LR vs Performance hinsichtlich Handling

Tja, schwierig.
Generell ist das Fahrwerk nicht wirklich die Stärke des Model 3, Model Y bin ich noch nie gefahren, gehe aber davon aus, dass es sich durchaus anders fahren wird. Es hat andere Reifenformate, höhere Federn, einen höheren Schwerpunkt, mehr Gewicht…
Du wirst nicht aus Unterschieden zwischen LR und P beim Model 3 auf das MY schließen können.

Das Fahrwerk im M3 liegt nicht schlecht, aber es neigt in Kurven schon ein bisschen zum Aufschaukeln (ist da zu weich), während es auf Unebenheiten viel zu unkomfortabel (hart) ist. Wobei das nicht nur auf den Komfort geht, zT neigt das Fahrwerk auch zum Hoppeln, wie es sehr harte Fahrwerke oft haben, dann verlierst Du Bodenkontakt und Traktion/Grip. IMHO bringen die Reifen und Felgen vom M3P da auch nicht viel. Sie sind nochmal unkomfortabler aber was sich aufschaukelt ist das Fahrwerk selber.

Bei hohen Geschwindigkeiten macht der Spoiler des Performance ein bisschen einen Unterschied, den kannst Du beim LR nachrüsten.

Die Bremsen sind beim M3P tatsächlich wesentlich besser dosierbar, das liegt IMHO an der doch für Kunden deutscher Autos ungewöhnlichen Pedalkurve des LR. Will heißen: Du musst erst ziemlich zutreten, damit er anständig bremst. Das tut er dann, aber man muss sich erst ziemlich dran gewöhnen, bis man das gut dosiert bekommt.
Das große Problem beim Model 3 ist aber Fading und das liegt an der mangelnden Bremsbelüftung die wiederum der Aerodynamik geschuldet ist. Da geben sich alle Modelle nix. Einmal Bremsen ist super, zweimal geht auch noch, zehnmal… schwierig. Normalerweise bremst man halt mit dem Model 3 nie und darauf ist es auch ausgelegt. Ob die größere Bremse vorne beim Fading was bringt, weiß ich nicht, dazu bin ich es nicht lange genug gefahren.

Achtung das MY sollte man nicht mit dem 3er vergleichen. Er ust generell etwas weicher. Der P liegt beim MY etwas unter dem M3P. Daher würde ich beim MY eher zum P greifen.

schon mal überlegt deiner „lust“ auf einer rennstrecke befriedigung zu schenken?

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Vielen Dank für Eure vielen guten Antworten.
Ein MY muss es sein, weil mir das M3 zu klein ist. Oft braucht man den Platz ja nicht, aber manchmal muss doch etwas transportiert werden, was ins M3 nicht reinpasst (zB Skiausrüstung für 3 Personen). Leider ist das mit dem MY probefahren in Europa momentan ja noch schwierig. Ich neme aber mit, dass das MY etwas weicher liegt, als das M3, und daher beim MY das Performance vermutlich eher was für mich sein wird. Allrad muss selbstvertändlich auch sein, denn damit „pickt“ ein Auto viel besser auf der Straße, außerdem ist das das einzig Wahre im Winter, und ich bin aus Österreich: Wir haben keine Geschwindigkeitsorgien auf der Autobahen, dafür viel Schnee und schöne Bergstraßen.

Bremsfading ist übel, mag ich gar nicht, vor allem beim Bergabwärtsfahren, da bremst man locker 10x. Bei meinem Motorrad hab ich das mit einer höher siedenden Bremsflüssigkeit und anderen Bremsbelägen stark verbessern können, das wird wohl auch beim Tesla gehen.

Wegen des Heckspoilers glaub ich, dass der auch positiv auf den Luftwiderstand und damit auf die Reichweite wirkt, immerhin hat Unplugged Performance hier einen etwa dopppelt so großen high-efficiency Heckspoiler im Angebot, von dem sie behaupten (und belegen), dass der 5% Reichweite bringt.

