Reduzierung der Ladeleistung bei öfterem DC-Laden

@Eckhard-Dein Zitat: „…Grund stellen sie die Kundenfahrzeuge und Loaner hemmungslos an den Supercharger vom SeC“

Ich habe gestern vor dem mutmaßlichen, neuen SeC in Hannover vier Destination Charger aber KEINEN Supercharger gesehen.
Ein Schelm der dabei an „Ladeleistungs-Reduzierung“ denkt :wink:

a) eben - deswegen meine rückmeldung dazu an dich :smiley:
b) jeder, der im haushalt mit akkus umgeht, kennt dieses phänomen eigentlich. also sooo neu, ist das ganze ja gar nicht. in der größen ordnung ja, aber das prinzip schon. nein, nicht j e d e r weiß das, aber auch nicht so wenige.
bb) ich wusste schon 2016, dass das, was im verkauf gesagt wurde, relativ ist - wie du ja auch selber schreibst: „…selten qualifizierte Auskünfte.“ :smiley: :exclamation: ich würde dir ja fast auch unterstellen, dass du nicht ahnungslos bei tesla vorbei geschaut hast. hattest du doch schon deine ev-erfahrungen.
c) vlt. genau aus den gründen, die du ins felde führst: doch alles anders als erwartet mit der technik/ in der größenordnung?
einig sind wir uns defenitiv: eine kommunikation wäre gut und schön gewesen :smiley:
d) ich rege mich nicht darüber auf. ist schade, aber für mich eben kein aufreger wert - zu sehr unterstelle ich auch tesla, dass die noch lernen dürfen. bei vw und konsorten hätte ich da weniger verständnis (aber das thema hatten wir hier im tff, meine ich, schonmal?! :smiley:)
e) auch hier meine meinung: einen „deutlichen widerspruch“ sehe ich nicht. eine reduzierung ja, zum schutz und aufrechterhalten genau dieses werbeversprechens. für mich gilt weiterhin: jedes model von tesla ist - gerade im vergleich - z.zt. noch ein langstreckentaugliches ev :exclamation:

in diesem sinne :smiley:
lg

Am SeC Nürnberg gibt es bis heute keinen Supercharger. Dieser SeC wurde Mitte 2017 eröffnet.

Woran das liegt weiß ich natürlich nicht, aber ein SuC ist im Unterhalt sicherlich um ein Vielfaches teurer als z. B. 5 DeC.

Gebrauchsspuren ist eine Sache. Eine völlig andere Sache ist es, wenn eine Firma aus heiterem Himmel plötzlich die Ladeleistung (und teils auch die Kapazität) reduziert.
Ich habe mich vor dem Kauf meines Wagens ausführlichst informiert und habe Statistiken gesehen, dass auch Fahrzeuge nach über 300.000km noch über 90% Kapazität haben und auch ständiges superchargen nicht schadet.
Deswegen haben ich mich für meinen Wagen entschieden (bei dem zur Zeit wieder alles in Ordnung ist).
Sollte aber irgendwann seitens des Herstellers was reduziert werden, so wie einigen geschehen, so ist das definitiv ein Grund um sauer zu sein.
Das hat nichts, aber auch rein gar nichts mit normaler Alterung zu tun.

Viele Grüße
Norbert

…ja-kann natürlich auch der Grund sein.

Es gibt keinen Autoverkäufer der sagt: „Schön, dass Sie sich für das Auto interessieren, aber nach 200.000km verbraucht es mehr Öl und mehr Diesel, bei häufig Kurzstrecken und Kälte versotten die Ansaugwege und das AGR-Ventil, ausserdem verstopft der Partikelfilter“.

Dann ist an dem Auto einer der Lüfter oder Kühlmittelpumpen kaputt -> ServiceCenter.

Auf InsideEV schreibt einer über sein Model S100D: „Charged this morning @Fastned 135kW until 45% SoC“ - und ob das langstreckentauglich ist.

Die Fahrzeuge mit wenig Laufleistung und Reduzierung der Ladeleistung waren natürlich in den Service Center. Die konnten nichts finden und haben dann 175,50 Euro für die Prüfung kassiert.

Das Problem mit der bestmöglichen Langstreckentauglichkeit der Teslas (und in Zukunft auch mit Porsche, Audi und Co.) ist doch ganz einfach.
Wenn du sie nicht häufig nutzt ist sie vorhanden. Brauchst du sie regelmäßig verlierst du sie. Genau darauf war meine Bemerkung bezogen. Für das ich-fahre-2-3-mal-im-Jahr-in-den-Urlaub-1.000-km-Langstreckenprofil ist alles wunderbar, auch über viele Jahre hinweg. Der Langstreckenfahrer der das im Monat oder in der Woche macht, merkt schon sehr schnell das die aktuellen Batterien dafür nicht entworfen worden ist und die Ladeleistung und nutzbare Energie gesenkt wird und sich somit seine Ladezeit erhöht und die Abstände zwischen den Ladehalten reduzieren.

