M3 Geräusch+Wärme+Kälte Dämmung

Liebe Tesla-Freunde,

kurze Vorstellung: Julius, 45, selbständiger Energieberater in Salzburg, elektrisch unterwegs seit fast 3 Jahren mit Hyundai Ioniq Premium von Auto Sangl, sehr zufrieden damit. Reduzierter CO2-Fußabdruck im Eigenheim mit 8,5 kWp PV + smartem Energiemanagement + Grundwasser-Wärmepumpe und ca. 60 % Autonomiegrad „über alles“, Rest über Ökostrom.

Beim Essen kommt bekanntlich der Appetit, daher soll unser Fuhrpark nun gänzlich fossil-frei und klimafreundlicher werden. Daher werde ich im Laufe der kommenden Monate, nachdem unser Diesel-Toyota erfolgreich verkauft werden konnte, ein Tesla M3 LR AWD bestellen (blauer Lack, weisser Innenraum, AHK, 18" Räder).

Sobald die Auslieferungen in Europa starten, wird dann zusätzlich ein MY bestellt als Ersatz für unseren Ioniq. Beide Teslas sollen lt. Betreff optimiert werden.

Gleich nach Auslieferung möchte ich die Wärme-, Kälte- und Schall-Dämmung optimieren lassen, wahrscheinlich im Tesla Bodyshop in Salzburg (Karosserie Kühleitner).

Geplante Maßnahmen:

  • Dämmmatten (z.B. 25 mm Armaflex) + heller Stoffhimmel von innen auf das Panorama-Glasdach kleben
  • Dämmmatten (z.B. 19 mm Armaflex) im vollständigen Innenraum (also Türen, Holme, Boden, Kofferraum) kleben
  • maximal UV-reflektierende Folie außen am Glasdach aufbringen
  • Flächenbündiges Ausfüllen der Glasfugen von Winschutzscheibe + Glasdach mit z.B. Innotec Top Glass (= dauerelastische + dauerhaltbare Acrylpolymer-Dichtmasse)
  • die leisesten am Markt erhältlichen Sommer- und Winterreifen in 18" montieren lassen

=> Wer konkrete Erfahrungen zu o.g. einzelnen Arbeitsschritten bzw. ähnlichen Projekten hat, den bitte ich diese hier zu posten. z.B.:

  • welches sind die leisesten Reifen-Modelle? Die dB-Angabe am Reifenlabel kann ja ziemlich in die Irre führen, daher wären hier Praxiserfahrungen wertvoll.

  • bei ICEs bringt die Dämmung der Motorhaube Geräusch-Vorteile. Könnte das beim M3 auch etwas bringen?

=> Oder falls Ihr Artikel, Videos usw. in anderen Foren kennt, die konkret bei diesem Vorhaben helfen können, bitte um einen Link dazu.

Mir ist klar, daß man mit diesen Maßnahmen keine Bäume ausreissen kann, aber einen spürbaren Effekt erwarte ich mir definitiv. Alleine das bekannte Sound-Proofing Video von Tesla Björn - wo ja deutlich weniger gemacht wurde als ich vor habe - zeigt schon ein deutlich ruhigeres Fahrgeräusch.

Wie manche Sound-Profis schon in div. Foren geschrieben haben, sind die reinen dB-Unterschiede nur ein Teil der Wahrheit. Tatsächlich geht es um die subjektive Wahrnehmung von Wind- und Abrollgeräuschen, die meine Frau und mich schon in unserem Ioniq stören, und welche ich nun im kommenden M3 so gut wie möglich optimieren lassen möchte.

Sobald das Projekt umgesetzt wurde, könnten sich interessierte M3-Eigner mit mir zu Vergleichsfahrten treffen. Wenn wir unter identen Rahmenbedingungen Fahrzeuge tauschen und den subjektiven Eindruck er-fahren und vergleichen, wird der positive Effekt der o.g. Maßnahmen sicher gut zu beurteilen sein. Schall empfindet ja jeder anders - dh. ob sich mein Aufwand lohnt nachzumachen, kann dann jeder selbst beurteilen.

Noch einmal, mir geht es nicht nur um eine niedrigere Geräuschkulisse im Auto, sondern auch um die Minimierung des Stromverbrauchs im Sommer und Winter durch weniger Klimaanlagen- und Heizungs-Verbrauch. Damit wird auch die Behaglichkeit erhöht, wenn die Oberflächentemperaturen - speziell im Kopfbereich - näher an die Raumtemperatur rücken, und die Temperaturunterschiede kleiner werden.