Dann bestelle ich mal as MYP und schaue, wann das aus Grünheide (wegen Akku und Megacasts) lieferbar sein wird.

Beim Bergabwärtsfahren brauchst Du nicht bremsen, da wird rekuperiert und er holt sich den Strom zurück. Da verzögert er schon sehr stark. Bremsfading hast Du also eher nicht, höchstens wenn Du zusätzlich brutal an jedem Bremspunkt voll auf die Bremse steigst und quasi eine Vollbremsung hinlegst.

Das ist eben anders als beim Verbrenner, wo Du bergab permanent auf der Bremse stehst.

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Und außerdem gibt es das Model Y ja bisher auch gar nicht ohne Allrad :smiley:

Nein, tut man im Tesla nicht. Unterschätze nicht die Rekuperation. Und die hat kein Fading (außer, der Akku ist zu mehr als 95% geladen oder sehr kalt. Wenn Du aber bei sehr großer Kälte so den Berg runter rauscht, dass die Bremsen überhitzen… nunja, es gibt die Akku-Vorheizung…).
Häufig bremsen tut man im Tesla nur genau dann, wenn man sehr „sportlich“ fahren will. Ende der Liste.

Zumindest ist er nicht nachteilig.
Ich habe ihn nachgerüstet. Er bringt erstaunlich (für mich) viel und mein Verbrauch ist dieses Jahr (mit Nachrüstung) besser als letztes Jahr (ohne), allerdings fahre ich dieses Jahr auch mit den Aero-Radkappen. Ich schiebe es auf letztere und vermute, der Spoiler hat einfach auf den Verbrauch wenig Einfluss. Er senkt ja vor allem den Auftrieb, produziert keinen Abtrieb (und ja, alleine das sollte theoretisch auch tatsächlich den Verbrauch senken).

Wenn es unbedingt das MY sein muss, würde ich da vermutlich auch das MYP nehmen, das ist ja auch kompatibel mit der Anhängerkupplung (im Gegensatz zum M3), oder? (bin da nicht sicher!).

Und genau das will man manchmal schon machen, und dann auch 10x hintereinander… :innocent:

Dann musst Du es entweder so dosieren, dass die Reku einen großen Anteil hat, oder Du musst mit dem Fading leben, oder Du musst ein anderes Auto kaufen.
IMHO bringt da selbst ein Bremsentausch nicht viel, da würdest Du schon an der Anströmung in der Karosserie arbeiten müssen und damit ruinierst Du Dir potenziell das Fahrverhalten bei hohen Geschwindigkeiten (das kannst Du kompensieren, wenn Du Ahnung von Aerodynamik und einen Windkanal oder ein gutes CFD-Modell hast) auf jeden Fall aber die Reichweite.

Nein nein, das soll es nicht werden. Ich fahre ja nicht Pikes-Peak mit. Es müssen auch nicht die Carbon-Bremsscheiben von Unplugged Performance sein.
Manchmal will man halt nur ein bisschen unvernünftig sein und die nächsten paar Kurven ordentlich quietschend anbremsen und g’scheit durchziehen. Wenn die Reifen anfangen „singen“ ist das soooo schön. Da soll dann die Bremse nicht gleich nach der 3. Kurve weich werden und der Wagen nicht ins Schwanken und Schlingern geraten, dass einem davon übel wird.

Würde man immer vernünftig sein, würde man auch einen e-Golf kaufen, und keinen Tesla.

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Hm, aber die Reifen „singen“ ja nicht, weil Du so stark bremst, sondern weil Du (zu) wenig bremst und mit (zu) hoher Geschwindigkeit in die Kurve gehst, oder?
Gerade beim Model 3 gilt: das mag „schön“ sein, „schnell“ ist es nicht. Das Fahrwerk ist ja wie gesagt nicht das beste und er hat eine wahnsinnige Kraft, d.h. wenn Du mit dem Model 3 schnell um Kurven willst, dann bremst Du vorher stark an, so dass Du die Kurve schnell einlenken kannst und holst Dir die verlorene Zeit beim Rausbeschleunigen wieder rein. So ein bisschen wie mit dem Motorrad.
Und ja… genau dafür braucht man dann die Bremsen :slight_smile:

ich hab das Gefühl du gehörst eher auf die Rennstrecke als in den normalen Strassenverkehr :rofl: :rofl: :rofl: :rofl: :rofl:

