Petition für generelles Tempolimit 130 (2019)

Wer würde hier denn behaupten, dass es nur diesen Schritt braucht, damit wir alle Probleme gelöst hätten? Freilich ist es „nur“ ein Schritt, aber es ist einer!

Deine Fragen werden hauptsächlich im CO2-Umwelt Thema behandelt, nur so viel will ich abseits davon schreiben, dass unser Ziel bei 3t CO2 pro Kopf in Deutschland und in allen weiteren Industrienationen liegen muss, möglichst schnell.

Das Ziel muss zudem sein, dass der Earth Overshoot Day nicht schon im Juli ist (in der EU übrigens schon im Mai und in DE im April), sondern frühestens am 31.12., besser noch, dass er länger als das wird, damit sich unser überbrodener Verbrauch wieder regenerieren kann.
Quelle: de.wikipedia.org/wiki/Earth_Overshoot_Day

Ein logischer Schritt nach einem Tempolimit wäre eine Fahrzeugbesteuerung aus einer Mischung aus verbrauchtem Energieträger (Prio 1), Fahrzeuggröße (Prio 2) und -masse (Prio 3). Nach Leistung/Hubraum zu besteuern macht immer weniger Sinn.
Weiter gedacht, müssen alle energieintensiven Produkte höher besteuert und Reperaturen herstellerseitig möglich sein und Steuererleichterungen dafür geschaffen werden.
Aber es gibt viele Ideen, die einen positiven Einfluss bieten können, daher können wir mit dem ersten Schritt anfangen und ein Tempolimit umsetzen, mit all den damit verbundenen Entlastungen.

Gerade die SUV-Thematik würde durch ein Tempolimit 120/130 weniger schlimm werden, da der Widerstand und damit auch der Verbrauch bekannter Maßen im Quadrat zur Geschwindigkeit steigt. Was muss ein SUV denn mit 200 fahren? Aber das wäre viel zu einfach gedacht, denn alle größeren Motoren betrifft das gleichermaßen und selbst ein Audi A4 genehmigt sich bei Tempo 200 gern 11l Diesel/100km - das ist kein Scherz, sondern real erlebt, bei einer Dienstfahrt. Soviel zum Thema „sparsame Diesel“.

Und gerade das Argument, dass das Tempolimit „ein Aspekt“ ist, schließt es kategorisch mit ein. Es unbetrachtet zu lassen, weil es auch noch andere Themen gibt, wäre irgendwie etwas „eigenartig“ oder nicht? Also eigenartig im Sinne von „unangenehm“ und „unangenehm“ im Sinne von „eigentlich wollen wir alles so lassen“.

Es ist weitaus einfacher zudem, ein Tempolimit (und ich kann mich zunehmend für Tempo 120 begeistern) umzusetzen, als entsprechende Einschnitte im Luft- und Schifffahrtsverkehr durchzuwinken - oder vielleicht täuscht mich auch mein Eindruck und den „Deutschen“ ist es wesentlich wichtiger, „freie Straßen“ zu haben, als mit dem Flieger nach Malle zu kommen.
Wobei so eine Entweder-oder-Entscheidung zwischen Kreuzfahrten+Malle gegenüber dem Tempolimit 120 doch interessant zu beobachten wäre - oder nicht?

Aber zurück auf die Frage, warum es kein „Großes Ganzes“ gibt: Das kann es geben! Es kann dann beginnen, wenn wir uns von unserem übertriebenen Vorstellungen lösen, fähig dazu werden unsre eigene Position zu überdenken und uns zu fragen, wie es besser ginge - für viele Beteiligten.
Aber weil wir gerade von Relationen sprechen, der Luftverkehr macht etwa 2-3% des CO2-Gesamtausstoßes aus, der Straßenverkehr jedoch 20%, wenn wir also 2-5% beim Straßenverkehr sparen können, wäre das dieses Zehntel welches durch die Fliegerei überhaupt erzeugt wird - d.h. im Sinne er Einsparung ist es nochmals attraktiver am Straßenwesen anzusetzen, weil dort noch wesentlich mehr Potential vorherrscht. Keine Airline der Welt würde je auf den Gedanken kommen, ein möglichst verbrauchsstarkes Flugzeug zu kaufen, weil es nämlich nur Kosten verursacht, ohne Geld zu verdienen (wenn wir mal ausschließlich in der Verbrennerwelt bleiben).

In dem Punkt, dass Verbote etwas gar unmoralisches ist, etwas, dass nur aufgrund von Argwohn, Neid und Aus-Prinzip heraus geschmiedet werden, will ich widersprechen. Wir sehen es über die gesamte Neuzeit, wie Verbote Leben schützen können, die Natur entlasten und für effizientere, sauberere Technologie sorgen. Vom FCKW angefangen, über Partikelfilter, über Sicherheitsgurte, über bleifreies Benzin, usw. die gesamte Entwicklungsgeschichte trägt unzählige Beispiele, wie es nach einem Verbot anfing besser zu werden.