Danke für Eure hilfreichen Praxistipps im Voraus!

Liebe Grüße aus dem Salzburger Land

Julius

Armaflex hat sehr gute Wärmeisolationseigenschaften, ist aber aufgrund der geschlossenporigen Struktur für Schalldämmung nur suboptimal.
Für gute Schalldämmung braucht man offenporige Schaumstoffe oder Vliesstoffe auf Wollbasis. Zudem sind beim Model 3 zwingend Maßnahmen zur Körperschalldämmung durch Alubutyl oder ähnlichen Schwerschichten erforderlich.
Glaubst Du wirklich, dass Du in einem Bodyshop mit Deinem Anliegen richtig aufgehoben bist? Ich zweifle, dass dort genügend Fachwissen in Bezug auf Fahrzeugakustik vorhanden sein wird.

P.S.: Die Dämmung der „Motorhaube“ (Fronthaube) ist beim Model 3 absoluter Blödsinn und Geldverschwendung. Die Baustellen sind bei diesem Auto an anderer Stelle (speziell im Heckbereich). Generell wirst Du aber mit allen erdenklichen Maßnahmen nicht die schlechte Entkopplung der Achsträger von der Karosserie verbessern können. Und über diese „Schallbrücke“ werden viele Abrollgeräusche in die Karosserie eingekoppelt.

Grüße
Robin

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… da wäre wohl der Audi e tron die bessere Wahl, zu mal dieser mind. 1x pro Woche in der Werkstatt stehen würde und somit den Co2 Fußabdruck potenziert…

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Moin!
Mit etwas Schwerschicht in den hinteren Kotflügel kann man schon deutlich den Klang der Bleche beeinflussen. Die Hutablage wäre dann ein Fall für etwas Dämmung.

adms-shop.de/mediathek

Natürlich kann man den Wagen auch komplett mit Dämmung und Co bearbeiten. Aber die Effekte werden dabei immer kleiner. Da machen Wind und Fahrbahn meist viel größere Unterschiede.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass so eine aufwändige Optimierung mehr bringt als die richtige Reifenwahl.
Mein Model 3 ist bei wenig Wind und auf glattem Asphalt flüsterleise, kann aber bei viel Wind und rauem Untergrund auch unangenehm laut werden.
Spannend wird, ob man beim MY das Problem mit den Fahrbahngeräuschen optimiert hat.

Danke für Deine Kommentare!

Auf den Websites div. Hersteller von Materialien zur Schalldämmung und div. anderen Quellen wird auf die Vorzüge leichter, offenporiger Materialien zum „Schall schlucken“ hingewiesen. Für mich persönlich möchte ich jedoch einen möglichst guten Kompromiss aus allen möglichen Aspekten erreichen, und nicht etwa durch starke Spezialisierung auf einen technischen Aspekt einen anderen vernachlässigen.

Konkret bin ich etwas Rost-geschädigt, und habe eine Aversion gegen Rost in und am Auto entwickelt. Daher möchte ich keine offenporigen Materialien innen oder außen im Auto verwenden, weil innen aufgrund der sehr hohen Temperaturschwankungen und -differenzen eine hohe Gefahr der Kondensatbildung besteht, und außen - z.B. im Radhaus - Spritzwasser ein großes Thema ist. z.B. in die Türen dringt routinemäßig Wasser durch die Fensterdichtungen ein, und da will ich keine offenzelligen = Schwamm-artigen Dämmstoffe einbauen, welche das Wasser in den Türen festhalten und dort Korrosion begünstigen. Sicher ginge das einige Jahre gut, aber wenn ich mein M3 nach ein paar Jahren verkaufe, soll der neue Besitzer auch lange Freude daran haben. Eine lange und nachhaltige Nutzung von solch aufwändig hergestellten Gütern ist mir auch wichtig.

