Model 3 Probefahrt - Erfahrung und 3 Phantombremsungen

Ich habe gemeinsam mit meiner Freundin das Model 3 LR bestellt, zuerst nur 45min Probefahrt und letztens übers Wochenenden, was definitiv viel mehr wert war als 45min. Dabei kann man wirklich alles in Ruhe ausprobieren und hatten keinen Stress. Für den Autopiloten habe ich wirklich 1-2 Stunden gebraucht, bis den ordentlich bedienen konnte z.B. ein- und ausschalten, Spurwechsel,… und auch einschätzen wo seine Grenzen sind - man muss da schon immer top fokussiert sein, damit man eingreifen kann, wenn er z.B. mit 50 über das Bankett (Bordstein) bei der Verkehrsinsel brettern will.

Das Positive vom Auto ist sicherlich allen längste bekannt. Was mir persönlich negativ aufgefallen ist, ist das fehlende Apple-Carplay. Klar das Tesla System ist ok, aber in jedem anderen Auto kann ich meine Handy-Funktionen wesentlich besser nutzen bzw. überhaupt nutzen, als im Tesla. Das ist wirklich ein sehr großes Minus. Als ich im Tesla-Showroom gewartet habe, hatte ein anderer Kunde genau das Gleiche recht lange bemängelt. Es ist einfach nervig.

Wovon ich beeindruckt und auch recht enttäuscht war, war der Tempomat bzw. Autopilot. Zuvor noch nie mit einem Auto gefahren, das selbst die Spur hält, schon beeindruckend. ABER, wir hatten an diesen 2 Tagen leider 3 Phantombremsungen - so etwas schreckt schon sehr. 2x mit dem Tempomat (also ohne Autopilot) und 1x mit dem Autopilot. 1x im Autobahntunnel, 1x bei Nacht und Regenwetter und 1x bei Tag, ohne Regen. Man merkt, dass Tesla keine Laser zur Abstandsmessung verbaut (wie ich als Laie vermute).

Was auch wenig prickelnd war, ist das automatische Abblendlicht, geht irgendwie ständig aus und an, und wenn man es braucht ist es aus. Selbige mit dem Scheibenwischer, hat auch nur so semi gut funktioniert. Klappt bei meinem Polo von 2014 besser.

Auch mit den Kritikpunkten immer noch ein nettes Auto und in Sachen/Preisliste wohl im Moment top. Reichweite beim LongRange super, Vebrauch top, Ladekurve ok, Supercharger Netz super, Fahrkomfort ok,… Was mich aber schon etwas erschreckt hat sind die 3 Phantombremsungen an einem Wochenende - finde ich etwas viel.

Mal sehen ob ich meine Bestellung weiterhin behalte, schlaf jetzt nochmal ein paar mal drüber.

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Hallo kanapee,
leider sind deine Erfahrungen bezüglich Autopilot und Phantombremsungen keine Ausnahme, sondern entsprechen dem aktuellen Stand bei Tesla.
Ich habe nur den Standard-Autopiloten, wobei ich aber meistens nur der Tempomaten nutze.
Für wenige Prozent der Strecke auf der Autobahn auch den Standard-Autopiloten, den man dann bei jedem Überholmanöver etc. wieder deaktivieren muss. Das lohnt nur bei langer freier Strecke, finde ich.
Wenn z.B. viele Schatten auf der Straße sind oder andere Gegebenheiten, die die Software als seltsam ansieht, wird einiger Maßen moderat gebremst.
Ich bin generell ziemlich aufmerksam bei aktivem Autopilot oder Tempomat und beende die unbegründeten Phantombremsungen mit dem Strompedal.
Ich glaube für eine Notbremsung ist mindestens auch ein entsprechendes Echo vom Radar erforderlich.
Abblendlicht habe ich nie Probleme gehabt. Scheibenwischer muss man leider auch ab und zu eingreifen, da die Erkennung nicht in allen Situationen ausreichend funtkioniert. Tesla hat da an einem Regensensor gespart und macht das statt dessen über die Kameras und eben Software.

Viel Spaß dann bald mit eurem Auto!

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Wir fahren eigentlich ständig Navigate on Autopilot und sind so bei 3 Phantombremsungen pro 1000 km. Andere ACC und LKAS Systeme haben weniger solcher Bremsungen, die sehen und verstehen allerdings auch deutlich weniger von ihrem Umfeld. Pferdewagen mit Scheuklappen kann man machen, sind aber halt auch weniger ‚autonom‘.

Ist ein schwacher Trost aber wenn man meistens die gleichen Strecken fährt lernt mann wo und unter welchen Lichtbedingungen Phantombremsungen auftreten können.
Phantombremsungen werden sicher per Softwareupdate behoben wenn der angestaubte Autopilot code durch mehr und mehr FSD Komponenten ersetzt wird.
Die Active Safety Systeme haben bei uns auch schon einen Fußgänger- und einige Auffahrunfälle verhindert.

Bzgl. Regensensor, einer der letzten ausgerollten Softwarestände verwendet nun mehrere Kameras um die Wischnotwendigkeit robuster zu schätzen, soll wohl deutlich besser geworden sein.

