer Leistung geladen, nach Wechseln des Stalls dann volle Leistung.
    In Zvolen hat uns das Tesla Navi via Rimavska Sobota geleitet. Via Poprad wäre es aber wesentlich angenehmer gewesen, da dort die Autobahn schon recht gut ausgebaut ist.

  2. Mai
    Aufladen in Kosice Shopping Mall, greenway.sk, mit 22kW Type 2, 1h 20min, 29.3kWh, auf 68%

  3. Mai
    Kosice - Poprad
    Ladestand nur noch 58%, Ladeverlust von 10% innerhalb knapp drei Tage
    130km, 1.5h, trotz langsamen Fahren kamen wir mit weniger als 20% an, vermutlich auch da der Tunnel in Branisko geschlossen war und wir über den Berg mussten.
    Aufladen in Poprad Shopping Mall, greenway.sk, mit 22kW Type 2, 1h 15min, 27.5kWh

  4. Mai - 11. Mai
    Aufladen in Tatranska Lomnica mit 2kW, Schuko, knapp 40 Stunden

  5. Mai
    Tatranska Lomnica - Krakau
    140km, 2.5h. Das Tesla Navi wollte uns via Niedzica/Tymbark navigieren, das wären 40min und knapp 30km Umweg gewesen. An der richtigen Stelle abgebogen hat sich das Navi korrigiert und die Tripprognose war um 15% Prozentpunkte höher.
    Aufladen in Galeria Kazimierz Shopping Mall, kostenlos mit 22kW Type 2

  6. Mai
    Aufladen im Hotel Dwor Sierakow
    Leider hat hier der UMC für zwei Tage nicht funktioniert, vermutlich weil er nass geworden ist. Zum Glück hatte ich noch einen Juice Booster dabei. Ohne UMC und ohne Juice Booster wären wir vermutlich für ein paar Tage stehen geblieben.


  1. Mai
    Aufladen privat mit CEE Rot 32A

  2. Mai Bochnia - Bieszczady
    220km, 4h
    Aufladen beim Hotel nicht möglich, da der rote CEE Anschluss nur 4 Pins hat.

  3. Mai
    Aufladen am Campingplatz Tramp in Cisna
    rote CEE Anschlüsse mit 16A, 32A (und 63A) vorhanden

  4. Mai Bieszczady - Kosice - Budapest
    430km, 7h
    Aufladen in Kosice Shopping Mall, greenway.sk, mit 22kW Type 2, 1h 40min, 37kWh

  5. Mai
    Aufladen am Hotel Gellert in Budapest
    da hatten wir recht Glück, da man nicht einfach so vor dem Hotel parkieren kann
    am zweiten Tag habe ich rote CEE Anschlüsse mit 16A und 32A direkt bei der Hotelvorfahrt entdeckt, und nach kurzer Rücksprache an der Rezeption (und etwas fragenden Blicken) vermutlich einer der schönsten Ladeplätze in Budapest

  6. Mai Budapest - Balaton
    156km, 2h

  7. Mai
    Aufladen im Hotel Liszkay
    rote CEE Anschlüsse mit 16A und 32A vorhanden
    zuerst mit 16A über Nacht erfolglos, das nächste Mal von Anfang an unbekannten Orten mit geringster Leistung laden, z.B. 10A, nach 15min und nach 1h kontrollieren, da die Sicherungen erst nach einer Weile rausspringen
    am Morgen dann am 32A Anschluss problemlos geladen

  8. Mai Balaton - kurz vor Salzburg
    466km, 7h, Supercharger in Graz (zu Fuss ins Restaurant Zur Schmiedn für ein gutes Abendessen)

  9. Mai
    Supercharger Salzburg beim Kaiserhof
    Im Nachhinein hätten wir hier übernachtet, da es uns der Kaiserhof sehr gefallen hat. Sie bieten auch einen kleinen Elektroflitzer an um nach Salzburg zu gehen.