Daher werde ich nur geschlossenzellige Materialien anwenden, da diese nahezu kein Wasser speichern, auch wenn dann die Schalldämmwirkung suboptimal sein mag. Aus eigener Erfahrung und den Berichten anderer Anwender weiß ich jedoch, daß Armaflex durchaus hör- und spürbar zu einem leiseren und angenehmeren Geräuschentwicklung in PKWs, LKWs, Geländewagen, Wohnmobilen usw. beiträgt. Es ist also nicht vergebene Liebesmühe, es anzuwenden, und erfüllt dabei die anderen beiden Aufgaben, die mir auch sehr wichtig sind - die Wärme- und Kälte-Dämmung - ziemlich gut. Es ist also für mich ein Hybrid-Material, daß eigentlich vier Dinge gut macht: Schall, Wärme, Kälte, und Korrosion nicht fördern weil geschlossenzellig. Wie die meisten Kombigeräte kann es keine Einzelaufgabe ideal erfüllen, aber in Summe kenne ich derzeit keine bessere Lösung.

Falls Du oder jemand anderes ein besseres Hybrid-Material kennt für die o.g. Gesichtspunkte, freue ich mich über Anregungen.

Mir ist bekannt, daß Schwerschicht üblicherweise zum Entdröhnen von schwingenden Blechen verwendet wird, hier werden gerne 30-40 % Flächenanteil empfohlen. Evtl. werde ich es daher auch mit Armaflex kombinieren.

Wenn man sich jedoch das effektiv auf die Fläche eingebrachte Gewicht ansieht, dann bekommt man mit dem wesentlich dickeren Armaflex ähnliche Gewichte auf den m² zusammen, wie mit den wenigen mm dünnen Schwergewicht-Matten. Wie man das Gewicht auf die Blech-Fläche einbringt, um es vom Schwingen und Dröhnen abzubringen, dürfte dem Blech egal sein. Und es erscheint mir einfach weniger Arbeit, nur ein Material aufzukleben, als zuerst 30 % der Fläche und dann zusätzlich 100 % der Fläche zu bekleben. Arbeitsaufwand + Materialeinsatz = Kosten sollten ja auch begrenzt werden.

Es ist nicht „ein“ Bodyshop sondern der Tesla-Vertragspartner für den Großraum Salzburg und umgebende Bundesländer. Die haben dort mehr M3 gesehen, teilweise zerlegt, bearbeitet und optimiert als alle anderen potentiellen Ansprechpartner. Mir geht es darum, daß beim Strippen des Innenraums (und eventuell sogar Abbau des Armaturenbretts) nichts beschädigt wird, und falls doch, div. gebrochene Clipse, Halterungen etc. durch direkten Draht zu Tesla mit den richtigen Ersatzteilen gleich ersetzt werden.

Kenntnis des Objektes, fachmännische Routine, und direkter Draht zu Hersteller und Ersatzteilversorgung sind hier die Pluspunkte.

Das KnowHow bzgl. Schall-, Wärme- und Kälte-Isolierung ist irrelevant. Ich gebe vor, welche Materialien wo angwendet werden, und fertig. Dh. die Verantwortung für Planung und Endergebnis liegen bei mir. Durch Anregungen insbesonderen durch dieses Forum könnte das Ergebnis natürlich verbessert werden.

Ja das kann ich mir gut vorstellen.

Hier wäre es interessant, wenn Du alle Stellen aufführen würdest, an die Du denkst.

Ja das ist mir schmerzlich bewusst. Nun wird durch die Einbringung von zig m² und kg Armaflex die Schalldämmung in einigen Teilbereichen sicher besser, und die gegen Sonneneinstrahlung und Kälte definitiv auch. Dh. ein erster Schritt ist getan, und ob dann in einem 2. Schritt auch noch Teile der Achsaufhängungen, Federung, Dämpfung und Verbindungselemente optimiert werden können, bleibt jetzt offen. Ist sicher aufwändiger, aber umso faszinierender. Dem widme ich mich dann danach.

Nochmals danke für die Teilnahme an diesem Projekt!

LG Julius

Da ist was wahres dran. Aber abgesehen von ironischen Ansätzen wäre der e-tron durchaus die richtige Wahl für meine Bedürfnisse. Lt. den Tests von Tesla Björn ist es das leiseste und auf Langstrecke komfortabelste EV am Markt, was plausibel erscheint, da dies bei den teuren ICE-Modellen von Audi ja auch zutrifft.

