Reduzierung der Ladeleistung bei öfterem DC-Laden

Bei der Kilometerlaufleistung in dieser Zeit auch gar nicht anders möglich.

Hast du die Reduzierung schon lange?
Ab wann hat sie eingesetzt, also ab welchem Kilometerstand bzw. vielleicht hast du sogar die Info ab welcher kWh-Menge DC-Ladungen im Vergleich zu AC-Ladungen?

Leider wurde uns das im Frühjahr 2017 noch nicht mit der Reduzierung gesagt, mittlerweile steht es ja in allen Bedienungsanleitungen und gilt nicht nur für das Model 3, sondern auch für andere Hersteller.

Porsche hat das z.B. auch in seinem Infomaterial drin stehen.

Wer also wirklich sehr viel DC lädt muss bei den meisten Herstellern damit rechnen, dass die Spitzenladeleistung reduziert wird und sollte vorher klären auf welchen Wert sie bei welcher Batteriegröße reduziert wird.

Hättest du z.B. eine 100-ter Batterie, dann könntest du auch nach der Reduzierung vermutlich mit mehr als 120kW laden. Genaue Infos zur Limitierung der großen Batterie gibt es noch nicht, da ja erst seit kurzem überhaupt das Laden mit mehr als 120kW möglich ist und seit dem die Ladekurven sehr individuell vom BMS an die Gegebenheiten angepasst werden.

So waren bei meinem S75 bisher maximal 128kW möglich, dann längere Zeit 114-117kW jetzt aber bei meiner letzten Langstreckentour mit 5 Ladungen nur 107-111kW.

Es wird immer schwerer zu sagen ob man zu langsam lädt, da das BMS intelligenter geworden zu sein scheint und deswegen die Ladekurven viel individueller sind.

Viele Grüße Dirk vom E-Auto-Vlog

dazu kann ich leider nichts sagen, habe den Tesla erst seit Km 170000

Oh, verstehe. Du meinst also erst seit 1.000km?!

Da würde ich mir schnell überlegen, ob du das akzeptieren kannst, dass dein Model S75 eine geringere Ladeleistung hat und eventuell die Batterie durch die vielen Ladevorgänge am Supercharger stark beansprucht worden ist, was später ggfs. zu einer deutlichen Reduzierung der verfügbaren Kapazität führen könnte (beim S85 mit der alten Batterie sind es bis zu 15% weniger Reichweite zusätzlich zur normalen Alterung).

Sollte dir der Verkäufer dies nicht beim Verkauf gesagt haben und ein gewerblicher Verkäufer gewesen sein, würde ich mir überlegen ob du den Kauf rückabwickelst. Denn eine wesentliche Beeinträchtigung / ggfs. sogar Mangel einer erwartbaren Leistung bei deinem Auto ist dir verschwiegen worden.

Ich würde nichts machen, wenn du weniger als 40.000 Euro für das Auto gezahlt hast und es für dich nicht wichtig ist, dass du schnell am Supercharger laden kannst und auf der Autobahn weiter als 300km bei 130 km/h kommst.

Viele Grüße Dirk vom E-Auto-Vlog

P.S. Wenn du willst kannst du mich auch gerne via PN kontaktieren und wir reden kurz darüber, das geht einfacher als über die Postings.

Das sehe ich nicht so Eckhard.

Wenn jemand ein Fahrzeug mit 170’000km kauft, gibt es eben Verbrauchsspuren. Es war ja wohl Absicht, weniger bezahlen zu müssen.

Bei der Kommunikation von Tesla ist es halt schwer. Fast keiner der online verfügbaren Occasionen liefern noch ein BMS-Ausdruck mit, zumal den wenigstens das mit dem often Laden klar ist. Genauer hinschauen lohnt sich auch bei gewissen Verbrenner, um zu erfahren, was Getriebe „erlebt“ bzw. „überlebt“ hat.

Nach meiner Einschätzung kann man es sich nicht so leicht machen. Ein Jurist müsste das noch mal im Detail prüfen ob ich Recht habe.