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Ich eher bei 3 pro Tag, auf ca 60km mit Tempomat. Es kommt offenbar sehr drauf an, wo man fährt. Ich nutze den Tempomat auch Überland und manchmal auch Innerorts. Dort ist der Tempomat extrem schreckhaft. Mit mittelmässig breiten Strassen kann meiner nicht umgehen. Auch Überland in Rechtskurven bei Gegenverkehr.
Ich hoffe auch auf den Rewrite. Seit 2 Jahren hat sich jedenfalls nichts gebessert.

Der Laser würde dir im Regen nicht helfen: Wasser bricht Licht. Und Wasser beeinflusst nunmal auch die Sicht und ein Radar.

Ja, Aufmerksamkeit ist nach wie vor nötig, wir sind eben noch lange nicht bei autonomen System wo man sich zurücklehnen kann. Allerdings kann ich das mit der Verkehrsinsel nicht nachvollziehen. Die erkennt unserer ohne Probleme und bleibt in der Spur. Oder meinst du evtl. die Mitte in einem Kreisverkehr?

Nun, hier muss man sich aber auch mal in die Situation von Tesla versetzen: CarPlay bedingt alle Funktionen von CarPlay. Man kann nicht einfach nur den Medienplayer zulassen und lässt den Rest einfach Weg. Was beherrscht das Apple Navi (und andere ebenso) nicht? Die Navigation entlang der SuperCharger. Und ohne die geht dir ein großer (wenn nicht sogar der größte) Vorteil flöten. Dann hagelt es Beschwerden über liegengebliebene Teslas. Tesla schiebt es auf CarPlay, Apple schiebt es auf Tesla und alls sind unzufrieden.
Ich persönlich vermisse CarPlay nur sehr wenig, da das Tesla System es schon recht gut ersetzt. AppleMusic bleibt mir mit allem Komfort dann leider vorenthalten. Aber dafür gibt es Spotify und damit kann ich gut auskommen.
Insofern bitte bei „das fehlt mir!“ kurz überlegen warum es fehlt. Es ist nicht so, dass Tesla es nicht könnte, sondern eher dass es gegen das Konzept spricht. :wink:

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Du hast ein paar der Schwächen/Unzulänglichkeiten des M3 jetzt selbst erfahren und kannst noch vom Kauf zurück treten.
Für alles was dir aufgefallen ist gibt es hier im Forum unendlich viele Erklärungsversuche. Warum das M3 das nun mal eben nicht so gut hinbekommt wie man eigentlich im Jahr 2021 erwartet.
Und natürlich gibt es hier Besitzer, die mit allen Funktionen so wie so jetzt sind sehr zufrieden sind.

Wenn du ohne FSD und enhanced AP bestellt hast, hast du zumindest kein extra Geld ausgegeben für die Phantombremsungen.

Vielleicht willst du ja doch noch mit anderen BEVs eine Probefahrt machen, nur damit du einen Vergleich hast.

Und ganz wichtig: Du musst natürlich unbedingt verstehen, warum manches wie der Medienplayer so schlecht BT Geräte integriert, oder es keinen Regensensor gibt sondern dass irgendwie mit Kameras erledigt wird, oder warum die Klimanlage mal nicht heizt etc. dafür gibt es ja das Forum hier.

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Was spricht dagegen Carplay parallel zu verwenden? Da geht es wohl eher um Lizenzkosten

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Weil der Nutzer dann sagen würde „ich habe das Navi im Tesla benutzt und wurde an den SuperChargern vorbeinavigiert. Tesla ist großer Mist!“… Ich hab die Entscheidung nicht getroffen, aber ich kann es mir so zumindest erklären.

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Vielen Dank für die zahlreichen Antworten.

Abstandsmesser
Wie gesagt, ich kann nur wiederholen was ich als Laie z.B. von einem Forscher (Rolland Siegwart) der ETH Zürich zu diesem Thema Laserabstandsmessung gehört habe. Und ich vermute die kennen sich da sicherlich nicht allzu schlecht aus.

Phantombremsung & Aufmerksamkeit
Bzgl. der Aufmerksamkeit kann ich nur teilweise zustimmen, ich bin direkt mit genug Sicherheitsabstand hinter meiner Freundin gefahren, als der Tesla im Tunnel die Phantombremsung hingelegt hat und musste kräftig schnell und deutlich in die Eisen steigen. Und ich habe sie vor der Fahrt nochmal genau auf das Problem aufmerksam gemacht – weil ich es selbst am Tag davor erlebt habe. Trotzdem muss man das in der Situation zuerst realisieren, dass er nicht nur wegen dem Vordermann/frau bremst, sondern weil es eine Fehlbremsung ist! Hat man es realisiert, dass eine Phantombremsung ist muss man aufs Gas steigen und bis dahin hat der Tesla locker schon 20 km/h oder mehr gebremst.

Als Verkehrsinsel bezeichne ich auch die verkehrsberuhigenden Verkehrsinseln die oftmals vor Ortseinfahrten sind. Da macht die Straße dann so ein Schlenker, das mag er überhaupt nicht.