Für mich sprechen lediglich drei Dinge gegen den e-tron:

  1. ich finde ihn zu teuer für seine mäßige Praxis-Reichweite
  2. er „säuft“ zu viel, was die beste aller Ladekurven nicht aufwiegt, weil mir Energieverschwendung zuwider ist
  3. es ist kein Tesla, ihm fehlt also das USP der Supercharger-Nutzbarkeit. Bis auf weiteres ist nur die Kombination von Superchargern + Ionity und die anderen neuen HPC-Anbieter der Garant für ein möglichst schmerzfreies und flottes Reisen quer durch Europa.

Die von Dir aufgezeigte mäßige Qualität würde mich nicht abschrecken, da ich nicht glaube, daß Tesla hier wesentlich besser ist. Da bin ich pragmatisch- so ein komplexes Fahrzeug mit so extrem hohem Reparaturkostenrisiko bewege ich nur innerhalb der Garantiezeit, welche immer auf das Maximum verlängert wird. Gibts ein Problem, kommt er in die Werkstatt, und er wird kostenfrei repariert. Man weiß nie, ob man ein Auto bekommt, daß nach oben oder unten in der Statistik ausreisst. Daher würde ich einen e-tron durchaus nehmen, wenn er sparsamer wäre und das SuC Netzwerk nutzen dürfte.

So wirds aber ein Tesla, weil er in Summe aller Eigenschaften einfach noch vorne ist. Schauen wir mal, wie es in 5 Jahren ausschaut, ob der VAG Konzern mit seinen Milliarden-Budgets schafft, den Vorsprung von Tesla aufzuholen. Oder ob Tesla es schafft, seinen Vorsprung auszubauen.

Gute Idee, die Hutablage von unten zu dämmen hatte ich nicht auf dem Radar, und werde dies nun zusätzlich veranlassen.

Danke für den Link, die Videos sind recht interessant!

Sicher. Ich tu halt was in meiner Macht liegt.

Bezugsquellen für zusätzliche Gummidichtungen in den Türen wären noch interessant…

Ich habe vor, das eine zu tun, ohne das andere zu lassen. Sprich: Reifen UND Dämmung.

Wenn ich damit durch bin, können wir uns gerne treffen, und wir vergleichen Dein M3 mit meinem, dann wissen wir, wie groß der Unterschied ist.

Welches Reifenmodell hast Du für Sommer und Winter aufgezogen? Und welche Dimension?

Weißt Du, welches der jeweils leiseste am Markt verfügbare Sommer und Winterreifen in 18" ist?

Ich tippe, daß man mit Conti jeweils schon ziemlich leise unterwegs ist. Michelin Winterreifen habe ich auf div. Fahrzeugen eher als lauter empfunden, auch wenn Michelin das USP mit dem bestmöglichen Winter-Grip bei reduzierter Profiltiefe hat.

Ersteres klingt vielversprechend, letzteres weniger und ist der Grund für mein Vorhaben. Ich kenne das vom Ioniq. In Tesla Björns Tabelle sind das M3 und der Ioniq in etwa gleich laut. Und da mir mein Ioniq zu laut ist, ergibt das Handlungsbedarf.

Ja das ist derzeit für mich DIE spannendste Frage! Neben jener der Anhängelast des MY. Wir haben ja vor, jeweils ein M3 und MY zu kaufen, und falls das MY wesentlich leiser wäre, wird das M3 wohl durch ein 2. MY ersetzt werden. Aber das werden wir wohl erst erfahren, wenn in den USA einer der YT-Blogger dieses Thema aufgreift und einen Vergleichstest mit identischen Reifen auf identischer Strecke fährt. Da bin ich schon extrem gespannt auf das Ergebnis, und sicher nicht nur ich…

Himmel:
Sonnenschutz zum Klemmen kaufen und mit Stoff bespannen. Zusätzlich kann man noch Heizkörperreflexionsfolie zwischen Sonnenschutz und Stoff einlegen.

Hab mir grad die hier bestellt: amazon.de/gp/aw/d/B07S23F8D8

Hallo zusammen,

ich fahre nun seit kurzem meinen neuen Refresh M3P. Oftmals auch auf der Autobahn.

Nun finde ich den während der Fahrt nicht gerade leise. Hauptsächlich hört man die Reifen und aber auch viel Windgeräusche.
Generell kommt ja viel „von vorne“ rein. Ich fühl mich manchmal wie in einem großen Transporter. Da ist mein A3 bei 120km/h um Welten leiser…

Mich würde mal interessieren, was kann man da machen? Hat jemand schon irgendwas richtung Geräuschdämmung gestartet?
Andere Dichtungen?! Was lohnt sich? Was nicht?