Eine hohe Ladeleistung bei einem Fahrzeug sagt nichts aus.
Denn gerade die, die ihre höchsten Ladeleistungen posten sind Wenigfahrer die auch mal am Schnelllader stehen. Machst du das regelmäßig brauchst du so etwas nicht mehr mitzuteilen.

Natürlich sagt kein Verkäufer, dass das Fahrzeug was er verkaufen will über die Jahre schlechter wird. Gerade bei Tesla ist es mit den fortlaufenden Softwareupdates ja sogar teilweise falsch weil es weiter entwickelt wird.
Trotzdem müsste er einen Interessenten über die Auswirkungen seines Fahrprofils informieren, so wie es ja auch über die Bedienungsanleitung mittlerweile gemacht wird.

Die Reduzierung der Spitzenladeleistung, die ursprünglich mal der Grund für diesen Thread war, ist ja auch nur die Spitze des Eisbergs bzw. Problems.
Was die Veränderung der Ladekurve in den letzten Monaten zeigt ist, dass hier das eigentliche Problem schlummert.
Denn wirklich hart trifft es die Fahrzeuge, die über 80% SOC nicht mehr sinnvoll laden können, da die Ladeleistung auf AC-Niveau abgesenkt worden ist und zusätzlich auch noch 10%-15% weniger Energie nutzen können. Dadurch erhöht sich in diesen Fällen die Ladepause von rund 30 Minuten auf 50 Minuten weil man aufgrund der geringeren Kapazität in der Batterie immer besonders voll laden muss und hierfür extra lange braucht da die Ladeleistung zum Ende der Ladekurve hin deutlich reduziert worden ist.

Ähnliches gilt z.B. für die auf 82kW reduzierten 75-ziger Batterien. Bis Mai waren das nur 16kW weniger Spitzenladeleistung, jetzt mit der neuen Ladekurve ist der Abstand nicht nur auf 36kW gestiegen, sondern weil die Ladekurve schneller abflacht auch zusätzlich noch die absolute Zeit, um z.B. auf 80% SOC zu laden angestiegen.
Für die ladeleistungsreduzierten Batterien bedeutet das also eine zweite Verschlechterung nach der Reduzierung der Spitzenladeleistung. Wie viel das bei der jeweiligen Batterie ausmacht kann ich noch nicht sagen weil mir die Daten fehlen, aber ich gehe davon aus, dass einige weitere Minuten Verzögerung pro Ladevorgang dazugekommen sind.

Vor diesem Hintergrund ist dann bei einigen Batteriegrößen und Fahrprofilen die Langstreckentauglichkeit für den regelmäßigen Einsatz, nicht für die paar Urlaubsfahrten pro Jahr, wirklich in Gefahr, insbesondere im Winter.

Viele Grüße Dirk vom E-Auto-Vlog

Sehr gute Zusammenfassung!

Ja-echt übel :frowning:

a) ja, dass ist natürlich richtig: für mich als wenig-langstrecken-fahrer ist das etwas anderes als für dich :exclamation: und doch meine ich: du verlierst sie nicht. sie verändert sich - zu deinem schlechten. aber gerade status quo ist mMn tesla der einzige anbieter, der dir die langstrecke eben möglich macht.
das mag sich noch ändern - nur bisher sieht das im vergleich relativ aus.
b) wer muss denn von den großen akku-tesla´s über 80% laden - regelmäßig? mal, bestimmt. aber regelmäßig, so wie du es beschreibst? ich brauche das mit dem x und meinem 60er schon. aber die großen? dann noch das S oder das 3? dann geht die zeitersparnis eben in´s langsamere fahren über, statt länger zu laden :mrgreen: oder nicht?!?

Bei mir macht das ca 5 Minuten aus zwischen vor 2 Jahren und 2 Wochen beim Laden von ca 24 auf 90%.

Ich finde die Verlängerung beim Laden nicht so ausschlaggebend. Tatsächlich merke ich es beim Reisen nicht wirklich. Einen ausgelasteten SuC merkt man sehr viel deutlicher.
Wir haben uns das MX ausdrücklich gekauft, um damit zu reisen und auf z.B. Flugreisen zu verzichten.
Im Sommer haben wir knapp 6000 km mit dem Wohnwagen und dem in der Ladeleistung limitierten Akku gemacht. Die Limitierung ist in der Praxis nicht wirklich auffällig. Man kann sie sehen, wenn man sich ältere (noch unlimitierte) Ladekurven ansieht, aber gestört hat es uns in der Praxis nicht.