Und ja, wir brauchen mehr Öko-Verbote und weniger Konsum-Lust, damit wir uns einen lebenswerten Planeten erhalten.

Jeder der ein naturwissenschaftlich-technisches Verständnis hat, kann dies nachvollziehen.

Wenn dann generell maximal 50 km/h oder 30… spart viel mehr und reduziert auch wirklich gefahren… alles andere ist doch nichts halbes und nichts Ganzes…

Warum nicht. Vielleicht finden wir dafür ja einen Konsens, denn im Grunde hast Du ja recht.

Es ist übrigens nicht legitim, die Argumente des vermeintlichen „Gegners“ bis zur Lächerlichkeit zu überzeichnen, nur um diesen Strohmann dann abzuschießen. Das ist billig und hat mit einer sachlichen Auseinandersetzung nichts mehr zu tun.
:arrow_right: Dialogethik: Wie kann Diskussion funktionieren und wo scheitert sie?

Diese Regel scheint aber nur in eine Richtung zu gelten.
Alle Tempolimitgegner werden ja auch pauschal als Raser, Umweltsünder und nett umschrieben als technisch unwissend bzw. einfach dumm oder trotziges Kind beschrieben.
Von einer ergebisoffenen Diskussion sind wir weit entfernt.
Aber wie hier deutlich zu erkennen, geben die Admins die Richtung vor. Euer gutes Recht.

Das gilt natürlich in beiden Richtungen. Es ist Dein gutes Recht, solche Fälle zu kritisieren, wenn sie Dir begegnen.

Hinter fast jeder politischen Fehl-, oder Nichtentscheidung steht irgendeine Lobby, die diese verursacht, bzw. verhindert. Es ist ähnlich, wie bei dieser neuen Aktiensteuer, die genau die Leute verschont, die eigentlich zahlen sollten.

So auch hier … Autoindustrie, Öl-Lobby … ich glaube nicht, dass das Tempolimit durch irgendeine Bevölkerungsmehrheit, oder gar Vernunft verhindert wird. Das Tempolimit wird verhindert, weil …

  1. Sprit, Öl und Verschleißteile verkauft werden sollen
  2. Weil ein paar Politiker Angst haben Wähler zu verlieren

Da können wir diskutieren, bis wir kusendull sind. Keinen dort oben interessiert MadMaxs Ansicht zur persönlichen Freiheit und alles in Klump fahren zu dürfen, oder die sinnvollen Argumente von Volker aus Berlin. Interessant sind wieder mal nur Macht und Geld.

Dieser Beitrag ist mal wieder ein Paradebeispiel.
Ein User (hier madmax) wird vorgeworfen „alles in Klump fahren“ zu wollen nur weil er gegen ein generelles Tempolimit ist.

Von dem sinnlosen Geschreibe hier, kommt zum Glück auch kein generelles Tempolimit.
Da genieße ich ab und an, wenn es die Witterung und der Verkehr her gibt, auch mal Tempo 190 km/h oder auch mehr zu fahren.

Um das zu verstehen: worin genau besteht der Genuss? Adrenalin oder wie kann ich mir das vorstellen? Das ist eine ernsthafte Frage.

Unter entsprechenden Umständen macht es einfach Spass. Bin da jetzt biologisch nicht so bewandert, aber vermutlich werden im Endeffekt Glückshormone ausgestoßen.
Allerdings auch, wenn ich auf dem Weg Heim an einer gut ausgebauten Straße (Tempo 100km/h) alleine an der roten Ampel stehe.
Aus purer Freude genieße ich es dann manchmal das Spassbedal durchzudrücken und den Beschleunigungseffekt zu genießen.
Tesla hätte aus Umweltschutz- und Vernunftgründen besser Autos gebaut, die max. 130 km/h fahren und diese Geschwindigkeit erst nach 20 Sekunden erreichen.
Ich wage aber die Vermutung, dass es die Firma Tesla dann heute, trotz der vernünftigen Entscheidung, nicht geben würde.

Würde ich unterschreiben. Vernünftige E-Autos gab es schon lange vor Tesla, keines konnte auch nur ansatzweise im Markt Fuß fassen.

Die Beschleunigung verstehe ich ja. Aber die deutlich erhöhte Aufmerksamkeit bei gleichzeitigem Wegfall von AP erzeugt bei 200 km/h Genuss? Wenn’s geht, noch nachts, wie manchmal zu lesen? Ich bin da wohl zu alt für.
Schnell Ski fahren, Boot, Achterbahn oder auch ein Drahtseil einen Berg hinunter. Das verstehe ich alles. Auch den Wunsch, ein paar Minuten zu sparen. Aber Genuss, weil
man auf der AB 200 fahren kann?