  10. Mai Salzburg - St. Gallen
    370km, 5h (viel Verkehr, starker Regen)
    Kostenlose Parkplätze und Type 2 Ladestation für Gäste beim Eco Suite Hotel in Salzburg

Superchargers: Rosenheim, Aichstetten
Das Tesla Navi wollte den Supercharger in Rosenheim nicht nehmen. Zwischendurch ging die Tripprognose bis auf 5% runter, deshalb haben wir in Rosenheim kurz aufgeladen, es wäre gut wenn das Navi die Möglichkeit gäbe einen Supercharger spontan einzubinden.
Bei der Raststätte in Aichstetten war es recht lustig, da die Verbrenner bei der Tankstelle anstehen mussten und wir alle Plätze am Supercharger frei hatten :slight_smile:

  • Da greenway.sk nach Zeit abrechnet, wäre ein Chademo Adapter sehr hilfreich gewesen. Dann hätte ich nicht 127€ für 94kWh (4h 15min) bezahlt
  • Das Tesla Navi war in Osteuropa nicht zuverlässig, speziell wo es keine Autobahnen hat. Die Routenplanung war nicht zuverlässig und die Zeitprognose war jeweils bis 50% daneben, die Batterieprognose hingegen stimmte. Deshalb würde ich immer mit Google Maps überprüfen. Für die Batterieprognose hatte ich das Gefühl dass auf Autobahnen eher mit 110km/h gerechnet wird, mit 130km/h muss man mehr Reserve einplanen.
  • Vampire drain war 3% pro Tag und das ist arg viel. Ich habe gelesen dass es nur 1% pro Tag ist, aber vielleicht ist das nur bei den neueren Modellen der Fall
  • für 3 Erwachsene ist der Tesla hinten zu eng für lange Strecken, das nächste Mal würde ich maximal zu viert gehen, Gepäck hingegen war kein Problem.

Sehr schöner Bericht, vielen Dank

Der Vampierverlust lässt darauf schliessen das der Vermieter Teslalog mitlaufen lässt. Das kommt dann hin mit 3% am Tag. Das wäre dann nicht dem Auto anzulasten :wink:

Hättest du nicht das Greenway Monatsabo nehmen und nach 4 Wochen wieder kündigen können? Wären dann 19€ Grundentgelt + 51€ für die Zeit gewesen.

Danke für den Bericht! Fahre in 2 Wochen auch durch Zentraleuropa (via Österreich in die Slowakei bzw. Tschechien, dann auch zu einer Hochzeit nach Polen). Hast du die Ladungen in Hotels/Campingplätzen jeweils vorbereitet, also nach Steckdose angefragt? Scheint mir nicht so, anhand deiner Beschreibung. Würdest du es empfehlen? Wie viel range anxiety haben dich, deine Frau (Gratulation zur Vermählung) oder die Passagiere begleitet?

das wäre vermutlich eine Möglichkeit gewesen

Anxiety hatten wir eigentlich fast nie, solange die Tripprognose über 20% blieb sowieso nicht. Im Gegenteil, wir hatten so viele positive Erlebnisse, die Leute waren immer sehr hilfsbereit, freundlich und interessiert. Viele Leute hatten noch nie ein Elektroauto gesehen.
Verfahren sollte man sich aber schon nicht, z.B. falsche Autobahneinfahrt kann schnell ganz blöd enden.
Ich habe schon einiges vorbereitet, alle bekannten Ladestationen im voraus herausgesucht und die Distanzen berechnet. Im Nachhinein würde ich Strecken in unbekanntem Gebiet ohne bekannten Ladestationen über 250-300km vermeiden. Hilfreich war auch dass man Smartphone in ganz Europa Internet hat.
Bei zwei Hotels haben wir im voraus angefragt ob es möglich ist zu laden (wobei bei einem dann der falsche CEE Stecker war…), der Rest haben wir spontan geschaut. Aber ich habe das Gefühl dass es fast an jedem Ort dreiphasige Anschlüsse hat, irgendwann entwickelt man einen Sinn dafür rote Stecker zu entdecken :wink: Und wenn man zwei Tage an einem Ort bleibt kann man ja immer über die normale Steckdose laden.

Für die letzte Etappe plane ich von Gdynia zum SuC Uckerfelde, 380km. Vollgeladen starten, nur Landstraße und behutsam am Pedal des S85. Wird spannend, aber sollte meinen Überlegungen nach klappen.

Freue mich schon, meinen Steckdosenspürsinn zu schärfen.

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Auf der Landstraße kein Problem :slight_smile:
Mein S60 schafft da schon annähernd 350km !!

Gruss

Mario