Das ist natürlich nur meine/unsere persönliche Erfahrung.

Zu der Kommunikation dieser Sache durch Tesla und allgemein der Weitergabe von Informationen durch und innerhalb von Tesla muss man ja nicht mehr viel sagen…
(Als Anekdote dazu: Als ich bei meinem ersten Tesla vor 2,5 Jahren den AP nachkaufen wollte, wurde ich von Sales zum SeC geschickt, da man das nur dort freischalten könne. Im SeC wurde mir dann gesagt, ich müsste den AP erstmal bezahlen und dann würde das via Software freigeschaltet. Und dann wurde ich vom Servicemitarbeiter gefragt, was denn der AP eigentlich kosten soll…
Ich hab den AP dann Nachmittags über mein Teslakonto gekauft - war aber trotzdem eine interessante Erfahrung :wink: )

Wie ist denn die eigene Erfahrung der Fahrer hier, die häufiger mal richtig Strecke machen müssen. Habt ihr das Gefühl, dass ihr mit der Begrenzung spürbar länger am SuC wartet?

Gerne gebe ich mal ein paar mit Daten unterfütterte Infos aus dem Langstreckenalltag mit dem S75.

Vorweg. Im Urlaub ist mir eine Verlängerung des Ladevorgangs um 5 Minuten pro Ladevorgang meistens egal, da ich keine Termine habe.

Bei Geschäftsfahrten sieht das dann schon anders aus.

Im letzten Monat bin ich eher viel gefahren, insgesamt 4.800km. Meist fahre ich 1 - 2 mal pro Monat 1.600 - 2.600km pro Tour, allerdings ist das dann in der Regel über ein bis zwei manchmal auch mehr Tage verteilt. D.h. ich lade häufig 2 - 3 Mal pro Tagestour am Supercharger.
Läuft es schlecht, dann kann es aber auch bis zu 9 Mal sein, da hatten wir z.B. einen Regensturm bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt, das Dachzelt auf dem Dach und sind 1.180km in 16 Stunden mit einem Verbrauch von 24,3 kWh gefahren.

Mein aktueller Tagesrekord an einem warmen Sommertag mit Temperaturen von 9 - 31 Grad liegt bei 1.235km, Start um 4:43, Ankunft am Tagesziel nach 819km um 14:20 Uhr. Bis dahin habe ich 2 x 29 Minuten und 1 x 46 Minuten geladen.
Am Ziel stand das Auto dann 3:09 Std. während meines Geschäftstermins und hat AC geladen.
Auf der Rücktour habe ich dann 34 Minuten am Supercharger geladen und dann 6:30 Std. via AC über Nacht. Gesamt waren es 1.235km, die ich um 22:11 Uhr erreicht habe.
Die restlichen 430km nach Hause am nächsten Tag habe ich dann 1 x 24 Minuten am Supercharger geladen.

Würde ich jetzt 5 Minuten länger laden müssen, wären das am ersten Tag 15 Minuten und am zweiten Tag 5 Minuten gewesen. Kein wirklicher Unterschied. Problematisch wird es dann erst, wenn der Verbrauch steigt, die Abstände zwischen den SuC groß sind und man wirklich immer auf 80%-90% laden muss. Beim obigen geschilderten Tag habe ich am Supercharger auf 71%, 80% und 87% geladen, um sicher zur nächsten Ladestation zu kommen.

Allerdings kann ich durch die geänderte Ladekurve nicht sagen, ob der Unterschied wirklich nur so klein sein würde. Denn seit kurzem geht die Ladekurve beim S75 ja viel steiler bergab und das betrifft auch die in der Ladeleistung limitierten Batterien.

D.h. je voller ich lade desto geringer der Unterschied.

Bei der 90-ziger Batterie sieht das ganz anders aus. So weit ich das - von bisher einem Teslafahrer weiß - ist es dort sogar so, dass die Ladekurve flacher bei den in der Ladeleistung limitierten Fahrzeugen verläuft als bei den nicht limitierten. D.h. sobald du über 70% lädst bist du mit dem limitierten schneller als mit dem nicht limitierten.