Aber ich sehe es so.
Zum Zeitpunkt der Erstzulassung des Autos war diese Art der Abnutzung nicht bekannt und ist auch heute nur in diesem Thread bekannt und selbst bei Tesla immer noch unbekannt. Dort gibt es immer noch das Wissen, dass keine Reduzierung der Ladeleistung vorliegt, auch aus diesem Grund stellen sie die Kundenfahrzeuge und Loaner hemmungslos an den Supercharger vom SeC.
Vor diesem Hintergrund kann man nicht von „Gebrauchsspuren“ sprechen, sondern müsste meiner Meinung nach auf diesen konkreten „Mangel“ hinweisen. Vor allem weil nicht alle Fahrzeuge betroffen sind sondern nur die, die viel DC geladen haben und es eine spürbare Beeinflussung der Fahrzeugqualität auf der Langstrecke gibt.
Ich würde es jetzt nicht in die Anzeige hineinschreiben aber im Verkaufsgespräch würde ich das erwähnen und so wie in der Betriebsanleitung geschehen formulieren.
Viele Grüße Dirk vom E-Auto-Vlog

Bei einem Gebrauchtfahrzeug mit erheblichem Kilometerstand ist je nach Fahrweise der Vorbesitzer aus meiner Sicht eine spürbare Verminderung der Leistung total normal. Nun äußert sich „Leistung“ bei einem BEV halt etwas anders als bei einem Verbrenner, weil die Batterie und nicht der Verbrennungsmotor das entscheidende Verschleissteil ist. Wenn man als Käufer auf Nummer Sicher gehen will, muss man halt eine Probefahrt machen, Batterie von Sachverständigen auslesen lassen, auf den Prüfstand etc. Ich glaub die meisten Gebrauchtkäufer machen das nicht alles und gehen damit halt ein gewisses Risiko ein.

Nun muss man aber auch mal sagen dass der Wagen durch das langsamere Laden ja nicht unbenutzbar wird. Für viele Anwendungsfälle spielt die maximale Ladegeschwindigkeit am Supercharger gar keine Rolle.

Dass Batterien altern - ist doch eigentlich nichts neues „Überraschendes“ - das wusste doch auch vor 5 Jahren eigentlich schon jeder!?

Und das Batterien schneller altern, wenn man sie dauernd schnell lädt - speziell Lithium basierte - ist doch eigentlich auch nicht sooo „überraschend“?

So ganz verstehe ich die „Verwunderung“ mancher da nicht - zumal wir ja über Autos mit weit über 100-200tsd km teilweise hier sprechen.

Und wie schon oben gesagt - die sind ja nicht mit einem Schlag unverwendbar .- sondern eben nur ein wenig „älter“…

Es geht hier auch nicht primär um „Alterungsprozess“ von Batterien
sondern um die Reduzierung der Ladegeschwindigkeit durch Tesla :wink:

Naja - aber genau das ist ja die Folge des Alterns - der Innenwiderstand der Zellen (Ri) steigt langsam an - dadurch entsteht bei gleichem Strom natürlich immer mehr Wärme…

Oder eben den Ladestrom senken - um die gleiche Wärmemenge zu kontrollieren - alles eine Folge des durch „natürliche Alterung“ ansteigenden Innenwiderstands von Lithiumakkus…

Das sind einfach elementare physikalische und chemische Zusammenhänge :nerd:

Tesla erklärte bereits, dass sie die Ladegeschwindigkeit reduzieren müssen, wenn sich die Zellen mit zunehmenden Alter und Laufleistung verändern:

[i]“The peak charging rate possible in a li-ion cell will slightly decline after a very large number of high-rate charging sessions. This is due to physical and chemical changes inside of the cells. Our fast-charge control technology is designed to keep the battery safe and to preserve the maximum amount of cell capacity (range capability) in all conditions. To maintain safety and retain maximum range, we need to slow down the charge rate when the cells are too cold, when the state of charge is nearly full, and also when the conditions of the cell change gradually with age and usage. This change due to age and usage may increase total Supercharge time by about 5 minutes and less than 1% of our customers experience this.

Tesla is not slowing down charge rates to discourage frequent Supercharging – quite the opposite. We encourage our customers to use the Supercharger network at their discretion and we committed to doubling the number of worldwide chargers just this year. We also want to ensure that our customers have the best experience at those Superchargers and preserve as much vehicle range as possible – even after frequent usage.”[/i]

Quelle: electrek.co/2017/05/07/tesla-li … r-charges/

So einfach ist es nicht.

  1. Wusste nicht jeder das Batterien altern, sondern nur wenige, die sich ausführlich informieren wie Batterien funktionieren. Gerade bei einer jungen Technik kann ich nicht davon ausgehen, dass deren erste Nutzer das auch gleich alles wissen. Insofern muss ich mich auf die Beratung beim Verkauf verlassen und da war das 2017 und ist es auch heute noch kein Thema und wenn man nachfragt bekommt man auch selten qualifizierte Auskünfte.

  2. Hat Tesla, wie man aus dem Artikel von 2017 sieht sogar die Kunden ermuntert möglichst häufig am Supercharger zu laden. Du hast keine Lademöglichkeit zu Hause? Kein Thema, nimm den Supercharger der ist sogar gut für deine Batterie. Erst am 17.12.2017 wurde das durch die Faire Use Policy dann etwas entkräftet.

