Allrad, Beschleunigung 0 - 100 km/h in 4,x Sekunden, Jahrgang 2020. Es gibt einige Gemeinsamkeiten, aber ein 911 Carrera 4 Cabriolet (992) und ein Tesla Model X Long Range Plus könnten unterschiedlicher nicht sein. Auch und gerade in dem was sie verbindet…
Corona. Beide Auto wurden nach Hause geliefert, der Porsche kam in einem geschlossenen Anhänger, der Porsche-Verkäufer kam extra aus NRW nach Berlin, um mir den Wagen zu übergeben und zu erklären.
Der 911er war (und ist) das perfekte Sommerauto. Ein Traum. Wobei mich Wireless CarPlay am meisten beeindruckt hat, wofür ich von meine Familie zu Recht ausgelacht wurde.
Klar, er ist die ultimative Fahrmaschine, wenn man will ein Exoskelett, man wird eins mit dem Ding und bekommt das Grinsen nicht aus dem Gesicht. Aber das erwartet man ja auch von einem Porsche. Dass sie inzwischen seamless mit dem iPhone integrieren nicht unbedingt.
Auf der anderen Seite fehlt Wireless Charging. Bekommt man auch nicht nachgerüstet. Da frage ich mich, was macht der Produkt-Manager eigentlich beruflich? Baut das die Konzern-Schwester Audi nicht schon seit Jahren in ihre Mittelklasse-Autos?
Es gibt natürlich (mehrere) Apps, mit den man das Auto auf- und zumachen, lokalisieren oder auf der Rundstrecke die Rundenzeiten messen kann (muss ich unbedingt ausprobieren, ist so ähnlich wie Harry’s LapTimer falls das jemand kennt).
Unterm Strich ist das Auto der Hammer, nur die Software ausbaufähig, Wireless CarPlay verliert ab und an die Verbindung, Benutzerführung ist so lala.
Dann kam im Winter der Tesla.
Auf einem offenen Anhänger, nur der Auslieferungsfahrer, äh, wie macht man das Auto eigentlich an? Gut, dass mir der Fahrer die Basics schnell noch erklären konnte, und ich in den Tagen vor der Auslieferung tatsächlich die Anleitung gelesen habe.
Ein Paar kleine Macken habe ich in den ersten Tagen entdeckt und musste sie im Service-Center fixen lassen. Zubehör selbst ausgepackt, und Schutzfolie war auch noch an einigen Stellen dran. War wohl etwas hektisch zum Geschäftsjahresende…
Aber dann steigst Du ein, und bist im 21. Jahrhundert. Die Qualität (ja, auch und gerade im Vergleich zum Porsche kein nennenswerter Unterschied), das Fahrerlebnis, und dann die Software. Viele kleine Surprise and Delight Features (z.B. Klimaautomatik, Sitzheizung, Lenkradheizung remote einschalten? Klar!). Man merkt, Tesla hat das Auto einfach mal neu gedacht, und ist - mindestens auch - eine Software-Company.
Das elektrische Fahren hat einen hohen Spass- und Suchtfaktor. Auch und gerade, weil sich das Ding ja total unspektakulär und entspannt fahren lässt (der Porsche übrigens auch). Autopilot mt FSD funktionieren natürlich noch nicht perfekt aber erstaunlich gut und machen Lust auf mehr. Und die Falcon Doors sind der Knaller.
Das mit der Reichweite wird evtl. noch ein Thema. Habe das Gefühl das sind aktuell im Stadtverkehr eher 300 als 500+ km nach einer Ladung, aber das wird sich hoffentlich im Wortsinne finden. Denn inzwischen scheint das Ladenetz schon ganz schön groß zu sein.
Erfinde Gründe, um mit dem Tesla zu fahren. Habe nach zwei Wochen ca. 400 km runter. War neulich beim 911er in der Garage, finde den immer noch sehr geil, aber irgendwie hat er was von einem Youngtimer. Ich glaube ich muss den dringend mal wieder fahren, um von meinem Tesla-Trip runterzukommen