Zudem ist die Ladeleistung mit der neuen Software viel abhängiger von den Umgebungsbedingungen wie Batterietemperatur, Auslastung des Superchargers (ohne Teilung der Leistung zwischen zwei Stalls) usw. D.h. ich bekomme nicht mehr zuverlässig wie bei einem Uhrwerk 98kW Ladeleistung sondern sie schwankt zwischen 104 - 128kW bei gleichem SOC.

All das macht es viel schwieriger eine eindeutige Aussage zu treffen als bisher.

Lange Rede kurzer Sinn. In den meisten Fällen wird es keine wirklich großen Auswirkungen haben, wenn die Ladeleistung limitiert ist. Erst wenn dann wie bei der 85-ziger Batterie auch noch eine Reduzierung der entnehmbaren Energiemenge dazu kommt und zusätzlich die Ladeleistung über 80% extrem niedrig ist, wird man weil man dann ja häufig auf 90% laden muss eine spürbare Veränderung wahrnehmen.

Viele Grüße Dirk vom E-Auto-Vlog

Ich würde sagen… wartet mal den Winter ab.
Gerade die 70/75 werden auf Langstrecke Probleme mit der Ladezeit bekommen.

Es bleibt für mich weiterhin ein Eingriff in mein persönliches Eigentum!

a) bin gespannt.
b) hält dich ja keiner davon ab, dieses dann deswegen wieder zu verkaufen :mrgreen:

@dirk: wie gesagt: ich kann mir nicht vorstellen, dass du mit deinem S auf über 80% am SC laden m u s s t… wie schon erwähnt: könnte es nicht sein, dass du eine zeitreduzierung dann dadurch wieder reinholst, indem du zwischen den SC dann langsamer fahren würdest, wenn es die entfernung erfodert? ich meine schon… aber ein test 1:1 wäre natürlich klasse :smiley:

Nein, denn die Begrenzung fällt dann am stärksten ins Gewicht, wenn man sich nur im unteren SoC-Bereich bewegt.

Kann ich nicht bestätigen. Siehe der Vergleich oben: Laden vor 2 Wochen im Vergleich zu vor 2 Jahren.

Ist bei meinem S75 auch so.

Das ist bei meinem nicht so. Aber im mittleren Bereich wird ein Teil von dem, was im unteren Bereich an Zeit aufgeschlagen wurde, wieder rein geholt.

Exakt.

@wp-querz Ich lade am Supercharger nur so viel wie ich wirklich muss und fahre wenn es schneller geht auch lieber öfter raus als länger zu laden oder die Geschwindigkeit zu reduzieren.
Einzige Ausnahme ist meine Startstrecke. Da investiere ich aus Bequemlichkeit und weil der Supercharger nicht so toll ist gerne 4 Minuten, um die 300km mit 120 km/h zum übernächsten Supercharger zu fahren.
Bei meiner Beispieltour musste ich z.B. vor dem Ziel am Supercharger auf 87% laden, weil ich sonst nicht zum Ziel gekommen wäre und der Supercharger davor in Leonberg so ungünstig lag, dass es deutlich länger gedauert hätte dort hinzufahren und zu laden.

@Stephan
Gut zu hören, dass bei dir die Ladekurve nicht abgeflacht worden ist. Wenn ich mich richtig erinnere hatte jemand anderes andere Erfahrungen gemacht.

@Plan-B
Der nächste Winter wird wirklich interessant, da die Ladeleistung ja noch viel mehr von der Umgebung abhängt. Ich könnte mir vorstellen, dass das BMS viel sensibler auf die Außen- und Batterietemperatur reagiert und die Ladeleistungen drosselt. Denn gerade das kalte Schnellladen ist besonders schädlich für die Batterie. D.h. ich werde immer mit eingeschalteter Batterieheizung und dem Supercharger als Ziel fahren damit das Laden schneller geht. Vermutlich muss ich dann die ersten 300 km ohne Ladehalt von der Wunschliste streichen, denn das schaffe ich nur wenn die Batterie nicht vorgeheizt wird.

Viele Grüße Dirk vom E-Auto-Vlog

Meine Ladeleistung ist reduziert, entweder seit Update oder seit Reset wegen Taximodus. Anfangs hatte ich fast immer 80 kWh geladen, jetzt freue ich mich schon über 72.

Daher meine Frage: wie wärme ich die Batterie vor?

Hallo,
indem du den SuC im Navi als Ziel vorgibst.

Ich habe das mal getestet.
Die grau Kurve habe ich aufgenommen mit SuC als Navi-Ziel (15° Außentemperatur).
Die grüne ohne SuC als Navi-Ziel (19° Außentemperatur).

Der Unterschied ist schon ziemlich krass.

Viele Grüße
Norbert

Hallo Norbert, vielen Dank!