  3. Hat Tesla dann plötzlich Anfang 2017 die Ladeleistung in einigen Fällen reduziert, natürlich ohne Vorwarnung und Erklärung. Interessanterweise als erstes bei einem der hauptsächlich via Chademoadapter mit maximal 47kW geladen hat.
    Erst seit 2018 klären sie über die Bedienungsanleitung auf, dass häufiges DC-Laden (Supercharging wird hier nicht explizit genannt) zu einer geringfügigen Reduzierung der Ladeleistung und einer Verlängerung der Ladepause um wenige Minuten führen kann.

  4. Reden wir hier von in der Ladeleistung reduzierte Fahrzeuge die teilweise nur 20.000 - 40.000km gefahren und teilweise unter einem Jahr alt sind, also bei weitem nicht Fahrzeuge bei denen man aufgrund der hohen Laufleistung oder Alter davon ausgehen könnte, dass es Abnutzungserscheinungen gibt.

Vor diesem Hintergrund kann ich jeden verstehen, der sich darüber aufregt, das er nicht richtig informiert wurde und nur wenig Möglichkeiten hat, die Batterie zu schonen, da man nur entweder DC laden kann oder nicht und die verschiedenen Ladeleistungen nicht berücksichtigt werden.

Da gerade das Model S als langstreckentaugliches Fahrzeug vermarktet wird und gerade auf der Langstrecke schnelles Laden via DC Grundvoraussetzung ist, gibt es hier einen deutlichen Widerspruch, der auch leider von Tesla nicht geklärt wird.

Viele Grüße Dirk vom E-Auto-Vlog

@Eckhard-Dein Zitat: „…Grund stellen sie die Kundenfahrzeuge und Loaner hemmungslos an den Supercharger vom SeC“

Ich habe gestern vor dem mutmaßlichen, neuen SeC in Hannover vier Destination Charger aber KEINEN Supercharger gesehen.
Ein Schelm der dabei an „Ladeleistungs-Reduzierung“ denkt :wink:

a) eben - deswegen meine rückmeldung dazu an dich :smiley:
b) jeder, der im haushalt mit akkus umgeht, kennt dieses phänomen eigentlich. also sooo neu, ist das ganze ja gar nicht. in der größen ordnung ja, aber das prinzip schon. nein, nicht j e d e r weiß das, aber auch nicht so wenige.
bb) ich wusste schon 2016, dass das, was im verkauf gesagt wurde, relativ ist - wie du ja auch selber schreibst: „…selten qualifizierte Auskünfte.“ :smiley: :exclamation: ich würde dir ja fast auch unterstellen, dass du nicht ahnungslos bei tesla vorbei geschaut hast. hattest du doch schon deine ev-erfahrungen.
c) vlt. genau aus den gründen, die du ins felde führst: doch alles anders als erwartet mit der technik/ in der größenordnung?
einig sind wir uns defenitiv: eine kommunikation wäre gut und schön gewesen :smiley:
d) ich rege mich nicht darüber auf. ist schade, aber für mich eben kein aufreger wert - zu sehr unterstelle ich auch tesla, dass die noch lernen dürfen. bei vw und konsorten hätte ich da weniger verständnis (aber das thema hatten wir hier im tff, meine ich, schonmal?! :smiley:)
e) auch hier meine meinung: einen „deutlichen widerspruch“ sehe ich nicht. eine reduzierung ja, zum schutz und aufrechterhalten genau dieses werbeversprechens. für mich gilt weiterhin: jedes model von tesla ist - gerade im vergleich - z.zt. noch ein langstreckentaugliches ev :exclamation:

in diesem sinne :smiley:
lg

Am SeC Nürnberg gibt es bis heute keinen Supercharger. Dieser SeC wurde Mitte 2017 eröffnet.

Woran das liegt weiß ich natürlich nicht, aber ein SuC ist im Unterhalt sicherlich um ein Vielfaches teurer als z. B. 5 DeC.

Gebrauchsspuren ist eine Sache. Eine völlig andere Sache ist es, wenn eine Firma aus heiterem Himmel plötzlich die Ladeleistung (und teils auch die Kapazität) reduziert.
Ich habe mich vor dem Kauf meines Wagens ausführlichst informiert und habe Statistiken gesehen, dass auch Fahrzeuge nach über 300.000km noch über 90% Kapazität haben und auch ständiges superchargen nicht schadet.
Deswegen haben ich mich für meinen Wagen entschieden (bei dem zur Zeit wieder alles in Ordnung ist).
Sollte aber irgendwann seitens des Herstellers was reduziert werden, so wie einigen geschehen, so ist das definitiv ein Grund um sauer zu sein.
Das hat nichts, aber auch rein gar nichts mit normaler Alterung zu tun.