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Bei meinem derzeitigen Mercedes ist die (serienmäßige) Bremsanlage so schön, dass man problemlos, mit Gefühl und Übung, „im Schlupf“ bremsen kann, knapp bevor ABS eingreift. Und relativ standfest ist sie auch, fading kommt ausreichend spät, dass es mir dann eh schon wieder genügt. Das sollte dann ein Tesla Performance schon auch können (notfalls kommen bessere Bremsbeläge rein, wenn der erste Satz runter ist, und bessere Bremsflüssigkeit, wenn die zum 1. mal zu tauschen ist).

Aber ich nehme mit, dass da dann der Performance wirklich besser ist, als der LongRange.

nein nein, das ist wirklich nicht meins. Engagiert fahren macht mir aber Spass, übertreiben tu ich es allerdings nicht. Ich bin seit jeher eher der Bremser als der Beschleuniger, daher interessiert mich auch 1/4 Meile und Höchstgeschwindigkeit gar nicht, das Handling in Kurvenkombinationen aber schon. (In Tirol hats halt auch mehr Bergstraßen, als lange Geraden).

Genauso beim Motorrad: tiefer Schwerpunkt, gute Kurvenlage, aber kein starker Motor…

Das Model 3 hat kein Mercedes-Fahrwerk. Ist einfach so.
Dafür ist die Gewichtsverteilung viel besser, aber das kompensiert nicht alles.
Und wenn Du die Hitze nicht wegbekommst, dann helfen Dir auch andere Beläge nix. Stahlflexleitungen und Keramik-Scheiben vielleicht, ja… Wahrscheinlich brennen Dir dann irgendwann die Reifen ab :smiley:

Zum einen hat @chris_v schon nicht ganz unrecht: wenn Du an der Haftgrenze durch die Kurve fegst und es ist irgendwas, worauf Du reagieren musst, zB plötzlich einem Radfahrer oder einem Hindernis ausweichen, dann ist halt vorbei, dann fliegst Du ab. Oder Du rauscht in das Hindernis. Das ist schon echt gefährlich.

Generell muss man leider sagen: bei dem, was Du da sagst, ist das Model 3 nicht unbedingt das richtige Auto für Dich, auch das M3P nicht.
Das Model 3 hat Kraft ohne Ende, Kurvenlage ist OK aber kein Vergleich zu Autos, die da richtig gut sind, mit einem AMG-Mercedes, M-BMW oder Porsche kannst Du das nicht vergleichen, die sind da eine ganze Klasse besser. Das Fahrwerk des Model 3 ist bestenfalls so mittel.

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Danke, das hilft mir schon gut weiter! Dann werde ich wohl mal das MYLR und MYP nebeneinander probefahren, sobald das eines Tages geht, aber wohl eher zum Performance greifen.

Und danke für Eure Sorgen, aber nein: Ich fahre nicht rutschend um Kurven, wenn da Hindernisse sein könnten und ich nicht tatsächlich sehe, dass da KEIN Radfahrer fährt und KEIN Gegenverkehr kommt… Aber es gibt Strassen, die sind sehr übersichtlich, da geht das dann, da kann maximal ein Stein liegen, das ist dann Schicksal für die Felge. Ich bin auch ein sehr sicherer Autofahrer, fahre mehr als 20 Jahre und 500.000km unfallfrei und kann das schon. Auch brennen mir keine Sicherungen durch und ich bin ein wirklich besonnener Autofahrer. Dennoch möchte ich einen Auto, das dann gelegentlich mitmacht, was mir Spass macht.

Wow, ist das ein langer thread in kurzer Zeit geworden!
Von mir aus hab ich alle Infos, danke Euch allen!

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