Ich fahre manchmal mit einem Kollegen mit. Der schaltet den Abstandsradar ab und fährt gern 200. Stumm und starr nach vorn stierend. Das kann bei ihm zumindest kein Genuss sein. Erst wenn man lebendig aussteigt :mrgreen:

Hi,

ist der Sion nicht genau so ein spaßfreies Fahrzeug?

Und ich meine sogar das Musk einmal „We don’t build boring cars“ gesagt oder getwittert hat.

Ich glaube alle, die einen Tesla fahren wissen, dass Beschleunigung Spaß macht, Geschwindigkeit macht auch Spaß. Was allerdings keinen Spaß mehr macht ist hohe Geschwindigkeit jenseits 120-140 auf öffentlichen Straßen ausleben zu wollen, denn inzwischen verhindert die Verkehrsdichte, die Vernunft, Umweltaspekte, die wesentlich höhere Endgeschwindigkeit von Autos uvm. einfach, dass man das ruhigen Gewissens machen kann und sollte.
Wer sich mal ansieht wie selten jemand, der mit 180-200km/h auf der AB fährt den richtigen Abstand einhält, dann ist das schon erschreckend (dabei schliesse ich mich sogar explizit ein). Für mich entsteht da eine Gefahr für alle Verkehrsteilnehmer, die nicht sein müsste, also sollte man es aus Vernunft einfach abstellen.

So schade es auch ist, aber man kann ja auf die Rennstrecke ausweichen und da seines Hobbies fröhnen oder zum Beispiel Spaß auf einer kurvenreichen Landstraße haben.

Das kann ich mir auch gut vorstellen. Serpentinen fahren oder sowas macht tatsächlich Spaß. Mich verwunderte nur der „Genuss“ auf der AB 200 kmh zu fahren. Das ist doch aus meiner Sicht nur anstrengend. Wäre mal interessant, wie da das Lebensalter ist. Das meine ich auch ernst. Denn ich könnte mir vorstellen, dass es mir als junger Mann vielleicht anders ging, als jetzt. Ich bin einfach ruhiger geworden (Entschleunigung, soweit es geht). Hatte schon genug Stress in meinem Leben…

Hi Tommy,

ich bin 49 Jahre und fahre jetzt tatsächlich nur noch sehr selten wirklich schnell auf der Autobahn und definitiv nur dann, wenn es die Situation hergibt.
Was mich immer wieder wundert, ist die Aussage " Stress beim Autofahren". Den verspüre ich unabhängig von der Geschwindigkeit einfach nie. Ist vielleicht typabhängig und ich habe da einfach Glück gehabt.
Autofahren ist für mich eigentlich nie anstrengend oder stressig. Bin während meine Studiums auch viel LKW bis 7,5T gefahren. Da war es manchmal eintönig oder einfach langweilig.

Es gibt halt Schnellfahrer und Schnellfahrer. Die einen brettern über die Autobahn und verjubeln dabei Energie, dass’ Gott erbarm.
Die anderen hängen mit einem vollbesetzten A2 auf der Großglockner-Hochalpenstraße alles ab, was vier Räder hat. :stuck_out_tongue:

Also die Gelassenheit bei 200 kmh wie bei 130 kmh zu haben, ist ungewöhnlich. Sämtliche Reaktionen müssen ja früher erfolgen und somit ist eine gewisse Angespanntheit vorhanden. Wie gesagt, ist es anstrengend, so zu fahren. Ich gebe aber zu, vielleicht auch nie die richtige Autobahn dafür gefunden zu haben. In meinem hauptsächlich gefahrenem Bereich (A10) fahren einfach viel LKWs, auch nachts und damit verbunden ist immer auf Spurwechsel, Schlenker usw. zu achten. Oftmals bedienen die Brummifahrer ihre Kaffeemaschine, Handy oder sonstwas und eiern über die Spuren…
Es strengt nicht an, auf sich selbst so zu achten, sondern auf die Anderen. Wenn meine 2,5 t irgendwo abfliegen ist es womöglich vorbei…

Jedem der nicht mit dem Rad in den Urlaub fährt, ist die Umwelt egal.

Würde mich auch sehr interessieren, was dabei genau Spass macht. Beschleunigug kann ich voll nachvollziehen, da spüre ich etwas im Körper, absolut keine Frage. Egal ob Längs- oder Querbeschleunigung. Von konstanter Geschwindigkeit bekommt mein Körper jedoch nichts mit (auf der AB gibt es auch kaum Längsbeschleunigung). Ob ich nun mit 300km/h fahre oder mit 50km/h, davon bekommt mein Körper nichts mit. Kann also nur etwas psychisches sein. Das Gefühl andere zu überholen, sie hinter sich zu lassen, sich an die Spitze zu setzen, aslo ein Gefühl der Überlegenheit.