Ich bin bei dem Franzosen (vielleicht auch am Namen zu erkennen ) un dhatte auch erst überlegt, ob ich anstatt unserem Model 3 auf den C4 warte. Hab mich aber dagegen entschieden, denn der Tesla ist dem C4 um Längen voraus. Die Franzosen haben zwar schon während des Krieges ein Elektroauto gebaut und auch danach mit AX, Saxo und Berlingo sich in der Sparte versucht, sind aber irgendwie auf dem Tand hängen geblieben und haben sich nicht weiter entwickelt. Ist zwar schade, aber das müssen sich erst mal wieder aufholen.
Eine Freundin von mir hat Interesse an dem Ë-C4 als ihr erstes E-Auto und so bin ich ihn vor ein paar Tagen zusammen mit ihr probegefahren.
Aus meiner Sicht ein sehr gelungenes Fahrzeug für den Regionalverkehr und gelegentliche Langstrecken (1-2 mal Urlaub im Jahr und 5 Besuche von Freunden/Familie >200km Entfernung).
Angenehme Sitzposition (auch für mich mit >1,90m), intuitive Bedienung und sehr gutes Fahrwerk (um Welten komfortabler und ruhiger als mein Model 3…). Die Lenkung ist bei niedrigen Geschwindigkeiten um die Mittellage vielleicht etwas unpräzise, aber für das Anwendungsgebiet ist das passend. Auch im Fond ist ausreichend Platz (ich konnte hinter mir gut sitzen). Der Kofferraum ist der Klasse angemessen - durch die Coupéform weniger praktisch als der Vorgänger, aber nach Meinung meiner Freundin (die aktuell noch den „alten“ C4 als Benziner fährt) immer noch ausreichend groß, um damit zu viert in den Urlaub zu fahren.
Sehr angenehm fand ich auch das HUD. Es ist zwar die günstige Variante mit ausgefahrener Scheibe, aber die Anzeige ist sehr klar und deutlich im Blickfeld.
Der Verbrauch lag bei gemischter Fahrt (10% Stadt, 30% Landstraße, 60% AB mit 130km/h) bei ca. 18 kWh/100km nach BC. Nach Testvideos liegt er bei 130km/h auf der AB wohl bei ca. 23kWh/100km. Für meine Freundin ist das vollkommen OK, da sie im Alltag pro Woche ca. 100km (+/-) fährt und zu Hause laden können wird (Elektriker ist schon beauftragt). Auf den Urlaubsfahrten muss sie sich etwas umstellen (etwas längere Pausen nach knapp 2h Fahrzeit), aber sie meinte, sie wird den Wagen primär für die 340 üblichen Tage im Jahr nehmen…
Die drei Fahrmodi (Eco, Normal, Sport) sind spürbar unterschiedlich - eco ist zum Mitschwimmen ok, normal vollkommen ausreichend. Die Rekuperation ist in der Standardeinstellung nach Start gering und selbst im B Modus ist kein „one pedal driving“ möglich. Das ist aus meiner Sicht jedoch nicht schlimm, da der Wagen so gerade für Fahrerinnen und Fahrer, die zum ersten Mal ein E-Fahrzeug fahren, berechenbarer reagiert.
Die Leasingrate ist aktuell sehr attraktiv - bei 6000,-Anzahlung (= Umweltbonus) liegt sie bei besserer Ausstattung auf dem gleichen Niveau wie der bisherige Benziner C4.
Die Lieferzeit beträgt aktuell ca. 6 Monate. Ich bin selbst sehr gespannt auf ihre ersten Erfahrungen im Alltag und der ersten Urlaubsfahrt - die wohl im Winter nach Österreich führen wird…
Also zusammengefasst: der Ë-C4 ist aus meiner Sicht als alleiniger PKW für Familien gut geeignet, wenn es eine Lademöglichkeit zu Hause gibt und nur gelegentlich Langstrecken(>200km) gefahren werden.
Der ë-C4 meiner Freundin wurde überraschenderweise deutlich früher geliefert als gedacht!
Die ersten Kilometer nach der Übergabe haben meinen Eindruck von der Probefahrt bestätigt: ansprechendes Design, sehr guter Sitz- und Fahrkomfort, für die Größe viel Platz für Passagiere und/oder Gepäck, gute Fahrleistungen, vergleichsweise niedriger Verbrauch, ergonomische Bedienung, HUD und serienmäßige Assistenten sehr angenehm bzw. unauffällig. Navi und Software zur Ladungs-Info bzw. -Steuerung sind OK aber sicherlich noch ausbaufähig. Da das Fahrzeug jedoch zu >90% im Regionalbereich gefahren und zu Hause geladen wird, spielt das im Alltag eine untergeordnete Rolle.