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Was Windgeräusche vorne angeht: lass mal die Lage Deiner Frunkhaube prüfen. Da entstehen leicht Wirbelschaleppen, wenn die auf die Windschutzscheibe kommen oder die Scheibenwischer, dann wird’s laut.

Mit den zusätzlichen Dichtungen für die Türen die man auf amazon und Co. erhält habe ich keine guten Erfahrungen gemacht. Bringen schalltechnisch nichts.

Folgende Maßnahmen haben bei mir die Windgeräusche deutlich reduziert:

  • Dichtung der Stoßkanten des Glasdaches (entweder Dichtschnur oder witterungsbeständiges Dichtmittel)

  • Auffüllen der bestehenden Dichtung an der die rahmenlosen Seitenscheiben aufliegen (mit UV beständiger PE-Rundschnur 8 mm) → Dichtung wellt sich dann weniger und liegt besser an Scheibe an

  • Sonnenschutz Spannhimmel für Glasdach → erhöht die Schallabsorptionsfläche und verbessert damit auch die Raumakustik

  • abnehmen der Tür- und Kofferraumverkleidungen. Erhöhung der Masse durch aufbringen von bitumenmatten (alubutyl) auf die Innenseite der Bleche, zusätzlich Absorptionsfläche erhöhen durch Klebedämmmatten, großere Hohlräume mit Schaumstoff füllen um Resonanzkörper zu vermeiden

  • Abnehmen Dachhimmel und Verkleidung A und B Säule, Hohlräume besonders im Bereich B-Säule zu Dachquerträger ausdämmen und Öffnungen im Blech schließen (Achtung keine Airbagsensorrelevanten Öffnungen schließen)

  • möglichst leise Reifen montieren (gegebenenfalls bestehende Reifen auf Mängel prüfen, z.B. sägezahn)

  • Radhauskastenverkleidung mit automotivfilz verbessern, Blech hinter Verkleidung Richtung Fahrgastzelle mit Alubutyl beschweren

Wichtig ist immer zuerst die Entstehung von Schall zu vermeiden (erzielt beste Wirkung)-> Spaltmaße auf grobe Übergänge, Höhenunterschiede prüfen, Fugen im Strömungsbereich schließen
Dann die Körperschallübertragung vermeiden. Zuletzt den verbleibenden Schall zu absorbieren/dämmen (immer die letzte Option).

Wenn das alles erledigt hast kommst einigermaßen auf den Schallschutz eines Mittelklasse Fahrzeugs der bekannten „Premiumhersteller“ mit Stand vor 10 Jahren.

Ein paar Videos:

Auf das Schalldämmniveau eines aktuelle Mittelklasse Premiumfahrzeugs kommst leider nicht. Das heisst, tretet der Verbrennungsmotor in den Hintergrund, sind diese Fahrzeuge leiser als ein M3…

Dein A3 hatte vermutlich auch kein Glasdach und rahmenlose Seitenscheiben?

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Das ist leider nicht ganz richtig. Alubutyl und andere Schwerschichten ‚schlucken‘ die Vibrationen auch wegen der extrem hohen Viskosität. Hier geht es dann vor allem um die niedrigen Frequenzen. Leichtere Schäume absorbieren eher im höheren Frequenzbereich wobei man dort auch mit Materialstärke und Oberfläche noch spielen kann.

Ich denke speziell im Hinblick auf deine Anforderungen zum thermischen Isolationsverhalten im Innenraum könnte EPP auch eine gute Lösung sein. Das bekommst du zwar nicht so aus dem Regal und Teile müssten gefräst werden, das hilft aber nochmal bei der Akustik und das Teil bliebe größtenteils geschlossenzellig.

Hallo Reinsen, danke für Deinen Beitrag.

„Viskosität“ kenne ich als „Widerstand einer Flüssigkeit gegen eine erzwungene Bewegung“. Oder lt. Wikipedia: „Zähflüssigkeit oder Zähigkeit von Flüssigkeiten und Gasen. Je höher die Viskosität ist, desto dickflüssiger (weniger fließfähig) ist das Fluid; je niedriger die Viskosität, desto dünnflüssiger (fließfähiger) ist es.“

Deren Betrachtung bei Feststoffen ist mir neu, was ja nicht heißt, das sie nicht sinnvoll ist in unserem Fall.

