Wie schon letztes Jahr dachte ich mir poste ich meine Zusammenfassung des Photovoltaischen Jahres 2021 in den Bayrischen Voralpen.
Fakten :
PV Anlage knapp 23 kWp
6 Menschen aus 3 Generationen im Haus. Damit auch dauernd Stromverbrauch, nur ein ausserhaus arbeitender Depp (ich)
zwei Powerwalls mit 27 kWh Speicherkapazität
2 Tesla BEVs mit insgesamt gut 30.000km Fahrleistung in 2021
Starke Verschattung im Winter durch Berge und Bäume des uneinsichtigen Nachbarn der seine halb vertrockneten 45m Fichten liebt. Oder sich einfach nur trotz mehrfacher Nachfragen nicht dafür interessiert.
Angegeben sind die Werte in kWh und zum Vergleich in € gerechnet mit 27c/kWh. Die meisten Werte gerundet auf 100er
VORWEG :
ES GEHT NICHT DARUM HIER WIEDER DISKUSSIONEN ZU STARTEN !!! (
Speicher rechnen sich nicht, Speicher sind das allerbeste, nur Wasserstoff, Atomstrom siegt etc) Es geht um die sachliche Darstellung der Fakten. Schlussfolgern kann jeder für sich selbst. Ich beantworte gerne alle aufkommenden Fragen, wie auch letztes Jahr schon.
Jahreswerte:
Gesamt-Erzeugung 18.600 kWh (Gegenwert von ca. 5.000€)
Gesamt-Verbrauch 19.700 kWh (Gegenwert von ca. 5.300€)
Direkt-Verbrauch 13.000 kWh (aus PV und Powerwalls, Gegenwert von ca. 3.500 €)
Einspeisung 5.600 kWh (Tatsächlicher Wert ca. 620€)
Bezug 6.700 kWh (Tatsächlicher Wert ca. 1.800€ ohne Grundgebühr)
Speicher Fakten:
Aus der Powerwall ENTNOMMEN 3.900 kWh (Gegenwert von ca. 1050€, hätte man den Strom kaufen müssen / wenn man die „entgangene“ Einspeisevergütung abzieht bleiben noch ca. 620€ Ersparnis gegenüber dem Netzbezug oder umgerechnet bei 27c/kWh ca. 2.300 kWh)
Unter dem Strich :
Strom verbraucht im Gegenwert von 4.730€
Strom zugekauft für 1.825€
Strom verkauft für 619 € (0,11c Einspeisevergütung)
Strom produziert im Gegenwert von knapp über 5.000€
Durchschnittliche Autarkie von 68%
Durchschnittlicher Eigenverbrauch von 80%
Zur verdeutlichung der Verschattung
Im Juni knapp über 3.000 kWh erzeugt
Im Januar 156 kWh erzeugt
Im Dezember 267 kWh erzeugt
Ich habe jetzt auch 2 EV’s, einmal Tesla und einmal Kia.
Eine bestehende PV mit ca. 8kWp die ich aufgrund der Autos 15-17kWp erweitern will plus Speicher. Mehr geht nicht. Ich bin in Niederösterreich (auch Voralpen) d.h. geographisch ähnliche Bedingungen wie bei dir. Ich rechne schon viel herum und denke der Speicher ist vielleicht nur eine art Liebhaberei. Bei 620 Euro Ersparnis pro Jahr mit 2 Powerwalls wie bei dir rechnet sich das? Die PV Anlage an sich erweitere ich sicher, nur wie viel Speicher ich kaufe ist für mich noch offen. Ich tendiere eher auf 5-7KW um die Grundlast der Nacht zu speichern und gut ist es. Was meinst du?
Schöne Zahlen. Kannst du etwas zum Anteil der EAutos am Eigenverbrauch sagen? Und deren jährliche Fahrleistung? Wann werden die bewegt und wann laden die? Mit Peakshaving, aus dem Powerwall?
Naja ich bin ja grad am Rechnen und habe daher keine Zahlen einer existierenden Anlage,…Ich habe ca. 4000kWh Verbrauch im Haushalt, und 2 Autos mit je ca 15.000km Jahresleistung und mit ca. 18-20kWh Verbrauch. Laden ist unterschiedlich und kann zum Teil gesteuert werden. Aus dem ist das Design der Anlage zu ermitteln
kann ich tatsächlich weil ich im November fast nur öffentlich geladen habe und im Dezember vollständig Zuhause.
Die Autos machen ca. 500-700 kWh im Monat aus, das sind ca. 30%.
