Plugin-Hybrid und Photovoltaik-Anlage - ein vernachlässigter Kostenfaktor?

Hi zusammen,

folgendes Problem war mir bisher nicht bewusst - und ich habe auch in meinen Recherchen nichts darüber gefunden. Darum dieser Post.

Meine Frau fährt einen PHEV weitgehend regional und darum zu 80-90% elektrisch. Den möchten wir natürlich vorzugsweise über unsere PV-Anlage (mit kleinerer Batterie für die Nachtüberbrückung) günstig laden. Das geht am besten tagsüber. EDIT: Und da sind wir auch häufig zuhause.

Der PHEV hat aber nun (berufs- und kinderbedingt) sehr häufig am späten Nachmittag die Batterie leer - und muss morgens vor 09:00 Uhr wieder los. D.h., wir müssen nachts sehr häufig 10 kWh bei Dunkelheit - und damit teuer vom Energieversorger gekauft - laden. Und das eigentlich nur, weil die Kapazität nicht ausreicht, um auch mal zwei Tage ohne nachladen zu fahren. Wäre es ein kleines BEV, könnten wir problemlos tagsüber laden und damit über’s Jahr gerechnet rund 300-400 € sparen.

Klar, tritt nur in der Kombination PHEV, Fahrprofil und PV Anlage auf, aber so ungewöhnlich dürfte das ja nicht sein, oder?

Habt ihr auch das Problem? Oder kennt ihr praktikable und bezahlbare Lösungen? Gerne auch Links zum gleichen Thema.

Tipps wie „BEV kaufen“, „Fahrrad und ÖPNV fahren“ oder „Batterievergrößerung“ gilt nicht, da bin ich schon selbst drauf gekommen :wink:

Besten Dank vorab für eure Hilfe,
Peter

Das Problem ist allerdings ein grundsätzliches und hat auch jeder BEV-Fahrer.
Denn man arbeitet unter Tags, kommt am Abend zurück und braucht das Auto am nächsten Tag.
Man kann also folglich nur zwischen Abend und der Früh laden.
Und exakt um diese Zeit erzeugt die PV-Anlage wenig bis gar nichts. Man müsste also immer von der Puffer-Batterie laden.
Also einzige Lösung, mehr PV aufs Dach (dass auch am Nachmittag noch genügend Strom erzeugt wird) und größeren Pufferspeicher.
Denn wenn Du einen BEV hast, braucht der entweder wesentlich länger zum Aufladen als ein PHEV, da er eben einen größeren Akku hat (mit 3,8 kWh ca. 12 Stunden), oder aber er braucht ca. 8 Stunden, dann aber holt er sich 11 kWh aus dem Netz. Und letzteres schafft keine PV-Anlage und natürlich auch keine Pufferbatterie.

PS:
Und ja, es gibt genug Strom-Managementsysteme, die die Ladeleistung auf die jeweilige erzeugte Leistung der PV-Anlage abstimmen können. Schau im Internet bei „PV-Überschussladen“ nach.
Aber es ist halt die Frage, ob dein Auto, deine PV-Anlage oder deine Puffer-Batterie da mitmachen. Denn diese Komponenten müssen da immer exakt abgestimmt sein, denn nur spezielle aufeinander abgestimmte Geräte, können dann gemeinsam funktionieren.

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Einverstanden :slight_smile:

Vermutlich ist unser Profil doch weniger typisch als gedacht, denn wir können berufsbedingt heute schon tagsüber (Überschuss-)laden, weil wir immer mal wieder für mehrere Stunden zuhause sind.

Nur leider hilft uns das hier nicht, weil wir zwar häufig 20, 30 kWh reintun könnten, die aber leider nicht reinpassen.

EDIT: 11 kW schafft meine PV relativ häufig wenn die Sonne scheint (16 kWp)

Das klingt so, als wenn Du meine Situation beschreibst.
BEV mit 80kWh Akku, Arbeitsstrecke 90 km und zurück. Morgens früh aus dem Haus und gegen 16:00 Uhr wieder da. Süddach-Anlage mit 9kWp und 13kWh Speicher.
Wenn ich nach Haus komme, kriege ich vom Dach noch max. 5kW stark abnehmend bis 18:00 Uhr. Bis dahin habe ich dann auch den Hausspeicher leer gesaugt.
Mein Lösungsansatz: zusätzliche PV-Anlage auf das Westdach des Carports (4kWp bei mir möglich) und im Sommer bis 20:00 Uhr zusätzliche Sonne „ernten“…

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Mehr Module helfen nur dann wirklich wenn sie nach Osten oder Westen zeigen um eben morgens und abends noch laden zu können.
Für mich scheint die einzig wirkliche Lösung die Strom-Cloud zu sein, wie sie Senec aber auch andere anbieten. Daraus kann man eingespeisten Strom für ca 8- 20 Cent Gesamtkosten zurück kaufen. Die Kalkulation ist schwierig, da zu dem reinen Rückkaufspreis von 10-15 Cent noch die verlorene EEG Vergütung sowie Mwst und Einkommensteuer für den Fall der Eigenentnahme aus einer gewerblichen Anlage zu rechnen ist. Lohnt sich aber trotzdem, mindestens 1/3 billiger ist nicht schlecht.

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Bei mir ist es noch schlimmer, das BEV M3LR ist von Sonntag Nachmittag bis Donnerstag gar nicht da. Das lässt mich gerade zweifeln, ob eine PV überhaupt Sinn macht.
Ausserdem ist mir total intransparent, wieviel für den selbsterzeugten Strom zu zahlen ist, wenn BEV und PV-Anlage gewerblich sind.
Das beim privaten Verbrauch noch die steuerliche Komponente dazu kommt, ist mir klar.

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Ich schreib mal die Standardantwort des PV Forums hier rein: Mehr Module auf’s Dach! Die Einspeisevergütung ist quasi dein Stromspeicher. Das ist in der Regel immer noch günstiger als ein entsprechend großer Batteriespeicher (außer man kann sowas selber einbauen und kriegt einen irgendwo im Internet günstig organisiert).

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Die WB von SENEC zum Beispiel unterbindet das laden des BEV mit der Hausbatterie weil es Unsinn ist. Hausbatterien haben auch keinen Supercharger, sie laden so mit 2-3 kw, daher ist dass Befüllen mühsam auch mit vielen Modulen - sie sind kein Mittel um einen BEV zu füllen.

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Danke, auch ne Idee, aber: Dach ist voll

Unser 12 kWh BYD Speicher lädt mit 5 kW und kann 5 kW rausgeben. Aber das brauchen wir im Winter schon über Nacht zum Heizen.

Zudem sind wir beim Überschussladen schon recht gut und speisen nur das Minimum ein.

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Mit 5 kw Laden ist schon sehr gut.