Nordkapp und zurück Ende Januar

Wir wollten es wissen (wie wohl auch viele andere): Kann man im Winter mit dem Tesla problemlos bis ans Nordkapp und zurück? Also haben wir es versucht mit dem MYLR, grobe Route:

Dresden → Świnoujście → (Fähre) → Trelleborg → Lulea → Alta → Nordkapp → Rovaniemi → (Autozug) → Helsinki → (Fähre) → Travemünde → Dresden

tl;dr: Es war das einfachste der Welt.

Świnoujście deshalb, weil TT-Line dort eine LNG-Fähre hat die nicht ganz so dreckig fährt und man außerdem an Bord laden kann.
Auf Grund der extremen SuC Preise in Schweden haben wir uns vorgenommen bis ans Nordkapp nur an anderen öffentlichen Ladestationen zu laden. Bis Sundsvall war das Ionity, danach Vattenfall. Zwar waren diese Lader oftmals langsam und man musste etwas tricksen, da Tesla sie nicht kannte (bzgl. Vorkonditionierung), aber alles in allem war es doch recht problemlos.

Am Nordkapp haben wir dann noch diverse andere Teslas getroffen die es wohl auch wissen wollten :slight_smile:

Was ich über das Auto gelernt habe:

  • Die Straßenlage ist auch auf Eis/Schnee absolut genial. Da das Auto bevorzugt hinten schiebt merkt man sehr schnell wenn es glatt wird oder man zu schnell unterwegs ist - sehr angenehmes Fahren
  • Die Wärmepumpe hat auch bei -20° keine Probleme
  • Große weiße Wolken aus der Front sind beim Schnellladen normal (WP enteist sich?)
  • Es gibt doch so einige Stellen im Innenraum die bei rauem Boden anfangen zu vibrieren und zu nerven, insbesondere der Bereich des Lenkrads inkl. Hebel. Wenn man mal gefunden hat wo es herkommt kann man es dann recht leicht abstellen. Spricht aber nicht gerade für Qualität.
  • Vorkonditionierung bei -20° ist massive Energieverschwendung. Z.t. haben wir auf einer Etappe 10% für Batteriekonditionierung verbraucht. Z.T. fängt er schon 1,5h vorher an und heizt dann die letzte halbe Stunde durch. Und alles, damit ich ein paar Minuten kürzer lade? Hier sollte es Einstellungsmöglichkeiten geben. 30°C wären hier genug, es müssen keine 50°C sein.
  • Reichweite unter den Bedingungen bei (den Bedingungen entsprechend) zügiger Fahrweise rund 300km
  • Eine Schwäche des „vision only“ Ansatzes ist mir aufgefallen: Beim Fahren auf verschneiter Straße sammelt sich Schnee am Heck, dieser Setz die Kamera zu. Bei Dunkelheit beleuchtet die Kennzeichenbeleuchtung den Schnee, wodurch in der Kamera ein weißes Bild entsteht. Das widerum führt dazu, dass die Rückspiegel maximal abblenden und man nichts mehr sehen kann, da sie zu dunkel werden. Nur das komplette Entfernen des Schnees oder abschalten der automatischen Abblendung helfen aus. Der Schnee ist aber natürlich schnell wieder dran.
  • Am günstigsten Laden konnten wir in Finnland, dort zahlt man DCs bei WeCharge mit 0,31€/min. Viel günstiger geht es kaum.

Alles in allem: Tolles Auto, toller Trip - da braucht man wirklich keinen Verbrenner mehr!

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Danke für deinen Reisebericht! Ich hätte noch einige Fotos der Reise toll gefunden

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Tolle Route, Vor allem die Idee mit dem Autozug!
Mich würden noch ein paar Daten interessieren:

  1. Wie lange hattet Ihr eingeplant/ gebraucht?
  2. wie viele Autokilometer waren es?
  3. Autozug in Finnland: ca. Preis, muss man lange vorher buchen?
  4. noch ein paar mehr Tipps. :slight_smile:

Ansonsten wäre eine detailliertere Route super. :grimacing:

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Berechtigter Einwand, habe aber keine vom Auto gemacht, daher nur Landschaft :slight_smile:





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  1. wir ins Freitag Abend los und waren die Woche drauf Sonntag früh zurück. War zeitlich genug Puffer zwischendrin, also keine Hektik. Zumindest wenn man gerne viel fährt.
  2. Hoch ca. 3000km, zurück ca. 1200km
  3. Autozug in Finnland ist so genial, kostet inkl. 2er Kabine mit Dusche & WC ca. 250€. Machen wir gerne. Wie lange man vorher buchen muss kann ich nicht sagen, aber um die Jahreszeit ist der Zug nicht voll. Im Sommer sicher schwieriger.

Detaillierte Route könnte ich jetzt raussuchen, aber die weicht nicht grob von der Google-Route ab. So viele Straßen gibt es da oben nicht :slight_smile: Wenn du was konkret wissen willst gerne.

Wir haben den Trip jetzt schon 3 mal im Winter und 1 mal im Sommer gemacht. In Nordfinnland sollte man sich im Winter bereits vorher um Hotels kümmern. Die Gegend ist überschwemmt von Touristen die dort zum Husky/Rentier/Schneemobil fahren hinkommen. Gerade in Rovaniemi findet man für den selben Abend kaum noch was unter 300€/Nacht. Generell haben viele Hotels im Norden von Schweden & Norwegen im Winter geschlossen.

Der Winter wird auch gefühlt immer schwächer. Diesmal hatten wir erst ab Lulea überhaupt Schnee auf der Straße. Kann natürlich Zufall sein, aber es scheint ein Trend zu sein…

Vielleicht ein Tip noch: Viele fahren dort mit Spikes - die sind aber in DE nicht erlaubt. Wir haben beim ersten Trip 2010 unterwegs gewechselt auf Spikes. Ist zwar ganz witzig, aber ist absolut nicht notwendig. Normale Winterreifen für den deutschen Markt reichen völlig aus.

Und: Unbedingt vorher schauen wo es Eisstraßen gibt und die auf der Route mit einplanen. Leider hat der LR keinen Track mode, daher lässt sich das ESP nicht abschalten… aber ein bisschen was geht trotzdem :slight_smile:

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Vielen Dank für Deine schnellen Antworten.

Und die Frage bzgl. Autozug? (Preis?, wie lange vorher reservieren?)

Und wie lange habt Ihr gebraucht?

Grüße aus Levi :rofl: Ende der Woche geht es weiter zum Nordkap

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