Ist halt betrüblich soviel Geld für das System ausgeben, wenn manche schon 2 Jahre auf eine Verbesserung warten. Hader gerade ob ich den Enhanced Autopilot nicht weglassen soll. Der Testwagen hatte auch FSD und die Schildererkennung hat z.B. kein einziges Mal funktioniert, er nahm immer die Daten aus der Karte und nicht die Schilder. Leider wohl auch nichts Neues.

Apple CarPlay
Die Karte im Tesla ist super, darum geht es gar nicht. Mir, wie vermutlich vielen andere, geht es um Kontakte, Whatsapp, Podcasts, … das kann man überhaupt nicht nutzen im Tesla oder nur sehr umständlich. Und es wäre eben super, wenn man Whatsappanrufe z.B. machen und/oder annehmen könnte. Oder Nachrichten für Whatsapp diktieren, selbiges gilt für andere Messenger-Apps.

Wie gesagt ich habe meine Erfahrung nach 2 Tagen Probefahrt hier kundgetan, vielleicht hilft es dem einen oder anderen vorsichtig und fokussiert and die Sache mit dem AP zu gehen. Weil ich ernsthaft nicht damit gerechnet habe, dass es so ein massives Thema ist.

Andere BEV habe ich auch auf dem Schirm z.B. den Q4, ID4. Leider verbrauchen diese und anderen in ± diesem Preissegment recht viel Energie auf der Autobahn + noch kleinere Batterie und langsameres Laden. Und das Ladenetz von Tesla ist für mich ein großer Pluspunkt.

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Nutzt Du ein iPhone, so kannst Du das alles doch über Dein Handy machen. Die Bluetooth Kopplung erlaubt das. Und mit aktiviertem Siri geht das sogar über Sprachsteuerung…

Natürlich werden keine Nachrichten auf dem großen Display angezeigt aber als Fahrer solltest Du ja sowieso auf die Straße schauen…

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Danke für den Hinweis - ich hab das gestern noch kurz versucht mit Siri und Whatsapp, hat aber nicht richtig funktionert. Der Whatsappanruf ging dann über das Handy und nicht über den Tesla.

AppleCarplay zeigt keine Nachrichten auf dem Display an, ist auch nicht notwendig.

Mich würde mal interessieren welche Features dir von Apple Carplay fehlen.
Ich bekomme mein Model 3 erst Mittwoch aber bei der Probefahrt war ich eigentlich froh, dass ich das ganze Infotainment aus einer Hand habe und nicht auf eine Handyverbindung angewiesen bin.
Apps wie Spotify gibt es und Navi ist ja im Prinzip Google Maps.

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@Judunur ich denke es wäre super, wenn jeder das nutzen könnte, was er will. Wem das Infotainment von Tesla ausreicht bitte - wer AppleCarplay möchte, soll das zusätzlich nutzen können. So der Idealgedanke.

Wegen Navi interessiert mich das überhaupt nicht. Ich hör ab und an Hörbücher z.B. über Audible oder Podcasts, nutze Whatsapp für Anrufe oder Nachrichten,…

Apple Carplay bietet auch wer es mag andere Navigationssoftware. Beliebige Musikdienste ect

Mir fehlt eine vernünftige Integration des iPhone Medienplayers. Also inklusive Alben, Playlists etc. damit ich nicht das Handy in die Hand nehmen muss.

Tesla und Apple sollen sich mal einigen und mindestens Apple Music im Tesla anbieten.

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Naja… Also ehrlich gesagt ist das gerade das Argument, warum ich evtl. gerne CarPlay hätte. Dann könnte ich vernünftig mit ABRP navigieren statt mit dem Tesla-Navi, das doch sehr zu wünschen übrig lässt.
ABRP im Browser ist ja leider viel zu lahm.

Denke, das ist nicht der Grund.
Apple macht tausend Vorgaben, die Tesla nicht schmecken werden.
Außerdem ist es ein komplett getrenntes UI, man könnte es evtl. in einem Fenster laufen lassen, muss aber dann auch Dinge wie Sprachsteuerung komplett übergeben können.
Das zerstört jede UI-Konsistenz und macht eigentlich alle CarPlay-UIs irgendwie komisch.

Die einzige irgendwie saubere Lösung, die ich da kenne, ist die, bei der man zwei Displays hat und auf einem läuft halt CarPlay und auf dem anderen das Fahrzeug-UI, aber selbst da hat man den Konflikt mit der Sprachsteuerung bzw. auch Lenkradtasten.

Medien sollten über Bluetooth normalerweise ganz gut gehen, mache ich auch. Du musst Siri halt dann über „Hey Siri“ starten, was natürlich nerven kann, weil man das dann aktivieren muss und Siri sich ständig fälschlich von irgendwas angesprochen fühlt.
Aber sobald die Medien erstmal laufen auf dem iPhone geht ja die ganze Steuerung auch über den Tesla.

Imho liefert ABRP denselben Schmarrn ab wie Tesla/Google. Wie man effizient von A nach B kommt, weiß keines dieser Systeme. Zumindest nicht auf meinen Strecken.