Kannst Du hier links zu Basisinformationen bzgl. Viskosität von Feststoffen bzw. „Dämmmaterialien“ zur Schwingungs- und Schall-Dämpfung einstellen?

Bzw. einen Vergleich der konkreten mPa.s Werte für Armaflex, Alubutyl und EPP?

EPP ist dann auch das 2. Stichwort: vielleicht mag es für Formteile und die Massenproduktion geeignet sein, wenn man es fräsen muss. Schwer vorstellbar, daß an den krummen Oberflächen eines Auto-Innenraumes für den Hobby-Handwerker oder normalen Karosserie-Spengler eine gute, schnelle und preiswerte Verarbeitung damit möglich ist.

Mit welcher Motivation oder Praxis-Tauglichkeit hast Du also Deinen Tipp eingestellt?

Und bzgl. der angeblichen Geschlossenzelligkeit von EPP: in den Quellen, die ich online gefunden habe, wird EPP als offenzellig beschrieben, lediglich die Oberfläche kann „verschlossen“ werden in einem eigenen Produktionsschritt. Im Gegensatz zu Armaflex, welches durchgehend geschlossenzellig ist und es auch bleibt, wenn man es zuschneidet und verarbeitet.

Da habe ich in meiner Praxis der Sanierungsberatung auch schon zu viele Schäden und abgesoffene Dämmmaterialien aus angeblich wasserfesten Materialien gesehen, um mich auf Experimente oder wage Marketingversprechen einzulassen. „Automatenplatten“ aus EPS zur Perimterdämmung als angeblich preiswerte Alternative zu XPS-Platten sind da ein berühmtes und unrühmliches Beispiel für „Sparen am falschen Platz“ und „Fantasie-Versprechen des Marketing“.

Ich persönlich würde aufgrund meiner „Rost-Schädigung“ der vergangenen Jahrzehnte bei PKW und LKW niemals ein zusätzliches Material in ein Auto einbauen, welches nicht geschlossenzellig ist, und somit wie ein Schwamm Wasser aufsaugt, speichert, und zur erhöhten Rostbildung beiträgt. Auch wenn ich selbst einen Tesla vermutlich immer nur relativ kurz fahren würde, weil ich regelmäßig das neueste Modell haben will, sehe ich hier im Sinne der Nachhaltigkeit einen Bedarf an Verantwortungsbewusstsein für die Nachfolger, damit das Auto möglichst lange und rostfrei genutzt werden kann.

Sehe also für ein DIY-Projekt, wie es hier disktutiert wird, in dem es schnell, einfach, preiswert, leicht reproduzierbar, mit minimalem Fehlerpotential verarbeitbar, und möglichst für jederman einfach zugänglichen Bezugsquellen gehen soll, keine technisch sinnvolle und wirtschaftliche Anwendbarkeit von EPP.

Falls dies doch möglich ist, bitte um konkretere und praxisbezogenere Hinweise.

Danke & LG Julius

Hallo kerberos, danke für Deine sehr interessante Auflistung an Maßnahmen! Hast Du diese alle bei einem Fahrzeug angewendet? Wenn ja, welches Modell und Baujahr?

Hast Du eine dB-Messung vorher/nachher gemacht, oder gar eine Frequenzanalyse, in welchen Frequenzbereichen es um wieviel leiser geworden ist mit den gleichen Reifen auf der gleichen Strecke und Fahrbahnbeschaffenheit (nass/trocken usw.)?

Erinnere mich, daß in Teslabjörns YT-Video die subjektive Klangwahrnehmung alleine schon über die PC-Lautsprecher wesentlich ruhiger/angenehmer war bei seiner Dämmaktion, die ja wesentlich weniger Maßnahmen enthielt wie Deine Liste.

Ciao Julius

PS. zur Orientierung noch folgende Info zu meinem persönlichen Ansatz: aus div. Gründen haben wir doch kein M3 bestellt. Aber asap wird ein MY bestellt, welches in A lt. Tesla frühestens ab Juni ausgeliefert wird. Ich hoffe also, mein MY im Q3 oder Q4/21 zu erhalten.

Alle hier besprochenen potentiellen Maßnahmen würde ich also bei einem MY anwenden.