Variiert je nach Fahrstrecke, wenn ich viel unterwegs bin lade ich öffentlich. Wenn ich viel zuhause bin oder im Großraum von Zuhause, lade ich auch dort. Jahresfahrleistung steht im Eingangspost. Ca. 30.000 km waren es is 2021 auf beide verteilt. Vielleicht etwas mehr. Das Familienauto fährt was nur Kurzstrecken. Steht also 80% der Zeit zuhause unter Tags. Bekommt im Sommer zu 99% Überschuss unter Tags. Jetzt im Winter lade ich sobald das Auto steht. Weil ich sowieso Bezug habe und nicht so groß optimieren kann bei 200 kWh PV Strom und 1800 kWh Verbrauch
Im Sommer laden die Autos beide fast ausschliesslich Überschuss unter Tags. Aus der Powerwall lade ich wenn es nicht anders geht, dann mit reduzierter Leistung und nie mehr als 10-12 kWh. Das kann ich in openWB einstellen.
Wir hatten im Sommer 2020 10KWp aufs Dach gelegt, mit 5.7KWh Speicher.
Im März 2021 sind dann nochmal 18,3KWp dazu gepackt und den Speicher auf 12,2KWh erweitert.
Seit Dez 2020 fahr ich M3, meine Frau seit Aug 21 Fiat 500E.
Jahreserzeugung 2021 waren 21260KWh, davon habe ich 15920KWh eingespeist, Eigenverbrauch aus PV + Speicher waren 5200KWh, 60% aus der PV direkt und 30% aus dem Speicher, runde 10% aus dem Netz. Heizung ist konventionell Öl.
Ich kann in der Firma laden, bin vom 05.12.20 bis 05.12.21 ziemlich genau 24500km gefahren. Meine Frau lädt ausschliesslich hier und hat 4200km mit dem FIAT zurückgelegt.
Der Unterschied zw.Sommer und Winter ist schon ernüchternd. Juni 21 war der beste Monat bisher, 3669KWh kamen runter, im Dez. waren das nur grob 10% des Juniertrags, nämlich 352KWh… mit Verschattung hat das m.M.n. aber nicht soviel zu tun als mit Einstrahlwinkel und kürzeren Tagen - meine Anlage ist durch hohe, gemeindeeigene Laubbäume in Frühjahr/Sommer/Herbst verschattet und im Winter fast verschattungsfrei, aber im Tal.
Könntest du etwas über die Nutzungserfahrung des Speichers sagen? Wieviel Vollzyklen oder Mwh hat er im Jahr geladen? Ich denke er lädt mit 7kw, stimmt das? Interessiert mich, da ich am überlegen bin, ob ich meinen 10kwh (25kwp) Speicher erweitere oder lieber eine Stromcloud nutze. Bei von mir geschätzten 150 Vollzyklen/a scheint mir eine Cloud günstiger (auf 20 Jahre gerechnet, dh mit 50% Speichersatz). Daher würden mich deine Zahlen interessieren.
Die groben Daten stehen oben. Ich habe 3900 kWh AUS dem Speicher entnommen. Bei nachgemessenen ca. 10% Wandlerverluste beim Laden und Entladen sind also ca. 4300 kWh IN den Speicher geladen worden. Die beiden Powerwalls haben 27 kWh, also rechnerisch ca. 151 Vollzyklen. Die Realität sieht aber anders aus. Viele Teilzyklen, gerade im Frühling und Herbst. Der Speicher dient auch als Puffer. Beispiel : Es kommen an einem diesigen Frühlingstag um die 5 kW vom Dach. Bei einer Grundlast im Haus von ca. 1000W bleiben ca. 4kW die in die Powerwalls gehen. Es wird Mittag, zwei Küchen werden angeworfen. Backofen, 2 Herdplatten, macht in Summe schnell 6 kW. Dazu wird eine Waschmaschine angemacht weil ein Kind meinte der Sandkasten ist eine Matschküche. 7 kW.
Bei 5 kW Produktion wäre man jetzt mit 2 kW am Netz. Mit dem Speicher eben nicht, ich nehme 2kW aus den Speichern. Die Küchen werden wieder kalt, die Powerwalls werden jetzt mit 3 kW geladen, weil eine Spülmaschine läuft, der Hausverbrauch auf 2 kW geht aber bei 5kW Produktion noch genug über ist um die Powerwalls weiter zu laden.
Klar ist das alles sehr linear beschrieben, aber im großen und ganzen stimmt es so in Etwa.
