Petition für Tempolimit auf deutschen Autobahnen (2014)

Ach Mathie,
Weisst du, ich nehme es nicht so ernst. Bin ja in mehreren Foren und entdecke immer wieder, dass einige Themen fast religiös diskutiert werden. Und es ist dann egal, welches Argument kommt, da kommt der Gegner mit Sicherheit mit einem Gegenargument, welches weniger den Sachverhalt beleuchtet, sondern den Gegner aus der argumentativen Bahn herauswerfen soll. So z. B. wenn du Isle of Man als Gegenargument nimmst, das nicht alle Länder in E. Geschwindigkeitsbeschränkungen haben. Hättest von mir aus den Vatikan nennen können. Ist doch egal. Hätte ich gesagt, 99% dann wäre sicher jemand gekomommen, der mich korrigiert hätte und 98,5% gesagt hätte. Aber das spielt ja keine Rolle. Die Botschaft ist doch, dass die meisten festgestellt haben, dass moderate Geschwindigkeiten im Grossen und Ganzen für die Sicherheit und die Umwelt günstiger sind als „freie Fahrt für freie Bürger“.
Und schaust du zB nach USA so ist die Diskussion um das amerikanische Waffengesetz sehr ähnlich, und zu aller letzt kommt dort auch das gleiche Argument „freie Waffen für freie Bürger“. Das ist für jede Diskussion das Superargument, denn keiner will bevormundet werden, jeder will ein freier Bürger sein.
Jede Nation hat seinen wunden Punkt. In D ist es die Geschwindigkeit, in USA die Waffen, in Dänemark ist es die rote Wurst…
Ich bedanke mich dennoch für deine Nachricht. Sehe, das Forum lebt durch dich, und ich schätze deine Beiträge.
Wünsche dir weiterhin ein schönes Wichenende und gute Fahrt.
Mikael

Da bin ich teilweise bei Dir. In der konkreten Situation war es aber so, dass über weite Strecken die rechte Spur frei war…

Zu den „zwei Seiten“ und den „Idioten“…:
Warum ist es ok, wenn der mit 150km/h ankommende runter bremsen und beschleunigen muss nur weil jemand vor ihm meint 100 km/h wären die vorgegebene Richtgeschwindigkeit?
Ich persönlich habe keinen Stress, einfach mal in die LKW Kolonne einzuscheren wenn mir links zu viel los ist. Ok - kommt relativ selten vor :wink:

Das „Wettrüsten“ hat sich spästens mit dem Model S sowieso erledigt,
Aber es hat auch nichts mit dem fehlenden Tempolimit in Deutschland zu tun, Ferraris, Lamborghini, Maseratis, Jaguars, Corvettes, usw. Kommen alle nicht aus Deutschland und werden zum Großteil auch nicht hier verkauft (letzteres gilt auch für Porsche) .

Nach einigen Wochen mit E-Auto und Autopilot mit Abstandsradar glaube ich, dass sich dieses Thema von selbst erledigt - irgendwann. Ich war in der letzten Zeit (Standort Mannheim) in Idar Oberstein und Karlsruhe. Es ist frappierend, wie AP/TACC „entschleunigen“: Man stellt seine Wunschgeschwindigkeit ein, zieht bei Tempolimits - die automatisch erkannt und im Display angezeigt werden - am Tempomathebel, der Wagen stellt sich darauf ein, ebenso auf die Tempi vorausfahrender Autos, das alles auch im Stau und wundert sich nur noch über Raser, Kolonnenspringer usw.

Der für manche Teilnehmer fast drogenähnliche Reiz sehr hoher Geschwindigkeiten schwindet. Man fährt sehr entspannt, völlig stressabwesend und beinahe wie im Zug oder in der Straßenbahn. Herrlich.