Hoffentlich wird dieses MY dann ab Werk bereits deutlich leiser sein als die aktuellen M3. Mit zusätzlichen Dämmmaßnahmen sollte es dann bei Autobahn-Tempo 120 angenehm leise sein, so meine Hoffnung.

Wobei die Dämmung zu gleichen Anteilen das Schallempfinden, sowie die Wärme/Kälte-Dämmung verbessern soll, um auch den Stromverbrauch für Kühlung und Heizung zu reduzieren. Deswegen mein bisheriger Ansatz mit Armaflex als den bisherigen Favoriten aus „Universal-Breitband-Material“. Vielleicht auch noch ergänzt mit Alubutyl.

Insbesondere am großen Glasdach gibt es da sehr viel Potential, weil im Sommer die hohen Oberflächentemperaturen (und im Winter die niedrigen) die gefühlte Behaglichkeit einschränken. Es fühlt sich also nicht optimal behaglich an, die Luft über die Klimaanlage stark abzukühlen, wenn man über dem Kopf eine riesige Infrarotheizung (also Deckenheizung) platziert hat.

Mir geht es also auch um die Angleichung der Oberflächentemperaturen rundherum an die Raumtemperatur, was seit langem bekannt ist als einer der vielen Vorteile einer thermischen Gebäudesanierung, womit auch niedrigere Raumtemperaturen ausreichen für das gleiche Wärmeempfinden.

Der Effekt des Dämmens ist also ein doppelter:

  • Energieeinsparung bei Heizung/Kühlung durch geringere Transmissionsverluste oder Wärmeeintrag.

  • und weitere Energieeinsparung durch Absenken der Soll-Raumtemperatur um z.B. 1-2°C, weil die Oberflächentemperaturen näher an die Raumtemperatur kommt.

Freue mich schon - LG Julius

Alubutylfolie ist ja quasi eine Art Bitumen in einem Alufolie-Sandwich. Die Schwerschicht hat eine extrem hohe Viskosität, also nur eine sehr geringe Fließfähigkeit, ist aber gleichzeitig auch kein Festkörper. Somit ist das Material in der Lage tieffrequente Schwingungen (Vibrationen) zu schlucken, da die Energie über die Viskosität dissipiert werden kann. Quasi in eine Art „innere Reibung“.

EPP Formteile werden aus geschlossenzelligen Perlen hergestellt, welche in einem Dampfkammerprozess miteinander verschweißt werden. Gleichzeitig wird die Oberfläche verhautet. Ein herkömmliches EPP Teil kann eine geringe Menge Wasser aufnehmen, aber wir sprechen hier dann eher von <<1% wenn man es komplett versenkt/eine hohe Wassersäule aufbringt. Im Gegensatz zu EPS ist EPP relativ flexibel und auch reversibel verformbar, weshalb es sich zur Energieabsorption eignet (nahezu jedes Fahrzeug hat EPP im Stoßfänger, Sonnenblende, Sitzrampe etc.).

Meine Idee wäre gewesen im Innenraum eine Kombination aus EPP und z.B. einem Filz oder Textil zu nehmen um z.B. den Dachhimmel zu dämmen. Thermische Isolationswirkung + Akustik. Ob man dann auf der Oberseite noch eine reflektierende Schicht anbringt bleibt eine Option. Ich denke aber es macht mehr Sinn, direkt auf dem Dach des Fahrzeugs die Sonnenenergie zu reflektieren (einmal durchs Glas → Treibhaus). Feuchtigkeit und speziell Rost sollten dort an sich kein Thema sein, da kein direkter Kontakt mit blankem Stahl.

EPP hätte zusätzlich den Vorteil der vollständigen Rezyklierbarkeit (da auf PP Basis) und es gibt mittlerweile auch EPP mit Rezyklatanteil (25%).

Aber wahrscheinlich hast Du recht, dass die Kosten hier zu hoch sein werden. Mit Armaflex fährst Du dort wahrscheinlich schon recht gut.

Falls es Dich doch interessiert könnte ich mir vorstellen, dass man bei Verarbeitern (in Österreich z.B. die Hirsch Gruppe) nett nachfragen kann, ob die Ausschuss oder Reste haben, mit denen man Basteln kann. EPP lässt sich recht einfach verarbeiten (guter Cutter z.B.). Für den Dachhimmel bräuchte man also nur eine Platte gleichmäßiger Stärke. Die könnte man dann, aufgrund der mechanischen Stabilität von EPP, dann auch direkt mit dem passenden Dachhimmel beziehen.