Cloud seh ich sehr skeptisch. Hab mir mal die E.On Solar Cloud aufschwatzen lassen. War im Endeffekt nicht anders als Einspeisen und zukaufen, nur eine gewisse Menge schon „inklusive“ wobei dafür die Grundgebühr höher war. Also Milchmädchen Rechnung. Ausserdem will ich den Speicher im Haus haben, durchaus auch wg. Notstromfähigkeit. Braucht man das? Nicht unbedingt. Aber … Diesen Oktober hat ein Bagger bei Bauarbeiten ein Ort weiter irgend ein „wichtiges“ Kabel abgerissen. Ich war gerade unterwegs, plötzlich ein halbes Dutzend Handymeldungen. Wetterstation keine Verbindung zum Internet. Heizkessel keine Verbindung zum Internet. usw.
Kurz darauf ruft mein Nachbar an, ob wir Strom hätten. Da wusste ich dank Tesla App schon dass das Netz weg war, die Powerwall übernommen haben und ein Teil der PV Anlage die Powerwall sogar geladen hat. Wir waren die einzigen mit Strom, in dem konkreten Fall fast 12 Stunden lang. Zugegeben, das war das erste Mal seit wir die Powerwalls haben, aber mich hat’s gefreut zu sehen dass es Reibungslos funktioniert hat. Kühlschränke und Heizung liefen Problemlos weiter. Und ja, Heizung is Ende Oktober auf fast 1000m in den Voralpen durchaus wichtig
Der finanzielle Aspekt eines Speichers ist zumindest für mich nur die halbe Wahrheit. Aber das hatte ich ja Eingangs geschrieben, die Diskussion ob ein Speicher aus rein finanzieller Sicht Sinnvoll ist oder nicht will ich hier nicht führen.
EDIT : Eine Antwort vergessen. Jede Powerwall leistet 4,6 kW. In meinem Fall also 9,2 kW bei zwei Powerwalls.
18kW PV, 72kWh Speicher. Niedersachsen.
Haus, Büro, 2 EAutos, Wärmepumpe, also 24/7h in Betrieb. Kein Gas/Öl, keine Auslagerung von Verbräuchen da der Betrieb zu Hause ist.
12500kWh muß ich noch einkaufen, von den max 14.000kWh erzeugten kWh aus der PV gehen Lade- und Wandlerverluste ab.
Rund 50% des Energiebedarfes mache ich selber.
Aktuell fast keine Abregelung, alles wird selber verbraucht, es bleibt nichts zum Einspeisen übrig (was technisch bei meiner Anlage auch nicht geht)
Eine Vergrößerung der PV auf dem Dach (O/W 8°) bringt wenig. Die Südfassade könnte noch mit 12kW vertikal (90°) belegt werden. Das bringt Ertrag im Winter und würde den Stromeinkauf reduzieren (im Winter fehlt es), dann wäre ich bei 66-75%. Allerdings dann mit ungenutztem Überschuß im Sommer. Auf Einspeisung umbauen kostet Geld.
Fazit 2021: Die PV spart Geld da der Strompreis explodiert ist. Die Anlage ist nun nach 7 Jahren amortisiert und der Strom kostet ab sofort nur die Hälfte. Die Erweiterung der Anlage würde 3-5 Jahre für die Amortisation benötigen. Alles Eigenmontage, daher günstiger.
Danke für die ausführliche Antwort. Dann liege ich mit meiner Annahme von 150 Zyklen pro Jahr nicht so falsch. Ich habe einen 10kwh Speicher von Senec der zwar DCDC laden kann, aber im Ganzen nur mit 2.6 kw. Hab ihn erst seit November im Betrieb, da haben diese 2.6 kw während der kurzer Sonnenabschnitte schon stark gebremst. 4.6 kw sind schon besser, vor allem mal 2! aber zum einfachen 11kW Lader des Teslas ist da noch viel Fortschritt drin. Vor allem da der Senec NCA Akkus hat und soviel mehr könnte, aber die wollen sich ihre 20 Jahre Garantie auch nicht vermasseln.
Das Egalisieren des Stromflusses über den Tag ist in der Tat ein super Vorteil des Akkus den man gar nicht hoch genug einschätzen kann. Es ist kein Problem bei Schatten den Herd anzuschalten.
Eine PV Anlagen kann auch Spaß machen, und da braucht sie nicht bis in den letzten Winkel wirtschaftlich sein. Von daher kann man schon Freude am eigenen Akkustrom haben. Aber so ein Angebot wie die Senec Cloud ist nicht schlecht. Ca 14.5 Cent/kWh ist schon OK. Das Problem ist die entgangene Einspeiseverütung die dann besser niedrig sein sollte, aber dann kommen je nach Gestaltung noch Steuer auf die Einspeisung und auch noch Umsatzsteuer die sehr undurchsichtig verrechnet wird. Unterm Strich scheint mir die Cloud ohne Speicherförderung ökonomischer zu sein. Aber das kann man leicht auch anders rechnen und sollte hier ja auch nicht getan werden ( zumindest nicht missionarisch).
die die Aussage und das obige Beispiel bringen es auf den Punkt, darum, und auch der Grundgedanke der Strom-Insel wenn das Netz nicht funktioniert, habe ich einen Speicher, der sich wegen geringerer Energiepreise in Österreich nicht so schnell oder überhaupt nicht rechnet.