Viele schwere Unfälle auf der BAB ereignen sich z.B. bei einer Geschwindigkeit von 0 km/h (Stau) weil ein LKW mit 80 km/h von hinten drauf ditscht…oder wegen nicht angepasster Geschwindigkeit…siehe dieses Wochenden auf der A81.
Wenn man diverse Statistiken bemüht sieht man, dass Deutschland im weltweiten Vergleich relativ wenige Tote auf Autobahnen zu beklagen hat - und das obwohl wir „die einzigen mit Freier Fahrt“ sind!
Es spielen noch ganz andere (wichtigere?) Faktoren mit rein, wie z.B. Sicherheitsausstattung der Fahrzeuge (ESP, Airbags, Notbremsassis, TACC, etc.), Durchschnittsalter der Fahrzeuge, Ausbildung der Fahrer (Stichwort: „Autobahnfahrstunde“), Straßenzustand inkl. Sicherungsmaßnahmen wie z.B. Beschilderung, Beplankung, räumliche Trennung und letztlich auch die Mentalität der Fahrer.

Gekauft.
Dann führen wir bitte auch ein, dass Wohnraumheizungen maximal auf 16 Grad erwärmen dürfen, verbieten alle Kaminöfen und Kochen mit Strom wird auch verboten :wink:

Vor einigen Jahrzehnten hat eine Regierung beschlossen, dass das Volk mit einem Zweitakter-Plastikauto ausreichend mobil ist…heute wissen wir: es war eine falsche Entscheidung.

Ja. :wink:
Ernsthaft: weil alle anderen es machen ist es gut?
Ich mag es, dass wir in Deutschland in einigen Bereichen Dinge anders als „alle anderen“ machen: Ausstieg aus der Atomkraft, EEG,…

Diskussion zu Tempolimit ist emotional - ja!
Und ich bin überzeugt davon, dass wir in Deutschland kein generelles Tempolimit auf BAB brauchen!

Wir schaffen das :wink:
Frei Fahrt für Freie Bürger… :mrgreen:

Ich war bisher immer für kein Limit, das hat sich in der letzten Zeit aber durch einige Erlebnisse geändert.
Leider muss wohl wegen einiger Idioten alles in Regeln gegossen werden.
Ich bin heute für ein Limit bei 160km/h, bei den niedrigen Strafen und hohen Toleranzen fahren dann viele noch mit 200km/h.
Ich habe deshalb hier eine Umfrage erstellt:

Oft behauptet, aber scheinbar doch falsch,
Gemäß Wikipedia hat die Rennsport verrückte Isle of Man zwar keine Autobahn, aber auch keine Geschwindigkeitsbegrenzung auf Landstraßen.

Genau das meine ich. Jetzt kommt Isle of Man ist das grosse Argument für freie Fahrt auf deutschen Autobahnen. Wer dies als bestes Argument nimmt, meint ja damit, dass Isle og Man die die Verkehrsdichte und Verkehrsart auf deutschen Strassen gut representiert. Ich erlaube mir in aller Bescheidenheit, dies zu bezweifeln.

Die Herausforderung mit den zugänglichen statistiken ist das Verständnis für die Statistik selbst.
Zahlen alleine sagen ja gar nichts. Ersteinmal muss das modell stimmen. Wissenschaftlich gesehen sollte man es wagen, eine doppelblinde randomierte Studie zu starten. Und dann soll das konfidenzintervall definiert werden (95 oder 99%). Retrospektive Studien sind eh schlecht, und sehr selten lese ich Zahlen mit Standardavweichung, Signifikanzwerten und Konfidenzintervall. Häufig sind die Untersuchungsmodelle schlecht beschrieben.

Daher die religiøsitet in der Argumentation.

Stuss!
Ich habe die Isle of Man genannt um zu zeigen das die Aussage, daß es AUSCHLIESSLICH in der Bundesrepublik kein Tempolimit gibt falsch ist.
Ich gehöre nicht zu denjenigen die, anstatt Argumente zu nennen, immer auf Mehrheiten im Ausland verweist.

Bedaure. Habe dich falsch verstanden. Dann meinen wir ja das gleiche.

+1 ! Habe exakt die gleiche Erfahrung gemacht. Und empfinde das als extrem angenehm.