Aber wie gesagt, Armacell ist keine verkehrte Wahl an der Stelle und Du scheinst Dir ja schon ordentlich Gedanken gemacht zu haben :+1:

Alles ist noch nicht umgesetzt.
Gemessen habe ich immer wieder mit einem Klasse 2 Schallpegelmessgerät ohne Frequenzanalyse. Fahrstrecke und Geschwindigkeit habe ich stets die gleiche gewählt. Weniger Einfluss hat man auf die natürliche Windstärke und Richtung.
Die Messungen sind allerdings schwer vergleichbar, da die Werte während der Messung relativ stark streuen und auch von Umgebungsgeräuschen beinflusst werden (z.B. Gegenverkehr/überholender Verkehr auf AB).

Umgesetzt wurde:

  • Rundschnur Seitenfensterdichtung (brachte gefühlt viel bezüglich Windgeräusche auf der AB, ab 100km/h, allerdings kaum messbar)
  • Abdichtung der Glasstöße am Dach (brachte gefühlt sehr viel bezüglich Windgeräusche, ab 100 km/h auch messbare Reduktion um ca. 2-3 dB). Hängt vermutlich auch davon ab wie gut die Scheiben bereits ab Werk eingepasst sind.
  • Zusätzliche vordere Türdichtung äußere Ebene zwischen Tür und Kotflügel, hochgezogen bis Rückspiegelverkleidung (etwas niedrgiere Windgeräusche, vor allem hatte ich teilweise ein nerviges Pfeifen im Bereich der Rückspiegel, das tritt nicht mehr aus, allerdings nicht messbar)
  • zusätzliche Dichtung zwischen den beiden Seitentüren unter B-Säule (Verbesserung nicht messbar). Tür schließt geräuschtechnisch etwas satter (aber weit weg von BMW, Mercedes oder Audi). Erhoffe mir noch Verbesserung mit zusätzlichen Bitumenmatten in der Tür (die kommen im Frühjahr rein).
  • Kofferraum und Heckklappe wurde ausgedämmt und mit bitumenmatten versehen. Nun deutlich dumpfere leicht gedämmte Geräuschkulisse aus Heckbereich. Vorallem schließt der Kofferraum nun mit einem deutlich satteren Geräusch (fast schon „Premiumfeeling“). Verbesserung aber kaum messbar (messe immer vorne bei der Mittelkonsole und versuche von allen Randbauteilen möglichst gleichen Abstand zu halten, Mikrofon zeigt nach oben).
  • Bezüglich leiser Reifen, haben mich die Pirelli Winterreifen 18" sottozero 3 mit PNCS positiv überrascht. In der Wahrnehmung der leiseste Reifen (trockenen, relativ glatte Fahrbahn) den ich jemals gefahren bin und deutlich leiser als der Sommerreifen 19" Hankook S1 Evo 3 (auch mit Noise Reduction).
  • Spannhimmel über Glasdach verbessert etwas die Sprachverständlichkeit in der Fahrgastzelle.

Die Radhäuser und die Seitentüren möchte ich noch versuchen weiter zu verbessern (kommt im Frühjahr).

Den Dachhimmel abmontieren bzw. A-Säule, B-Säule ausschäumen ist mir noch zu aufwändig. Gibt aber jemanden hier im Forum der die B-Säule ausgeschäumt hat. Wobei mich die Dachquerstrebe echt fuchst. Dort konnte ich relativ genau im Übergangsbereich zur B-Säule ein Störgeräusch orten.

Aktuell liegt mein dB-A Wert bei konstant 100 km/h, trockene Fahrbahn, kaum Außenwind bei ca. 66-67 dB (gibt aber immer wieder kurzfristge Ausreißer > 70 dB).
Bei Geschwindigkeiten um die 50-60 km/h sind kaum Verbesserungen messbar, also < 1 dB.

PS Mit den Komplettsatz an Türdichtung die man auf amazon und co. bekommt stellte sich bei mir sogar eine Verschlechterung von 1-2 dB ein. Ich vermute, dass die Tür dann nicht mehr sauber bzw. bündig schließen und/oder die Hauptdichtung von Tesla nicht mehr satt anliegt. Auch hatte ich Probleme die Türen überhaupt noch zu schließen, daher habe ich 80% von dem Zeug wieder entsorgt.

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