Viele Grüße
Norbert

…ja-kann natürlich auch der Grund sein.

Es gibt keinen Autoverkäufer der sagt: „Schön, dass Sie sich für das Auto interessieren, aber nach 200.000km verbraucht es mehr Öl und mehr Diesel, bei häufig Kurzstrecken und Kälte versotten die Ansaugwege und das AGR-Ventil, ausserdem verstopft der Partikelfilter“.

Dann ist an dem Auto einer der Lüfter oder Kühlmittelpumpen kaputt -> ServiceCenter.

Auf InsideEV schreibt einer über sein Model S100D: „Charged this morning @Fastned 135kW until 45% SoC“ - und ob das langstreckentauglich ist.

Die Fahrzeuge mit wenig Laufleistung und Reduzierung der Ladeleistung waren natürlich in den Service Center. Die konnten nichts finden und haben dann 175,50 Euro für die Prüfung kassiert.

Das Problem mit der bestmöglichen Langstreckentauglichkeit der Teslas (und in Zukunft auch mit Porsche, Audi und Co.) ist doch ganz einfach.
Wenn du sie nicht häufig nutzt ist sie vorhanden. Brauchst du sie regelmäßig verlierst du sie. Genau darauf war meine Bemerkung bezogen. Für das ich-fahre-2-3-mal-im-Jahr-in-den-Urlaub-1.000-km-Langstreckenprofil ist alles wunderbar, auch über viele Jahre hinweg. Der Langstreckenfahrer der das im Monat oder in der Woche macht, merkt schon sehr schnell das die aktuellen Batterien dafür nicht entworfen worden ist und die Ladeleistung und nutzbare Energie gesenkt wird und sich somit seine Ladezeit erhöht und die Abstände zwischen den Ladehalten reduzieren.

Eine hohe Ladeleistung bei einem Fahrzeug sagt nichts aus.
Denn gerade die, die ihre höchsten Ladeleistungen posten sind Wenigfahrer die auch mal am Schnelllader stehen. Machst du das regelmäßig brauchst du so etwas nicht mehr mitzuteilen.

Natürlich sagt kein Verkäufer, dass das Fahrzeug was er verkaufen will über die Jahre schlechter wird. Gerade bei Tesla ist es mit den fortlaufenden Softwareupdates ja sogar teilweise falsch weil es weiter entwickelt wird.
Trotzdem müsste er einen Interessenten über die Auswirkungen seines Fahrprofils informieren, so wie es ja auch über die Bedienungsanleitung mittlerweile gemacht wird.

Die Reduzierung der Spitzenladeleistung, die ursprünglich mal der Grund für diesen Thread war, ist ja auch nur die Spitze des Eisbergs bzw. Problems.
Was die Veränderung der Ladekurve in den letzten Monaten zeigt ist, dass hier das eigentliche Problem schlummert.
Denn wirklich hart trifft es die Fahrzeuge, die über 80% SOC nicht mehr sinnvoll laden können, da die Ladeleistung auf AC-Niveau abgesenkt worden ist und zusätzlich auch noch 10%-15% weniger Energie nutzen können. Dadurch erhöht sich in diesen Fällen die Ladepause von rund 30 Minuten auf 50 Minuten weil man aufgrund der geringeren Kapazität in der Batterie immer besonders voll laden muss und hierfür extra lange braucht da die Ladeleistung zum Ende der Ladekurve hin deutlich reduziert worden ist.

Ähnliches gilt z.B. für die auf 82kW reduzierten 75-ziger Batterien. Bis Mai waren das nur 16kW weniger Spitzenladeleistung, jetzt mit der neuen Ladekurve ist der Abstand nicht nur auf 36kW gestiegen, sondern weil die Ladekurve schneller abflacht auch zusätzlich noch die absolute Zeit, um z.B. auf 80% SOC zu laden angestiegen.
Für die ladeleistungsreduzierten Batterien bedeutet das also eine zweite Verschlechterung nach der Reduzierung der Spitzenladeleistung. Wie viel das bei der jeweiligen Batterie ausmacht kann ich noch nicht sagen weil mir die Daten fehlen, aber ich gehe davon aus, dass einige weitere Minuten Verzögerung pro Ladevorgang dazugekommen sind.

Vor diesem Hintergrund ist dann bei einigen Batteriegrößen und Fahrprofilen die Langstreckentauglichkeit für den regelmäßigen Einsatz, nicht für die paar Urlaubsfahrten pro Jahr, wirklich in Gefahr, insbesondere im Winter.

Viele Grüße Dirk vom E-Auto-Vlog

Sehr gute Zusammenfassung!