Dito!
Man fährt so entspannt, dass ich oft gar nicht merke, dass mein Vordermann gemächlich langsamer geworden ist.
Da fuhr ich mit AP 130 hinterher und merkte irgendwann, dass ich nur noch knapp über 100 fuhr.

Quelle: Wikepedia

Auf der Isle of Man kennen selbst Nebenstraßen kein Tempolimit. Allerdings gab es auf der 74.000 Einwohner fassenden Insel von 1993 bis 2003 112 Tote und 1042 (circa 1,4 % der Gesamtbevölkerung) schwer verletzte Opfer im Straßenverkehr. Ein Ende 2004 eingebrachter Vorschlag zur Einführung von Tempolimits stieß auf überwiegende Ablehnung und wurde nicht weiter verfolgt.

Kein generelles Tempolimit eingeführt haben zudem Afghanistan, Bhutan, Burundi, Haiti, Mauretanien, Myanmar, Nepal, Nordkorea, Somalia, Vanuatu und der indische Bundesstaat Uttar Pradesh. In einigen dieser Länder bestehen aber durchaus punktuelle Geschwindigkeitsbegrenzungen.

In Tibet und im Northern Territory in Australien gab es bis 2007 kein generelles Tempolimit. Ebenso hatte der US-amerikanische Bundesstaat Montana von 1995 bis 1999 keine Geschwindigkeitsbeschränkung. Die Verkehrsteilnehmer waren – wie etwa auf deutschen Autobahnen auch – trotzdem verpflichtet, „vernünftig“ zu fahren. Es lag im Ermessensspielraum der Behörden, Bußen trotz fehlender Schilder zu verhängen; die Grenze hierfür lag oftmals bei 90 mph (145 km/h).

Ruanda besaß bis vor wenigen Jahren ebenfalls kein Tempolimit. 1996 zählte Ruanda zu den Ländern mit der geringsten Verkehrssicherheit weltweit, die Gründe hierfür waren allerdings sehr vielfältig. So fuhren nicht wenige Verkehrsteilnehmer alkoholisiert und es war normal, geltende Verkehrsregeln nicht zu beachten. Das gesamte Straßennetz befand sich zudem in einem desolaten Zustand. Im Zuge eines umfassenden Programms zur Bekämpfung dieser Situation wurden 2001 auch Tempolimits – 40 km/h innerorts und 80 km/h über Land – eingeführt.

Heute im ARD-Brennpunkt: Nordkorea einigt sich mit Südkorea über die Einführung eines generellen Tempolimit auf alle Autobahnen…
:mrgreen:

Ich ahnte es schon immer: Das ganze Tempolimitgehudel ist so eine kommunistische Einheitsmacherei.
:laughing:

Ergebnisse einer ADAC-Umfrage. Was stört am Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer.

93% Drängeln
91% riskantes Überholen
57%: zu langsam fahren
27%: sich strikt an die Regeln halten :open_mouth:

Quelle: Heise Autos: Drängler stören Autofahrer am meisten

Mein Fazit: mit einem Tempolimit gäbe es weniger Anlass für Gedrängel oder „zu langsam“ fahren, weil es weniger Geschwindigkeitsunterschiede gibt. Ansonsten habe ich den Eindruck, dass sich die Befragten am liebsten auf leeren Straßen bewegen und die anderen Verkehrsteilnehmer zum Mond wünschen. :imp:

Die Umfrage das ADAC kann nicht repräsentativ sein, da Altersschnitt der Motorweltleser weit über 70 liegt! (Siehe Zielgruppenwerbung im Heft)

Du meinst, der ADAC propagiert E-Mobilität nur in Form von Treppenlifts? :smiley:

Und nachdem sie gemerkt haben, dass die verbliebenen Restmitglieder doch nicht mit dem Treppenlift zur Geschäftsstelle fahren, haben sie deshalb zum Jahreswechsel die Ladesäulen wieder abgebaut oder wie? :wink:

Gruß Mathie