Darum geht es aber nicht.
Für meine Anlage habe ich etwa ein halbes Jahr den täglichen Stromverbrauch protokolliert, um die Größe zu optimieren. Herausgekommen sind 12,5 kWh (ich habe eine E3DC). Mehr ist in meinem Fall sinnbefreit, im Sommer brauch ich es nicht, im Winter bringt man ihn sowieso nicht voll.
das ist sein ausgezeichneter Punkt den du hier ansprichst.
Die Speichergröße muss zur PV Anlagen Größe und zum Verbrauch passen. Und auch die technischen Daten wie Lade/Entladeleistung müssen passen.
D.h. die Powerwall speist in das Hausnetz ein und der Wechselrichter glaubt das echte Netz ist noch da?
Weil eigentlich schalten die WR ja komplett ab wenn kein Strom aus dem Netz erkannt wird(außer Inselanlagen)
Ist das nicht gefährlich für die Bauarbeiter?
Weil könnte es nicht sein das die Wechselrichter fälschlicherweise versucht die Überproduktion einzuspeisen?
Die Bauarbeiter werden aber doch sicherlich nur auf einer Seite die „Sicherung“ rausnehmen, oder wird eine Defekte Leitung immer an beiden Enden getrennt?
Das Tesla Energy Gateway trennt den Hausanschluß automatisch vom Haus.
Dadurch ist sichergestellt dass keine Spannung ins Netz rausgeht wenn das Netz ausfällt. Sonst würdest Du ja Deine Nachbarn die noch alle an der Leitung hängen mitversorgen.
Klar könnte man zwar so verkabeln. Macht aber keinen Sinn
Wie @grizzzly bereits erwähnt hat, wird zunächst die ganze Anlage abgeschaltet und vom Netz getrennt. Das dauert etwa 30-40 Sekunden, dann fährt die E3DC (wie vermutlich auch die Powerwall) das System im Inselbetrieb wieder hoch.
Wie die Überproduktion gemanaged wird, weiß ich nicht, in Wärme umgewandelt oder die Strings einfach reduziert, ich hab keine Ahnung.
Jedenfalls unterscheidet sich so eine Anlage in diesem Punkt von einer PV ohne Speicher.
Die Powerwall ist meines Wissens noch immer nur einphasig?
Bei der Powerwall geht das ohne Zeitverzug. Das umschalten merkst Du idR nur daran dass Du eine pushmitteilung aufs Handy bekommst.
Ja die PW ist in Nostrombetrieb nur 1phasig. Es wird nur die eine Phase mit Strom versorgt auf der die für Notstrom konfigurierte PW hängt.
3phasige WR funktionieren im Notbetrieb nicht. Nur 1phasige Wechselrichter. Daher macht es in einer Powerwall Installation durchaus Sinn einen Teil der PV mit einem 1phasigen WR zu betreiben.
Die Powerwall im Notstrombetrieb erzeugt ein Inselnetz dass den Netzparametern des eingestellten Netzes entspricht.
In Deutschland werden diese Parameter durch die VDE 4105/4100/2105 für PV und WR und Akkus vorgegeben.
Wenn Dein WR zuviel Leistung in dem Moment erzeugt dann stellt die PW die Frequenz nach oben um dem WR zu sagen er soll mal ruhiger machen. Gleichsam auch nach unten um zB dem Auto zu sagen doch bitte das Laden einzustellen wenn die PW an Ihre Limits kommt. Solange sich also der WR und die Abnehmer an die Vorgaben aus der VDE4105 halten funktioniert die Insel wunderbar.
Beim wieder Eeinschalten, also wenn das Netz wieder zurückkommt bleibt die Insel noch ca 1 Minute bestehen und die PW synced sich dabei aufs Netz um dann gleichsam möglichst Unterbrechungsfrei wieder zuzuschalten und dann auch die anderen Phasen wieder ins Haus zu lassen.
Aber auch die Powerwall müsste technisch die Anlage zunächst vom Netz trennen. Ich kann mir nicht vorstellen dass das ohne Unterbrechung funktioniert.
Möglicherweise ist das der Grund warum die E3DC eine halbe Minute abschaltet und dann einen Restart im Inselbetrieb durchführt.