Passenderweise hat Bjørn Nyland in den letzten Tagen mehrere Testvideos zum ë-C4 veröffentlicht:
Auch er ist insgesamt sehr von den Qualitäten des ë-C4 angetan. Ich finde interessant und erfreulich, dass Citroën offenbar bereits die Ladekurve verbessert hat. So lässt sich jetzt bis 30% SoC mit ca. 100kW und bis knapp 60% SoC mit 80kW laden. Ein Ladevorgang von 10-90% dauert knapp 40min, so dass auch mit diesem Wagen gelegentliche Langstrecken und v.a. Urlaubsfahrten problemlos möglich sind.
Das Feedback von Familie und Freunden ist übrigens auch sehr positiv! Insgesamt ist Citroën hier also wirklich ein sehr gutes Gesamtpaket gelungen.
Ich bin gespannt, ob es hier evtl. weitere Erfahrungen mit dem Fahrzeug gibt!
Inzwischen hat meine Freundin ihre erste Langstrecke im ë-C4 hinter sich:
500km Autobahn bei 10-15 Grad und gelegentlich etwas Regen.
Da sie keinen Zeitdruck hatte, ist sie mit maximal 110-120km/h unterwegs gewesen. Baustellen und etwas Stau haben dafür gesorgt, dass sie insgesamt 7h Reisezeit hatte.
Bei diesen Bedingungen hätte eine ca. einstündige Ladepause gereicht. Aus biologischen Gründen gab es noch zwei weitere Pausen, bei denen ebenfalls kurz geladen wurde.
Die Autobahnreichweite des ë-C4 liegt bei den o.g. Umständen also bei ca 250km.
Meine Freundin ist sehr zufrieden und die Fahrt war für sie sehr entspannt. Sie hatte sich vorab bei abetterrouteplanner Ladestopps rausgesucht, aber da sie deutlich weniger verbraucht hatte als gedacht, hat sie während der Fahrt kurzfristig umdisponiert. Das Laden bei EAM, E.ON und IONITY hat absolut problemlos funktioniert.
Es zeigt sich also, dass der ë-C4 bei entspannter Fahrweise tatsächlich langstreckentauglich ist und man sich auch mit einem Citroën keine Gedanken um die Lademöglichkeiten unterwegs mehr machen muss.
Danke für deine/eure Erfahrungen. Für mich persönlich ist es sehr interessant, da wir selbst (auf dem Land halt) bisher nur ein paar 208’er verkauft haben und somit mit dem e-C4 noch keine Erfahrung bezüglich der Tauglichkeit machen konnten.
Ich hatte den e-C4 (Facelift ab 07/2023) letzte Woche als Leihwagen für ein paar Tage. Optisch ist er von außen betrachtet eine durchaus gefällige Erscheinung, jedoch merkt man schnell, dass einmal mehr eine Verbrennerkarosse als Unterbau dient. So hebt sich z.B. der Unterboden im Inneraum um 2-3 cm um Platz für den Akku zu schaffen. Oder die pseudo-futuristische Schrift im für mich völlig unlogisch aufgebautem Display. Die in keinem Modus spürbare Rekuperation, die sehr schwammige und von der Fahrbahn scheinbar entkoppelte Lenkung oder auch der Verzicht auf One Pedal Driving haben bei mir keine Begeisterung ausgelöst. Dazu gesellt sich die lächerliche, ausfahrende Plastikscheibe die als HUD Projektionsfläche dient. Hier gilt meine Kritik aber allen Herstellern die ein HUD so realisieren, wenn schon HUD dann bitte richtig! Und beim Blick unter die Fronthaube kann man nur hoffen, das Stellantis schnell dazulernt…
BEV Veteranen wird der Wagen keinesfalls abholen, aber auch für Neueinsteiger/Umsteiger auf ein BEV hält der Markt mittlerweile attraktivere und weitaus günstigere Angebote bereit (MGs z.B.). 40.500 € (vor Förderung) in der Grundausstattung möchte Citroen für das Auto haben, für gerade einmal 1.500 € (Model 3) bzw. 4.500 € (Model Y) mehr erhält man native BEVs, die den e-C4 wie ein antiquiertes Vehikel aus dem Museum wirken lassen.